Weg der Devotheit

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      Weg der Devotheit

      Hallo liebes Forum
      Ich bin noch neu im Forum und lebe BDSM noch nicht so lange aus.
      Ich möchte gerne mal von euch allen wissen, ob sich die Devotheit bei euch über die Jahre verändert hat. Wart ihr Subs anfänglich nur im Bett devot oder nur bei Session und ist es mittlerweile weiter in den Alltag vorgedrungen?
      Oder hat sich über die Jahre nichts an euren Wünschen und Bedürfnissen geändert?
      Ich habe schon von einigen Gelesen die am Anfang nur bei Sessions devot waren und sich später eine 24/7 Beziehung gewünscht haben.
      Wie sind eure Erfahrungen dazu? Wie war das bei euch über die Jahre?
      Öhm... erst mal den Schleppi anschließen, weil ich doch besser mit der Tastatur tippen kann.

      Also ich habe seeehr seehr lange gehadert mit meiner submissiven Seite... wirklich lang. Ich habe mit meinem jetzigen Mann und Herren @Sorin vor elf Jahren angefangen, solche nennen wir es mal Gelüste auszuleben. Am Anfang auch wirklich nur EPE. Mit kleinen Fesselspielchen und der Gute hat mich von Anfang an an Tease and Deniale gewöhnt, ohne dass ich damals auch nur den leisesten Verdacht hatte, was das sein könnte.
      Ich muss echt sagen, dass ich von meinen Neigungen in dieser Richtung vorher nicht wirklich rational bescheid gewusst hab.
      Ich wusste nur, dass alle anderen vorher mir nicht das gegeben haben, was ich brauchte.

      (Ich möchte keinem auf die Füße treten und wenn ich nicht in der Lage bin, meine Wünsche und Bedürfnisse zu artikulieren, darf ich mich auch nicht beschweren.)

      Jedenfalls habe ich mich in meiner Rolle schon immer untergeordnet... Er sucht aus was wir bestellen, er sucht aus was ich trage, wie ich die Haare mache und was ich an Parfum auflege. Ich bin dabei immer hingeschmolzen und wusste gar nicht wieso :rot: .

      Ich bin nicht in diese Stellung gedrängt worden, es hat sich einfach ergeben.
      Ich habe schon wie oft mein Leben vorher erwähnt und werde es nicht wieder tun, Fazit: Für mich ist es extrem wichtig Respekt entgegengebracht zu bekommen.

      Jetzt ist das so, dass sich das über die letzten Jahre ganz schön gekippt hat.

      Er respektiert und schätzt mich wert ~ IMMER.
      Ich ~ WEIß ~ das und nur so funktioniert dieses Vertrauen darauf, dass er, auch in den Momenten, wenn ich hilflos bin und ausgeliefert bin, auf mich aufpasst. Oder wenn ich mal nicht weiter weiß, weil ich mir malwieder selbst im Weg stehe. Er liest meine Reaktionen besser, als ich das manchmal selbst beurteilen kann.
      Dementsprechend gibt er auch das Tempo vor... Geduld ist nicht meine Stärke... das ist manchmal nervenaufreibend, sag ich dir.

      Ich dachte ja am Anfang, ich bin mehr so der Part, der empfängt ich glaube im Fachjargon heißt dass Bottom. Zumal er sich nur selten von mir anfassen oder befriedigen lässt. Aber ich habe mich dann doch immer mehr mit dem Gedanken anfreunden können, auch ausserhalb des Bettes auf kleine Anweisungen und sein verflucht sexy Dominantsein anzuspringen und mir durch Gespräche mehr davon erbeten.

      Es ist kein 24/7, es ist eher ein Immerwieder ~ Mal und das meist unverhofft... was auch ziemlich kickt.
      Zum Beispiel die Ansage: " Babe, heute gehst du mit Plug und den Kugeln einkaufen."

      Ich bin auch nur zum Teil subbie verantagt, es gibt noch andere Teile die würden ihm für den eingeforderten Gehorsam einfach am liebsten den Vogel zeigen. Es hat extreme Konditionierung erfordert, trotz dieses eigentlichen Unwillens, noch ein
      "Ja mein Herr " oder ein " Danke mein Herr" herauszuquetschen...
      und es hatte leider mehr Wirkung auf dies Anteile als ich rational zugeben wollte. :whistling:

      Mein Herr ist ein sehr sanfter, liebenswerter Mensch, der mich mit seiner Eloquenz einfach nur zum schmelzen bringt.
      Ich tue freiwillig alles um zu gefallen, um sein braves Mädchen, Fickstück, Miststück, Zornickel oder was auch immer zu sein. Ich brauche diese Resonanz und ich hab`s mir endlich eingestanden. :D

      So long,
      Pand0ra
      <3 Sorin Seins <3

      Diese Gedanken, Bedürfnisse, Gefühle und das Verlangen danach war schon immer vorhanden. Eigentlich solange ich denken kann, nur das ich erst sehr viel später auf diese Dinge einen Finger legen konnte geschweige denn passende Worte und Konstellationen gefunden habe.

      Gefunden und Leben kann und tue ich das erst seit drei oder vier Jahren. Es hat einige Überwindung, Nachdenken und viele schlechte Erfahrungen gebraucht, sich zu überwinden und dazu mit Stolz einzustehen, das ich eben ein wenig bis ganz viel anders Ticke als andere. Der etwas sperrige Gedanke auch stolz, zufrieden und glücklich auf seine 'Devotheit' sein zu können hat für mich ganz neue Türen und Freiheiten geöffnet. Und mir den Mut gegeben mich dem hinzugeben und auf mein Ziel hinzuentwickeln.


      PS @Pand0ra .... ein 'Zornickel' - :rofl: wie cool ist das denn?
      Be blessed and unstoppable!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Laurana ()

      Hallo,

      ich bin sozusagen als klassisches "Shades of Grey - Opfer" in's BDSM reingestolpert ^^ Der Wunsch nach Führung, Kontrolle und Unterwerfung ist eigentlich schon mein ganzes Leben in mir. Ich hatte nur weder einen Namen für diese Sehnsucht, noch konnte ich mir real vorstellen, wie sowas im Schlafzimmer und geschweige denn im Alltag ablaufen konnte.
      Unsere Ehe war schon nett, die lange Liege-Schwangerschaft mit meiner Tochter war langweilig und die Bücher kamen mir somit gerade recht. Auch wenn ich nach wenigen Seiten schon instinktiv wusste, dass die beschriebene Geschichte wohl kaum alltagstauglich ist. Trotzdem schaute ich meinen Mann mit anderen Augen an :gruebel: Der war immer schon ein "Macher", kann führen, hat eine explizite und fundierte Meinung zu den Dingen des Lebens und ja, ich stellte mir uns beide in dieser Rollenverteilung vor. Vielleicht hört sich das blöde an, aber sein Grad an "Sexynes" steigerte sich mit jedem Tagtraum, den ich mir so ausmalte....

      Zwischenzeitlich kam unsere Tochter zur Welt, ein erstes Kleinkind wuselte auch noch herum, der Alltag war chaotisch und wir sind vor lauter Kindergeschrei und Haushaltsbelastung nur zum Schlafen in unser Schlafzimmer gegangen. Aber man soll es kaum glauben, auch Kinder werden größer, weniger anstrengend und das Bedürfnis nach Sexualität regte sich wieder.
      Meinem Mann gestand ich dann in einem Anflug von Verzweiflungsmut von meinen Träumen. Und als hätten wir beide insgeheim auf diesen "Startknopf" gewartet, tasteten wir uns langsam aber beharrlich an BDSM heran.

      Anfangs mit der unumstößlichen Maßgabe, die SM-Komponente ausschließlich im Bett auszuleben. Was Ds so richtig sein soll, war mir ohnehin nicht wirklich klar. Wir haben uns ein bissl Spielzeug für wenig Geld angeschafft, ausprobiert, uns in diesem segensreichen Forum belesen und einfach mal gemacht. Das hat sich mal besser, mal schlechter angelassen. Wir haben unendlich viel geredet, das war der beste Teil an dem Ganzen. Aber wer meinen Verlauf hier so miterlebt hat - mein Mann und ich haben auch gestritten wie die Kesselflicker :lol: Dennoch war die Auseinandersetzung, das Scheitern, das Ringen umeinander auch sehr fruchtbar und im Nachhinein gut. Denn nur so konnten wir ausloten, welche Veranlagung in uns schlummert, wie unsere Vorstellungen sind, was an Kompromiss nötig und was davon verzichtbar ist. Eigentlich kommt es mir wie ein Wunder vor, dass gerade der Mann, den ich geheiratet habe, so passgenau mit meiner Neigung harmoniert.

      Mittlerweile ist SM nur eine der vielen Komponenten, die unseren Lebensstil ausmachen. Ich wage sogar zu behaupten, eine die etwas in den Hintergrund gerückt ist. Denn der reine Schmerz von Peitsche auf Haut ist gar nicht mal so sehr meine größte Vorliebe, wie ich in den vielen Monaten gelernt habe.
      Wir haben ein sehr ausgeprägtes Machtgefälle etabliert, das zum Vergnügen meines Herrn auch SM beinhaltet. Ich finde meine Erfüllung eher darin, das auszuhalten, was er mir angedeihen lässt.

      Meine wirklich tiefe Leidenschaft gilt der Ds-Kiste, ich genieße, brauche, liebe und bewundere seine Führung! Er kann restlos alles für und über mich bestimmen. Dabei fühle ich mich tatsächlich nicht verdummt oder entmündigt, sondern sehr beschützt und geliebt. Meine Meinung und mein Wohlbefinden sind ihm sehr wichtig, er hört mich ernsthaft an, aber meine Wünsche und Ansichten müssen nicht zwingend seine Entscheidungen beeinflussen. Und er kann über meinen Körper und Geist so verfügen, wie es ihm angenehm ist und mir selbstverständlich nicht schadet. Ich richte mich nach einem umfangreichen Regelwerk, errege ich sein Mißfallen straft mein Mann mich, ich frage sehr sehr oft um Erlaubnis, kleide mich nach seinem Gefallen, bleibe da selbständig, wo es uns beiden sinnvoll erscheint und gebe da Verantwortung ab, wo mein Mann es so entschieden hat.

      Unser normales Spießerleben läuft derweil unvermindert weiter, wir sind Eltern, Freunde, Arbeitnehmer, Kinder, Ehrenamtliche und vieles mehr. Keine Menschenseele ahnt, was den Kern unserer Beziehung ausmacht. Die Leute und auch unsere beiden Kindlein sehen Zwei, die sich gut verstehen, fast schon nahtlos aufeinander eingespielt sind und bei denen der Papa seinen Hausstand gut im Griff hat und die Mama in aller Regel den Alltag recht ordentlich wuppt.

      Wir sind in diesem Machtgefälle nach viel Probieren, Rückschlägen und auch einigen Sternstunden gelandet. Daher würde ich gar nicht mal sagen, man kann BDSM planen oder nach einem Punktekatalog abarbeiten. Völlig kopflos sollte man sich wahrscheinlich auch nicht ins Getümmel stürzen, aber ich habe die besten Erfahrungen mit einigen grundsätzlichen Überlegungen gemacht: Sicherheit ist wichtig. Denke selbst mit. Vertraue dem Menschen, den du über alles liebst. Bleib du selbst. Sei neugierig, lass dich überraschen, wage es, Neues zu entdecken. Reden hilft immer, auch wenn nichts anderes mehr hilft. Akzeptiere Rückschläge und Fettnäpfchen. Verzeihe dir selbst und deinem Partner.
      Und mein ganz persönlicher Leitsatz, der mir über viele bittere Stunden hinweg geholfen hat: wenn ich wirklich geführt werden will, dann muss ich das meinem Herrn und mir selbst erlauben!

      In diesem Sinne, wünsche ich dir ganz viel Freude und alles Gute in der Welt vom BDSM :blumen: Vielleicht konnten meine Gedanken und die Beschreibung unseres Weges ein bissl was Sinnvolles beitragen ^^
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.
      Mich hat die Faszination BDSM in Person vor gut 24 Jahren ergriffen... oder viel mehr erobert über ein 3 stündiges, eindringliches Gespräch nach seinen Regeln.
      Mindfuck und ich brannte lichterloh für diesen Mann.

      Bis dahin war ich fast jungfräulich nicht nur bezüglich der dunklen Leidenschaft.
      Ich brachte bereits ein grosses PAKET /Lasten mit, als ich mich auf eine Formung zur Sklavin einliess-
      unteranderem schlechte Erfahrung, keine Eigenliebe, wenig bis kaum sexuelle frauliche Identität.

      Ich hatte keinen Plan, was ER für mich angedacht hatte und doch ließ ich mich ein. Ich war voller Neu-Gier, auch Abenteuerlust und Begriffe wie Verlangen, Begehren, Ehrehrbietung und Verehrung bekamen ein Gesicht.
      Ich hatte ein Zuhause,24/7 ganz und gar mit Haut und Haar, Herz und Seel.
      Meine Aufgabe war nur für ihn da zu sein,jederzeit ohne "Wenn und Aber" .
      Alles bedauerlicherweise ... aber nur auf Zeit,denn seine Zeit war begrenzt(Leukämie).

      Ich habe in dieser Zeit viel erleben dürfen und so manchen Blick in den Abgrund meiner Seele zugelassen.

      Dass ich lange nach einem "Nachfolger" suchen und doch einige Rückschläge und auch Enttäuschungen hinnehmen musste, das konnte damals das junge, unbedarfte Mädchen nicht einschätzen.
      Auch sich darüber im Klaren zu werden, dass konditionierte Vorlieben (Hinterlassenschaften)
      für andere Herren nicht immer anstrebenswert sind, war ein Lernprozess für mich.
      Und dass eben nicht jeder BDSMler zu mir passt, obwohl man doch gemeinsame leidenschaftliche Schnittmengen hat.

      Für mich unterstützt BDSM bis heuer meine eigen Identitäts-Persönlichkeitsfindung.
      Ich hab keinen Bedarf und seh' auch keine Notwendigkeit,
      mich in eine Form der BDSM-Beziehungskonstellation einzuordnen oder kategorisieren zu lassen.

      Ich lebe und liebe das Leben ...und ein Teil davon wird von BDSM-Elementen bestimmt.
      Mein Lebens-Bindungs-Liebespartner gibt mir Geleit-
      auch wenn ich auf anderen Wegen wandern möchte.
      Ich hab meinen Hafen gefunden, aber geh auch gerne mal auf Entdeckungsreise unter bestimmten Bedingungen.

      Meine Devotion hat sich seit meiner Formung in der Intensität nicht verändert.
      Sie ist schwingungsbreit, kann viele verschiedene Nuancen und Facetten zeigen oder ein anderes Gesicht in Abhängigkeit vom sozialen Umfeld und der Lust meines Partners.

      ...

      Fazit:
      Die BDSM Welt ist bunt. Dir wünsche ich viel Freude am Spazieren unterm Regenbogen.
      Und etwas sehr Allgemeines, dass doch so essentielle ist...

      Lebe das LEBEN... in der N8 und am Tage. Es ist so kostbar.

      Es grüsst die Eule

      Noctua schrieb:

      Und dass eben nicht jeder BDSMler zu mir passt, obwohl man doch gemeinsame leidenschaftliche Schnittmengen hat.
      Das trifft den Nagel voll auf den Kopf und dem kann ich nur zu 200% zustimmen. Zumindest was mich selbst betrifft.
      Als switcher ist man eh immer hin und her gerissen.
      Bezeichnet wurde ich schon als dominierender sub oder Wunschzettel-sub.

      Aber letztendlich ist man ja nur auf der suche was zu einem passt oder einem gefällt. Egal ob jetzt in der dom oder sub rolle.

      "Passend machen" funktioniert auch nur in einem beschränkten abgesprochen Rahmen und jede/r verantwortungsbewusste dom weiß auch das es nicht ohne zustimmung und zutun der/des sub funktioniert.

      Alle haben zwar die selben Leidenschaften, in welcher Richtung oder Rolle auch immer aber diese verteufelten Schnittmengen müssen eben passen.
      Und Schnittmengen gibt es im BDSM jede Menge.
      Als ich meinen Herrn kennengelernt habe, haben wir mit einem Machtgefälle innerhalb von Sessions begonnen. Mit der Zeit und vor allem unserem Zusammenziehen, hat es sich auch immer mehr auf den Alltag ausgedehnt und ist nun permanent vorhanden.

      Meine Vorstellungen von Beziehung gingen aber schon im Teenager-Alter in eine solche Richtung und es war dann mit meinem Herrn quasi ein Ankommen bei mir selbst.
      Carpe et diem et noctem.