Aufgaben/Befehle - wann ist der richtige Moment dafür?

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      Aufgaben/Befehle - wann ist der richtige Moment dafür?

      Guten Abend zusammen,

      meine Partnerin und haben zwar schon ein paar Erfahrungen gesammelt, sind aber sicher noch am Anfang der Reise.
      Neulich kam bei uns ein Thema auf und mich würde interessieren, wie das bei euch so abläuft:

      Wir leben BDSM hauptsächlich beim Sex aus, aber ab und zu möchte ich ihr auch außerhalb vom Bett ab und an gewisse Regeln (z.B. Wenn wir uns sehen, hat sie keine Unterwäsche zu tragen) oder Aufgaben (Heute lernst du für die Uni) vorgeben. Falls sie diese Regeln bricht würde dann eine Bestrafung folgen. Wir haben auch schon darüber gesprochen und sie findet den Gedanken auch sehr reizvoll. ^^

      Hier bin ich mir nur unschlüssig, wann der richtige Moment ist, solche Regeln/Aufgaben aufzustellen. Beim Sex sind wir beide mental darauf eingestellt. Allerdings sind das, worum es hier geht ja Aufgaben/Regeln im Alltag. Irgendwie würde ich mir komisch dabei vorkommen bzw. eine Hürde im Kopf haben, ihr am Küchentisch zu sagen: So und heute machst du xy.


      Deshalb die Frage: Wann stellt ihr (oder euer Dom) eure Aufgaben/Regeln auf? Seid ihr dabei beide "in der Stimmung" dafür?

      Liebe Grüße
      derun :)

      derun schrieb:

      wann der richtige Moment ist, solche Regeln/Aufgaben aufzustellen.
      Die Antwort ist zugleich einfach und doch ein wenig schwer: Wenns sich für Euch Beide richtig anfühlt. :yes: :pardon:

      derun schrieb:

      geht ja Aufgaben/Regeln im Alltag.
      Geht es Dir jetzt um Regeln/Aufgaben, die den Alltag betreffen (um 13:00 Uhr wird gegessen) oder um Dinge, die während des Alltags passieren sollen(wenn Du zum Bäcker gehst, dann aber mit Plug drinne)?

      Ersteres gibts bei mir nicht, das will ich auch nicht, gehört nicht zum Deal. Zweites ist halt Chefins Sache, solangs erfüllbar ist, wird halt gehorcht :D
      Ich so: "Warum nehmt Ihr mich nie ernst?!!" ;( Forum so: "Hihi. Der war gut!" :rofl:
      Auch aus (meiner) Dom Sicht ist das genauso wie Annimax das bereits gesagt hat:

      Annimax schrieb:

      Die Antwort ist zugleich einfach und doch ein wenig schwer: Wenns sich für Euch Beide richtig anfühlt.

      Und erst Recht dann wenn es bei euch noch der Anfang der Reise ist. Wenn man sich zu sehr fokussiert dass es z.B. um 18 Uhr Abendessen und um 20 Uhr Sex gibt dann wird das insbesondere am Anfang komisch.

      Ihr werdet sicher recht schnell merken wann es in eurer Konstellation ein richtiger Moment ist. Und wenn ihr ihn, oder auch vielleicht auch nur einer von euch, verpasst, dann nehmt einfach den nächsten :yes:
      Wenn es beim Sex funktioniert und Dir der Übergang zum Küchentisch zu hart ist, versuch doch vielleicht, situativ vom Sex auszugehen. Nach dem Sex könntest Du ihr zum Beispiel sagen, dass sie sich wieder anziehen, aber die Unterwäsche weglassen soll. Wenn sie angezogen ist, fühlst Du nochmal nach, ob auch wirklich keine Unterwäsche da ist (um ihr zu zeigen, dass Du es so magst) und sagst "So, und jetzt solltest Du für die Uni lernen."

      Klappt natürlich nicht, wenn Sex das letzte ist vor dem Einschlafen, aber vielleicht kannst Du das ja anpassen.

