Macht BDSM süchtig?

      Naja, sicherlich können einzelne Kriterien einer Abhängigkeit erfüllt sein. Bei stoffgebundenen Abhängigkeiten sind allerdings meist alle Kriterien erfüllt. Dann macht das Leben auch keine Freude mehr, sondern ist voll von Schmerz und Elend. Weiß ich deshalb so gut, weil ich selbst alkoholkrank bin. Zum Glück derzeit trocken.

      Um die Ausgangsfrage zu beantworten: In gewisser Weise ja, aber an stoffgebundene Abhängigkeiten reicht es nicht heran.
      Nein, jedendalls nicht für mich. BDSM ist nicht mehr als Sex, Leidenschaft, Erotik. Ich sehe es als ein Bedürfnis und wenn das gestillt wurde, kann es x Zeit (heißt Minuten, Stunden, Tage, Wochen) dauern, bis ich wieder danach Lust verspüre. Ich bin gerne "Tagessub" oder "Wochenendsub", aber nicht mehr. Im Alltag bin ich gerne mein eigener Chef und mag es daher nicht, wenn mir jemand reinredet. Umso intensiver für mich das genau gegenteilige Verlangen mich innerhalb einer begrenzten Zeit einem Dom zu unterwerfen.

      AnnKa schrieb:

      Nein, jedendalls nicht für mich. BDSM ist nicht mehr als Sex, Leidenschaft, Erotik.
      Dass es dich nicht süchtig macht, glaub ich dir und es ist gut, aber grundsätzlich kann der Mensch süchtig nach so ziemlich allem werden. Auch nach ziemlich banalen Dingen. Es gibt drogensüchtige, sexsüchtige, spielsüchtige, videospielsüchtige, magersüchtige, arbeitssüchtige, sportsüchtige und noch ganz viel andere xyz-süchtige Menschen. Also ich bin mir sicher, es gibt Leute, die süchtig nach BDSM sind.

      Das ist sicherlich von den Auswirkungen nicht vergleichbar mit Drogensucht, aber ein Problem ist es für die betroffenen sicher.
      Sanfte Grüße, John Spartan!

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      Selbstverständlich macht BDSM genauso wie andere Sachen süchtig.
      Sagen wir zu Sucht lieber, Gewohnheiten die wir des öfteren in Anspruch nehmen.
      Dabei denke ich nicht nur an Alkohol, Zigaretten, Glücksspiel, sondern auch an Internet und nicht zu vergessen, HANDY.
      Allerdings, können gewisse Persönlichkeitsmerkmale Abhängigkeiten begünstigen. Sucht ist nichts Willkürliches, ganz im Gegenteil.
      Süchtig ist man nach positiven, wie auch negativen Ereignissen. Im allgemeinen verbinden wir mit ,,Sucht,, ausschließlich nur negatives und vergessen dabei das Positive, dass auch mit Sucht, zu tun hat.
      Ich nehme für mich das Positive in Anspruch und sage: Ja BDSM macht süchtig.

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      Der Begriff "süchtig" klingt so negativ.

      Wie @Existentmale schon beschrieben hat, kann man nach allem süchtig werden. Kaffee, Schokolade, Sport, arbeiten etc. Es kommt auf die individuelle Dosis an. Wenn die stimmt, würde ich das eben aufgeführte plus BDSM als Genussmittel bezeichnen.

      Dann bin ich doch gern süchtig :coffee: .
      1:1,618
      (Kompaniestabsunterdom d.R. Man wird ja wohl mal Pause machen dürfen :coffee: .
      Morgen ist auch noch'n Tag, Mädel. Übermorgen auch, Junge. Immer mit der Ruhe, Meister.
      Setz Dich
      erstmal hin hier, Sportsfreund.)
      ^^

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      Sucht klingt nicht nur sondern ist negativ - nix ist hier mit schönsingen :D liebe Herren - weil es etwas nicht kontrollierbares ist. Ergo auch etwas, was sich im worst case gegen einen selbst richtet.

