1.12. ❅ (K)ein Katzenspielzeug

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      1.12. ❅ (K)ein Katzenspielzeug

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      ❅ 1. Dezember ❅

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      (K)ein Katzenspielzeug

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      von @Teufelanna




      „Hey Soi, hast du auch so Hunger?“, verschlafen recke ich meine Glieder und sehe zu ihr rüber. Gähnend stimmt sie mir zu und ich schaue zu unserer Dosenöffnerin. Immer sitzt die vor diesem komischen leuchtenden Ding. Sie zieht das Ding uns vor, wenn sie davorsitzt, dann will sie uns nicht streicheln und wartet vor allem unheimlich lange mit dem Füttern. Aber ich habe jetzt Hunger, also springe ich vom Sofa und laufe zu ihr. Sie mag es, wenn ich um ihre Beine streiche, also fange ich damit an.

      Nichts passiert, also muss ich meine Taktik verändern. Mit einem großen Satz springe ich auf die Lehne ihrer Sitzmöglichkeit. Wenn ich sie mit dem Kopf anstoße, dann kann sie mir kaum widerstehen. Und auch jetzt klappt es sofort. Sie dreht sich halb um und streckt die Hand aus. Kurz lasse ich sie mein wunderschönes Fell berühren, dann tauche ich unter der Hand weg und eile in Richtung Futternapf.
      Soi ist auch sofort da, aber wo bleibt denn die Dosenöffnerin? Ich höre keine Schritte und in dem Moment, wo ich sie laut rufe, greift Soi mich auch noch an. Diese jungen Dinger haben einfach keinen Respekt vor dem Alter, aber einmal großgemacht und sie weiß wieder, wer die Chefin ist.

      Ups, da bin ich doch tatsächlich zerrupft, erst muss das wieder in Ordnung gebracht werden, dann kann ich die Mission Futter wieder aufnehmen. Soi rennt schon wieder zu ihr, versucht sie zu überzeugen, aber immer wieder hört sie dieses hässliche Wort namens „Nein“. Wie kann unsere Dosenöffnerin es wagen, uns das Futter zu verweigern, wenn wir es fordern?

      Langsam gehe ich wieder zu den beiden und gucke mich um. Wir haben es mit Reden und mit Freundlichkeit versucht, da beides nicht überzeugend genug war, um Futter zu bekommen, muss das Ganze jetzt von der anderen Seite angegangen werden. Ein kleiner Deckel, der sich ideal zum Spielen eignet und total schön klappert, ist mein Ziel. Nichts macht unsere Dosenöffnerin so schnell kooperativ wie anhaltendes Geklapper. Auch jetzt guckt sie immer wieder zu mir herüber und ich bewege mich mit dem Deckel langsam in Richtung unserer Futternäpfe, doch noch bevor ich in der Nähe bin, steht sie auf und nimmt mir den Deckel weg. Mist aber auch, nun gut, dann muss ich was anderes finden. Noch während ich mich suchend umschaue, höre ich ein Klappern an der Tür. Oh Gott, es ist der Mann. Mein Mann!

      Juchhu, er ist wieder da. Ich habe ihn so sehr vermisst. Ich renne in Richtung Tür, dann halte ich an und schimpfe mit mir selbst: Maggy, du bist kein Hund. Also verhalte dich auch nicht so wie diese treudoofen, niederen Kreaturen! In gesittetem Tempo und mit stolzem Gang mache ich mich auf den restlichen Weg.
      Endlich ist mein Mann da und ungeduldig warte ich darauf, dass er mich endlich begrüßt. Soi kommt langsam hinter mir her und bleibt etwas entfernt stehen. Sie mag den Mann nämlich nicht, da sie dann unsere Dosenöffnerin teilen muss. Eigentlich bin ich davon auch nicht begeistert, aber es ist mein Mann und solange er da ist, ist meine Welt in Ordnung.