      Wichtig ist aber: nicht jede Regel klappt in der Realität so, wie man es sich vorgestellt hatte. Gerade am Anfang solltet Ihr flexibel sein und Regeln auch wieder zurücknehmen, wenn sie nicht funktionieren.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Hi,

      ich kann diese Frage und die dahinter stehende Unsicherheit sehr gut nachvollziehen. Scheint ein "Anfangsding" zu sein. Mir gehts manchmal ähnlich - schon weil Tagesformen immer variieren. Wir stehen ja auch noch am Anfang und machen auch kein TPE oder vergleichbares.
      Den einen Tag fühlt man sich charmant und "mächtig", da ist es dann einfach, die Aufmerksamkeit an sich zu ziehen und auch aus dem Nichts heraus ein Verlangen/eine Aufgabe zu formulieren. Wann anders druckst man mit sich selbst nur herum und sobald sich eine Gelegenheit bietet und man mit seinem Gegenüber tätig werden möchte setzt Nervösität ein und man fragt sich selbst, ob Aufgabe/Moment/Situation so wohl bemessen sind.
      Ich habe für mich zwei Hilfen herausgefunden, vielleicht helfen sie Dir als Tipp:

      1. Achte selbst genau auf diese "Tagesform": Beobachte Dich und dein Gegnüber. Fühlst Du dich gut, fühlt es sich richtig an, mal eben ein kleines Kompliment/einen Kommentar mit dem passenden Blick/Ton zu machen? Oder kommentarlos und unversehen eine kurze, nicht zu heftige aber eindeutige Berührung - Wie reagiert mein Gegenüber heute auf mich? Ist da gerade eine "natürliche Geilheit" in der Luft? Wenn, dann nutze die Kraft und steigere sie, baue einen Moment mit Blicken auf oder "erzwinge" einen Moment der Nähe. Die Reaktion wird zumindest Aufmerksamkeit sein. Die kannst Du dann für Deine Forderung nutzen und dein Gegenüber wird sich damit fühlen, als hätte es eine Antwort auf eine Frage erhalten. Das fühlt sich immer natürlicher und leichter an als eine aus dem Nichts gestellte Forderung.
      2. Schaffe Dir wiederkehrende Momente, in denen ihr beide wisst, welche Stimmung gerade angesagt ist. Ob es vorm Schlafengehen, beim gemeinsamen Kochen oder dem täglichen Heimweg ist, gewöhne Dir eine gewisse Routine an, dein Gegenüber wiederkehrend in einer gewissen Situation wissen zu lassen, dass jetzt ein kleiner, solcher Moment ist. Das sind die Momente, Aufgaben zu kommunizieren.
      (Bei mir ist das nach gemeinsamen Mahlzeiten zuhause zB so. Da habe ich der Meinen angewöhnt bzw. hat es sich entwickelt, dass sie zum Abräumen aufsteht, doch vorher kurz zu mir kommt, neben mir steht und sich ein kurzes Streicheln abholt. Je nach dem, was ich will oder vorhabe kann dieses Streicheln durch meine Hände eindeutig konnotiert werden. Höre ich einen kleinen Seufzer, weiß ich, dass ich jetzt alles verlangen kann, ohne, dass die Basis schwankt oder die Stimmung bricht)

      Der Schlüssel ist glaube ich, gemeinsam eine Flexibilität im Kopf zu entwickeln, im Alltag mal kurz in die "Rollen" zu schlüpfen bzw. seiner Leidenschaft nachzugeben. Das ist eine natürliche Entwicklung, natürlich kann man das nicht erzwingen und mein Tipp ist nicht, sublim zu manipulieren, sondern die Führung dieser Entwicklung zu übernehmen, indem Du genau eure Dynamik beobachtest und aktiv förderst, dass ihr solche Momente erlebt. Sind sie etabliert, kannst Du sie nutzen und mit der Zeit werden diese Dinge immer natürlicher und intuitiver. Da ist dann irgendwann die Herausforderung, nicht berechenbar zu werden.
      Füttere Dein Wohlbefinden mit deiner Position und füttere die Bereitschaft deines Gegenübers. Lerne, gute Tage oder Situationen zu nutzen und fange schlechtere auf. Auch das wird nach einer kurzen Phase des sich-bewusst-machens ganz intuitiv und Dein Gegenüber wird sich leiten lassen. Auch das kann dann irgendwann langweilig oder einseitig werden. Dann ist wieder Kreativität gefragt.... Aber langweilig werden soll es ja auch nicht. ;)

      Das ist jetzt nur meine subjektive Erfahrung und mein Blick auf Deine Frage. Vielleicht kannst Du ja was für Dich mitnehmen. Nicht schlimm, wenn nicht. Jedenfalls gehts nicht allein Dir nur so. Geduld mit sich selbst, ein bisschen Weitblick und der Versuch, eure Entwicklung etwas zu moderieren hilft aber ungemein über die hölzernen Stellen hinweg, glaube ich.

