Den Partner heranführen

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      Den Partner heranführen

      Hallo miteinander,
      ist es eigentlich möglich den Partner in die bdsm-Welt heranzuführen?

      Ich selbst bin devot-masochistisch veranlagt und mein Mann hat bisher noch keinerlei Erfahrung damit, bis auf die wenigen Male bei dem ich ihm gesagt hab was er machen soll.... Aber das ist nicht Sinn und Zweck wie ich finde und darin finde ich selbst auch keine Erfüllung....

      Bisher hatte ich nur mit erfahrenen Doms zu tun und wenn ich z.b anbiete Kontakt zu einem herzustellen damit er sich Tipps ect. holen kann reagiert er "allergisch" und ist sofort eingeschnappt.

      Wir sind nun schon seit über vier Jahren ein Paar, seit einem Jahr verheiratet und ich liebe ihn, weshalb ich da auch zurück stecke aber seit etwa 1,5 Jahren hab ich keinen Spaß mehr am Sex und auch keine Orgasmen, was wirklich sehr frustrierend ist.

      Habt ihr vielleicht Tipps wie ich ihm das ganze schmackhaft machen könnte?

      Lg
      Hallo @Karmasutra,

      ja, das ist möglich. Voraussetzung ist allerdings, dass der Partner Interesse an BDSM hat, offen dafür ist und bereits eine Neigung in ihm schlummert (auch wenn sie bisher vielleicht noch nicht 'sichtbar' geworden ist).

      Hat dein Mann wirklich Interesse daran? Steht er dem Thema offen gegenüber oder hat er eher Vorurteile und Klischees im Kopf, von denen er sich erstmal lösen muss? Das geht aus deinem Text nicht hervor. So wie du es geschildert hast - er hat keine Erfahrung, du hast ihm gesagt, was er machen soll und willst ihn an jemanden 'weitervermitteln', der ihm Tipps geben kann - klingt es für mich, als würdest du ihm diese 'Rolle' aufzwingen wollen. Da ist nichts von Eigeninitiative seitens deines Mannes zu lesen; da ist nichts von Gesprächen/Kommunikation zwischen euch zu erkennen; da ist lediglich dein inniger Wunsch, der jetzt bitte endlich erfüllt werden soll. Das soll keine Unterstellung sein - vielleicht habt ihr ja schon viel geredet und du hast es hier nur nicht erwähnt. Es ist nur mein Eindruck.

      Also: Habt ihr wirklich darüber geredet, euch ausgetauscht und euch Zeit dafür genommen?
      Hat er dir Fragen dazu gestellt? Hast du ihm Fragen gestellt und Interesse an seiner Sicht der Dinge gezeigt?
      Hat er sich davon abgesehen selber über BDSM informiert? Was versteht er unter BDSM? Geht das mit deinem Bild und deiner Vorstellung konform?
      Hast du ihm von deinen Fantasien erzählt? Und mindestens genauso wichtig: Hast du ihn auch mal nach seinen Vorstellungen, Fantasien und Vorlieben gefragt?
      Hat er überhaupt eine dominante/sadistische Neigung und möchte diese ausleben? Sieht er sich selbst als Dom?
      Hat es ihm Spaß gemacht oder hat er sich bei den wenigen Versuchen nur darauf eingelassen, um dir einen Gefallen zu tun?
      Bist du auch auf seine Wünsche eingegangen und hast versucht, ihm diese zu erfüllen? Oder hast du nur gefordert?

