5.12. ❅ Im freien Fall

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      5.12. ❅ Im freien Fall

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      ❅ 5. Dezember ❅

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      Im freien Fall

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      von @LucyFire
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      Zu dieser Geschichte gibt es eine Vorgeschichte:
      Der freie Fall
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      Zufrieden und auch erschöpft lag Lucia, wie die Natur sie geschaffen hatte, in ihrem Bett. Das dünne Leinentuch verdeckte gerade mal so ihre Blöße und selbst dieser Hauch von Nichts war bei den sommerlichen Temperaturen beinahe zu viel. Der gestrige Tag mit Hannah, die zu Mittag das Haus verlassen hatte; das Eintauchen in ihre eigene Welt und die unzähligen Höhenflüge forderten ihren Tribut. Lucia hatte irgendwann aufgehört, die Orgasmen zu zählen. Hannahs und auch ihre eigenen. Und morgen würde es weiter gehen. „Wie liebestolle Teenager, die das erste Mal den Geschmack der Lust gekostet haben”, kicherte Lucia verzückt in sich hinein, bevor sie sich mit den Zetteln in der Hand Luft zufächelte.

      Mit einem Lächeln studierte sie den Fragebogen, den sie gemeinsam mit Hannah ausgefüllt und besprochen hatte. Erleichtert hatte Lucia festgestellt, dass sich ihre - eventuellen - Vorlieben und Tabus gut deckten. Nun gut, viel Erfahrung hatte Hannah noch nicht, aber es war schön gewesen, dass sie sehr interessiert und offen neuen Erfahrungen gegenüber war. Das würde ihren Handlungsspielraum enorm erweitern, anstatt einzuengen. Ein Stolperstein wäre die Einstellung „Kenne ich nicht- will ich nicht” gewesen. Aber zum Glück stellte sich diese Herausforderung nicht. Lucia konnte sich in einem größeren Rahmen bewegen und sie freute sich schon sehr darauf, ihre jüngere Assistentin auf neue Pfade zu führen.

      Ich sollte aufhören, sie als Assistentin zu bezeichnen”, ermahnte sich Lucia selbst in Gedanken. Denn Hannah war bereits mehr als nur ihre Assistentin. Sie war auf dem besten Wege, ihre kleine süße Sub zu werden. Ihre Gefährtin auf der Reise in die Welt der dunklen Gelüste. Wobei Lucia ihre Präferenz alles andere als dunkel empfand. Eher sehr erhellend und die eigene Seele beleuchtend. Für Lucia war BDSM nicht nur eine dunkle, vom Mainstream als pervers titulierte, Spielart. Ihre Dominanz, der Wille, andere Frauen zu unterwerfen, war kein schmutziger Fehler der Natur, wie ihr es einst mal vorgeworfen wurde.

      Es ist vorbei. Hör auf, dich selbst zu geißeln, für Menschen, die es nicht wert sind.” Lucia schnaufte tief durch und wischte den Gedanken beiseite. „Freue dich auf die Zukunft, die dir ein wunderbares Geschenk in Form eines blonden Engels gemacht hat. Eines devoten blonden Engels, der sich auch wirklich hingeben möchte. Mit seinem ganzen Sein. Und nicht nur temporär gespielt.” Gähnend legte sie den Neigungsbogen auf ihr Nachtkästchen, löschte das Licht und kuschelte sich in ihr weiches Daunenkissen. „Hannah wird nicht davonlaufen, wenn ich ihr mein Spielzimmer zeige. Vielleicht sogar schon morgen? Nein, sie ist nicht wie …”, war ihr letzter Gedanke, bevor sie sich in Morpheus’ sanfte Arme begab.

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      Mit klopfendem Herzen studierte Hannah die Kopie des Fragebogens, den sie gemeinsam mit ihrer Mentorin ausgefüllt hatte. So viele Dinge waren ihr unbekannt gewesen. Aber Lucia hatte die Geduld gehabt, ihr alles ganz genau zu erklären. In Zweifelsfällen hatten sie ein Fragezeichen in das Kästchen gesetzt. Nur weil Hannah diese Spielart nicht kannte, musste sie sich ja selber keine Tür dazu verschließen. Nur wer ausprobiert, kann behaupten, ob es einem liegt oder nicht – war schon immer Hannahs Credo gewesen. Und das sollte sich auch nicht ändern. Eher im Gegenteil.