      Lieben Gruß!

      Edit: Und ja genau wie meine (viel schlaueren) Vorschreiber_innen sagten: Flexibel bleiben! Macht euch keinen Stress damit :)
      Verwechsle niemals Sanftheit mit Schwäche.
      Hallo,

      am Anfang fand ich das auch total schwierig, wenn mein Ehemann neue Regeln, Rituale oder Aufgaben einführen wollte, und ich so überhaupt nicht in Stimmung war. Denn zwischen Kindergeschrei, dem Paketboten und einem klingelnden Telefon hört sich "Kleines, zieh deine Unterhose aus" irgendwie weniger attraktiv an :D
      Was mir sehr geholfen hat, war ein festgelegter Rahmen. Und der hat sich bei uns so eingespielt, dass wir eigentlich fast jeden Abend ein paar ruhige Minuten im Wohnzimmer verbringen. Ich knie oder sitze vor dem Sofa und lausche, was mein Herr zu berichten hat bzw. kann selber meine Gedanken vortragen. Diese Atmosphäre finde ich sehr förderlich für neue Ideen. Wenn er mir über den Kopf streichelt, wir durch nichts abgelenkt sind und die Tatsache, dass ich vor ihm knie, da werde ich innerlich gleich ganz weich. Ich gestehe, manchmal fühle ich mich widerborstig, wenn mein Mann etwas Neues umsetzen will 8| Um das zu vermeiden, ist ein guter Rahmen schon mal viel Wert.
      Das einzige, was ich tatsächlich im alltäglichen Umfeld sehr mag und unheimlich sexy finde, ist das "an-die-Wand-drücken". Das kann gern in der Küche oder im Vorratskeller sein, er packt mich an der Kehle, schiebt mich zu einer Wand und drückt mich mit seinem Körper dagegen. Viel gehört net dazu, weil ich so ein Floh bin, aber in so einer Situation könnte ich mir eine geflüsterte Anweisung gut vorstellen.

      Ich persönlich komme nicht so gut damit zurecht, wenn er mir in herrischem Ton ankündigt, wie das hier ab jetzt und künftig für alle Ewigkeit läuft :lesen: Versagensängste, innerer Druck, auch Tränen können dann die Folge sein. Wenn er mich dagegen auf den Schoß nimmt, mir seine Vorstellungen, Träume und Wünsche erklärt, jahaaaaa, dann fresse ich dem aus der Hand. Wichtig finde ich auch das "Angebot" von Dom, dass Regeln, die letztendlich nicht praxistauglich sind, wieder in der Versenkung verschwinden dürfen. Wir sind da auch schon das ein oder andere Mal an hehren Idealen gescheitert, weil in einem recht bürgerlichen Leben, mit Kindern, so völlig auf dem Dorf, eben nicht alles möglich ist.

      So richtig speziell (und wenigstens für mich reizvoll) finde ich es, wenn mein Mann mit Neuigkeiten um's Eck kommt, nachdem wir eine gute Session hatten. Die Betonung liegt auf "gut" und nicht auf "Sub ist am Ende aller Kräfte". Aber wenn er mich in der Komfortzone geschlagen hat, ich kuschle mich gefesselt und gesättigt an seine Schulter, spüre seinen Herzschlag - auch dann finde ich eine Ansage zu Alltagsregeln gar nicht abwegig oder unpassend.