      Ich vermute, ihr müsst noch ganz viel reden. Offen und ehrlich und aufmerksam. Und wenn du merkst, dass ihm die 'Rolle' des dominanten Partners, den du dir wünschst, nicht liegt und er auch keinerlei Eigeninitiative zeigt, solltest du nicht versuchen, ihn dazu zu überreden o. ä. So wird das nichts. Eine Neigung lässt sich nicht erzwingen.
      Ihr müsst beide aufeinander eingehen - nicht nur er auf dich und deine Wünsche. BDSM ist Gegenseitigkeit, ein Geben und Nehmen, ein Miteinander, ein Verschmelzen... BDSM kann pure Innigkeit und Leidenschaft bedeuten und unglaublich viel emotionale Nähe schaffen, wenn beide die entsprechende Neigung und ähnliche Vorstellungen davon haben, wie sie diese ausleben/umsetzen möchten. Das wird bei deinem Mann höchstwahrscheinlich nicht ankommen, wenn du ihm lediglich Anweisungen gibst, ihm sagst, wie er 'zu sein hat', danach unzufrieden bist und ihn deshalb an einen anderen Dom verweisen möchtest, sodass ihr euch nicht mehr (gemeinsam) damit auseinandersetzen müsst, sondern jemand anders das übernimmt und ihm sagt, was er tun soll oder könnte. Gerade so ganz zu Anfang, wenn man zum ersten Mal in das Thema hineinschnuppert, halte ich das für keinen geeigneten Weg. Wo ist da das Gefühl, das Aufeinander-Eingehen? Ganz ehrlich: Ich an seiner Stelle wäre nicht nur eingeschnappt, sondern ziemlich verletzt.

      Einen Mentor oder 'Paten', der einen begleitet und unterstützt, kann man sich auch etwas später noch suchen, wenn man sich sicher ist, dass man eine Neigung im BDSM-Bereich hat und dass man diese Welt überhaupt betreten möchte

      Ihr müsst reden. Er muss wissen, was dir gefällt. Du musst wissen, was ihn als Dom ausmacht (sofern er denn überhaupt dominant/sadistisch ist). Er muss wissen, was dich als Sub ausmacht und nicht, wie irgendjemand anders mit seiner Sub umgeht. Ihr seid die Beteiligten. Es geht um euch, um eure Vorstellungen und Vorlieben, um eure Fantasien und eure Lust, und darum, wie weit jeder von euch bereit ist, sich darauf einzulassen. Die Kommunikation muss als allererstes zwischen euch beiden stattfinden - und das ganz viel!

      Wie gesagt: Vielleicht habe ich dich missverstanden oder deine Worte falsch interpretiert. Du hast leider nur sehr wenig geschrieben. Und diese wenigen Zeilen hinterlassen bei mir den Eindruck, als wäre es eine sehr einseitige Sache und als gäbe es viel Gesprächsbedarf.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Hallo liebe @Karmasutra


      Möchte versuchen Dir die Frage aus meiner Sicht zu beantworten.

      Vor nicht allzu langer Zeit stand mein Herr wohl vor einer ähnlichen Frage wie Du, wenn auch in umgekehrter Konstellation.

      Bei meinem Herrn war seine Neigung schon von Anbeginn unserer Beziehung vorhanden, (erwas mehr als 3,5 Jahre) allerdings hat er seine dominanten Part sehr stark eingeschränkt. Ich wusste aber nichts von seinen Phantasien und Wünschen, er hat diese nie wirklich geäußert. Einzig, zu Beginn fielen Begriffe wie Dom und Sub, oder auch devot. Nun, ich habe mich damals etwas dazu belesen, mehr aber nicht. Es hat mich weder verschreckt noch meinen verborgene Neigung zu Tage gebracht.

      Um nicht zu weit ausholen zu müssen, letztlich hat mein Dom mich durch sehr gute Kommunikation an unser BDSM herangebracht. Wir haben sehr viel gesprochen und geschrieben, über unsere Wünsche und Vorstellungen. Er hat mich mit großer Sorgfalt eingeführt, hat meine Neigung aus dem Versteck geholt.
      Letztlich wäre es dazu aber nicht gekommen, hätten wir uns nicht so gut ausgetauscht. Unserer sehr gute Kommunikation hat mich neugierig gemacht, hat meine verborgenen Neigung ausgegraben. Alles was ich jetzt erfahren darf bedarf keiner Überredung, es kommt von mit.

      Was ich eigentlich meine, ist auch wie @Zofe es schon sehr gut geschrieben hat, ihr beiden müsst viel darüber sprechen, was Euch bewegt, was ihr Euch wünscht.
      Sollte Dein Mann keinerlei Neigung in die von Dir gewünschte Richtung verspüren, wird es schwer werden ihn an das Thema heranzuführen. Würde er es "nur" tun um Dir zu gefallen, wäre es der falsche Weg.