      Genau deshalb führt es eben unter Umständen dann auch zu toxischen Beziehungen.

      Bogen zurück zur Ausgangsfrage, nein macht es nicht kann es aber machen. Möchte ich ohne nein, könnte ich ohne, ja.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall

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      @Hera den Begriff "Sucht" gibt es im medizinischen Sinne schon lange nicht mehr. Man spricht heute von "dysfunktionalen Gebrauch" oder allgemein Missbrauch. Man kann so ziemlich alles missbrauchen. Wenn man danach sucht, wird man es auch inflationär finden.

      Man kann aber auch so ziemlich alles gebrauchen.

      Ich gehe immer erstmal davon aus, das erwachsene Menschen wissen was sie tun.
      1:1,618
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      Dann müsste die Ausgangsfrage hier aber lauten: "Führt BDSM zu dysfunktionalem Gebrauch?"

      Tut sie aber nicht und wie ich immer sage - wir sind hier in einem BDSM-Forum und jedem sollte klar sein, dass es wohl eher weniger um die Sucht im medizinischen Sinn geht. Vielleicht sollten wir zwischen Sucht und Abhängigkeit unterscheiden, damit es verständlicher ist.

      Wenn die Frage hier also einfach lautet "Macht BDSM süchtig?" wäre meine Antwort wohl ein "Ja".
      Wenn die Frage allerdings lautet "Macht BDSM abhängig?" sollte jeder, der das mit einem "Ja" beantworten würde, sich hinterfragen und vermutlich auch Hilfe suchen. Meine Antwort auf diese Frage ist definitiv "Nein".

      Nur meine bescheidene Meinung dazu. :pardon:
      Don't dream it - be it

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      Laetta schrieb:

      @Hera den Begriff "Sucht" gibt es im medizinischen Sinne schon lange nicht mehr. Man spricht heute von "dysfunktionalen Gebrauch" oder allgemein Missbrauch. Man kann so ziemlich alles missbrauchen.
      Das ist so nicht richtig. Man unterscheidet im medizinischen Sinne zwischen Sucht bzw. Abhängigkeit auf der einen und schädlichem Gebrauch auf der anderen Seite.
      In diesem Sinne glaube ich nicht, dass man von BDSM süchtig werden, sehr wohl aber schädlich gebrauchen kann.

      Es kann aber natürlich durchaus ein starkes Verlangen nach BDSM geben, das sich wie unabweisbar anfühlt, was hier vielleicht ursprünglich mit "süchtig" gemeint war.
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning

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      Wenn ich in anderen Threats lese, dass Leute nicht mehr oder kaum noch Vanilla-Beziehungen eingehen können, bzw. aus Vanilla-Beziehungen wie auch immer ausbrechen wollen, sobald sie mit BDSM in Kontakt gekommen sind, kommt mir in den Sinn: "Wenn einmal die Büchse der Pandora geöffnet worden ist, bekommt man sie kaum wieder zu..."

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      Mr.P schrieb:

      So, sollte es diese Frage schon gegeben haben.... ich hab sie nicht gefunden, dann bitte um Nachsicht...

      Meine Subbie stellte eine interessante Frage. "Glaubst du macht das was wir machen, respektive BDSM, süchtig"?

      Nun, ich weiß es noch nicht. Die Tendenz meiner Antwort geht in Richtung JA... Natürlich es gibt Zärtlichkeiten "ganz normale"... Aber bisher war es halt dann immer so, dass wenn wir "soft" angefangen haben... irgendein "härteres" Element kommt immer dazu :D

      Was ist eure Meinung dazu?

      Ein gespannter
      Mr.P
      Ich habe jetzt absichtlich noch mal das Ausgangspost zitiert.