      Für alle Situationen gilt aber: es tut mir immer gut, wenn er viel erklärt, sozusagen seine Vision zum Leben erweckt und mir nicht nur eine harte Anweisung hinknallt, gar noch unter Androhung von Strafe :kopfnuss:
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.

      derun schrieb:

      Deshalb die Frage: Wann stellt ihr (oder euer Dom) eure Aufgaben/Regeln auf? Seid ihr dabei beide "in der Stimmung" dafür?
      ich mache einen Unterschied zwischen Aufgaben und Regeln.

      Regeln gelten immer - und würden bei Verstoß auch immer bestraft.

      Aufgaben sollen mich weiter bringen...auf etwas vorbereiten....mir helfen etwas zu erlernen......

      und sind dann irgendwann erledigt.



      also....je nach.......es kann eine Mail mit Aufgaben kommen...ich bekomme sie direkt gesagt......

      Regeln haben sich entwickelt nach den Bedürfnissen und Umständen...sind nach und nach eingeflossen.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Guten Abend und vielen Dank für eure tollen Antworten! :)

      Dominantseptakkord schrieb:

      Wenn es beim Sex funktioniert und Dir der Übergang zum Küchentisch zu hart ist, versuch doch vielleicht, situativ vom Sex auszugehen. Nach dem Sex könntest Du ihr zum Beispiel sagen, dass sie sich wieder anziehen, aber die Unterwäsche weglassen soll. Wenn sie angezogen ist, fühlst Du nochmal nach, ob auch wirklich keine Unterwäsche da ist (um ihr zu zeigen, dass Du es so magst) und sagst "So, und jetzt solltest Du für die Uni lernen."
      Ja, danke für den Tipp. So könnte wirklich ein fließender Übergang gelingen und wir sind beide noch im Kopf in unseren Rollen und der richtigen Grundstimmung dafür!

      dumusst schrieb:

      Hi,

      ich kann diese Frage und die dahinter stehende Unsicherheit sehr gut nachvollziehen. Scheint ein "Anfangsding" zu sein. Mir gehts manchmal ähnlich - schon weil Tagesformen immer variieren.
      (...)
      Ich habe für mich zwei Hilfen herausgefunden, vielleicht helfen sie Dir als Tipp: (...)

      Der Schlüssel ist glaube ich, gemeinsam eine Flexibilität im Kopf zu entwickeln, im Alltag mal kurz in die "Rollen" zu schlüpfen bzw. seiner Leidenschaft nachzugeben. (...)
      Vieeeelen Dank dumusst! Es ist sehr beruhigend zu hören, dass es anderen, die noch keine "Profis" sind und sich auch vortasten vor ähnlichen Herausforderungen stehen! :) Ich wollte jetzt nicht deinen kompletten Beitrag zitieren, aber das ist gerade ne kleine Goldgrube für mich..
      Gerade Punkt 1 mit dem kurzen Antesten, wie die Stimmung beim Gegenüber sind, klingt sehr praktikabel und werde ich bald mal ausprobieren. :)

      Black Velvet schrieb:

      Für alle Situationen gilt aber: es tut mir immer gut, wenn er viel erklärt, sozusagen seine Vision zum Leben erweckt und mir nicht nur eine harte Anweisung hinknallt, gar noch unter Androhung von Strafe :kopfnuss:
      Nein, das wäre auch nichts für uns. Es soll sich für uns beide gut anfühlen und nicht auf ungewollten Zwang/Krampf hinauslaufen. Gerade Rituale scheinen ja relativ beliebt zu sein, um sich wieder der eigenen "dunklen" Seite zu erinnern. Da werde ich noch etwas zu nachlesen im Forum.

      PS: Ich wollte euch allen eigentlich noch etwas ausführlich antworten, bin aber ziemlich platt heute Abend :rolleyes: ... Bin baff von den tollen Reaktionen und dass ihr euch die Zeit für so ausführliche Rückmeldungen und Tipps genommen habt! Vielen Dank euch allen, habt mir damit sehr geholfen! ^^
      Vielleicht würde es euch ja auch helfen, wenn ihr euch einen exclusiven Kommunikationsweg für eure BDSM bezogenen Themen kreiert.

      Sei es eine bestimmte Stelle im Haus, an der du deiner Partnerin Aufgaben und deine Gedanken zu BDSM bezogenen Themen schriftlich hinterlegst. Oder virtuell in Form einer gemeinsamen WhatsApp Gruppe.

