Manipulation, nein danke? Oder… ja, bitte!?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Ich sage es mal mit Aleister Crowley:
      "Tu was Du willst sei das einzige Gesetz."
      Wird oft missverstanden als Rechtfertigung für krassen Egoismus, meint aber - z.b. in Deinem Fall: Wenn Du um die Manipulation weisst und sie genießt, ja sogar erwünscht - dann ist doch alles gut!
      Ich glaube, dass bei Deiner Freundin vier Gründe und eine Motivation eine Rolle spielen. Die Motivation könnte gut und edel sein: Eine Freundin "vor sich selbst schützen" .
      Nur die Gründe hierfür liegen eher in ihrer eigenen Situation und nicht in Deiner:
      a) wenn ich es richtig verstehe, ist ihr ein eigener BDSM - Versuch schlecht gelaufen? Möglicherweise weil sie
      b) BDSM nicht so sehr aus Neigung versucht hat, sondern um dem Partner zu gefallen und sich das aus Scham selbst hinterher als Manipulation desjenigen deutet, weil sie
      c) aus einem Intellektuellen Umfeld kommt (Sexnegativer Feminismus, Alice Schwarzer samt "PorNo - Kampagne, usw), in dem Frauen mit heterosexuellen Bedürfnissen schon per se als Opfer gelesen werden ( Zitat Dworkin: "Penetrierender Sex ist qua Definition schon Unterdrückung.." ) - und Frauen im BDSM - Kontext auf einer Stufe mit Vergewaltigungsopfern. Und natürlich
      d) die Geschichte mit ihrer Tochter.
      Dann fällt ein Vorurteilsfreier Blick auf Dein BDSM natürlich schwer!
      Schenk ihr doch mal das schöne Buch "Die Wahl der Qual: Handbuch für Sadomasochisten und solche, die es werden wollen "(rororo Taschenbücher, 62408) von Ira Strübel und Kathrin Passig. Da werden Vanillas von ausgewiesenen Feministinnen (Passig schreibt u.a. für die TAZ) sexpositiv aufgeklärt. :old:
      Warum sollte ich sie überzeugen wollen?
      Ich habe aus der Vergangenheit gelernt und wir reden nur darüber, wenn das Thema von ihr aus angeschnitten wird.
      Wenn sie dann etwas fragt, versuche ich, neutral und nicht mehr so im Überschwang zu antworten.
      Ob mir das auch noch gelingt, wenn ich mal einen neuen Herrn habe, sei dahingestellt.

      Leben und leben lassen ;)
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Ich habe diesen, deinen Blog man ein paar Monaten erneut gelesen.

      Irgendwie erkenne ich mich da wieder, also in eurer Situation.
      Meine Mutter weiß nicht bzw. Sie hat eventuell eine leichte Ahnung , dass ich in die Richtung ticke. Allerdings attackiert Sie meine Beziehung wann es nur geht. Und das dann aufs Schärfste. Um ein paar Beispiele zu nennen: Ich hatte mich komplett negativ verändert, dieses ganze Schwarze kommt nur durch Sie, meine aggressive Musik kommt durch Sie, ich bin nicht mehr ich selbst und so weiter...
      Ich erläutere Mal die Beispiele unten.

      Punkt 1: Seit unserer Beziehung blühe ich wieder langsam auf. Der Frühling zieht ein. Ich selber erfinde mich neu. Sprich ich bin immer seltener einer Meinung mit meiner Mutter, weil ich mich menschenfreundlicher und wohlwollender mich gegenüber anderen Verhalte. Weiterhin sehr ich immer erst das gute im Menschen mit gegenüber, egal wer. Sie nicht. Auch sehr ich viele Punkte realistischer als Sie. Konflikt Potenzial hoch.

      Punkt 2:
      Mein Kleidungsstil und Musik kam im Laufe der Zeit von mir. Meine Partnerin hat nichts, absolut rein gar nichts mit Metal und Gothic zu tun. Außerdem stellt Sie Bands wie Lacrimosa, U.D.O, Judas Priest, W.A.S.P, Avantasia, Walk in Darkness mit Deutschen Gangster Rap auf eine Stufe und nennt beides Aggressive Musik... Alles klar. Da könnte ich gleich Ihren Schlager und Pop mit Rechtsrock auf eine Stufe stellen und wäre der gleiche Bullshit.

      Punkt 3:
      Ich bin ich. Ich entwickle mich weiter und wenn ich einen Raum bzw. Ort finde wo ich leben kann, dann lebe ich auch.
      Mir nimmt niemand das Recht das zu Leben wie ich will und ich hatte noch nie gelebt wie jetzt. Mir geht es damit richtig gut.
      Dazu gehört auch, dass ich widerspreche und hinterfrage. Auch oftmals korrigiere, oder meine Sicht äußere. Das nennt man eigentlich Diskussion. Sie nennt das dann Streitigkeiten. Genauso seltsam. Sie will lieber immer ein Ja und Amen hören, du hast Recht.

      Wenn Sie nicht damit leben kann, dass ich mein Leben lebe wie ich es will, dann ist es nicht mein Problem.
      Aber im Prinzip ist es das gleiche und wir entzweien uns dadurch auch. Weswegen wir manche Sachen auch nicht mehr ansprechen. Früher passten wir auch besser zusammen und da lief es besser. Damals ging es halt aber auch nach Ihren Regeln. Im Endeffekt kann ich nur sagen, alles Richtig gemacht Isegrim_w_devot und vielen Dank für deinen Blog!
      It won't be easy, but nobody said life is easy.

      Sir von A schrieb:

      Handbuch für Sadomasochisten und solche, die es werden wollen
      Wenn ich jemandem, der nichts mit dem Thema zu tun haben möchte, ein Buch mit einem solchen Titel schenke, hat das nichts mit Aufklärung, sondern mit Meinung überstülpen zu tun. Und das ist nicht meins :pardon:

      Weder ist sie eine Sadomasochistin noch möchte sie eine werden.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Manipulation begegnet uns mehrschichtig im Alltag und häufig gut getarnt, so dass ein Großteil sie nicht wahrnimmt.
      Sei es Werbung, Politikversprechen oder die Hoffnung auf eine neue Liebe etc.: Alles beginnt mit Bildern im Kopf, eingepflanzt und somit gesteuert von Fremden.
      Ich mag keine fremden Bilder in meinem Kopf, die versuchen, Einfluss auf mein Wesen zu nehmen.
      Stattdessen bin ich sehr der Realität zugewandt, weil dies das Einzige ist, was sich im Laufe meines Lebens bewährt hat.
      Das schwierigste ist immer, wenn die Beziehung darunter leidet. Unsere ist so oder so schon stark vorbelastet. Unser Band wird immer dünner. Eigentlich bilden wir den engeren Kern der Familie, aber um den Bruch zu vermeiden sind wir gezwungen manche Themen zu vermeiden. Sonst kommt es wieder auf mit der negativen Beeinflussung und treibt weiter einen Keil hinein. Da hast du es gut @Anfuehrungszeichen.

      Wenn man mir die Zeit gibt, so ist meine größte Stärke die Selbstreflexion und bin mein eigener schärfster Richter. Ich weiß wann was anfängt und ich Frage mich selbst immer, will ich das. Von negativer Beeinflussung anderer will ich hier nicht reden, sondern durch eigener positiver. Der Antrieb durch andere, die mir helfen zu Leben und mich leben lassen. So wie ich es will.
      It won't be easy, but nobody said life is easy.

      Isegrim_w_devot schrieb:

      Sir von A schrieb:

      Handbuch für Sadomasochisten und solche, die es werden wollen
      Wenn ich jemandem, der nichts mit dem Thema zu tun haben möchte, ein Buch mit einem solchen Titel schenke, hat das nichts mit Aufklärung, sondern mit Meinung überstülpen zu tun. Und das ist nicht meins :pardon:
      Weder ist sie eine Sadomasochistin noch möchte sie eine werden.
      Isi? Der Titel ist bewusst provokativ für Vanillas gewählt. In dem Buch geht es Hauptsächlich um die Geschichte, wissenschaftliche Aufarbeitung und öffentliche Wahrnehmung von BDSM, Vorurteile und Comming - Out - Geschichten von BDSMlern.
      So, ein kleines Update:

      Beim letzten Treffen hat sich die Gelegenheit ergeben, das Thema nochmal anzuschneiden und auch zu beenden.
      Es war ein sehr konstruktives Gespräch, in dem wir beide unsere Gedanken und Gefühle dazu offenlegen konnten und uns auch zugehört haben.

      Die vermuteten Trigger ihrerseits waren es gar nicht mal wirklich, sie vermutet noch etwas anderes, was sie momentan aber nicht greifen kann.
      Meine positive Weiterentwicklung, die sie, wie meine anderen Freundinnen auch, wahrgenommen hat, hat sie nie angesprochen, deswegen das verzerrte Bild ihrer Wahrnehmung, was ich dadurch bekommen habe.

      Sie hat mich gefragt, was ich mir wünsche, wie sie beim nächte Mal damit umgehen soll, wenn ich ihr wieder etwas aus (m)einer BDSM-Beziehung erzähle.
      Ich habe geantwortet, dass ich mir Toleranz wünsche und dass sie den Blick öffnet für eine Welt, die nicht ihre ist, in der ich aber glücklich bin und dass sie mir außerdem zutraut, negative Manipulation zu erkennen.
      Vorher hatte sie berichtet, dass sie mich in vielen Dingen bewundert, vor allem, dass ich so eine Powerfrau sei und dass sie immer gern und stolz von mir erzählen würde. Und gerade, weil das so ist, bekommt sie die Vorstellung von Powerfrau und freiwilliger Unterwerfung nicht unter einen Deckel gedanklich.

      Ich habe ihr gesagt, dass ich es schätze, dass sie sich Sorgen um mich macht und auch hinterfragt, was ich ihr erzähle.
      Außerdem werde ich auch in Zukunft mein Versprechen einhalten, dass ich ihr nur Details berichte, wenn sie danach fragt.

      Ich möchte jetzt auch gar nicht so ins Detail gehen, nur berichten, dass wir darüber gesprochen haben
      und dass es zu einem positiven Abschluss geführt hat, bei dem keiner von uns Recht haben musste :)
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Isegrim_w_devot () aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler korrigiert