Ohne Worte

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Eine Locke um meinen Finger gewickelt, schaue ich verträumt in den Spiegel, die Gedanken konfus zwischen weit weg und ganz nah. Bis über die Schulterblätter sind meine Haare nun schon trotz der Locken. Wie lange lasse ich sie nun schon wachsen? 9 Jahre 10 Jahre? Dann schweifen die Gedanken wieder in eine ganz andere Richtung...
      So bekomme ich erst gar nicht mit das mein Herr hinter mir steht und mich beobachtet.
      Unaufmerksam...geht es mir durch den Kopf.
      Er streicht mir über den Kopf spielt auch einen Moment mit einer Locke und rügt zuerst meine Unaufmerksamkeit, dann meine Eitelkeit.
      Ich darf mich erklären und beginne den Versuch, dass ich lediglich seinetwegen, nicht aus eigener Eitelkeit...
      Ich breche ab, denn mir wird klar, es ist nicht die ganze Wahrheit, sein schmunzeln verrät mir, dass auch ihm das bewusst ist.

      Er greift zu der Dose mit den Haargummis, macht mir mehrere Zöpfe, erklärt mir dabei, dass er meine Haare zwar sehr mag, sie ihm aber nicht wichtig sind.

      Ich bemerke eine erste Träne die sich auf die Reise macht und meine Wange hinunterläuft.
      Kurz darauf hat mein Herr mittels Schere die Zöpfe in seiner Hand. Ich liege zu seinen Füßen, schaue zu ihm auf nicke, jetzt sind es seine Haare. Mir wird bewusst, dass er es für mich getan hat, nicht für sich, nicht für sein Ego oder sonst etwas.

      Er mir damit ein ganz besonderes Geschenk gemacht, dazu komme ich aber etwas später.

      Die Tage danach waren anstrengend.
      Im Moment finden soziale Kontakte ausschliesslich über Telefon oder Videotelefonie statt.
      Ich war davon ausgegangen, dass die Beteuerungen, dass es mir gut geht ausreichen würde, aber Fehlanzeige!
      Gerade die Menschen die im Bdsm unterwegs sind, haben sich damit nicht zu frieden.
      Es waren teilweise anstrengende Diskussionen, ob es denn höher, schneller, weiter sein muss. Auch Einwände meinerseits, dass es sich lediglich um hatte gehandelt habe, um "totes Material" galten nicht.

      Das sind dann die Momente, in denen ich mich immer frage, welche Rechte sich manche raus nehmen und urteilen.

      Sollte nicht einfach eine Erklärung von mir, dass es mir gut geht, dass mein Herr dieses Recht hatte ausreichen?

      Ich habe dann aber auch den letzten Besorgten aufklären können, dass nicht ein Egotrip meines Herrn und auch nicht das Verlangen nach etwas Extremen dazu geführt hat.
      Er hat mur einfach geholfen, mit dem ohnehin unvermeidlichen umzugehen, da zu diesem Zeitpunkt eine Chemotherapie anstand.
      Wirklich darüber wollte ich zu diesem Zeitpunkt nicht, ich wollte auch nicht mit Menschen darüber reden, die mir nicht nahe genug stehen, doch noch weniger wollte ich Dinge im Raum stehen lassen, die so nicht stimmen.
      @Criss dabei möchte ich niemanden mitnehmen :D Doch ein bisschen schon aber im positiven Sinne.
      Mitnehmen in eine andere Form der Beziehung, Einblicke zulassen, dass manches in einer solchen Beziehungsform, von Aussenstehenden nicht erkannt werden kann, weil vieles, zumindest bei uns, einen tieferen Grund hat.
      Und manches mal, mag man es nicht (sofort) erklären.
      Im letzten Jahr, viel nur nur auf, dass es manches mal sehr schwierig ist.....
      Es ist doch gerade unter " Eingeweihten" eine ziemliche Unsicherheit, was "darf" und was " nicht darf".
      Deshalb liegt es mir irgendwo auch ein bisschen am Herzen andere etwas mitzunehmen (im positivem Sinne).
      Für ein bisschen mehr verstehen ein bisschen mehr Einblick, in solche doch teilweise exotischen Beziehungen.
      ;(

      Beinahe wäre mir das Blut in den Adern gefroren.

