Probleme mit Regeln/aufbrausender Sub

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      Probleme mit Regeln/aufbrausender Sub

      Hallo liebe Leute.
      Mein Freund (und auch Sub) und ich sind jetzt seit knapp 8 Monaten zusammen. Kennengelernt haben wir uns im Bdsm-Kontext, die Neigungen waren von Anfang an klar und angestrebt war ein 24/7-Verhältnis.
      Relativ zügig merkte ich, dass er, von Natur aus mit recht viel Cleverness und Charme gesegnet, bei Fehlverhalten und Regelverstößen öfter versuchte sich herauszureden. Dem gehe ich bis heute konsequent entgegen und lasse mich darauf nicht ein.
      Er erwähnte auch, dass sich das bei ihm auf eine ziemlich schwierige Kindheit zurückführen lässt, in der er sich immer verteidigen musste.

      Wir haben ein schriftliches Regelwerk festgehalten, das ihm sehr wichtig war, die Regeln werden aber nicht befolgt und er hat massive Schwierigkeiten mit selbst simpelsten Anweisungen (sich zB jeden Morgen um eine bestimmte Uhrzeit zu melden, da ich weiß, dass er dann rein gar nichts zutun hat. Er verschläft die Zeit und lässt sich dann von meinen erbosten Anrufen wecken).
      Physische Strafen helfen nicht und erzeugen oft Gegendruck, schlechte Laune und Patzigkeit.
      Wenn wir streiten und ich seine Ausdrucksweise kritisiere und korrigiere regt er sich manchmal tierisch auf, ab und an eskaliert es und wir gehen im Streit auseinander.
      Ebenso habe ich versucht vernünftig darüber zu reden, dass es wichtig ist, dass er kooperiert weil so ein Verhältnis sonst wenig Sinn macht.
      Ich hab immer weniger Lust wirklich meine Neigungen auszuleben, wenn man ständig das Gefühl hat man versagt als Dom, man würde einfach nicht das richtige Mittel finden um ihn doch unter Kontrolle zu halten.
      Es ist wirklich frustrierend, ebenso wundert er sich warum ich nicht mehr so aktiv hinterher bin was mein Domdasein anbelangt.
      Irgendwelche magischen Tipps und Tricks?

      Viele Grüße,

      Mia
      Herzlich willkommen im Forum! :blumen:

      Wenn ich deinen Text lese, bist du zu mindestens nicht vom BDSM unbeleckt. Er offensichtlich auch nicht.
      Ihr wolltet gleich 24/7 haben.
      Worüber ich falle, ist das ständige nicht befolgen von einfachen Regeln.
      Psychische Strafen helfen auch nicht.
      Bist du konsequent?

      MissMia schrieb:

      Ebenso habe ich versucht vernünftig darüber zu reden, dass es wichtig ist, dass er kooperiert weil so ein Verhältnis sonst wenig Sinn macht.
      So hätte ich auch genau auf sein Fehlverhalten reagiert! Was hat er genau darauf geantwortet? Welchen Nutzen zieht er aus dieser Beziehung? Er will 24/7, nimmt Regeln nicht ernst, reagiert patzig und regt sich auf!
      Ganz ehrlich: Ich hätte ihm ganz deutlich gesagt, das das so nicht geht und hätte ihm einen gewisse Zeit zum nachdenken gegeben. Natürlich ohne Regeln...
      Wenn ihr euch nicht auf einen Kompromiss einigen könnt, sehe ich eine fehlende Kompatibilität...
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Danke zunächst für deine Antwort.
      In der Szene sind wir beide nicht ganz unbewandert. Ich bin seit ca 10 Jahren dabei, er seit ca. 4.
      In Retrospektive hat er sogar geäußert, dass ich in Streitgesprächen hart durchgreifen soll. Also Halsband packen, Ohrfeigen, wenn es nötig ist und er auf vorangegangene Maßregelungen nicht reagiert.
      Auch lasse ich Meinungsverschiedenheiten zu, ich fordere nur dass er sich in einem respektvollen Ton äußern soll. Damit hat er Schwierigkeiten.
      Einknicken ist bei einer sturen Person wie ihm generell schwer.
      Nachdem das letztes Mal wieder scheiterte, habe ich ihm sein Halsband abgenommen, das er dauerhaft trägt, daraufhin hat er wütend die Wohnung verlassen und mich als herzlos bezeichnet.
      Für mich ist das Halsband ein Zeichen der Unterwerfung, das ihm in einer solchen Situation eben nicht zusteht.

      Geantwortet hat er auf die spezifische Situation, dass er immer schon Probleme hatte Streits sachlich auszuführen und dass er nicht weiß ob das Problem in absehbarer Zeit behoben werden kann. Ebenso hätte das ganze nichts mit mir zutun sondern mit vorangegangenen Erfahrungen.
      Wir wollten sogar mal eine Dom/Sub-Pause einführen, aber damit waren wir beide sehr unglücklich.
      Hallo @MissMia,

      'erboste Anrufe', 'physische Strafen'... Vielleicht ist das für deinen Sub einfach nicht die richtige Herangehensweise. Vielleicht braucht er etwas ganz anderes, um gehorsam zu sein und sich freiwillig und gerne an Regeln zu halten. Bei manchen Menschen bringen Lob und positive Verstärkung mehr als Tadel und Strafen.

      Es kann vorkommen, dass Subs Regeln nicht befolgen - oder Doms die Einhaltung jener Regeln nur selten und irgendwann gar nicht mehr kontrollieren - wenn diese einfach nicht in ihr Leben passen. Ein fiktives Beispiel: Sub hat Schlafstörungen, braucht abends ewig zum Einschlafen, hört den Wecker nicht, weil er sehr tief schläft und wacht daher erst spät auf. Wenn er sich jeden Morgen um 8 Uhr bei seiner Dom melden soll, ist ihm das schlicht und ergreifend nicht möglich. Es geht einfach nicht - und da hilft auch keine Regel und dass er um diese Uhrzeit im Grunde nichts zu tun hat. Da wäre es dann eher angebracht, dass er sich melden soll, sobald er wach ist. Wie gesagt, es ist nur ein Beispiel, um zu verdeutlichen, warum manche Regeln einfach nicht passen, selbst wenn man sich vor Monaten darauf geeinigt hat. Manches stellt man sich auch anders vor, als es in der Realität umsetzbar ist. Dann müssen Regeln verändert, gestrichen oder ersetzt werden.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Danke @Zofe,

      Lob und Ermutigung erfolgen meinerseits reichlich. Ich bin auch oft sehr lieb zu ihm, bin generell eine sehr fürsorgliche Dom und verhätschelt wird er von mir auch.
      Wenn er richtig im Submodus ist haben wir wenig Probleme, er benimmt sich dann sehr gut. Logisch.

      Der Ansatz ist richtig, praktisch nicht machbare Regeln sind von uns geändert und angepasst worden. Aber auch solche, die eben doch machbar sind und recht einfach umzusetzen werden dann vernachlässigt und die Verantwortung auf mich abgewälzt sie durchzusetzen.
      Schön und gut, aber wenn ich immer wieder auf die gleiche Problematik reagieren muss und sich nichts tut ist es irgendwann doch frustrierend.
      Absolut nachvollziehbar, dass dich das frustriert!

      Ich habe deine Beiträge jetzt noch einmal gelesen und mir sind einige Passage besonders aufgefallen:

      MissMia schrieb:

      Er erwähnte auch, dass sich das bei ihm auf eine ziemlich schwierige Kindheit zurückführen lässt, in der er sich immer verteidigen musste.

      MissMia schrieb:

      Physische Strafen helfen nicht und erzeugen oft Gegendruck, schlechte Laune und Patzigkeit.

      MissMia schrieb:

      Wenn wir streiten und ich seine Ausdrucksweise kritisiere und korrigiere regt er sich manchmal tierisch auf

      MissMia schrieb:

      ich fordere nur dass er sich in einem respektvollen Ton äußern soll. Damit hat er Schwierigkeiten.

      MissMia schrieb:

      dass er immer schon Probleme hatte Streits sachlich auszuführen und dass er nicht weiß ob das Problem in absehbarer Zeit behoben werden kann. Ebenso hätte das ganze nichts mit mir zutun sondern mit vorangegangenen Erfahrungen.

      Ist er überhaupt bereit für eine D/s-Beziehung? Es mag ja sein Wunsch sein, geführt zu werden, folgsam zu sein und sich dir zu unterwerfen, aber an der Umsetzung hapert es ja immer wieder. Ich habe den Eindruck, dass er ziemlich mit sich selbst zu kämpfen hat und sich seiner Neigung deshalb noch nicht so hingeben kann, wie er es gerne würde. Es scheint noch eine Menge Dinge zu geben, die er aufarbeiten sollte, um mehr mit sich ins Reine zu kommen. Seine Vergangenheit holt ihn ja offenbar immer wieder ein bzw. wirkt sie sich noch stark auf sein Verhalten in der Gegenwart aus. Ob das so überhaupt funktionieren kann?

      Vielleicht ist es nicht der richtige Ansatz, dass du etwas an deinem Verhalten als Dom verändern solltest, sondern dass er erst einmal lernen muss, mit sich selbst zurechtzukommen, um sich so verhalten zu können, wie er es eigentlich gerne würde - und sich dann auch dir gegenüber entsprechend verhalten zu können.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      @MissMia So wie es sich liest scheint ihr noch viel Arbeit vor euch zu haben.
      Hat er sich überhaupt tiefe Gedanken darüber gemacht was er will? Ist er sich darüber bewusst, was eine 24/7 Beziehung ist, abseits des Kopfkinos, was meist nur die geile und tragende Seite zeigt?

      Vielleicht ist es sinnvoll ganz vorne anzufangen. In Ruhe mit ihm zu reden, ihn schriftlich reflektieren zu lassen.
      Warum er eine solche Beziehung möchte, wie er sich eine solche Beziehung vorstellt.
      Warum er dich zu seiner Herrin möchte.

      In einem weiteren Teil dann,
      wo er seiner Meinung nach, Schwierigkeiten hat es umzusetzen und was er glaubt woran es liegt. Welche Lösungen er für sinnvoll hält.


      Dann hättest du schon mal Informationen mit denen du etwas anfangen kannst und er ist "gezwungen" sich zu reflektieren und seinen Teil mit in die Beziehung zu bringen.

      Zofe schrieb:

      Bei manchen Menschen bringen Lob und positive Verstärkung mehr als Tadel und Strafen.
      Genau das wollte ich auch schreiben, bevor ich es nun hier las. :)

      Auf mich wirkt es so, als würde er einfach unzufrieden sein. Also Irgendetwas ist für ihn anscheinend an dem, was ihr abgesprochen habt, nicht okay. Vielleicht traut er sich nicht, es zu sagen, oder weiß nicht wie?
      Nur eine Vermutung von mir.
      "Nenne dich nicht arm, wenn deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind.
      Wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat."
      (Marie von Ebner - Eschenbach)