      Ich wünsche Euch sehr, dass ihr Euren gemeinsamen Weg trotzdem finden werdet.
      @Zofe
      Also geredet haben wir da schon sehr viel und Interesse hat er laut eigener Aussage auch daran, nur zeigt er was das angeht leider keine wirkliche Eigeninitiative.
      Er steht mega auf verbale Erniedrigung, womit ich zum Beispiel nicht viel anfangen kann und ansonsten war er bis auf das eine oder andere leichte spanking immer der Vanilla-Typ. Demnach lief unser sexualleben immer nach Schema X.
      Ich hab von Anfang an mit offenen Karten gespielt und meine Neigungen offen mit ihm besprochen, was für ihn auch nie ein Thema war, er hat mir aber auch klar gesagt dass er damit keine Erfahrung hat sich das aber durchaus vorstellen kann.
      Daraufhin haben wir dann ein wirklich offenes Gespräch geführt nachdem er meinte er macht sich schlau, liest sich etwas rein usw...
      Das einzige was dann von seiner Seite kam, und das nach ewigen Zeiten, war dann wirklich das er zu mir sagte dass ich ihm sagen soll was er zu tun hat und wie er was machen soll. Das war für mich soweit auch in Ordnung, hab ihm dann nochmal gesagt was ich mag und was überhaupt nicht geht (ins Gesicht schlagen), dass er konsequent und streng sein soll, nicht sprunghaft oder zu nachgiebig, dass er mir am besten die Bewegungsfreiheit und die Sicht nimmt dass ich mich auch fallen lassen und den Kopf abschalten kann.
      Aber wirklich umgesetzt hat er davon nicht wirklich was, durfte mir dann auch noch anhören dass ich einfach mal aufhören soll zu denken, dass sich der Kopf dann von allein abschaltet, konsequent war er auch nicht und als 'strafe', weil ich nun mal gern um die Kontrolle kämpfe bevor ich sie abgebe, hat er mich ins Gesicht geschlagen...
      Deswegen hatte ich ihm den Vorschlag unterbreitet Hilfe dazu zuholen.

      Mittlerweile beschränken wir uns wieder auf seine Art und ich hab ihn zumindest soweit dass er mich ab und zu beißt oder mich am Hals packt, aber mir reicht das eben nicht. Und die Frustration bei wird immer größer

      Ich hoffe das war jetzt alles nicht zu verwirrend und durcheinander....
      Mal davon abgesehen, dass dieser Satz ein Widerspruch beinhaltet:

      Karmasutra schrieb:

      einfach mal aufhören soll zu denken, dass sich der Kopf dann von allein abschaltet
      ... kann ich sagen, dass ich mir etwas ähnliches auch gesagt habe, als ich feststellte, dass ich in meiner Ehe niemals meine Neigung ausleben werde.
      Hat nicht funktioniert!
      Über den gesamten Zeitraum blieben meine sexuellen Wünsche unerfüllt und ich musste mich einfach damit arrangieren, dass sich daran auch nichts ändern wird.

      Meine Meinung nach hat dein Mann alle Möglichkeiten genutzt bzw. nutzen können, um herauszufinden, ob er (versteckte) Neigungen hat, die mit deinen konform laufen. Sein fehlendes Engagement würde ich als Desinteresse werten. Es bleibt, herauszufinden, welche Alternativen es eventuell gäbe, mit denen beide leben können...
      Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.
      Liebe @Karmasutra,