      Deine Partnerin kann ja auf gleichem Wege darauf antworten. Ob die Anweisungen ausgeführt werden würdest du ja direkt mitkriegen.

      Dies hätten den Vorteil, dass deine Partnerin selbst entscheiden kann, ob sie gerade in Stimmung für dieses Thema ist. Dies würde vielleicht die Kommunikation etwas erleichtern.

      Zumindest kann es eine spannende Geschichte für euch beide werden.

      Auch fällt es gerade am Anfang manchmal leichter über Themen zu schreien und nicht direkt zu kommunizieren. Zusätzlich gibt es dem Empfänger der Nachricht mehr Zeit über das geschriebene nachzudenken, als er in einem direkten Gespräch hätte.

      derun schrieb:

      oder Aufgaben (Heute lernst du für die Uni) vorgeben. Falls sie diese Regeln bricht würde dann eine Bestrafung folgen
      vielleicht ist der Ansatz, erst einmal Regeln ,Aufgaben die gar nicht so sehr sexualisiert sind.
      Z:B auch Dinge wo du weisst ihr fällt es schwer bzw hat da so ihre Probleme mit

      Bei mir wäre es Z:B , öffne deine Post immer sofort und lege sie auch ab , dahin wo sie gehört, nicht einfach ungeöffnet ins Regal oder den Schuhkarton..

      Betrafung oder auch Konsequenz muss dann auch nicht zwangsläufig im Schlafzimmer stattfinden und kann an die Verfehlung angepasst werden.

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      Und was mir noch so einfällt
      Ich selber habe in meiner lezten Beziehung keinerlei Aufgaben oder Regeln gehabt die ich ständig befolgen musste:
      Dennoch kam es vor ,dass ich mal was machen sollte, wo ich dann auch gar nicht auf die Idee kam nein zu sagen:

      Man ist im Kino verabredet und Dom bringt ein neues Vib Ei über Handy zu steuern oder so

      dann halt einfach die Ansage , gehe jetzt zur Toilette ich möchte , dass du es trägst wärend des Films.

      Danach ist auch jeder für sich heim und ich durfte es erst zu Hause raus nehmen, es können doch am Anfang ganz kleine Dinge sein.

      Gemeinsame Urlaubsplanung z.b auch, Aufabe schau doch mal bis zum nächsten sehen , was wir dort so alles unternehmen können, oder kümmer dich um nen Reiseführer
      Im Prinzip könnt ihr euch auch an den Küchentisch setzen und mal gemeinsam überlegen, welche Regeln euch kribbelig machen und ob euch was einfällt was dagegen spricht.
      Dann sucht ihr euch ein paar aus und probiert sie eine Zeit lang. Wenn es passt und Freude macht werden sie weiter fort gesetzt, treten Probleme auf werden sie angepasst oder verworfen.

      Das tückische bei Regeln ist, das sie auf dem Papier immer so schön und in der Realität bisweilen schwer zu halten sind. Daher braucht es Raum und Zeit sie dem Realitätscheck zu unterziehen, ohne das dabei jemand das Gesicht/ die Position verliert.

      Denn was bringt es, wenn Sie etwas verweigern muss und du es nicht sanktionieren kannst weil der Grund nachvollziehbar ist - dann kann sie nicht folgen sein und du nicht Herrschen.

      Es mag anfangs wenig mit Macht und Demut zu tun haben, wenn man den Katalog ausknobelt, aber ich denke das macht den Erfolg hinterher, Regeln zu haben die Funktionieren , wieder wett.
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.
      Hallo derun,

      ich kann die Vorbehalte bzw. Schwierigkeiten in dieser Richtung durchaus auch nachvollziehen. Hier kam (und kommt auch noch ab und zu) auch noch die Sache hinzu, dass ich für mich selbst (auch kommuniziert zu ihr) am Anfang festgelegt habe, dass das aaaaaaalles natüüüüüüürlich sozusagen nur auf das Schlafzimmer begrenzt sein soll und üüüüüberhaupt keinen Einfluss auf den Alltag haben soll, denn da soll ja alles schön auf Augenhöhe bleiben.