      Hannah hatte das Gefühl, ein großes Tor in eine unbekannte, dennoch faszinierende Welt aufgestoßen zu haben. Ein Tor, welches sie lange gemieden und umgangen hatte. Ja, Hannah hatte schon seit ihrer Jugend gespürt, dass sie ein kleines bisschen anders tickte als ihre damaligen Freundinnen. Nicht nur in der Hinsicht, dass sie alleinig Frauen bevorzugte. Auch die Tatsache, dass sie gerne die Kontrolle abgab, war ihr sehr früh bewusst gewesen. Und wie schwer war es gewesen, sich das selbst einzugestehen, wenn die Welt dazu aufrief, die eigene Frau zu stehen. Aber was sie früher verdrängt und beiseite gepackt hatte, konnte sie jetzt in keine Kiste mehr zurückzwängen. Das Einzige, was sie in diese verdammte Kiste packen wollte, waren die jugendlichen Schuld- und Schamgefühle und die Glaubenssätze der Anderen, die ihr immer wieder versucht haben, begreiflich zu machen, dass diese Art zu leben, nein, zu lieben, der völlig verkehrte Weg einer modernen Frau wäre.

      Ihr war es schlussendlich egal geworden, wie die Welt sie sah und sehen würde. Sie wollte endlich zu sich selbst stehen. Sie war ihren Träumen und Bedürfnissen ein Leben schuldig. Das, wonach sie sich schon immer gesehnt hatte, wollte hinaus, wollte gelebt werden. Und in Hannahs Augen besaß Lucia mehr als genug Einfühlungsvermögen, ihr die langersehnten Träume zu erfüllen. Und dass Hannah ihrer Vorgesetzten vertrauen konnte, hatten die letzten Treffen mehr als bewiesen.

      Ich sollte aufhören, sie als meine Vorgesetzte zu bezeichnen”, ermahnte sich Hannah selbst in Gedanken. Denn Lucia war bereits mehr als nur ihre Chefin. Sie war auf dem besten Wege dabei, ihre anbetungswürdige Herrin zu werden. „Herrin. Her-rin. Ja, Herrin. Wie du befiehlst, Herrin”, flüsterte Hannah aufgeregt und ließ sich die Bezeichnung auf der Zunge zergehen. Es war ungewohnt, aber nicht unangenehm. Über den Titel hatten die beiden noch nicht gesprochen. Hannah wusste noch nicht mal, ob Lucia es mögen würde, so angesprochen zu werden. Aber sie würde es spätestens dann herausfinden, wenn sie Lucia in die Augen sah und sie das erste Mal so ansprechen würde. Nicht, weil es so gängig war, sondern weil Hannah es sich so wünschte. Hannah kicherte leise vor sich hin. Vielleicht würde sie morgen schon den Mut finden?

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      Vergnügt beobachtete Lucia ihren Gast durch das weite Küchenfenster, das einen Blick auf ihren Garten mit großzügig angelegtem Schwimmteich offenbarte. Hannah rekelte sich nackt auf ihrer Liege und genoss die Sonne auf ihrem wohlgeformten, doch etwas farblosen Körper. Dies war halt der negative Aspekt der Arbeit in den Katakomben eines Labors. Ein bisschen Vitamin D und eine Portion Bräune würden ihr sehr guttun. Ebenso wie das alkoholfreie Mixgetränk mit Pfefferminze und Beeren, welches Lucia gerade am Anrichten war. Mit klammen Fingern umfasste sie den metallenen Shaker, schüttelte diesen mit schwungvollen Bewegungen und leerte die eisgekühlte Flüssigkeit dann in große Cocktailgläser. Sie stellte noch eine Schüssel mit Weintrauben und Käsewürfeln auf das Tablett und konnte es kaum erwarten, sich zu Hannah in die Sonne zu gesellen.