      Und dann wiederum ist es die Beziehung, die ich anstrebe und suche.
      Den Mann, der mich so gut kennt, dieses Vertrauen und die Tiefe der Verbindung zwischen uns, damit er so etwas tun kann. Dass er es versucht, ich ihn lasse und er es so macht.

      Es ist der Halt und die Stärke und die Art von Verbindung, die ich brauche. Ich weiß noch nicht, ob ich sie gefunden habe und fühle mich noch nicht sicher. Da gehört für mich gar nicht unbedingt BDSM als Überschrift der Beziehung hin oder H/s, sondern vielmehr ein längerer, gemeinsamer Weg. Einander kennen und einander vertrauen.

      Aber ich denke, Dich zu verstehen. Ich fühle darin Gehalten-, Geliebt- und Gestützt-Sein.

      Dass Außenstehende mit Unverständnis und Schrecken oder Sorgen reagieren kann ich aber auch sehr gut verstehen. Und bei so etwas "Massivem" würde ich mich als Freundin, Bekannte, Schwester, usw... auch nicht gerne direkt mit einer kurzen oder unvollständigen Begründung zufrieden geben. Ich würde auch nachhaken.

      Bzw. verstehe ich in meinem Fall auch die Menschen, die sich, angesichts, meiner Beziehung, um mich Sorgen und die mich und meine Entscheidung für den derzeitigen Mann an meiner Seite, kritisch hinterfragen. Und mit meinen Erklärungsversuchen komme ich dabei selber auch in Erklärungsnot.

      Und ja, vielleicht sind es gerade die Menschen, die einen tieferen Einblick in die Materie einer solchen Beziehung haben, die genauere Fragen stellen. Ich finde es grundsätzlich gut. Auch wenn es für mich manchmal zur Herausforderung wird.

      Und für Dich, in Deiner Situation in dem Augenblick, ja verständlicherweise erst Recht. Ich gehe davon aus, dass die anderen Personen es dennoch in erster Linie auch gut mit Dir meinten.

      Alles Gute für Dich und Euch weiterhin.

      E`s d (Lisa)
      Liebe Zaya,

      vor einigen Jahren habe ich mal einen Bericht gelesen, von einer Sub, die schrieb wie wichtig es ihr war, daß ihr Herr diesen Schritt vor der bzw. bei der Chemo für sie getan hat. Wieviel näher es sie zueinander gebracht hat und wieviel inniger so ihre BDSM Beziehung dadurch werden konnte.

      So etwas durchstehen zu müssen ist immer sehr schwer, jedoch glaube ich inzwischen, daß gerade solche BDSM Beziehungen dadurch noch intensiver werden......Machtgefälle im absolutem positiven Sinne.


      zaya schrieb:

      Ich habe dann aber auch den letzten Besorgten aufklären können, dass nicht ein Egotrip meines Herrn und auch nicht das Verlangen nach etwas Extremen dazu geführt hat.
      ein Geben und Nehmen...hier hat Dein Herr quasi beides vereinen können.

      Ich sage Danke :blumen: für Deinen Mut dieses mit und zu teilen und wünsche Dir viel Kraft.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Beim Lesen deines Beitrags empfand ich ganz ambivalente Gefühle.
      Zuerst der Schrecken und der Gedanke: Wie würde es mir damit gehen? Vermutlich wäre ich zunächst traurig und auch verletzt. Ich weiß, dass mein Herr meine Haare mag, sie ihm gefallen. Und ich möchte ihm gefallen, für ihn schön, attraktiv sein. Vermutlich würde ich es als massive Strafe empfinden und hätte sehr damit zu tun, mich wieder zu sortieren.