      Wenn man Deine Antwort liest, bekomme ich das Gefühl, dass Dein Mann Deine Wünsche nicht aus freien Stücken erfüllen kann /möchte. Immerhin hatte er ja auch inzwischen lange genug Zeit sich zu informieren, sich vielleicht auch auszuprobieren. Empfinde es auch so, das dein Mann nicht bereit ist mit Dir BDSM auszuleben, schade für Dich. Glaube, das wird dauerhaft für Euch Beide sehr schwer werden eine gemeunsame und zufriedenstellende Lösung zu finden.
      Für mich liest sich das jetzt nicht so, dass er gar keine Eigeninitiative zeigt. Sondern dass er das zwar schon macht, aber darauf bis jetzt kein positives Echo bekommen hat, das ihn darin bestärkt hat, dass es gut ist, was er macht und er weiter gehen kann / darf. Du schreibst, er steht auf verbale Erniedrigung. Hat er das nur im Gespräch gesagt? Oder ausprobiert und dann das Gefühl bekommen, dass es Dir nicht gefallen hat, dass er es "falsch gemacht" hat. Die "Strafe" mit dem Schlag ins Gesicht kam bei Dir auch nicht sonderlich gut an, wie es sich liest. Und dann soll er zur "Nachhilfe" zu irgendeinem anderen Dom geschickt werden? Wenn es aus seiner Sicht so gelaufen sein könnte, dann kann ich verstehen, dass es ihm die Lust und den Mut genommen haben kann weiterzumachen.

      Ich bin gerade in so einer Lage mit meinem Mann. Er 90% Vanilla und ein bisschen Fetisch (wobei das über "witzige Sprüche" / ein bisschen kinky talk light nie hinausgegangen ist bis jetzt), ich selber auch Anfängerin und ich finde es wirklich nicht einfach, dann zu führen (nicht nur als Dom, sondern weil wir das auf meine Initiative überhaupt machen). Immerhin steht ja eine Beziehung auf dem Spiel, die uns beiden nicht egal ist und ihm soll es ja auch gefallen, sonst führt es nirgendwo hin. Dass es nicht nur um Dich geht, sondern auch um ihn, um Euch beide zusammen, finde ich super wichtig und sollte er spüren. Dass er als Dom im gesteckten Rahmen Sachen ausprobieren darf und ihm auch Fehler passieren dürfen, ohne dass es gleich das Ende von allem zur Folge hat, auch. Du hast ihn soweit, dass er Dich beißt oder am Hals packt, gefällt Dir das und zeigst Du es ihm?

      Ich habe den Eindruck, dass er schon ein paar Ideen hat und Sachen, die ihn ansprechen und die er ausprobieren will. Nur scheinen die nicht besonders gut zu Deinen Wünschen zu passen. Wenn er mal ein "boah, jaaa" bekäme, würde es ihm vielleicht Mut machen.

      Viel Erfolg! Ansonsten kann ich nur sagen, horcht in euch rein und tut nichts, was sich einfach komplett falsch anfühlt.

      LG Eisn
      Hallo Eisn,
      Er bekommt schon durchaus auch positives Feedback von mir.
      Wir reden nach dem Sex immer darüber wie es für uns war, was uns gefallen hat und was nicht, daran kann es nicht liegen, denk ich zumindest. Das mit dem ins Gesicht schlagen war von vorn herein als absolutes no-go abgesprochen, weshalb ich nicht dahinter komme weshalb er das trotzdem macht... Ist ihm bisher ja nicht nur einmal passiert.

      Das mit der verbalen Erniedrigung kommt bei ihm währenddessen durch, also geh ich schon davon aus dass es durchaus in ihm steckt, er sich aber vielleicht nicht wirklich überwinden kann? So kommt es mir zumindest vor.

      Positives Feedback währenddessen kommt auch nicht zu kurz da ich ihn dadurch ermuntern möchte sich gehen zu lassen.
      Das mit dem beissen und am Hals packen macht er aber auch nur da ich ihn darauf gestoßen hab, da kommt echt gar nichts von ihm...
      Ich meine, er hätte mir ja von Anfang an sagen können dass das echt nichts für ihn ist und nicht dass es für ihn kein Problem darstellt....

      Ich mach mir ja auch Gedanken und dass von ihm so absolut nichts kommt finde ich sehr schade, zumal ich ja auch auf seine Bedürfnisse eingehe...

      Auch sich mal einzulesen in Foren ect wehrt er leider vehement ab.