      Die Stille, die beide umgab, war alles andere als unangenehm. Es war eine entspannte Stille, eine, die Raum gab, den eigenen Gedanken nachzuhängen und einfach nur die Zeit zu zweit zu genießen. Zeit, sich auch auf eine andere Art und Weise kennenzulernen, sich zwischenmenschlich auf einer Ebene zu begegnen. Lucia war diese Zeit sehr wichtig. Sie wollte nicht nur eine reine Bettgeschichte, ohne den Menschen dahinter zu kennen. Auch eine Spielbeziehung war darauf angewiesen, dass man sich langsam und vor allem gut kennenlernte. Wie konnte man vertrauen, wenn man sich nicht wirklich gut kannte? Und in den alltäglichen Situationen konnte Lucia unheimlich viel über ihre süße Sub lernen. Wissen, das sie benötigte und auch verlangte, um aus ihren Treffen unvergessliche Momente zu machen. Und während sie mit geschlossenen Augen das Erlebte reflektierte, verdunkelte sich der rötliche Vorhang ihrer Lider und eiskalte Wassertropfen perlten plötzlich über ihren erhitzten Körper. Keck liefen sie über ihre Brüste hinunter, sammelten sich am gebräunten Bauch, um dann schließlich an den Seiten hinunterzulaufen.

      „Bist du des Wahnsinns?”, erschrocken sprang Lucia auf und funkelte Hannah mit wildem Blick an, die sich vor Lachen schüttelte, mit dem Corpus Delicti, einem nassen Handtuch, in der Hand. „Du hast ausgesehen”, kicherte Hannah prustend, „als ob du eine Abkühlung nötig hättest.” Lucia schnappte sich das nasse Handtuch, drehte es ein und schlug sogleich spielerisch auf Hannahs Hintern. „Mir scheint eher, dir ist die Sonne nicht gut bekommen”, stieg Lucia auf Hannahs Ausgelassenheit ein. „Hmm, mag sein, aber es hat sich ausgezahlt.” Breit grienend rieb Hannah sich das Gesäß, ohne Lucias dunkler werdendem Blick auszuweichen.

      “Ist das so?”, sinnierte Lucia mit einem rauen Unterton. „Ich denke, ich sollte dich”, fuhr sie süffisant grinsend fort, „um dich vor einem gröberen Sonnenstich zu bewahren, in dunklere Gefilde bringen”. Sie baute sich vor Hannah auf, präsentierte sich in ihrer vollen Größe und sah dann auf ihre kleinere Gespielin hinab. Überlegen hob sie Hannahs Kinn in die Höhe und sah ihr tief in die blauen Augen, die bereits lustvoll funkelten. „Lass mich raten, Lucia, das ist völlig selbstlos, damit du später keine erste Hilfe leisten musst?!” Der sanfte Spott war das Wasser, das ihre Mühlen zum Laufen brachten.

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      Hannah schlug das Herz so schnell, dass sie ihren Puls überdeutlich spüren konnte. Mit jedem Schritt die Stufen zu der oberen Etage hinauf, fühlten sich ihre Knie weicher an, als ob sie kurz davor waren, ihr den Dienst zu versagen. Doch Lucias warmer und fester Griff um ihre Hüfte gab ihr den benötigten Halt. Sie spürte die Hitze, die Lucia ausstrahlte, als sie sich ganz nah an Lucias Vorderseite presste und von ihr einen Kuss in den Nacken bekam. „Öffne die Tür, Augen gesenkt und geh bis zur Mitte des Raumes.” Lucias Befehl kam einem Lufthauch gleich, aber verfehlte die Wirkung nicht. Mit zitternder Hand drückte sie die Türschnalle herunter und setzte bedacht einen Fuß nach dem anderen auf das weiche, sandfarbene Teppichgeflecht.

      In der Mitte des Raumes blieb sie stehen. Genau vor einem schwarzen, quadratischen Kissen, das ihr zu Füßen lag. Ihren Blick immer noch zu Boden gerichtet, wie es Lucia befohlen hatte. Ein wenig wunderte sich Hannah schon, wie schnell sie selbst ihren Modus so plötzlich verändern konnte – von frech und herausfordernd zu gehorsam und erwartend. Es war ein schönes Gefühl, ein bisschen wie nach einer Reise nach Hause zu kommen. Auch wenn ihr vieles neu erschien, war es doch auch vertraut.

