Geographische Herkunft und Erziehung = Einfluss auf Neigungen- devote Männer?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Geographische Herkunft und Erziehung = Einfluss auf Neigungen- devote Männer?

      Hallo

      mich beschäftigt bei BDSM oftmals auch die Frage nach dem Warum? Warum ist jemand so geworden. Wo kommen die Neigungen her. Nun ist mir durch Kontakte (online und IRL) aufgefallen, daß Menschen (in meinem Fall) Männer aus dem Osten, dh. die auch wirklich als Kind noch in der DDR gelebt haben, aufgewachsen und zur Schule gegangen sind, vermehrt devote BDSM Tendenzen haben. Das mag Zufall sein, dass gerade ich immer Welche von dort treffe. Von der anderen Seite, hat sich mir die Frage gestellt ob nicht auch das Aufwachsen dort einen Einfluss darauf hat.

      Es war immerhin ein eher striktes Regim, dass von Arbeit und Gehorsamkeit geprägt war.

      Ich habe mit den Personen auch über ihre Kindheit gesprochen, die oftmals alles andere als befreit und glücklich war. Als mich der Gedanke erfasste, ist mir auf einmal auch aufgefallen, wieviele der Femdom Pornos aus Russland kommen. Ein Mann sagte mir, daß er sich durch SM befreit und angenommen fühlt und sich selber sein kann, was früher nie möglich war (früher = als Jugendlicher)

      Ich bin gespannt ob ihr dazu etwas berichten könnt? Vielleicht gibt es auch Nutzer hier die selber "betroffen" sind?
      Hallo Zoom,

      Ich bin der Meinung, dass die Neigung uns Menschen angeboren ist, allerdings durch unsere Umwelt beeinflusst wird.

      Dabei halte ich das ganze allerdings für sehr viel komplexer, als das man es mit einer Herkunftsgrenze erklären könnte.

      In dem von dir genannten Beispiel, wäre die Neigung ja anerzogen, aber das heißt ja nicht das sie es auch wirklich ist.
      Ich wurde als sehr "Dominante Frau" erzogen. Die doch auf gar keinen Fall jemals jemandem anderen die Kontrolle überlassen darf.
      Die Wahrheit ist, ich bin eine masochistische Sklavin :pardon:

      So weit können Prägung durch das Umfeld und Neigung auseinander liegen.

      Ein Gegenbeispiel : Mir sind eine Zeitlang ganz viele Soldaten begegnet die Doms sind - umgeben von stark hirachischen Strukturen müssten sie dann deiner Logik nach auch eher devot sein. Wenn es rein um eine Entstehung der Neigung durch die Umgebung/Umfeld geht.
      Prägung ist m.E. sicher EIN Faktor, aber eben nur einer von vielen.

      Ich bin in einem von erklärtem Pazifismus und Gleichberechtigung gezeichneten Umfeld aufgewachsen und es sind Werte, die ich im Alltag offensichtlich auch hochhalte, da ich sie für eine für alle (i.e. die allermeisten) funktionierende Gesellschaft als unabdingbar ansehe.

      Sobald man mit mir allein aber zu "des Pudels Kern" kommt lehne ich für mich persönlich beides ab.

      Prägung, so sie bei mir denn in diesen Punkten einen Einfluss hatte, könnte also auch eine invertierende Wirkung haben.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.

      Teufelanna schrieb:

      Ich bin der Meinung, dass die Neigung uns Menschen angeboren ist, allerdings durch unsere Umwelt beeinflusst wird.
      das sehe ich auch so...eine Charaktereigenschaft kann sich in eine positive wie auch negative Richtung entwickeln....durch die Einflüsse.......


      Zoom schrieb:

      die auch wirklich als Kind noch in der DDR gelebt haben, aufgewachsen und zur Schule gegangen sind, vermehrt devote BDSM Tendenzen haben.
      das konnte ich bisher nicht beobachten. Vielleicht "outen" sie sich öfter...weil mit Sexualität freier umgegangen wird........
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Eine spannende Frage bzw. Beobachtung, die du da gemacht hast.

      Rein subjektiv bin ich der Meinung, dass dass die Herkunft wahrscheinlich keinen Einfluss hat und es sich vielleicht eher um eine selektive Wahrnehmung handelt.

      Meine selektive Wahrnehmung ist z.B. dass vor allem Männer in Führungspositionen bzw. welche, die im Berufsleben etwas zu sagen haben eher devot sind. Aber auch dieser Eindruck ist wahrscheinlich subjektiv.