      Karmasutra schrieb:

      Ich meine, er hätte mir ja von Anfang an sagen können dass das echt nichts für ihn ist und nicht dass es für ihn kein Problem darstellt...
      Hmmm, woher hätte er denn wissen sollen, dass es nichts für ihn ist, wenn er es nicht ausprobiert?
      Kopfkino und Erleben gehen oft meilenweit auseinander.

      Ich finde schon, dass du es ihm hoch anrechnen kannst, dass er sich neugierig gezeigt und deine Wünsche nicht sofort abgeschmettert hat.
      Wenn ihr allerdings nicht kompatibel seid, bleibt nur, sich damit abzufinden, ohne ihn weiter zu drängen
      oder dich anderweitig zu orientieren, wenn du ohne BDSM nicht leben kannst.
      Eine schwere Entscheidung :empathy:
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Du hast geschrieben, dass du gern mal um die Kontrolle kämpfst, bevor du sie abgibst.
      Gibt es denn Handlungen, eine bestimmte Wortwahl oder anderes, das dich dann veranlasst, dass du dich unterwirfst? Griff in den Nacken, solche Dinge?
      Denn der Schlag ins Gesicht hört sich für mich ein bisschen so an, als wäre dein Mann von deiner "Aufsässigkeit" überfordert und wüsste in diesem Augenblick nicht, wie er dich sonst bändigen soll, also eine Art Verzweiflungstat aus einem Impuls heraus. Das ist natürlich nur eine Ferndiagnose ohne euch beide zu kennen.
      Aber vielleicht hilft es ihm, Mechanismen zu kennen, die er in solchen Momenten anwenden kann, die dich bremsen können.

      Und das mit dem Überwinden braucht einfach Zeit. Mein Mann kämpft auch immer mal wieder damit, so erzogen worden zu sein, dass man Frauen grundsätzlich nicht weh tut und auf Augenhöhe bleibt.
      Wie mir schon oft geraten wurde, versuche ich mich nun in Geduld :saint:
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche

      Karmasutra schrieb:

      Ich meine, er hätte mir ja von Anfang an sagen können dass das echt nichts für ihn ist und nicht dass es für ihn kein Problem darstellt....

      Ich mach mir ja auch Gedanken und dass von ihm so absolut nichts kommt finde ich sehr schade, zumal ich ja auch auf seine Bedürfnisse eingehe...

      Auch sich mal einzulesen in Foren ect wehrt er leider vehement ab.
      vielleicht hat er auch erst jetzt so richtig gemerkt/ festgestellt ...das ist nicht meins und traut sich das jetzt nicht zu sagen?!
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Aus deinen Zeilen spricht für mich viel Frust und auch Ärger auf deinen Mann, @Karmasutra- weniger in dem, was du sagst, als noch mehr, wie du es sagst. Ich verstehe , dass angestaute Bedürfnisse und unerfüllte Sehnsüchte zu großer Frustration führen können. Ich denke, daher ist es vielleicht hilfreich, dass du dir hier mal Luft machst.

      Damit ihr überhaupt wieder eine gemeinsame Basis findet, wäre mein Ansatzpunkt weniger, wie du deinen Mann dazu kriegen kannst, endlich zu tun, was du willst, sondern mehr, wie du ihm gegenüber wieder in eine Haltung der Wertschätzung kommen kannst, ohne deine Bedürfnisse zu verleugnen.

      Ehrlich gesagt irritiert es mich, dass er dir wiederholt! ins Gesicht geschlagen hat, obwohl du das ausdrücklich als Tabu definiert hattest, wie du schreibst. Da scheint es dringenden Klärungsbedarf zu geben.

      Es überrascht mich auch insofern, als eine Ohrfeige ja eine Handlung darstellt, die auch für Menschen, die gerne ihre Dominanz ausleben, z.T. eine Überwindung oder sogar ein Tabu darstellt. Insofern stellt zumindest meinem Empfinden nach eine Ohrfeige eher eine größere als kleinere Hemmschwelle für viele da. Wie kommt es, dass er ausgerechnet diese Handlung wählt, wenn er sonst eher wenig Interesse daran zeigt, den dominanten Part zu übernehmen? War es Hilflosigkeit, Überforderung... ?