      Auch die warmen Hände, die sich nun leicht auf ihre Schulter legten und einen schwachen Druck ausübten. Lucias „Knie nieder, Hannah!” ließ sie ergeben auf das Kissen sinken. Der forschen Aufforderung „Beine etwas mehr spreizen. Rücken gerade und die Handflächen nach oben” kam sie ebenso unverzüglich und bereitwillig nach. Das sanfte Streicheln auf ihrem Schopf verriet ihr, dass sie alles richtig gemacht hatte. Stolz saß Hannah aufrecht und spürte in die neue Position hinein.

      „Das, meine liebe Hannah”, erklärte Lucia sanft, aber bestimmt, „ist eine Haltung, die ich sehr schätze.” Lucias Stimme erklang etwas weiter entfernt, aber Hannah wagte es nicht, ihren Blick schweifen zu lassen. „Es gibt 3 Haltungen, die ich dich lehren werde. Die erste kennst du bereits. Das ist die Nummer zwei. Merk sie dir gut.” Zu der sinnlichen Stimme gesellte sich noch ein Rascheln und das Zippen eines Reißverschlusses. „Du darfst dich umsehen, Sugar.”Und endlich konnte Hannah ihren Blick schweifen lassen, der natürlich zuerst Lucia suchte, die erhaben und nun vollständig angekleidet auf einem samtenen, kunstvoll verzierten Sessel vor ihr saß und sie erwartungsvoll anlächelte.

      Der Raum war beeindruckend. Die Wände waren mit einer anthrazitfarbenen Strukturtapete überzogen. Die hellen abgesetzten Ornamente erinnerten Hannah an das viktorianische Jahrhundert. Vor dem Fenster hingen schwere, weinrote Samtvorhänge, die, geschlossen, sicherlich jedes Licht und jeglichen Ton schluckten. Rustikale Kerzenhalter waren an der Wand angebracht. Und zig Halterungen, an denen diverse Schlagwerkzeuge hingen, die Hannah noch gar nicht einordnen konnte. Spannend waren auch die Griffe und Ösen, an denen Seile und Ketten angebracht waren. Hannah konnte sich lebhaft vorstellen, wie es wohl sein würde, dort fixiert zu sein. Allein der Gedanke ließ ihren Schritt kribbeln.

      Zu ihrer rechten gab es ein Bett, mit weißem Bezug und weinroten Kissen. Am Rahmen, wie auch am Kopfteil, waren ebenso unzählige Ösen angebracht. Zu ihrer linken stand eine weiße Kommode sowie ein lederbezogener Bock, wie sie ihn aus dem Sportunterricht kannte. Nur mit viel niedrigeren Beinen. Zum Springen war der wohl nicht gedacht. Der Gedanke ließ Hannah aufglucksen, was ihr natürlich einen skeptischen Blick von Lucia einbrachte.

      „Wow, das ist ja fast so wie in 50 Shades of Grey. Nur fehlt, Gott sei Dank, das nuttige Rot. Und zum Glück sitzt auch nicht Christian Grey vor mir”, plapperte Hannah nervös. „Du vergleichst mich jetzt nicht ernsthaft mit dem Kerl, der von Respekt und Wertschätzung keinen blassen Dunst hat und nur wild drauflosschlägt, um die Geister der Vergangenheit zu züchtigen? Wirklich, Hannah?” Forschend, analysierend, beugte sich Lucia vor, Hannahs Antwort erwartend.

      „Und was ist mit deinen Geistern, Lucia?”, entgegnete Hannah frech mit einem zuckersüßen Lächeln und biss sich dann auf ihre Unterlippe. Sie wusste genau, wie sie Lucia provozieren konnte. Doch Lucia ließ sich nicht aus der Reserve locken. Ihre Geister der Vergangenheit spielten brav und unbehelligt im Schatten der Klarheit. Im Gegenteil zu diesem Christian Grey war sie eins mit sich selbst.