      Es geht mir bei meiner Antwort nicht darum etwas Negatives daraus zu machen aber wie oft haben wir hier schon kopfschüttelnd vor dem Rechner gesessen weil (und ja gerade bei Frauen) und gerade im D/s-Konstrukt hier "Beziehungen" aufrechterhalten werden, die mehr als ungesund sind. Und ja, da sehe ich tatsächlich eine Gefahr im BDSM-Kontext, weil leider doch hier und da das Machtgefälle manch einen in eine Art Abhängigkeit manövriert, die das Selbstständigsein dann schwer möglich macht. Deshalb mein ja, kann süchtig machen aber das ist dann zumindest für mich negativ besetzt.
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      Evelyn Beatrice Hall

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      @Hera, ich bin da bei Dir, denn Sucht ist per Definition negativ besetzt, wobei ich bei der Fragestellung hier ein gewisses Augenzwinkern voraussetze und nicht denke, dass die klassische Definition von Sucht gemeint ist.

      Sucht als solche bedeutet:
      - Unbezwingbares Verlangen zur Einnahme und Beschaffung des Mittels
      - Tendenz zur Dosissteigerung
      - Psychische und meist auch physische Abhängigkeit von der Wirkung der Droge
      - Schädlichkeit für den Einzelnen und oder die Gesellschaft
      - Verlust der Kontrolle über das eigene Verhalten

      Wenn man die Worte Mittel bzw. Droge durch Sex ersetzt, wird vielleicht eher ein Bild draus.

      Das Risiko einer Abhängigkeit, gerade in Beziehungen mit Machtgefälle, ist enorm groß. Toxische Beziehungen gibt es allerdings auch außerhalb von BDSM und ich weiß dabei und auch bei Sucht und Abhängigkeit, von was ich rede. Ich kann bei jedem nur an die Eigenverantwortung appellieren und darum bitten, dass Zweifel nicht ignoriert werden. Wenn auch noch vertraute Personen anfangen, kritische Fragen zu stellen, sollte man die durchaus ernst nehmen.

      Ich stelle einfach mal die steile These auf, dass BDSM wie ein Rauschmittel ist bzw. sein kann. Gerade am Anfang kann man sich vorkommen wie ein Kind, dass alleine im Süßwaren-Laden unterwegs ist. Mich hat es anfangs auf jeden Fall überfordert, ich wollte zu schnell zu viel. Im übertragenen Sinne habe ich mir den Magen verdorben und es hat eine Weile gedauert, bis ich mich davon erholt hatte. Erst als ich begriffen hatte, dass ich mit mir selbst Geduld haben muss, wurde es besser.

      Für mich habe ich die Entscheidung getroffen, dass ich keine Beziehung mehr ohne Machtgefälle möchte und auch nicht ohne ein paar andere Dinge. Es bedeutet allerdings nicht, dass ich blindlings ins Verderben renne, denn ich bin viel geduldiger geworden, ich nehme meine Zweifel ernst und setze mich mit meinem Umfeld auseinander, wenn es mir kritische Fragen stellt. Trotz allem würde ich mich in Bezug auf die Ausgangsfrage durchaus als Süchtige bezeichnen, auch wenn das schockierend sein mag.

      Unterm Strich würde ich das Fazit ziehen, dass es auf die Dosis ankommt und auch auf den Konsens.
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      Sex kann im allgemeinen süchtig machen.
      Generell birgt BDSM Suchtpotential, Botenstoffe und etc, aber nicht für jeden.
      BDSM macht m. E. Nicht generell süchtig. Es ist eine persönliche Neigung. Da sie sehr speziell ist und nicht jedem anderen zusagt sucht man sich jmd., mit dem man das ausleben kann bestenfalls.

      Ob man sich Hals über Kopf blind darin versenkt- hm ist das schon Sucht. Oder Ungeduld?

      Toxische Beziehung schon als Zeichen der Sucht nach BDSM zu interpretieren- hm es kann emotionale Abhängigkeit von einer Person sein. Also eher personenbezogen. Oder falsch verstandenes BDSM? Ich glaube dass zunächst die Abhängigkeit von der Person vorherrscht.