      Ein Punkt, der mir noch aufgefallen ist: du schreibst, dass du gerne um die Kontrolle kämpfst. Gleichzeitig forderst du, er solle streng, konsequent, nicht zu nachgiebig mit dir sein.
      Für mich klingt das nach dem Wunsch, überwältigt, gezwungen zu werden. Ich finde diesen Wunsch vollkommen okay!
      Ich frage mich aber, ob es evtl möglich wäre, für eine Weile bewusst etwas auf das Kämpfen um die Kontrolle zu verzichten und dich stattdessen zunächst mehr freiwillig zu unterwerfen, bis er mehr Sicherheit und Souveränität als Dom gewonnen hat (vorausgesetzt, er möchte diese überhaupt entwickeln)?

      Ich stelle es mir zumindest schwierig vor, Dominanz zu entwickeln, (ich überspitze jetzt hier bewusst etwas), wenn jede Menge Forderungen an mich herangetragen werden, ich mir selbst noch gar nicht sicher bin, ob überhaupt und wenn ja in welcher Weise ich Dominanz ausüben will, und ich gleichzeitig um meine Position kämpfen und diese verteidigen muss, ohne bisher einen klaren inneren Standpunkt und Sicherheit diesbezüglich gewonnen zu haben.
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning
      Primrose hat die Wochen Punkte für getroffen und den Finger in die Wunde gelegt.

      Ohne dir zu nahe treten zu wollen..., du weißt ja schon lange um deine Neigung und dessen Ausprägung. Aber, wäre es nicht sinnvoller gewesen, diesen Themenkomplex vor der Hochzeit zu besprechen?
      Ist jetzt eh zu spät, ich weiß. Genau deswegen jedoch solltest du jetzt geduldig sein.

      Zu viele Anforderungen auf einmal machen einen Mann nicht unbedingt williger. Denk daran, im Hirn von Männern herrscht Stapelverarbeitung mit FiFo (first in first out).
      Ich habe das oft im Unterricht beim Tango Argentino beobachtet. Vor allem wenn der Unterricht auf die Initiative der Frauen zurück ging.
      Die Frauen träumten schon vom gemeinsamen dahinschweben, während der Mann noch mit vielen Dingen gleichzeitig zu kämpfen hatte. Die eigenen Schritte, die Musik, sie führen, auf die anderen Paare und den Raum achten und dann noch das eigene Gleichgewicht. Zu viel auf einmal, um dann auch noch nur mal zu lächeln.

      Sprecht miteinander. Oft!
      Mach deine Grenzen klar und frag ihn auch nach seinen Grenzen!
      Und gib ihm Zeit für die Umsetzung.
      Existence could not resist the temptation of creating me
      Ich verstehe dich. Mein Dom/Mann, wir sind seit 21 Jahren ein Paar, konnte anfangs auch so gar nichts damit anfangen. Bzw ihm war gar nicht bewusst, wie oft er eigentlich beim Sex unbewusst, BDSM miteinfließen ließ.

      Lange Rede, kurzer Sinn:
      Ich weiß, wie du fühlst. Es macht dich krank. Du hast genaue Vorstellungen und er setzt es nicht um, wenn dann aus deiner Sicht, komplett falsch.

      Ich habe den Eindruck, er fühlt es nicht. Es interessiert ihn nicht.
      Die Ohrfeige könnte eine Trotzreaktion sein. Er macht bewusst etwas, was du kategorisch ablehnst, um dir zu sagen: hey, das ist nichts für mich! Kapierst du es jetzt?? Schau mal, ich mache eh alles falsch!

      Das hier ist meine Hypothese! Meine Meinung.

      Karmasutra schrieb:

      ist es eigentlich möglich den Partner in die bdsm-Welt heranzuführen?
      Ja ist es, wie bei anderen aber auch schon beschrieben, hängt der Verlauf und Erfolg auch vom Eigeninteresse ab.


