Bi? Gay? Hetero?

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      Bi? Gay? Hetero?

      Hallo

      mein Sub und ich begeben uns in neue Fahrwasser. Er hat an mich rangetragen, dass er Sehnsüchte in Richtung Sissy play/crossdressing hat und das damit verbundene Wechseln der Rollen.....d.h. er im Spiel dann meine Sub ist, statt mein Sub, ich ihn als Frau behandel durch Nutzung von Strapon-on etc. Gerne würde ich das Abenteuer mit ihm angehen......da ich immer alles hinterfrage, bevor wir etwas tun, kam dabei auch raus, dass er durchaus auch bi-Neigungen hat, bzw Richtung cuckold......Er möchte sich nicht mit Männer treffen, es würde ihn aber reizen, wenn ich ihn dazu unterwerfe, dass er anderen Männern gedienstig sein müsste zB auch als Sissyboy, wenn ich dabei bin.......nicht ohne mich.

      Er hat bereits Erfahrungen mit Männern gesammelt vor unserer Zeit. Das Thema ist jedoch nicht ganz einfach. Er ist gehemmt alles auszusprechen, glaube ich. Er bezeichnet sich nicht als bi. Der Reiz liegt scheinbar darin, dass er es für mich machen müsste....ich ihn sozusagen ausleihe an andere......gleichzeitig würde es ihm gefallen, wenn ich als seine Dom mit einem anderen Mann Vanilla Sex hätte vor seinen Augen und er darf nicht. Restriction. Es würde ihn sehr unterwerfen.


      Das ist alles ziemlich neu für mich.....Habt ihr Tipps? Ist er bi oder ist es eher die Erniedrigung die ihn dabei anmacht? Auf einmal zweifel ich, ob ich als Frau begehrenswert bin für ihn....oder macht es einfach nichts aus, wer es ist??? Das hat mich alles etwas verwirrt.
      Ich denke nicht, dass du als Frau ihm nicht genügst oder nicht ausreichend begehrenswert für ihn bist.

      Er öffnet sich dir, erzählt dir Phantasien, die ihn vielleicht auch selbst verunsichern bzw. für die er sich schämt... ich halte das für einen großen Vertrauensbeweis.

      Zu dem „Nicht bi“: Ich würde mich als monogam bezeichnen, selbst wenn mein Freund einen anderen Mann in sm-Sessions mit einbezieht. Ich tue das ja für ihn, lasse es für ihn zu- vielleicht nimmt dein Sub es ähnlich wahr - er kann gar nicht bi sein, da er all das ja für dich tut, zumindest in den Phantasien, die er dir berichtet hat?
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill
      Hej Zoom,
      also, was du erzählst, hat zwei Komponenten:
      Die eine bezieht sich auf ihn, wie er im Spiel wahrgenommen werden möchte und behandelt (Rollenwechsel, Sissification).
      Die andere bezieht sich auf seine Spielpartnervorlieben (andere Männer mit ins Spiel einbinden).
      Das sind grundsätzlich erstmal zwei verschiedene Paar Schuhe. Deswegen antworte ich auch einfach mal getrennt darauf.

      Aus (Male to Female- )Crossdressen und Feminisierung ziehen einige Leute einen Reiz, weil gesellschaftlich eine Frau als schwächer und sexualisierter konnotiert wird.
      (Kurzer Einschub an dieser Stelle aus eigenem Interesse: Zwar hast du es nicht angesprochen, aber ich möchte darauf hinweisen, dass diese Form von Crossdressen nichts mit dem empfundenen biologischem und sozialem Geschlecht der Person zu tun hat. Er ist einfach ein Mann, der aus Spaß an der Freude eine Rolle spielt. Einfach eine weitere Spielart des BDSMs. Das hat mit sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität nichts zu tun. Und das alles ist vollkommen in Ordnung :) )
      Indem ihm die Männlichkeit in dieser Situation abgesprochen wird, geht damit eine Degradierung einher, die wie andere Formen von Demütigung sehr anregend sein kann. Ob das ganze jetzt politisch inkorrekt, sexistisch, moralisch verwerflich oder whatever ist, mit einem Klischee zum Zweck der Luststeigerung zu spielen, kann wohl jeder für sich entscheiden. Ich finde da Verhörspiele, Rapegame schon eine seltsamere Praktik :pardon: .
      Mit dir als seine Dom, deiner Begehrenswertigkeit, deiner Weiblichkeit, hat diese Vorliebe eigentlich keinen Berührungspunkt.


      Zu der zweiten Sache: Der wichtigste Satz durch meine Brille war dazu

      Zoom schrieb:

      Er bezeichnet sich nicht als bi
      Die ganze Sache mit allen möglichen Bezeichnungen des Regenbogens ist, dass man genau das ist, was man selbst empfindet. Was man selbst sagt, ist das, was zählt. Wenn ich mich als gay empfinde und sage, dass ich gay bin, dann bin ich es. Wenn ich mich als hetero bezeichne, dann bin ich es. Und wenn er sagt, dass er sich nicht als bi empfindet, dann ist er es nicht. So einfach ist das :D .

      Woher das kommt, dass er gerne in bestimmten Situationen auch Männer mit in sein Spiel einbeziehen möchte, kann viele Gründe haben. Ein paar hat er dir ja bereits schon versucht zu erklären. Diese Punkte zu verstehen, sind wahrscheinlich die Hauptschlüssel ^^ .