      „Du verkennst deine Lage, Liebes”, zwinkerte Lucia ihr zu und das Feuer ihrer Lust flackerte eindeutig in den dunklen Augen. „Ich zeige dir gerne, womit meine Geister sich beschäftigen. Und mir scheint, ich muss dir besseren Gehorsam lehren.” Alleine dieser Satz ließ Hannah aufstöhnen. Die Spannung, die in der Luft lag, konnte man mit den Händen greifen. Lucia sah in Hannahs Augen anbetungswürdig aus: Ein weißes Hemd, so weit geöffnet, dass man ihr Dekolleté wunderbar einsehen konnte, schwarze Dessous blitzen vorwitzig heraus, eine gutsitzende, schwarze 7/8-Stoffhose und glänzende Lackpumps mit Spannriemchen. Währenddessen Hannah nackt und entblößt vor ihrer Mentorin kniete.

      Und ja, durch Lucia wusste Hannah, dass sie die eigentliche Macht hatte. Eine dominante Person konnte nur so weit beherrschen, wie es der unterwürfige Part zuließ. Aber nie im Leben würde sie diese Stimmung unterbrechen wollen. Nein, im Gegenteil, Hannah verzehrte sich danach, ihre Kontrolle abzugeben. Sie sehnte sich danach, sich Lucia unterzuordnen, sich in das Machtspiel einzufügen und voll und ganz in andere Sphären abzutauchen.

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      Mit wachsender Erregung lehnte sich Lucia vor und beobachtete Hannahs Reaktion. Wie konnte eine Frau nur so süß, so frech und so pur gleichzeitig sein? Auf der einen Seite provozierend in ihrem Spieltrieb und dann sich wieder absolut hingebend. Hannah wusste nur zu gut, welche Knöpfe sie bei Lucia drücken musste. „Und ich weiß, was ich zu tun gedenke, damit sie auf Dornen in den Himmel schwebt”, lächelte Lucia sündig gönnerhaft.

      „Tja, vielleicht solltest du das wirklich”, flüsterte Hannah zaghaft. „Aber im Gegensatz zu der Anastasia werde ich nicht davonlaufen.” Mit großen Augen starrte Hannah Lucia an. Und in ihren Pupillen zeigten sich nackt und klar alle Emotionen, die Hannah gerade durchlief: Aufregung, Unsicherheit, Furcht und doch ein großer Funken an Erregung. Die Mischung fand Lucia absolut begehrenswert. Langsam erhob sie sich von ihrem Sessel, schritt in absoluter Souveränität auf Hannah zu und deutete mit der Hand nach rechts.

      „DAS werden wir sehen. Über den Bock. Sofort.” Lucia betrachtete ihre jüngere Gespielin, die sich etwas link erhob und vorsichtig Druck auf ihre Füße ausübte. Das Knien, gerade in einem etwas längerem Zeitraum, war schon gemein. Aber sie konnte sich ja in der neuen Position durchaus entlasten. Verzückt griente Lucia, als Hannah sich über den Bock lehnte und versuchte, eine bequeme Stellung zu finden. Doch allzu gemütlich sollte es ihre Sub nun auch nicht haben. Sie waren schließlich auf keinem Kaffeeklatsch.

      Mit flinken Bewegungen fixierte Lucia Hannahs gespreizte Schenkel, knapp über den Knien, mit weichen Seilen an den Holzbeinen des Bocks. Auch die Oberarme und Handgelenke erfuhren dieselbe Prozedur. Die Hände lagen weich und stützend am Boden auf. Viel Bewegungsspielraum gab es nicht. Und das bemerkte auch Hannah, die sich in die Fesselung legte und an ihr zerrte, sehr schnell.

      Zufrieden umkreiste Lucia ihre hübsche Gefangene. Hannahs Po, der sich wunderbar in die Höhe erstreckte, erstrahlte noch in jungfräulichem Weiß, wie eine frisch grundierte Leinwand. Aber das würde sich gleich ändern. Mit einem lustvollen Blick rieb sich Lucia die Hände warm. Wie lange war es her, dass sie einer hübschen Frau den Hintern versohlt hatte? Die stumm darum gebettelt hatte, Erfüllung durch einvernehmliche Züchtigung zu erfahren?