      Karmasutra schrieb:

      Bisher hatte ich nur mit erfahrenen Doms zu tun und wenn ich z.b anbiete Kontakt zu einem herzustellen damit er sich Tipps ect. holen kann reagiert er "allergisch" und ist sofort eingeschnappt.
      Autsch ! Emphatie ist auch im BDSM keine Einbahnstraße vom Dom zur Sub ;) . Schon mal in den Sinn gekommen das Ihm das dann so vorkommen könnte wie ein Eingeständnis eines anderen Mannes gegenüber
      "Bin nicht fähig meine Frau zu beglücken ?" ? Lösungsansatz könnte hier sein WIR holen uns Tipps, anstelle von Du kannst es nicht also Rede mal mit XY ;) .


      Karmasutra schrieb:

      Also geredet haben wir da schon sehr viel und Interesse hat er laut eigener Aussage auch daran, nur zeigt er was das angeht leider keine wirkliche Eigeninitiative.
      Aussage und Verhalten widersprechen sich. Mit Sicherheit liegen Befürchtungen vor die nur durch offene und ehrliche Kommunikation Miteinander gelöst werden können.


      Karmasutra schrieb:

      Aber wirklich umgesetzt hat er davon nicht wirklich was, durfte mir dann auch noch anhören dass ich einfach mal aufhören soll zu denken, dass sich der Kopf dann von allein abschaltet, konsequent war er auch nicht und als 'strafe', weil ich nun mal gern um die Kontrolle kämpfe bevor ich sie abgebe, hat er mich ins Gesicht geschlagen...
      Deswegen hatte ich ihm den Vorschlag unterbreitet Hilfe dazu zuholen.
      Aha, wir halten also mal fest, das Ihm die Umsetzung nicht gelingt. Was die unterschiedlichsten Gründe haben kann, von mag das einfach nicht bis hin zu bringe die Eigenschaften als Person einfach nicht mit und dem dazugehörigen unwohl Gefühl. Dazu noch die Schmach das vor einem Fremden offenzulegen.

      Sorry aber für mich liest sich das danach das dein Mann Verbal nach den Ehemann Standartsatz "Du hast Recht ich meine Ruhe" zwar etwas sagt, aber nicht wirkliches Interesse hat :pardon:
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !
      Herzlich willkommen im Forum @Karmasutra.
      Ich kann mir vermutlich gut vorstellen, wie es dir geht, was du empfindest.

      Deine Frage, ob man seinen Partner an BDSM heranführen kann, kann ich ganz klar mit "ja" beantworten. Jedenfalls hat es bei mir und meinem Partner funktioniert. Zwar auch mit Phasen dazwischen, in welchen ich ähnliche Gedanken und Gefühle hatte, wie du sie beschreibst. Auch ich hatte öfter das Gefühl, dass jegliche Initiative auf mich zurückzuführen ist, dass er gar kein Interesse am Austausch mit anderen hat. Denn auch ich sagte ihm, dass er sich mit erfahrenen Doms austauschen solle, damit er lernt und mehr Sicherheit bekommt und ich das Gefühl ablegen kann, dass alles nur von mir kommt. Geklappt hat das irgendwie schon, aber dann doch anders, als ich es ursprünglich dachte.

      Ich habe meine Neigung und meine Erfahrungen meinem Partner gegenüber erst nach vielen Jahren Beziehung "gestanden". Aber er war entgegen meiner Befürchtungen nicht abgeneigt. Uns hat anfänglich geholfen, herauszufinden, wo es gemeinsame Interesse, Fantasien, Neugierde gibt. Dazu hat jeder für sich den Neigungsfragebogen der Hauptseite gentledom.de/infos/empfehlunge…oegen/neigungsfragebogen/ ausgefüllt und danach haben wir verglichen und ganz offen darüber gesprochen.
      Mein Mann hat sich dann auch hier im Forum angemeldet, wir haben gemeinsam Stammtische besucht, um den persönlichen Austausch zu haben. Dann haben wir angefangen mal in Clubs zu gehen. Beim ersten Clubbesuch haben wir nur geschaut. Dann haben wir Leute getroffen, die wir vom Stammtisch kannten und haben dann auch mal öffentlich gespielt. Bei späteren Clubbesuchen hat es sich mal ergeben, dass sich andere Personen ins Spiel mit integrieren durften oder man hat parallel gespielt. Das war dann die Form von Lernen, die ich mir ursprünglich anders vorgestellt hatte, die aber meinem Mann mehr liegt, als sich mit einem erfahrenen Dom zu schreiben oder so... Und einen Mentor zu haben, heißt ja nicht, dass da einer ist, der einem sagt, was man wie zu tun hat. Dafür ist das alles viel zu individuell. Mir persönlich hilft es immer wieder, mich mit jemandem auszutauschen, der mir Fragen stellt, mit denen ich mich auseinandersetzen muss.
      Ich kann ja von meinem Partner nicht nur erwarten, dass er seine Entwicklung nur an mich anpasst. Gerade wenn der Partner neu oder unsicher ist und natürlich auch ansonsten. Ich muss ja auch schauen, wohin er sich entwickelt.