      Bin jedoch gespannt, ob wir da ein empirisch belegbares Ergebnis erhalten.
      I took the red pill.
      Von wie vielen Kontakten reden wir denn hier?
      Ich kann diese Beobachtung nicht teilen und die malesubs, die ich kenne sind alle komplett unterschiedlich in ihrer Herkunft und ihrem aktuellen Background. Es gibt Männer, die in hierarchischen, strengen Strukturen aufwuchsen und Doms sind und genau das Gegenteil. Ich denke es ist individuell, bei jedem Menschen kann man Zusammenhänge erkennen der Neigung mit Herkunft etc. Aber ich bezweifle ganz stark, dass man allgemeingültige Regeln festlegen kann.
      Ich finde es auch sehr interessant wie sich sowas entwickelt und was wirklich ausschlaggebend war für die jetzige Neigung, die man hat.

      MissRaven schrieb:



      Meine selektive Wahrnehmung ist z.B. dass vor allem Männer in Führungspositionen bzw. welche, die im Berufsleben etwas zu sagen haben eher devot sind. Aber auch dieser Eindruck ist wahrscheinlich subjektiv.
      Ich glaube das gerade diese Männer durch ihr hohes Einkommen mehr zu professionellen Domina's gehen, als ein "normaler" Arbeiter und deshalb dieses gesellschaftliche Bild vorerst entsteht oder sich einfach unwohl in ihrer gesellschaftlichen Rolle fühlen.

      Ich persönlich habe das Gefühl, dass sich diese Neigungen in der Kindheit / Pubertät entwickeln, u.a. beim Spielen, fangen oder gefangen werden. So war es auf jeden Fall bei mir (glaub ich zu mindestens).
      Beim Spielen nimmt man auch freiwillig die bestimmte Rolle ein, die einem Spaß macht und so ist es ja auch beim dominanten oder devoten Part.

      Adlerauge1993 schrieb:

      Ich glaube das gerade diese Männer durch ihr hohes Einkommen mehr zu professionellen Domina's gehen, als ein "normaler" Arbeiter und deshalb dieses gesellschaftliche Bild vorerst entsteht oder sich einfach unwohl in ihrer gesellschaftlichen Rolle fühlen.
      Ich möchte nicht vom eigentlichen Thema abschweifen, aber professionelle Dominas hatte ich damit nicht gemeint. Eine Dom/Sub-Beziehung kann nicht durch eine professionelle Dienstleistung ersetzt werden und die Subs die ich persönlich kenne und die in Führungspositionen sind, lehnen aus diesem Grunde den Gang zu einer Professionellen ab.
      I took the red pill.
      Ich würde das so pauschal nicht sehen.
      Als Orga mehrerer Stammtische und fleissiger Stammtischbesucherin ist die Häufigkeit in meiner Bubble ziemlich durchmischt.
      Es gibt Femsubs, Femdoms, Femswitches, Maledoms, Malesubs, Maleswitches.

      Müsste ich es in Prozent ausmachen, würde ich von jeweils ca. 30 % ausgehen. Regionale Unterschiede konnte ich dabei nicht sehen.

      Meine kinky bubble beläuft sich auf ungefähr 300 Personen unterschiedlicher Bildungsgrade, ich würde behaupten, dass sich da schon ein relativ guter Querschnitt ergibt.

      Ansonsten gibt es hierzu schon ein paar Threads, inwiefern Prägung zur Neigung führte...
      Viele Grüße
      safine
      Hallo Zoom,
      ob deine Vermutung richtig ist kann ich die leider nicht sagen. Ich persönlich bin im Westen aufgewachsen und in meiner Familie gab es auch kein „striktes Regim“. Meine Neigungen sind schon in meiner frühen Kindheit vor der Pubertät hervorgetreten. Eine Frau die mich für ihre Bedürfnisse benutzt, ist für mich ein sehr befreiendes Gefühl, welches mir die Sicherheit gibt, dass meine Hingabe wertgeschätzt wird,
      Ob die geographische Lage allein auf die Neigung besitzt lässt sich aus meiner Sicht nur schwer sagen.
      Dass die geographische Lage einen Einfluss auf die Person hat, ist unbestreitbar. Man nehme Schleswig-Holstein, Bayern und Sachsen. Alle Personen aus diesem Bundesland haben einen unterschiedlichen "Grundtyp". Ob das auf die Neigung auch zutrifft, würde ich jetzt eher verneinen.
      It won't be easy, but nobody said life is easy.