      Viel schneller, als mir lieb ist, beendet er die Begrüßung und geht ins Wohnzimmer, wo meine Dosenöffnerin bei mir auf dem Boden ist.
      Ich bin immer wieder verwirrt, wenn sie uns nachahmt und sich nicht mehr zweibeinig fortbewegt. Auf der anderen Seite gibt es keine eleganteren Tiere als uns, dann ist es auch irgendwo wieder verständlich, auch so sein zu wollen wie wir.
      Der Mann stellt seine Sachen auf den Boden und während er die anderen beiden begrüßt, gehe ich die verschiedenen Gerüche inspizieren. Ah, zu seinem Glück rieche ich keine andere Katze. Das sollte der sich mal wagen, eine andere auch nur anzugucken. Schnell reibe ich mich an jeder Stelle, die ich erreichen kann. Nur damit jeder weiß, dass er mir gehört.

      Über meine Freude habe ich meinen Hunger fast vergessen, aber da das leuchtende Ding aus ist, ist es nun wirklich Zeit, uns zu füttern. Mit einer letzten höflichen Aufforderung gehe ich zu meinem Futternapf.
      Endlich kommt sie hinterher und füttert uns. Soi fordert sie immer wieder auf, schneller zu machen. Sie wird nie lernen, dass es dadurch nur noch länger dauert. Nach viel zu langer Zeit haben wir unser Futter und sofort stürze ich mich darauf. Jeden Tag aufs Neue bringt sie uns fast an den Rand des Hungertodes!
      Als ich mit dem Essen fertig bin, folge ich den Stimmen und stehe vor einer verschlossenen Tür. Kein Problem für eine geschickte Katze wie mich. Ein Sprung und die Tür ist auf… Oder auch nicht. Noch ein Versuch. Wieder nichts. Mist! In dem Moment mag ich die Menschen beide nicht.

      „Maggy, komm schnell her, wir haben neues Spielzeug. Während wir gefressen haben, haben die das extra für uns vorbereitet“, höre ich Soi aus dem Wohnzimmer rufen. Meine Neugier ist geweckt, normalerweise spielt eine feine Dame wie ich nicht, aber das muss wirklich was Tolles sein. Mit großen Augen läuft Soi umher und bleibt vor jeder Klettermöglichkeit stehen. Zuerst weiß ich nicht, was sie meint, doch dann sehe ich es. Überall hängt etwas herunter, das vor dem Fressen noch nicht dagewesen war. Probeweise ziehe ich mit der Kralle daran und mit einem Klappern kommt es mir etwas entgegen. Soi sieht mich fröhlich an und rennt voller Freude durch unsere ganze Wohnung. Milde schüttle ich den Kopf, sie ist halt noch jung. Vor der Schlafzimmertür bleibt sie stehen und erzählt unserer Dosenöffnerin erstmal von unserer Entdeckung und unserer Freude. Etwas geknickt kommt sie wieder, da sie nicht reagiert hatte. Um sie zu trösten, fange ich an, sie zu putzen, doch sie läuft weg und guckt mich böse an. Ich wollte doch nur helfen. „Los, Soi, sei nicht traurig, lass uns mal gucken, was das neue Spielzeug kann“, fordere ich sie auf und sofort ist ihre schlechte Laune weg.

      Wir suchen uns beide eine Möglichkeit zum Spielen und ich ziehe diesmal etwas kräftiger daran. Es klappert wieder und kommt mir noch mehr entgegen. „Maggy, meinst du, da oben ist noch was Tolleres als das hier dran?“ „Lass es uns herausfinden!“ Meine Neugierde und mein Ehrgeiz sind geweckt. Manchmal versteckt unsere Dosenöffnerin nämlich besonders tolles Essen für uns. Meine Aufforderungen, es uns doch einfach sofort zu geben, ignoriert sie bisher vehement. Sie gibt uns davon, meiner bescheidenen Meinung nach, immer viel zu wenig.
      Von der Erwartung auf Futter getrieben, gebe ich mir besonders Mühe, das Ganze zu mir runterzuziehen. Schneller, als ich es erwartet habe, kommt es runter und erschlägt mich fast. Mit einem empörten Fauchen springe ich beiseite und nur, um sicherzugehen, fauche ich es aus sicherer Entfernung nochmal an. Soi erlebt auf der anderen Seite fast das Gleiche, nur dass sie nicht schnell genug beiseite gesprungen war. Sie hat sich verheddert, schnell renne ich zum Schlafzimmer, um Hilfe zu holen, doch die Tür geht von selbst auf und beide Menschen stürzen ins Wohnzimmer. Mein Mann scheucht mich raus und ich merke, dass er wütend ist, aber ich habe doch nur das Spielzeug benutzt. Nicht mal ein Leckerchen war drin, eigentlich müsste ich wütend sein. Scheiß Spielzeug.