      Andererseits sehe/fühle ich auch eine sehr intensive und klare Beziehung mit sehr starker Präsenz. Etwas, was mir manchmal in meinem/unseren Ds-Alltag zu kurz kommt.

      Vielen Dank für deinen Beitrag @zaya
      Das ist Liebe
      Danke das Du uns so tief in euer Innerstes blicken lässt.
      Und nein, niemand, aber auch wirklich niemand hat das Recht, euer Tun in irgendeiner Form in Frage zu stellen und zweifel zu ziehen und zu behaupten, daß es Dir damit nicht gut gehen kann.
      Nein, wirklich niemand, nur ihr beide habt das Recht dazu.
      Ja es ist schwer diese intensive und innige Verbindung zu erklären, zu sagen, das es einem damit wirklich gut geht, werden ohnehin die wenigsten verstehen.
      Aber ja ich verstehe es, bestimmt auch noch andere hier und ja genau das ist Liebe für mich, Geborgenheit und Sicherheit.
      Danke also nochmal für diesen tiefen Einblick und ich wünsche euch beiden weiterhin alles Gute, viel Kraft und einen wundervollen gemeinsamen Weg, ein Weg der euer Weg ist und immer sein wird liebe @zaya
      Danke für deinen berührenden Bericht. Ich würde es als Liebesbeweis empfinden, wenn ein Partner dem anderen vor einer Chemotherapie die Haare schneidet - einen beim Abschied vom Haar hilft sozusagen - sofern das für beide okay, vielleicht sogar gewünscht ist. Es zeugt für mich von einer innigen Beziehung, in der man schwierige Situationen gemeinsam durchsteht.

      Ich hoffe, du hast die Therapie inzwischen erfolgreich abschließen können?
      „and because you want it, too.“
      „I do“, I whisper. „Never… then … never while“. „I know.“ he says

      Elisabeth McNeill

      zaya schrieb:

      Es ist doch gerade unter " Eingeweihten" eine ziemliche Unsicherheit, was "darf" und was " nicht darf".
      Liebe Zaya, genau da ist oft der Knackunkt. Jeder lebt sein BDSM, so wie es für dieses Paar passt. Und das gibt es kein zweites Mal. Manche Paare leben es vielleicht ähnlich. Aber letztlich kann nur jedes Paar für sich entscheiden was darf und was nicht darf. Alles Andere empfinde ich als Einmischung.

      Was er für dich getan hat, hat mich die Luft anhalten lassen. Aber nicht, weil ich es schlimm fand, sondern weil es ein Ausdruck ganz besonders tiefer Verbundenheit ist. Sei dankbar diesen Menschen um dich haben zu dürfen. Er wird dir sicher auch auf dem weiteren Weg beistehen und dir helfen so gut er kann. Ich wünsche euch beiden viel Kraft für diesen Weg. Und wer weiss? Wenn die Haare wieder wachsen können, dann wird er dich vielleicht nie mehr zu Friseur lassen :D Einfach weil ER es so will. Und dann ist auch das gut und richtig.
      Eine Sub kann himmlisch lachen, göttlich verwöhnen und Paradiese schenken dem, den sie liebt :saint:
      Puhh...so viele Antworten, danke für das Feddback.
      Einige der Anzwirten haben mich zum Nachdenken gebracht, ich versuche mich mal das "abzuarbeiten".


      Elisbeth schrieb:

      Und bei so etwas "Massivem" würde ich mich als Freundin, Bekannte, Schwester, usw... auch nicht gerne direkt mit einer kurzen oder unvollständigen Begründung zufrieden geben. Ich würde auch nachhaken.
      @Elisabeth`s devotion
      Wenn jemand sagt, dass es ihm gut geht und dann weiter nachhakt wird, dann unterstellt man ihm indirekt, dass derjenige nicht die Wahrheit sagt.
      Wenn dann auch noch gemutmaßt wird, dann ist empfinde ich es schon als sehr anmaßend und komme in die Situation, in der ich mich gezwungen fühle, einen Seelen-Striptease ablegen zu müssen.
      Ich empfinde da hat niemand ein Recht dazu.

      Letztlich ärgert ich mich da aber mehr über mich, denn ich hätte da deutlich früher klare Worte finden sollen, was ich von so einem Verhalten halte.


      Newbarbie schrieb:

      So etwas durchstehen zu müssen ist immer sehr schwer, jedoch glaube ich inzwischen, daß gerade solche BDSM Beziehungen dadurch noch intensiver werden......Machtgefälle im absolutem positiven Sinne.
      Ja, da kann ich dir nur zustimmen. Ich hätte es mir gar nicht vordtelle können, dass wir in der Beziehung noch etwas intensivieren könnten, da bin ich eines besseren belehrt worden :)

      Newbarbie schrieb:

      ein Geben und Nehmen...hier hat Dein Herr quasi beides vereinen können
      Das habe ich tatsächlich nochmal mit Herrn @Mirarce besprochen. Ein wenig habe ich die Hoffnung, dass er sich dazu äussert :engel: ich glaube er könnte es besser erklären.
      Für ihn hatte es mehr damit zu tun, dass er irgendwann mal die Versntwortung für mich übernommen hat, dann hat er zu diesem Zeitpunkt festgestellt, dass ich da wirklich Ärger Schwierigkeiten hatte und wollte das Problem lösen. Ich hatte es mal in einem anderen Blogbeitrag geschrieben, dass auch der Dominante, sich in einer H/s Beziehung, so wie wir sie führen, dem Machtgefälle unterordnen muss, um seiner Verantworung gerecht zu werden.


      Poetin schrieb:

      Ich hoffe, du hast die Therapie inzwischen erfolgreich abschließen können?
      Ja, ist mittlerweile abgeschlossen und zum jetzigen Zeitpunkt sieht alles gut aus, so dass wir guter Dinge sind.

      @All ein ganz dickes Danke schön, für die ganzen Lieben Wünsche :)
      ... vielleicht bin ich auch OT, aber ich sehe diesen Akt in seiner Bedeutung so...

      Was sind schon Haare?
      Sie sind Äußerlichkeiten und manch mal auch Zeichen von Schönheit, die andere definieren.
      Welche Schönheit bleibt denn erhalten, wenn die Fassade brökelt- egal aus welchen Gründen? (Krankheit und /oder Alter...)
      Was zeichnet den Wert des Menschen und die Verbindungg zwischen zwei Menschen-
      von Dom und sub denn aus?
      Der Dom kann tiefer blicken durch die Augen seiner sub in ihre Seele hinein.
      Die Schönheit der Seele bleibt bis zuletzt, wenn sie von Hingabe und Demut gespeist wird, erhalten und stark.
      Da ist alles andere zweitrangig.
      Diesen Blick auf Dich als Mensch, als Dienende bleibt bis ans Ende der Tage und zeigt sich immer, wenn weibliche und männliche Teile sich ergänzen und EINS im "WIR" sind.
      ...
      Euch alles erdenklich Gute wünsch..egal was kommen mag...

      zaya schrieb:

      Wenn jemand sagt, dass es ihm gut geht und dann weiter nachhakt wird, dann unterstellt man ihm indirekt, dass derjenige nicht die Wahrheit sagt.
      Es kann genauso gut bedeuten, dass man es nicht versteht, aber gerne verstehen würde und aus diesem Grund eben nachfragt. Wie @Elisabeth`s devotion schon schrieb, ist das, was du hier beschrieben hast, ein massiver Schritt. Dass den jeder versteht und ohne Weiteres nachempfinden kann, dass man sich damit gut fühlt, kann man nicht erwarten. Es ist ja schon etwas eher Ungewöhnliches, was man selten bis nie mitbekommt.

      Es muss also noch lange keine Unterstellung sein, wenn jemand nachhakt. Es kann auch ein Zeichen von ehrlichem Interesse sein und den Wunsch verdeutlichen, dass der Fragende gerne verstehen würde, was in dir/euch vorgeht.

      Ich bin eigentlich immer ganz froh, wenn Freunde/Bekannte genauer nachfragen, wenn sie etwas nicht verstehen oder ungewöhnlich finden, anstatt sich einfach ihren Teil zu denken, der vielleicht völlig von meiner Realität und Wahrnehmung abweicht und ein falsches Bild entstehen lässt.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Ja, ähnlich wie @Zofe habe ich die Motivation erstmal gut und positiv von meinem Gegenüber zu denken. Ich unterhalte mich schließlich nicht umsonst mit ihm/ihr. Wenn ich das Gefühl habe, eine Person schätzt/achtet mich nicht und ich sie nicht, dann spare ich mir mit dieser ein Telefonat oder erst recht eine Videotelefonie.

      Ich weiß, dass mich andere Menschen herausfordern können, meine Grenzen tangieren (aber eher meist mit guter Absicht, denke ich!) und es an mir liegt wie und wo ich meine Grenzen ziehe. Es ist MEINE Verantwortung.

      Ich kann aber auch Ärger, Wut und Zweifel (oder Empörung, wie bei Dir) Verstehen, die in einer Auseinandersetzung mit meinem Gegenüber entsteht. Und manchmal merke ich auch erst im Nachhinein, dass ich mit Person x über Punkt z gar nicht hätte reden sollen oder in der Situation Kontakt zu ihr haben sollte, in der ich gerade bin.

      Schwierig finde ich, wenn man eben nicht ganz offen sein möchte (oder kann), worin ich Dich mehr als gut Verstehen kann @zaya, in der oben von Dir beschriebenen Situation. Manch` Gegenüber spürt auch das und versucht dem durch Nachfragen nachzufühlen.
      Oder meine Gedanken wandern auch mal in kritische, völlig falsche Richtungen und wenn ich der Person vertraue, äußere ich ihr gegenüber auch diese. Für mich ist es dann unangenehm, wenn ich erst später, im Nachhinein erfahren darf, dass ich falsch lag. Das tut mir leid. Ist aber auch die Mitverantwortung meines Gegenübers.

      Wenn mir eine Bekannte oder Freundin sagt, es ginge ihr gut, aber ich spüre da was anderes, kann ich eben auch schon mal genauer Nachfragen. Schließlich ist sie mir wichtig. Ich möchte ihr zeigen, dass ich Anteil nehme.
      Wer sich mir öffnen möchte macht es. Wer mir sagt, dass er nicht weiter sprechen möchte ("erzähle ich Dir ein Andermal")....kann ich auch akzeptieren.

      Gerade diese Situation sieht eben erstmal nach etwas "Massivem/Bedrohlichen/Übergriffigem" aus. Keiner mag sofort an ernsthafte Erkrankung, die dahinter steht, denken.

      Vermutlich hätte ich dann so was versucht zu sagen wie: "Es hat einen sehr ernsthaften gesundheitlichen Hintergrund, über den ich jetzt mit Dir nicht weiter sprechen möchte. Wir können das ein andermal besprechen. Wenn Du magst, machen wir das Video aus und telefonieren nur über Ohr weiter. Lass uns bitte lieber über x sprechen. Was gibt es bei Dir aktuelles :-)?"

      Aber gerade wenn es schwierig ist, im Leben, gelingen mir Dinge oft nicht ganz so gut wie gewünscht ;-).

      E`s d (Lisa)

      PS Sehr schön, wenn es derzeit gut für Dich aussieht :blumen: !
      Eigentlich wollte ich hier nur einen Erfahrungsbericht teilen.

      Ich stelle aber gerade fest, dass ich dafür u.U. nicht ausführlich genug beschrieben habe worum es mir ging.



      Elisabeth schrieb:

      Ich unterhalte mich schließlich nicht umsonst mit ihm/ihr. Wenn ich das Gefühl habe, eine Person schätzt/achtet mich nicht und ich sie nicht, dann spare ich mir mit dieser ein Telefonat oder erst recht eine Videotelefonie.

      Das ist bei mir derzeit anders.Seit Anfang letzten Jahres bin ich und auch mein Herr hier in Selbstisolation. Keine realen Kontakte mehr zu andere Menschen,(die einzige Ausnahme die gemacht wurde, war der Standesbeamte) selbst Einkäufe lassen wir uns liefern oder bringen.
      Deshalb war der Gedanke Kontakte doch zumindest virtuell zu pflegen und ggf. auch zu erweitern.
      Lange Rede kurzer Sinn.
      So haben wir auch an virtuellem Stammtisch teilgenommen. Dieser wurde aus einem Stammtisch gegründet den wir vorher auch regelmäßig besucht haben, allerdings sind da natürlich Menschen mit denen wir weniger Kontakte haben oder die neu dazu gekommen sind.

      Mit scheint aber etwas anderes das vorrangige Problem zu sein, wenn ich diese Antworten hier lese.

      Zofe schrieb:ist das, was du hier beschrieben hast, ein massiver Schritt
      [/quote]

      Elisabeth schrieb:

      Gerade diese Situation sieht eben erstmal nach etwas "Massivem/Bedrohlichen/Übergriffigem" aus.

      Ist es wirklich ein massiver Schritt? Etwas das bedrohlich übergriffig wirkt? Oder wird es auf Grund von (...mir fällt noch nicht mal einer ein) dort hineininterpretiert wird?

      Die Frage stellt sich mir wirklich.
      Denn aus dem nicht Bdsm-Umfeld wird es ganz anders aufgenommen. Also liegt wohl der Grund dafür, eher darin, ob jemand über das Beziehungsmodell informiert ist. :gruebel:

      Wo ich vor den nächsten Fragen stehe....
      Gerade H/s Beziehungen sind doch eher selten, deshalb geht ich nicht davon aus, dass auf Grund eigener Erfahrungen geurteilt wird. Kann es also nur aus Unwissenheit heraus sein???

      Weiter geht mir durch den Kopf, wenn bei Haaren schon die Grenzen einiger erreicht sind, worüber soll ich mich dann austauschen? Kann ich diesen Menschen überhaupt mehr "zumuten"?

      Denn beim weiteren Nachdenken, Herr @Mirarce hätte zu jeder Zeit das Recht gehabt, mir den Kopf zu scheren. Als Konsequenz, als Strafe, weil es ihm gefällt, oder einfach weil es ihm Spaß bereitet hätte mich je nach Setting zu erniedrigen zu quälen.

      Es hätte keinen Grund für mich gegeben, da etwas zu beklagen. Es würde auch nicht die kleinste Schramme in unserem miteinander geben.
      Vielleicht hätte ich, wie auch schon zuvor bei anderen Handlungen, daran zu arbeiten, dass ist aber die Ebene die auch ein fester Bestandteil unserer Beziehung ist.


      Aber vielleicht liegt da im Moment auch einfach mein persönliches Problem.
      Während ich sonst immer offensiv damit umgegangen bin, hatte ich dieses mal den Wunsch, etwas für eine gewisse Zeit, für mich zu behalten.

      Alles in allem kann ich für mich doch einige Lehren daraus ziehen.
      Erst einmal, herzlichen Dank, @zaya, für die intimen Einblicke, die du uns mit diesem Blog beschert hast.

      Bisher hatte ich mich zurückgehalten, möchte mich aber hier auch nochmal (wie auch schon in einem anderen Blog) äußern.
      Ein Blog beinhaltet Gedanken und Gefühle, die ausgedrückt und anders als Threads nicht zur Diskussion freigegeben werden wollen.

      Dieses Zitat

      Gentledom schrieb:

      Eigene Blogs gehören nur einem Blogger
      hat mich stets besonders achtsam mit Blogs umgehen lassen. Wenn mir der Inhalt nicht gefällt, lasse ich sie links liegen, mache evtl. einen eigenen Thread auf, in dem ich das Thema, an dem ich zu knabbern habe, als Fragestellung oder Überlegung formuliere.

      Ich finde es immer schade, wenn ich mitbekomme, dass Gegenwind entsteht, die Blogersteller das Gefühl haben, sich rechtfertigen zu müssen und sich dann nicht mehr öffentlich "nackt" machen wollen.

      In diesem Sinne, ich freue mich, wenn du, @zaya, auch weiterhin den Mut hast, aus dem Nähkästchen zu plaudern und meinen Horizont erweiterst :blumen:
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Vielen Dank, @zaya, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst!

      Ein Gedanke noch zur Reaktion besorgter Menschen: möglicherweise rührt diese daher, dass die Beziehungsebene, die Tiefe eurer Verbindung, die Dynamik zwischen euch naturgemäß nicht äußerlich sichtbar sind, die konkrete Handlung des Abschneidens der Haare und die damit einhergehende äußerliche Veränderung hingegen schon? Insofern ist es von außen vielleicht schwieriger zu verstehen?

      Ich verstehe jedenfalls, wenn du dir Akzeptanz und Respekt für deine/ eure Lebensweise wünschst.

      Vor allem freue ich mich für dich, dass du die Therapie gut überstanden zu haben scheinst und jemanden in deinem Leben hast, der dich intensiv begleitet! :)
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning
      Das Zitat lautet korrekt:

      Gentledom schrieb:

      Sobald jemand im offenen Blog drei Veröffentlichungen hat, kann er, nach Rücksprache mit der Leitung, einen eigenen Blog erhalten. Damit der Blog nicht leer ist werden die bisherigen Blogbeiträge aus dem offenen Blog in den neuen Blog geschoben. Eigene Blogs gehören nur einem Blogger (Ausnahme Paare oder Gruppen die zusammen bloggen wollen) und nur dieser kann dort neue Threads (=Blogbeiträge) eröffnen.

      Damit ist wohl eher gemeint, dass nur derjenige, der über einen eigenen Blog verfügt, berechtigt ist, ein Thema/einen Blog in diesem Bereich zu eröffnen.

      Aber vielleicht sollte man die Möglichkeit in Betracht ziehen, Blogbeiträge vom Team sperren zu lassen, damit keine Antworten eingehen? Oder man führt eine Rubrik nach Art eines Tagebuches ein - natürlich mit Sperre für andere User/Schreiber.
      Ob dies der Sinn eines Forums ist?

      Allerdings könnte man es auch wie bei einigen Blogs auf Webseiten machen: Beiträge deaktivieren (oder so heißt es dort).


      Zum Blog selbst:
      Ich kann beide Seiten verstehen, deine @zaya, wie auch jene der "kritischen" Stimmen.
      Im Forum hier wird sehr viel hinterfragt (was gut ist), es gibt immer sehr viele Warnhinweise, welche ich im öffentlichen Bereich des Forums nachvollziehen kann, aber ja, welche mich auch oft eher zweifeln lassen bzw. welche für mich eher den Beigeschmack von Bevormundung haben.

      Gerade Haare bzw. die Rasur des Kopfhaars stand im Forum schon einmal zur Diskussion (wenn ich mich richtig erinnere) und auch dort waren die Meinungen sehr kontrovers. Und ein Nachfragen würde ich jetzt eher in den Bereich des Interesses schieben und nicht in den Kritik-Bereich.

      Im Endeffekt sehe ich es so:
      Jedes Paar/jede Verbindung entscheidet sich selbst für einen - seinen - Weg und jeder entscheidet für sich selbst, welche Rechte er seinem Partner einräumt und ob es das Richtige für ihn ist.
      Man muss sich halt darüber im Klaren sein, wie es wäre, wenn der Partner seine Entscheidungsgewalt auch wirklich durchsetzt und sich überlegen, ob es doch das ist, womit man "leben" kann.

      Vielleicht aber sollten wir auch einfach ein wenig Bescheidenheit lernen, vielleicht sollten wir uns nicht immer nur auf unser Aussehen reduzieren (seltsam, denn gerade das ist doch auch das, was viele beim Online-Dating kritisieren, dass es nur ums Aussehen geht) und vielleicht sollten wir lernen, unserem Partner zu vertrauen. Darauf vertrauen, dass er sich seiner Handlungen bewusst ist und keine seiner Taten grundlos geschieht.
      Und manchmal, da sollten wir vielleicht etwas weniger hinterfragen und einfach akzeptieren, dass es Paare gibt, denen es mit ihrer Lebensweise gut geht, und, dass sie sich bewusst für diesen Mann und diese Lebensweise entschieden haben.
      In den letzten Tagen habe ich mehr als einmal angefangen hier zu antworten und es dann wieder verworfen. Es fällt mir unheimlich schwer dazu Gedanken und Gefühle die habe so niederzuschreiben das sie nicht falsch verstanden werden.

      Liebe @zaya ich finde es verdammt mutig von dir, dich hier zu öffnen und uns daran zeil haben zu lassen was dich in dieser schweren Zeit bewegt. Deinen Blog oder auch die Diskussionen die du und dein Herr hier im Forum führen lese ich immer wieder gerne.
      So manches hat mir eine andere Sicht auf bestimmte Dinge gegeben, für mich bist du und dein Herr eine echte Bereicherung hier im Forum.


      Das was du geschildert hast, kenne ich in ähnlicher Form auch und mit Sicherheit auch viele andere, die die ihr Bdsm sehr allumfassend lebend.

      Gerade alles was online läuft und da zähle ich auch Virtuelle-Stammtische zu, hat meiner Meinung nach ohnehin eine ganz eigene Dynamik. Da sind viele Leute die sich gerade erst mit dem Thema beschäftigen , da gibt es Paare die sich nur Anreize holen möchten und es gibt auch diejenigen die einfach nur eine Vorlage für ihre nächtlichen Fantasien suchen. Dann gibt es noch die ganzen vielen unterschiedlichen Menschen die ihr Bdsm ganz individuell gestalten, viel davon haben mit D/s gar nichts am Hut.

      Eine andere Beziehung zu (be)-werten steht IMHO niemandem zu. Bei allem Verständnis dafür, es nicht zu verstehen, es nicht nachvollziehen zu können oder auch Bedenken zu haben. Es gibt niemandem das Recht zu (be)-werten.

      Nein ist Nein!!!
      Etwas das ich mittlerweile klar kommuniziere wenn jemand meine Grenzen einreißen will.
      Auch bei den "Besorgten" gilt das sie sich daran halten sollten.
      Möchte ich mich nicht erklären dann muss mein Gegenüber damit klar kommen!
      Es gibt kein Recht darauf alles erklärt zu bekommen.
      Es gibt auch kein Recht darauf, aus einer eigenen Besorgnis heraus, die Grenzen andere zu überschreiten!

      In meinem stimmen Kämmerlein, frage ich mich so manches mal, wer braucht eigentlich mehr Hilfe:

      Der Besorgte oder der um den man sich sorgen will ? :gruebel:
      Werte @zaya

      Es sind nun mehrere Monate vergangen, seit du deinen Beitrag hier gepostet hast.
      Ab und zu schaust ja vielleicht du oder dein Herr hier mal rein.
      Ich habe damals schon beim Lesen geschluckt, aber nichts gepostet. Jetzt ist schon einige Zeit vergangen.
      Es wird wohl auch noch einige Zeit vergehen, und ihr werdet bestimmt noch viel Kraft brauchen.
      Ich wünsche euch beiden die Kraft die ihr benötigt und die Stärke für die schwachen Momente.

      Auf eurem gemeinsamen Weg weiterhin alles Gute und alles Glück, Kraft, Stärke und Freude, die ihr benötigt.

      Herzlichst

      Wabi
      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform.
      (Rainha)

      „Es ist nicht gut, wenn wir nur unseren Träumen nachhängen und vergessen, zu leben.“
      Harry Potter und der Stein der Weisen