      Behutsam legte sie beide Handflächen auf Hannahs Rücken, streichelte an der Wirbelsäule entlang und hinterließ leichte Spuren ihrer Fingernägel auf der empfindlichen Haut. Lucia konnte es kaum erwarten, dass Hannahs leises Keuchen sich alsbald in ein lautes Stöhnen und weiter auch gerne in ein verkniffenes Schreien wandeln würde. Ja, sie wollte Hannah schreien hören. Und weinen. Vor Qual. Und vor Glück. Bedacht atmete Lucia ein, konzentrierte sich auf diesen Moment und betrachtete ihre Gefährtin, die angespannt über dem Bock drapiert war. Ob sie Hannah nochmals erinnern sollte, dass die Hiebe im entspannten Zustand weniger schmerzten? „Oh, sie wird es schnell herausfinden”, befand Lucia sadistisch und hob still ihre rechte Hand.

      Der erste Schlag saß gut platziert. Hannah quietschte erschrocken auf und weckte ein höhnisches Feixen. „Ja, Baby, sing für mich.” Abwechselnd schlug Lucia auf die linke und rechte Seite, streichelte zwischendurch über die zarte Haut und variierte auch die Intensität, sodass sich der Po ihrer windenden Sub leicht verfärbte. „Endlich bekommst du etwas Farbe, mein Liebling”, gurrte Lucia lustvoll. Und nach zwölf Schlägen spürte auch Lucia das geliebte und lang vermisste Kribbeln in ihren Händen.

      Ja, Lucia liebte es, zu spanken. Die Möglichkeit zu geben, sich durch das Zusammenspiel von Schmerz und Lust so intensiv wie noch nie zu spüren. Und natürlich die Erniedrigung, die Kontrolle und die eigene Macht dahinter. Genießend zeichnete Lucia mit ihren Fingerspitzen die roten Flecken nach und wanderte dann prüfend zwischen Hannahs Schenkel. Ihre Mitte begrüßte Lucia triefend nass und wimmernd streckte sich Hannah den neckenden Fingern entgegen. Soweit es ihr halt möglich war.

      Mit einem Hochgefühl wechselte Lucia die Seite, kniete sich vor Hannah hin und strich ihr liebevoll über die Wange. „Du bist herrlich klitschnass. Und ich nehme das als Zeichen des Wohlgefallens. Aber ich wollte dich ja nicht für deine Frechheiten belohnen. Also wirst du noch etwas mehr für mich leiden.” Lucia hob Hannahs Kinn in die Höhe, überstreckte ihren Kopf und sah ihr tief in die Augen. „Das wirst du doch, oder?”, raunte Lucia dunkel und weidete sich sichtlich an dem erschütterten Blick. Selbstverständlich war die Frage rein rhetorisch gestellt. „Ja, Lucia”, kam es kleinlaut über Hannahs Lippen, „für dich werde ich alles aushalten. Herrin.”

      Ein Gefühl des absoluten Glücks durchströmte Lucia, als sie Hannahs gehauchtes „Herrin” vernahm. Freiwillig und ohne vorherige Absprache. Früher hatte sie darauf bestanden, aber nachdem sie bemerkt hatte, dass diese Anrede kaum von Herzen kam, war es ihr nicht mehr wichtig gewesen. Ein ernstgemeintes „Lucia” war ihr mehr wert, als alles lapidar dahin Gesagte. Sie konnte nicht anders, Lucia beugte sich hinab und küsste Hannah leidenschaftlich auf den Mund.

      „Nichtsdestotrotz wirst du um deine Bestrafung nicht herumkommen”, grinste Lucia gefällig und griff schließlich mit Bedacht nach ihrem Instrument der Stunde. Die Gerte lag leicht in der Hand. Mit dem kleinen Lederfleck an der Spitze konnte sie zärtlich streicheln, aber auch beißende Eindrücke hinterlassen. Geradezu perfekt, um Hannah den Einstieg zu erleichtern. Für den Rohrstock, Lucias Lieblingsspielzeug, war es noch zu früh.

      Lucia ließ das Schlagwerkzeug über Hannahs rote Haut gleiten, vom Po-Ansatz hinunter zu den Oberschenkeln, weiter zu Hannahs nassem Geschlecht. Mit der schmalen Klatsche umkreiste sie mehrfach die harte Perle und erntete dafür ein entzückend flehendes Stöhnen.

      „Acht Hiebe wirst du für mich aushalten”, erklärte sie, während sie weiterhin Hannahs Lustzentrum reizte. „Ich werde mich nicht zurückhalten. Du weißt, wie du mich stoppen kannst. Aber ich bin überzeugt, du wirst es auch ohne überstehen, oder?” Ohne eine Vorwarnung drang sie mit zwei Fingern in Hannahs nasses Geschlecht und massierte stürmisch Punkte, die Hannah in ihren Seilen erbeben ließ. „Ja, Herrin”, wimmerte Hannah, unterbrochen von lautem Bedauern, als Lucia abrupt aus der warmen Nässe schwand.

      „Zähl für mich, Liebes”, dann traf der erste Hieb schwungvoll, aber noch dezent auf Hannahs Po-Ansatz auf. Der leise Schrei brachte nicht nur Hannah zum Erschauern. „Eins, Herrin.” Lucia spürte das glühende Kribbeln in ihrem Bauch, mit jedem Mal vom Ausholen. „Oh, Hannah. Du schaust so schön aus in deiner Qual.” Hingebungsvoll teilte Lucia aus und hingebungsvoll nahm Hannah die Hiebe entgegen. Po und Schenkel verfärbten sich in ein wunderschönes, leuchtendes Rot. Lucias Herz raste vor Erregung und ihr Brustkorb hob und senkte sich in fortlaufender Geschwindigkeit. Als Hannah unter Tränen und Lippenbeißen endlich „Acht, Herrin. Vielen Dank, Herrin”, hinausstammelte, hielt es Lucia in ihrer eigenen Lust nicht mehr aus. Sie musste Hannah spüren. So schnell wie möglich.

      Doch nach außen hin wahrte Lucia die Contenance und befreite mit quälend langsamen Handgriffen ihre zitternde Sub. „Das hast du wunderbar gemacht. Ich bin sehr stolz auf dich. Und so furchtbar nass durch dich.” Liebevoll wischte Lucia die Tränen aus Hannahs lächelndem Gesicht und küsste die ihr dargebotenen Lippen. „Komm, trink etwas. Und dann hast du dir eine Belohnung verdient.” Langsam erhob sich Lucia, holte ihrer aufgelösten Gespielin ein Glas Saft von der Kommode und ließ dann sinnlich ihre Hose zu Boden gleiten.

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      Hannah wusste nicht, wie ihr geschah, noch eben lag sie festgeschnürt über dem Bock, durfte abwechselnd ihrer Herrin begierige Zärtlichkeit oder dynamische Lederhiebe spüren. Das Gefühl des zuerst noch sanften Schmerzes, der sich stetig erhöhte. Gepaart mit dem flinken Fingerspiel, welches ihr gesamtes Weltbild in einen berauschenden Strudel aus Leidenschaft und Ekstase verwandelte. Ein Cocktail, der ihre Sinne verführte und entführte. Ihr Hintern brannte wie eine Feuersbrunst und doch fühlte sie sich lebendig wie nie zuvor.

      Auf Knien rutschte sie Lucia entgegen, die mit heruntergelassener Hose auf ihrem Sessel thronte. Sie wagte es nicht, aufzustehen, nicht aus Furcht vor Tadel, sondern weil sie ihren eigenen Beinen nicht mehr vertrauen konnte. Und dieser Anblick schien ihrer Herrin sehr zu gefallen, denn Lucias Augen weilten mit einem äußerst gierigen Blick auf ihr. „Komm zu mir, Hannah. Mach mich glücklich!” Lucias rauchige Stimme klang so unwiderstehlich und die weit gespreizten Schenkel lockten zur Eile.

      Kaum war Hannah mit ihrem Kopf in Lucias Reichweite angelangt, spürte sie auch schon den festen Griff in ihrem Haar, der sie heißblütig in Lucias Schritt zog. Und ohne auf eine Aufforderung zu warten, wusste Hannah, was Lucia von ihr verlangte. Mit eifriger Hingabe folgte sie dem köstlichen Duft weiblicher Erregung und tauchte mit ihrer Zunge in die herrliche Hitze hinein. Die Gerte, die Lucia nun mit beiden Händen an den Enden und locker hinter Hannahs Genick umklammerte, ließ nur wenig Bewegungsfreiraum zu. Hannah saß eingekeilt zwischen den Schenkeln ihrer Herrin gefangen.