      In der Tür stehend beobachte ich, wie unsere Dosenöffnerin Soi auf den Arm nimmt und sie vorsichtig befreit. Soi hat total Angst und braucht erstmal eine Zeitlang Streicheleinheiten, bevor sie sich wieder beruhigt. Die Zeit nutze ich, um ins Schlafzimmer zu gehen und mich ins Bett zu legen, bevor die Menschen wieder auf die Idee kommen, die Tür zu schließen.
      Als nach einer Weile die Menschen wiederkommen, erfahre ich auch, wie das neue Spielzeug heißt: Lichterkette.
      Das muss ich mir merken, da lasse ich die Pfoten von, wenn sie uns das nochmal vorsetzen. Gibt doch viel tollere Spielzeuge als das.

      Mein Mann streichelt mir über den Kopf und anstatt mir die Kuscheleinheiten zukommen zu lassen, die ich verdiene, widmet er sich meiner Dosenöffnerin. Während ich mich putze, beobachte ich sie mit einem Auge. Zuerst machen sie langweiliges Zeug, das keiner Erwähnung wert ist, doch dann holen sie etwas heraus, was Ähnlichkeiten mit dem Spielzeug „Lichterkette“ hat. Vorsichtshalber spitze ich die Ohren und atme erleichtert auf, als ich höre, dass das Spielzeug „Seil“ heißt. Es sieht nicht aus, als würden sie mich mitspielen lassen wollen, aber trotzdem springe ich vom Bett und hole Soi. Leise schleichen wir uns wieder zurück, bleiben mit etwas Abstand stehen und schauen zu. Mein Mann wickelt unsere Dosenöffnerin mit dem Spielzeug ein und die Reste am Boden bewegen sich hin und her. Er sieht zu uns herüber und bewegt gleichzeitig das Spielzeug. Soi und ich sehen uns an und sind beide einer Meinung: Das war eine Einladung, mitzumachen.
      Soi bringt sich in Angriffsposition und ich schleiche mich noch näher ran. Auf dem schwarzen Teppich bin ich als dreifarbige Katze perfekt getarnt.
      Wie erhofft, achten die Menschen nicht auf uns, noch ein letzter Blick und wir stürzen uns auf das zuckende Ende des Spielzeugs. Unsere Dosenöffnerin erschreckt sich und ist plötzlich bei uns auf dem Boden, mein Mann steht vollkommen erschrocken daneben. Während Soi schon versucht, den Rest des Spielzeuges zu ergattern, begucke ich die Situation und beschließe, dass die zwei miteinander genug beschäftigt sind und mein Mann mich jetzt kuscheln kann.
      Noch bevor ich auf dem Bett bin, hilft er unserer Dosenöffnerin auf und jagt uns hinaus. Soi und ich sind uns sicher, dass wir absolut nichts falsch gemacht haben und die Menschen einfach nicht spielen können.
      Nach einer Runde durch die Küche, nur für den Fall, dass ich noch was zu fressen finde, lege ich mich aufs Sofa und kuschel mich in die Decke, die da nur für mich liegt. Durch die ganze Aufregung bin ich schneller eingeschlafen, als ich „Futter“ denken kann.


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      Guten Morgen,

      Ich wünsche euch einen schönen Tag und es war mir eine Ehre diese Geschichte stellvertretend aufschreiben zu dürfen. Auch wenn es den Ansprüchen der Autorin natürlich nicht genügt hat ;)

      Liebe Grüße
      Anna

      PS: Die Autorin erlaubte mir hier ein Bild von ihr zu veröffentlichen : Autorin dieser Geschichte

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Teufelanna () aus folgendem Grund: Nachtrag

      Sehr geil, ich hatte selbst mal Katzen und beim Lesen teilweise das Gefühl, ich hätte direkt neben der Erzählerin gesessen und zugeschaut ^^ :thumbup:
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -