Lana

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      Es ist diese Leichtigkeit mit der du sprichst, trotz der vielen Narben auf deiner Seele. Es sind deine Lachfältchen und die gute Laune, die durch deine Stimme dringt, sobald du mir von deinem Tag berichtest. Du bist vieles, vieles was ich noch nicht kannte und nie so richtig kennenlernen werde, denn ich habe mich bereits für einen Weg entschieden. Wir sind uns ähnlich, ähnlich vielfältig und bei uns steht ähnlich viel auf dem Spiel. Du bist der Mann, der weiß wie man kocht, der Einkaufstüten zu packen weiß, gut mit Knoten und Seilen zurechtkommt, ein Flugzeug fliegen kann, jede Nacht Tagebuch für seine Tochter schreibt und ein Feuer im Regen machen kann mit nur zwei Hilfsmitteln: einem Tampon und einem Feuerstein.

      Ich glaube, ich hatte noch nie so viel scheu davor mir Worte von der Seele zu schreiben, wie in diesem Moment. Ich behalte manches gern für mich, gebe die Kontrolle über den in mir tobenden Orkan ungern auf und doch sagt mir etwas, dass du ihn sicher durchfliegen könntest. Meinen Launen hast du bereits schon mehrfach stand gehalten, mit einer Geduld, wie ich sie bisher nie kannte. Du amüsierst dich über jeden Widerspruch in mir und ich spüre, dass dich die Neugierde packt. Die Neugierde auf mich, die du nie haben darfst. Eine Frau, sensibel und hart zugleich, einerseits tiefgründig und manchmal sehr plump, beinahe bedürftig und nach Komplimenten lechzend. Sie hat ein Problem mit Autorität, aber lebt BDSM ... die reinste Spielwiese also.
      Wie das zusammenpasst fragst du mich? Ich weiß es an manchen Tagen selbst nicht, wenn ich ehrlich bin, aber es amüsiert dich und es freut mich, dir ein schmunzeln zurück zu schenken. Vielleicht ist das die größte Herausforderung für viele von uns, dass wir für all die Schubladen, all die Facetten, die uns auszeichnen nach nur einem einzigen passenden Schrank suchen. Warum ich beschlossen habe dir den Schlüssel zu einer dieser Schublade zu geben weiß ich nicht, aber du öffnest etwas in mir.

      Du nennst mich Lana, obwohl du meinen echten Namen kennst.
      Ich weiß was ihr jetzt denkt, Lana Rückwärts bla bla bla ... und so weiter, aber nein, das ist es nicht. Das hier ist anders. Du hast mir ein Geschenk gemacht, eines dass ich nie wieder zurückgeben kann und auch nicht will. R. meinte: “Das Recht zu beanspruchen einen Namen zu vergeben...sagt etwas” aber was es sagt weiß ich nicht, denn das hier ist Neuland.

      Du gehst mir unter die Haut und du weißt es. Du weißt was du mit mir machst, wenn du es tust und ich weiß, dass wir nur wenige Schritte zur Verfügung haben, bevor wir nicht mehr einfach so umkehren können - und doch gehen wir beide stetig weiter ...
      „Ich würde dich zu gern einmal dabei beobachten, während du schreibst.“, sagst du und ich spüre die Röte in meine Wangen steigen.


      Ich sehe mich vor meinem Inneren Auge konzentriert am Schreibtisch sitzen, eine Tasse Tee vor mir und du fährst fort.

      „Beschreibe mir doch deinen Gesichtsausdruck, die Körperhaltung und was du dabei trägst.“

      Ich überlege. „Vermutlich trage ich ein Weites Shirt, Leggings, zu der Jahreszeit warme Socken. Oh, und ich sitze gern im Schneidersitz auf meinem Bürostuhl.“

      Du wartest einen Moment, dann hakst du weiter nach. „Was ist mit deinem Gesicht?“

      „Vermutlich konzentriert, je nach Geschichte habe ich die Lippen leicht geöffnet, oder kaue erregt auf ihnen herum.“

      „Das würde ich zu gern einmal selbst sehen. Einmal Mäuschen sein, dir über die Schulter blicken, ein paar Zeilen lesen, vielleicht einmal mit der Hand unter dein Shirt fahren und dich ein bisschen aus der Fassung bringen ...“ Du lächelst und fährst fort. „… denn weißt du, ich sehne mich nach jedem deiner Worte. Ich liebe, wie du schreibst.“

      Du liebst. Du liebst, wie ich schreibe? Ich sage nichts. Stille.

      „Ist es falsch, dass ich dich will?“, fragst du.

      „Ja.“, entgegne ich.

      „Egal was passiert, du wirst immer meine Lana sein.“

      Ich schließe die Augen.

      „Ja, das werde ich.“

      Immer.