      Hannah wusste, ihre Freiheit würde sie erst wiedererlangen, wenn Lucia selig war. Und sie wollte die Frau, zu der sie mit Bewunderung aufsah, mehr als nur glücklich machen. Sie wollte ihr alles von ihr geben: Ihre Zunge, die die Nässe teilte, ihre Lippen, die ausgiebig an der zuckenden Perle saugten und ihre Finger, die ihren Weg tanzend nach innen suchten. Das immer stärker werdende Crescendo war in Hannahs Ohren eine wunderbare Erfüllung ihrer kühnsten Wünsche.

      Um Luft ringend fieberte sie dem Moment entgegen, in dem Lucia vor Wonne zergehen würde. Weil sie ihrer Herrin den erlösenden Höhepunkt wünschte, nach dem sie selbst strebte. Weil sie wollte, dass Lucia unter ihrem Geschick abhob und nur allein durch Hannah in Glückseligkeit schwelgte. Weil Hannah das Gefühl hatte, so der Frau, die sie unendlich begehrte, unendlich nahe zu sein.

      Hannah ignorierte das Kitzeln, als Lucias Saft von ihrem Kinn hinunterlief und auch ihr eigener musste schon auf das Kissen tropfen, welches sie sich in weiser Voraussicht untergelegt hatte. Doch ihre Lust musste warten. Mit all ihrem Sein konzentrierte sich Hannah auf Lucias Reaktionen: Das verhaltene Stöhnen, der wilde Tanz von Lucias Becken, das Beben ihrer Perle, die stakkatoartigen Kontraktionen um ihre gekrümmten Finger, die den inneren Spot stimulierten. Und je näher Lucia ihrem Höhenflug kam, umso mehr verstärkte sich der Druck in Hannahs Genick, was sie wiederum nur noch mehr erregte. Falls das überhaupt möglich war.

      Mit einem langgezogenen Keuchen bäumte sich Lucia schließlich auf und der Druck auf Hannahs Genick löste sich abrupt. Lucia gab sie unter heftigem Beben frei, so dass sich Hannah für einen Moment ihrem sicheren Halt beraubt fühlte. Den Anblick ihrer Herrin, die zitternd vor ihr lag, mit heftig gerötetem Gesicht, glänzenden Lippen und verklärten Augen, bannte Hannah in ihr Herz hinein. Ehrfürchtig ließ sich sie zu Boden gleiten und fing vor überflutendem Glücksgefühl an, zu weinen.

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      Mit einem Lächeln betrachtete Lucia ihre Gespielin, mit der sie sich ins anliegende Bett zurückgezogen hatte. Träge fuhr sie mit ihren Fingerspitzen ganz sanft über die weißblonden Augenbrauen und spürte die Weichheit und Formschönheit nach. Die Tränen waren längst getrocknet, nur ab und zu konnte sie ein leises Seufzen vernehmen. „Sprich mit mir, Sugar”, forderte Lucia ihren Schützling sanft auf. „Was geht in dir vor?”

      „Ich wollte nicht in Tränen ausbrechen”, flüsterte Hannah verschämt, als sie sich in Lucias Armbeuge kuschelte, immer bedacht darauf, seitlich liegen zu bleiben. „Aber es war auf einmal alles so intensiv in mir. Meine immense Lust, die Aufregung zuvor. Der Schmerz, der auf seine eigene Art und Weise qualvoll und doch erregend zugleich war.”

      Geborgen hielt Lucia Hannah im Arm und kraulte dann durch deren blonde Mähne. Drehte einzelne Strähnchen zu vorwitzigen Locken. „Dann dich zu spüren. Dich zu sehen, wie du unter meiner Hand abgehoben bist. Ich wusste einfach nicht mehr, wohin mit meinen Gefühlen”, fuhr Hannah leise fort, das beruhigende Streicheln genießend.

      „Das erste Mal ist immer sehr überwältigend. Es kann passieren, dass, wie bei dir, alles über einem einbricht und die Emotionen zu viel werden. Auch wenn sie durchaus positiv waren. Und wenn du nicht weißt, wohin mit deinen Gefühlen”, Lucia unterbrach ihre Gedanken für einen liebevoll gehauchten Kuss auf Hannahs Stirn, „dann gib sie zu mir. Ich werde dich auffangen. Immer.”


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