      Was dieses Wechselspiel betrifft zwischen der Interaktion mit Männern, ohne das er Bi ist.. Ich kann natürlich nur mutmaßen. Eine Überlegung: Es könnte es sein, dass das Benutzen von Männern das Spiel mit Demütigung durch Feminisierung unterstreichen könnte. Gerade ohne die Homoerotik von Männern sexuell benutzt zu werden würde ihn vielleicht noch tiefer in die Rolle der Sissy bringen. Frei nach der Logik "Wenn ich im Spiel erotisch mit einem Mann interagiere, das genieße, aber nicht schwul/bi bin, ist die logische Folge, dass ich eine "Frau" bin, eine Sissi, ein schwaches Sexualobjekt. Das macht mich an".

      Aaaaaber am besten fragst du ihn selbst und versucht, da offen drüber zu reden. Wenn du ihm zeigst, dass du ihn nicht verurteilst, du ihn so annimmt, wie er ist, wird es ihm helfen, sich dir du öffnen. Versuche, entspannt zu bleiben. Es ist ein Abenteuer, eine Reise, die du und dein Sub gemeinsam geht.
      Viel Glück! ^^

      Hanna_Jakob schrieb:

      Die ganze Sache mit allen möglichen Bezeichnungen des Regenbogens ist, dass man genau das ist, was man selbst empfindet.Was man selbst sagt, ist das, was zählt.
      Das sehe ich anders.
      Es gibt durchaus Menschen, die sich nicht eingestehen wollen, was sie empfinden (und vehement genau das Gegenteil behaupten und auch glauben), weil sie aus den verschiedensten Gründen nicht zu ihrer Sexualität stehen können. Deswegen sind sie dennoch, neutral betrachtet, bi, schwul, pansexuell oä
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      @ Feuerpferd , ich glaube die neutrale Betrachtung durch Dritte ist hier unerheblich, ebenso wie die theoretische Möglichkeit, dass @Zoom 's Sub sich seine im psychologischen Sinne tatsächliche Sexualität nicht eingestehen will. Nur das was er für sich erkennt und annimmt beeinflusst sein Verhalten.

      Und für alle, denen die Begriffe hier noch nicht ausreichen: Es gibt da ja auch noch die Heteroflexiblen, die sich keine Beziehung mit dem eigenen Geschlecht vorstellen, wohl aber damit Sex haben können.

      Im Moment finde ich den Erklärungsansatz von @Hanna_Jakob für mich als plausibel und hinreichend differenziert.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Herzlichen Dank schonmal an Euch für die Erläuterung. Mir leuchtet das alles ein und ich verurteile ihn keineswegs.

      Ich fände es auch nicht schlimm, wenn er tatsächlich bi wäre. Bislang sind das weitesgehend wohl auch Gedankenspiele, bis auf wenige Erfahrungen die er damals gemacht hat, die aber ansich laut seiner Aussage nicht befriedigend waren. Tatsächlich ist es wohl so, dass ihn die Idee erregt es mit einem Mann vor meinen Augen und für mich tun zu müssen.

      Punkt 2 fällt ja auch in die Form der Erniedrigung, nämlich, dass der andere Mann mit mir Sex hat (auch spielt) und er nur zusehen darf, womöglich als Sissyboy, er würde da aber definitiv auch einsteigen in einen "Dreier" bei dem sowohl "fremder Mann" als auch er, meine Subs sind, oder ich ihn als Hauptsub zur Untersub des anderen Subs mache....(kompliziert?)......das "ausleihen" hat da wohl seinen Reiz. Womöglich, so hab ich mir gedacht; ist es auch die Idee, dass ich das entscheide und er somit komplett die Verantwortung abgeben kann, ist sozusagen deshalb nicht "schuldig" fühlen muss, dass er es mit einem Mann tut, denn ich wollte es ja so (wobei er es eigentlich will.....es wird wirklich kompliziert).

      Ob wir das durchführen werden wir sehen. Demnächst steht das erste Sissyplay an. Wir tasten uns da mal rein und ich bin gespannt, was es mit ihm macht....dann wäre der nächste Schritt erstmal der Strap-on und wenn wir uns bei dem allen gut fühlen, kommt vielleicht irgendwann mal eine bi-Partei dazu in Form eines Mannes. Das ist aber auch Vertrauenssache. Da wir geheim spielen, wäre das nochmal eine Person mehr die davon wüsste. Der Gedanke alleine gefällt mir nicht ganz so gut.
      Also prinzipiell sind die beschriebenen Spielarten (Sissifycation/Crossdressing, Cuckold, forced Bi...) alle durchaus gänging und an sich auch nicht verkehrt.

      Aber dass er da noch verschlossen oder gehemmt ist, wie du sagst, könnte doch ein Problem darstellen. Ich denke es ist auf der Grundlage schwierig Tipps zu geben, denn ein und die selbe Spielart kann aus verschiedenen Motivationen heraus gemacht werden.

      Vielleicht könntest du mit der Zeit versuchen herauszufinden, was genau ihn an diesen Spielarten reizt. Bei der Feminisierung könntest du zB fragen ob er es eher als demütigend empfindet oder eher das Spiel mit Geschlechternormen reizvoll ist. Bei den forced Bi Sachen könntest du fragen ob es nur um Demütigung geht, oder ob es vielleicht ein Rahmen ist, der es ihm leichter macht, mit Männern zu experimentieren (weil er innerlich gehemmt ist zB). Beim Cuckolding könntest du fragen ob es da wieder um Demütigung geht, oder er vielleicht auch den voyeuristischen Aspekt daran genießt.

      Wenn er dir diese Fragen reflektiert beantworten kann, könnte das euch beiden zu besserem Verständnis und schöneren Sessions verhelfen.

      Ich selber spiele auch ab und zu gerne mit Femininität. Allerdings hat es bei mir nichts mit Demütigung zu tun. Ich mag einfach das Überschreiten von Geschlechternormen, den "Tabubruch" und den Aspekt des Rollenspiels.
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "