19.12. ❅ Adventus

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      19.12. ❅ Adventus

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      ❅ 19. Dezember ❅

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      Adventus

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      von @Nachtadel


      Zu dieser Geschichte gibt es eine Hörversion


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      Sie hatte keine Lust. So gar keine Lust, ihre beiden Freundinnen zu begleiten. Was sollte sie in Frankfurt?! Das „Grande Ophelia“ sei angeblich DER In-Tempel der Fetisch-Szene.

      Fakt war: Draußen war es kalt. Und nass. Nicht wirklich überraschend, schließlich war es Dezember! Außerdem hatte sie nichts anzuziehen. Nein, nicht „ein ganzer Schrank voll Nichts anzuziehen“ – sondern wirklich: Nichts. Jedenfalls nichts Passendes. Was zog man überhaupt an für solche Partys?! Leder? Lack? Latex? Sie hatte nichts davon! Gar nichts.

      Dass ihre Freundinnen auch immer so absurde Ideen hatten. Dabei waren sie inzwischen im 3. Semester. Man sollte meinen, inzwischen wäre Wirtschaftspsychologie auch in ihren Köpfen angekommen! Klar, noch mal rauskommen vor den Feiertagen und einer Überdosis an Familie: Das wäre schon reizvoll. Aber doch nicht sowas! Fetischpartys… damit konnte sie doch so gar nichts anfangen. Da hätte sie ja gleich auf BDSM machen können! „Nein, ich bin nicht pervers!“

      Sie fror. Weshalb nur hatte sie sich bequatschen lassen?! Nun saß sie hinten in Claudias Fiat Cinquecento, der Rock, den Claudia ihr geliehen hatte, war viel zu kurz und die Halterlosen halfen auch nicht bei der viel zu schwachen Heizung. Die beiden sollten ja nicht glauben, dass sie jemals ihren Mantel ausziehen würde! Dieses Top verdeckte doch nicht mal das Nötigste. Auch wenn Martina eigentlich gar nichts trug, außer Farbe und Claudia… puhh…sie wurde jetzt noch rot, wenn sie an die beiden Nippelstege dachte. Nie, nie im Leben hätte sie DAS von Claudia gedacht! Wie groß und hart ihre Knospen dadurch wirkten…

      Wann kommen wir eigentlich an? Immerhin fahren wir schon 50 Minuten... und gegessen haben wir auch nichts bis jetzt. Martina drehte sich um: „Hör auf zu nörgeln! Das wird der Hammer heute – es spielt eine Live-Band. Und wir drei sehen absolut scharf aus. Schau dir nur Claudias Brüste an! Und endlich sieht mal jemand deine Beine – ich würde dafür töten, wären das meine! Ich will endlich mal raus. Keine Prüfungen, keine langweiligen Studienbubis mehr. Ich will tanzen, ich will Beats und wer weiß, vielleicht ist auch einer dabei, der bei mir mal Hand anlegen darf?! Also, Klappe halten und mitmachen – Du brauchst das genauso wie wir!“ Hmpf… Zicke.

      Das Parkhaus war leicht zu finden. Der Eingang … schon weniger. Klar, die Schlange konnte eigentlich nur bedeuten, dass es da rein ging, aber: Was war da „Grande“?! Ein total unauffälliger, schmuckloser Eingang – mit einer ganzen Reihe frierender Leute davor. Und das, obwohl offenbar keineswegs jeder in einem besonderen Outfit erschienen war. Hosen, Stiefel, Jacken… ok, auch einiges an blanker Haut und schrillen Kostümen… und noch mehr blanker Haut. An Stellen, an denen man das zu dieser Jahreszeit nicht vermutet hätte. Endlich waren sie dran. Die Tickets waren schnell abgegeben und… es gab eine Umkleide! Grrrhh, Martina, weshalb hast du nichts gesa… wow! Das Kleid vor ihr war vorne gut gefüllt. Hinten… war da kein Kleid. Jedenfalls nicht bis zu den Pobacken. Und auch, wenn sie selbst nun wirklich nicht gerade klein war: Sie musste nach oben schauen! Die war ja mindestens 1,90 m – und das ohne die 6 Inch Heels! Aber… Hammerfigur. Ok, vielleicht passten die beiden anderen doch hierher… nur sie selbst fühlte sich auf einmal ziemlich bieder und brav angezogen.

      Drinnen wurde es… laut. Und dunkel. Die Bassboxen wummerten und etwas Nebel vom Trockeneis waberte über den Boden. Die Gesichter wirkten seltsam bewegt und eingefroren zugleich in den Lichtblitzen des Stroboskops. Es war eine seltsame Stimmung: Einerseits hämmernde Beats, andererseits die Welt in Zeitlupe, man selbst irgendwie nicht Teil davon, sondern Zuschauer durch eine Wand aus Rauch und Schall. Dann packte Claudia zu – und zerrte sie einfach mit sich. „Man könnte meinen, du wärst zum ersten Mal auf einer Party!“ „Ja, aber…“ „Nix aber. Ab mit uns zur Bar.“

      Seltsamerweise war es an der Bar etwas ruhiger, doch vielleicht musste das auch so sein, schließlich könnte man die Bestellungen sonst gar nicht hören. Sie sah sich um. Glückliche, intensive Gesichter. Viele gestikulierten sehr, so als würden Worte nicht reichen. Doch wenn sie all die Eindrücke auf sich wirken ließ, erschien das fast plausibel… all die Farben, die Klamotten, all die schrillen Outfits und Verkleidungen, die vielleicht gar keine waren. Womöglich versteckten und verhüllten sie gar nicht, sondern schrien in die Welt hinaus: Schaut her, das bin ICH! Und verhüllt… konnte man in dem Zusammenhang eigentlich auch kaum sagen. Denn da war Haut. Viel Haut. Seltsamerweise mehr, als an einem FKK-Strand, denn jeder Fetzen Material – es war schließlich keineswegs immer „Stoff“. Es gab da Plastik, Bleche, Fell, ja gelegentlich sogar nur Ketten, betonte das Dazwischen und lenkte den Blick auf das Wesentliche: Den Mensch darunter.

      Martina war in der brodelnden Masse der Tanzenden verschwunden. Claudia nippte an ihrem Glas – und verschlang mit ihren Blicken… Männer. Und offenbar auch Frauen. Doch so wohl sich ihre Freundinnen auch fühlten: Sie selbst… war fehl am Platz. Wie so oft war sie die Zuschauende, Außenstehende.

      Nur: Weshalb fühlte sie sich so… beobachtet? Sie sah sich um. Unauffällig, versteht sich. Nur, um von einem Paar brauner Augen durchbohrt zu werden. Die Musik, dieser ganze so ohrenbetäubende Lärm, wich: Stille. Sie konnte ihren Blick nicht losreißen von diesen Augen, sie versank in ihnen. Doch wieso stand er auf einmal vor ihr?! Er… er hob ihr Kinn an – ohne sie mit seinen Augen loszulassen. Und zusammen mit seinen Augen fragte er dann:
      „Du auch?“
      Keine Ahnung, was er damit meinte und doch: „Ja, ja, ich auch!“
      Wie konnte ein Mensch nur so viel mit den Augen reden?! Woher wusste er, was sie fühlte? Wusste, wer sie war?! Das war unmöglich!
      Er lächelte still. Und nahm ihre Hand.
      Dann beugte er sich zu ihr und flüsterte in ihr Ohr
      „Du bist nicht allein damit – auch ich fühle dieses Ankommen…“



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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von AleaH () aus folgendem Grund: Verlinkung der Hörversion eingefügt

      Es hat Spaß gemacht, mal etwas "anderes" zu schreiben... und dabei doch den "Adventus" - dieses Ankommen - nicht außer Acht zu lassen. Ob es die "Ankunft eines Herrschers" war (was der eigentlichen Übersetzung entspricht)... überlasse ich Eurer (BDSM-affinen) Fantasie :D
      Ja, natürlich musste ich schmunzeln. Doch Begriffe haben Platz für viele Inhalte... manche eckig, kühl, beanspruchend. Andere warm, freundlich und mit-teilend.
      Geschichten sind Schlüssel, Angebote. Jeder kann, ja soll seine ganz eigene Lesart finden.

      Ich wünsche Euch ein besinnliches Weihnachtsfest, ein Gesundbleiben - und ein "Zuhause".
      We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed, by their Creator, with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty, and the pursuit of Happiness.
      <Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika>
      @Nachtadel vielen Dank für die Geschichte! Aber ich muss Mal jammern... So kurz! Als hätte man mir ein Stück leckeren Kuchen angeboten... Und dann weg gezogen. Ja ich war voll in den Worten drin :D :thumbsup: richtig mitreisend.
      - Flauschige Grüße von Fuchsherz
      P.S. Umarmung gefällig? Egal ob wegen schlechter Laune oder einfach so - bedient euch! *Topf mit Umarmungen hinstellt*
      :thumbsup:

      Da hat jemand also den Ort wiedererkannt...

      Äh...hust. Jedwede Ähnlichkeiten mit *** wären rein zufällig und völlig unbeabsichtigt.
      Und nein, von Psychologie habe ich keine Ahnung.
      Auch nicht von Halterlosen oder Frauen... oder Fiats 500 :saint:
      We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed, by their Creator, with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty, and the pursuit of Happiness.
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