Bei mir war das so:
Ich habe ein geisteswissenschaftliches Studium absolviert aber kein Examen. Danach habe ich in den Medien gearbeitet: Multimedia-Redakteursausbildung, Aufnahmeleiter, Grafikdesignstudium, Artdirektor, Projektmanager. Alles in den Medien. Gehalt gering. Beruflich trotz nicht vorhandenem Examen bis zu einem bestimmten Hierarchie-Level erfolgreich.
Vor der Anstellung als Artdirektor eine viel jüngere Frau geheiratet. Sie bis dato kein Schulabschluss. Kinder bekommen, ich war der Hauptverdiener (2/3). Die Beziehung war gut. Dann nach drei Kindern hat sie erst das Abi gemacht, dann studiert. Bachelor, Master, Dr.
In meiner Wahrnehmung veränderte sich etwas in ihrem Verhalten. Ab dem Zeitpunkt, als sie einen höheren Bildungsstatus hatte als ich, also zwischen Bachelor und Master. Bis dahin akzeptierte sie meine verhaltene Dominanz (verhalten, weil ich mich damals noch nicht als Dom wahrgenommen habe).
Nachdem sie im Studium erfolgreicher war als ich – nach ca. 11 Ehejahren – kam es immer häufiger zu „Dominanzgerangel“. Nach 17 Jahren, ab dem Zeitpunkt, ab dem sie ihre Promotion hatte, und endlich mehr Geld verdiente als ich, meinte sie, mich dominieren zu können und versuchte mir vorzugeben, wie ich mich verhalten soll und was ich beruflich tun soll um einen höheren Wohlstand zu erreichen. Daran ist sie dann gescheitert, daran ist unsere Ehe gescheitert.
Nicht missverstehen, ich mag intelligente Frauen und war immer froh für sie und auch „stolz“ – wenn das das richtige Wort dafür ist – so eine erfolgreiche Ehefrau zu „haben". Mir selber ist beruflicher Erfolg und ein hohes Gehalt aber sowohl bei mir als auch bei meiner Partnerin nicht wirklich wichtig. Es ist schön wenn er/es sich einstellt, aber macht nicht glücklich.
Es ist mir schlicht egal, dass ich als PM das doppelte verdienen könnte. Ich empfinde meine Arbeit gerade als sinnvoll und gesellschaftlich wichtig und deshalb mache ich sie. Ich bin auch mit meiner Arbeit im Verlag und dem vergleichsweise geringe Gehalt zufrieden gewesen, die finanzielle Absicherung der Familie – auch wenn es immer recht knapp war – war mir wichtiger als noch weiter die Karriereleiter hinaufzuklettern.
Mein Fazit also: Ich habe kein Problem damit, wenn Sub einen besseren Job hat und mehr verdient. Ich finde es gut wenn es so ist, wenn nicht, ist es ebenso gut. Für mich muss es nicht immer mehr, höher, weiter sein. Besonders ehrgeizig nach beruflichem Aufstieg um des Aufstiegs willen zu streben, ist mir nicht wichtig.
Das war aber meiner Ex wichtig. Sie hatte irgendwann ein Problem damit, dass ich kein ehrgeiziger, nach beruflicher Macht strebender Mann bin. In ihren Augen ist das ein Zeichen von Dominanz und nur so einem Mann will sie sich unterwerfen. (So war meine Wahrnehmung der Situation)
Meine individuelle – und hier bewusst provokant formulierte – Vermutung ist also: Viele Frauen/Subs wollen lieber einen Mann/Dom der Kohle hat und erfolgreich ist und dadurch auch anderen gegenüber seine Dominanz beweist.
Als Denkanstoß im Nachgang: Doms, die vor Corona schon mal arbeitslos waren und Hartz IV bekommen haben werden erlebt haben, dass das gesellschaftliche Stigma arg am Selbstwertgefühl kratzen kann. Und es gehört schon eine gehörige Portion Selbstbewusstsein dazu, sich diese gesellschaftliche Vorstellung von Minderwertigkeit nicht zu eigen zu machen. In unserer Gesellschaft sind nur Menschen, die eine gut bezahlte Arbeit haben, angesehen. Menschen werden über Gehalt definiert. Der Wert ihrer Arbeit wird über Geld definiert. Die Arbeit eine Managers scheint 1.000 mal mehr Wert zu sein, als die Arbeit einer Pflegekraft oder einer Reinigungskraft. Deshalb bekommen sie 1.000 mal mehr Geld. Und ein Müllmann hat es ungleich schwerer, das Mindest eines Doms aufzubauen und auszustrahlen als ein Vorstandsmitglied von Thyssen Krupp oder der Deutschen Bank. Oder in kleinerem Rahmen: Einem Arzt oder Anwalt mit einem Stundensatz von 250 € gesteht man ein dominantes Auftreten zu, einer Reinigungskraft mit einem Mindestlohn von aktuell 9,50€ eher nicht.
Ich habe ein geisteswissenschaftliches Studium absolviert aber kein Examen. Danach habe ich in den Medien gearbeitet: Multimedia-Redakteursausbildung, Aufnahmeleiter, Grafikdesignstudium, Artdirektor, Projektmanager. Alles in den Medien. Gehalt gering. Beruflich trotz nicht vorhandenem Examen bis zu einem bestimmten Hierarchie-Level erfolgreich.
Vor der Anstellung als Artdirektor eine viel jüngere Frau geheiratet. Sie bis dato kein Schulabschluss. Kinder bekommen, ich war der Hauptverdiener (2/3). Die Beziehung war gut. Dann nach drei Kindern hat sie erst das Abi gemacht, dann studiert. Bachelor, Master, Dr.
In meiner Wahrnehmung veränderte sich etwas in ihrem Verhalten. Ab dem Zeitpunkt, als sie einen höheren Bildungsstatus hatte als ich, also zwischen Bachelor und Master. Bis dahin akzeptierte sie meine verhaltene Dominanz (verhalten, weil ich mich damals noch nicht als Dom wahrgenommen habe).
Nachdem sie im Studium erfolgreicher war als ich – nach ca. 11 Ehejahren – kam es immer häufiger zu „Dominanzgerangel“. Nach 17 Jahren, ab dem Zeitpunkt, ab dem sie ihre Promotion hatte, und endlich mehr Geld verdiente als ich, meinte sie, mich dominieren zu können und versuchte mir vorzugeben, wie ich mich verhalten soll und was ich beruflich tun soll um einen höheren Wohlstand zu erreichen. Daran ist sie dann gescheitert, daran ist unsere Ehe gescheitert.
Nicht missverstehen, ich mag intelligente Frauen und war immer froh für sie und auch „stolz“ – wenn das das richtige Wort dafür ist – so eine erfolgreiche Ehefrau zu „haben". Mir selber ist beruflicher Erfolg und ein hohes Gehalt aber sowohl bei mir als auch bei meiner Partnerin nicht wirklich wichtig. Es ist schön wenn er/es sich einstellt, aber macht nicht glücklich.
Es ist mir schlicht egal, dass ich als PM das doppelte verdienen könnte. Ich empfinde meine Arbeit gerade als sinnvoll und gesellschaftlich wichtig und deshalb mache ich sie. Ich bin auch mit meiner Arbeit im Verlag und dem vergleichsweise geringe Gehalt zufrieden gewesen, die finanzielle Absicherung der Familie – auch wenn es immer recht knapp war – war mir wichtiger als noch weiter die Karriereleiter hinaufzuklettern.
Mein Fazit also: Ich habe kein Problem damit, wenn Sub einen besseren Job hat und mehr verdient. Ich finde es gut wenn es so ist, wenn nicht, ist es ebenso gut. Für mich muss es nicht immer mehr, höher, weiter sein. Besonders ehrgeizig nach beruflichem Aufstieg um des Aufstiegs willen zu streben, ist mir nicht wichtig.
Das war aber meiner Ex wichtig. Sie hatte irgendwann ein Problem damit, dass ich kein ehrgeiziger, nach beruflicher Macht strebender Mann bin. In ihren Augen ist das ein Zeichen von Dominanz und nur so einem Mann will sie sich unterwerfen. (So war meine Wahrnehmung der Situation)
Meine individuelle – und hier bewusst provokant formulierte – Vermutung ist also: Viele Frauen/Subs wollen lieber einen Mann/Dom der Kohle hat und erfolgreich ist und dadurch auch anderen gegenüber seine Dominanz beweist.
Als Denkanstoß im Nachgang: Doms, die vor Corona schon mal arbeitslos waren und Hartz IV bekommen haben werden erlebt haben, dass das gesellschaftliche Stigma arg am Selbstwertgefühl kratzen kann. Und es gehört schon eine gehörige Portion Selbstbewusstsein dazu, sich diese gesellschaftliche Vorstellung von Minderwertigkeit nicht zu eigen zu machen. In unserer Gesellschaft sind nur Menschen, die eine gut bezahlte Arbeit haben, angesehen. Menschen werden über Gehalt definiert. Der Wert ihrer Arbeit wird über Geld definiert. Die Arbeit eine Managers scheint 1.000 mal mehr Wert zu sein, als die Arbeit einer Pflegekraft oder einer Reinigungskraft. Deshalb bekommen sie 1.000 mal mehr Geld. Und ein Müllmann hat es ungleich schwerer, das Mindest eines Doms aufzubauen und auszustrahlen als ein Vorstandsmitglied von Thyssen Krupp oder der Deutschen Bank. Oder in kleinerem Rahmen: Einem Arzt oder Anwalt mit einem Stundensatz von 250 € gesteht man ein dominantes Auftreten zu, einer Reinigungskraft mit einem Mindestlohn von aktuell 9,50€ eher nicht.
Ein Mensch sieht ein - und das ist wichtig: Nichts ist ganz falsch und nichts ganz richtig.
– Eugen Roth –
– Eugen Roth –