      Kannst du mit deinem Mann darüber reden, z.B. wegen der Schläge ins Gesicht, welche von dir als Tabu genannt wurden? Weißt du, was ihn im Bereich BDSM interessiert oder fasziniert? Was sind eure kleinsten gemeinsamen Nenner? Habt ihr kinderfreie Zeit nur für euch, um euch auszuprobieren?

      Natürlich kann es auch sein, dass dein Mann für sich festgestellt hat, dass ihm BDSM nicht so liegt, er keine Lust daraus zieht. Auch dann müsst ihr dringend reden...
      Viel Glück für euch!
      @femmebrutale Ich verstehe nicht, wie du zu dem Eindruck kommst, dass die Tatsache, dass @Karmasutras Mann ihr ohne ihr Einverständnis bzw. gegen ihren Willen ins Gesicht geschlagen hat, in diesem Thread beiseite gewischt wird. Dieser Aspekt wurde hier in mehreren Beiträgen angesprochen und kritisch bewertet.
      Allerdings ging, soweit ich das verstanden habe, @Karmasutras Fragestellung darüber hinaus. Es war/ ist ihr Anliegen herauszufinden, ob sie mit ihrem Mann BDSM ausleben kann. Darauf wurde versucht, in den Antworten ebenfalls einzugehen, so wie ich das lese.
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning

      Amarena schrieb:



      Denn der Schlag ins Gesicht hört sich für mich ein bisschen so an, als wäre dein Mann von deiner "Aufsässigkeit" überfordert und wüsste in diesem Augenblick nicht, wie er dich sonst bändigen soll, also eine Art Verzweiflungstat aus einem Impuls heraus. Das ist natürlich nur eine Ferndiagnose ohne euch beide zu kennen.

      Primrose schrieb:




      Ehrlich gesagt irritiert es mich, dass er dir wiederholt! ins Gesicht geschlagen hat, obwohl du das ausdrücklich als Tabu definiert hattest, wie du schreibst. Da scheint es dringenden Klärungsbedarf zu geben.

      Es überrascht mich auch insofern, als eine Ohrfeige ja eine Handlung darstellt, die auch für Menschen, die gerne ihre Dominanz ausleben, z.T. eine Überwindung oder sogar ein Tabu darstellt. Insofern stellt zumindest meinem Empfinden nach eine Ohrfeige eher eine größere als kleinere Hemmschwelle für viele da. Wie kommt es, dass er ausgerechnet diese Handlung wählt, wenn er sonst eher wenig Interesse daran zeigt, den dominanten Part zu übernehmen? War es Hilflosigkeit, Überforderung... ?

      subhexe schrieb:



      Die Ohrfeige könnte eine Trotzreaktion sein. Er macht bewusst etwas, was du kategorisch ablehnst, um dir zu sagen: hey, das ist nichts für mich! Kapierst du es jetzt?? Schau mal, ich mache eh alles falsch!
      Ich denke ich hab alle direkten Hinweise, hier wird entschuldigt/ begründet mit Verzweiflungstat, Hilflosigkeit, Überforderung, Trotzreaktion. Das ist für mich ein beiseite wischen und bagatelisieren, Argumentationsketten, die im übrigen auch gerne bei häuslicher Gewalt genommen werden.