      Dass es dann doch mit in den Alltag geflossen ist, war auch fast eher etwas wie ein Unfall, und es brauchte danach (auch für mich, vielleicht vor allem für mich) durchaus einen Moment, bis die Erkenntnis gereift ist, dass dies gar nicht schlimm war, sogar Spaß gemacht hat, und wir beide kein wirkliches Problem damit haben. Und dass wir trotzdem immer noch Augenhöhe haben ... nur eben etwas anders. ^^

      Damit wurde dann auch erst wirklich der Weg geebnet für solche Regeln, was zugegeben auch noch nicht all zu lange her ist. Meine Erfahrung hier ist also noch etwas begrenzt, aber vllt. hilft es dir dennoch weiter.

      Wir haben für uns weniger den Ansatz verfolgt: "Hey, so ein paar Regeln im Alltag wären doch ganz spannend, lass uns da mal ein paar Dinge aus dem Finger saugen, nur um was zu haben.", sondern haben es stattdessen eher "wachsen" lassen. Das hat meiner Ansicht nach - gerade am Anfang (und ja, da stehen wir aus meiner Sicht auch immer noch) - den Charme, dass man weniger in die Gefahr läuft am Ende einen Haufen von Regeln zu haben, die zum Teil für den einen, zum Teil für den anderen, zum Teil vielleicht auch für beide gar nicht wirklich funktionieren, die ggf. auf Dauer doch eher nervig werden, und mit denen irgendwann alles zu viel wird aka keinen Spaß mehr macht. Was ja das eigentliche Ziel davon ist (also der Spaß). Zumindest für uns. Somit sollte das immer alles letztendlich zu mehr Zufriedenheit führen, und nicht zu schlechter Laune und Stress.

      Bei uns entsteht das daher eher dadurch, dass man mal irgendwas tut, nur eine Kleinigkeit vielleicht. Man merkt, ok, das ist nett, daran könnte man sich gewöhnen. Dann macht man es vielleicht noch mal, und noch mal. An dieser Stelle könnte das dann auch ein guter Einstieg ins Gespräch sein, nach dem Motto: "Gefällt dir das wenn wir das so und so machen?" In der Zwischenzeit hat man sich dann schon mal Gedanken gemacht, wie eine entsprechende Regel aussehen könnte, indem man sich diese Kleinigkeit nimmt und ggf. noch etwas weiter spinnt, etwas restriktiver gestaltet, o.Ä., und kann im Rahmen dieses Gespräches diese potentielle Regel dann besprechen und festlegen.

      Nur als Beispiel: Bei uns kam es vor einer Weile dazu, dass wir uns spielerisch um das letzte Stück Schokolade gekabbelt haben. Am Ende, als sie eigentlich schon aufgegeben hatte, habe ich sie dann mit dem Stückchen gefüttert, und sie hat seelig gestrahlt. (Ja, sie liebt Schoki. :rolleyes: Viel mehr als ich, daher habe ich sie auch gern damit "beglückt". ^^ ) Irgendwie ist es mir in dem Moment aufgegangen, wie sehr es mir auch in dieser Hinsicht gefällt für ihr Glück/Vergnügen verantwortlich zu sein, auch im Sinne von "dieses in der Hand zu haben". Also habe ihr ihr beim nächsten Mal, als sie mal wieder zu Schokolade gegriffen hat, spielerisch auf die Finger gehauen und sie nach einem kurzen empörten Blick stattdessen wieder damit gefüttert.
      In mir wuchs zwischenzeitlich der Gedanke, dass man da ja eine schöne Regel draus machen könnte: Sie darf keine Schokolade mehr essen, außer direkt aus meiner Hand oder mit meiner expliziten Erlaubnis. (Beispiel: Nervennahrung auf der Arbeit muss auch mal sein, dann muss sie mich halt einfach nur vorher fragen und auf meine Erlaubnis warten.)
      Wir haben dann schließlich darüber gesprochen, ob es ihr gefällt die Schokolade aus meiner Hand zu bekommen, und habe dabei die Regel vorgeschlagen - die seitdem gilt. Und die auch sehr schön funktioniert.

      So einen ähnlichen Werdegang könnte ich mir für eine "keine Unterwäsche" Regel z.B. auch vorstellen.

      Also so ein bisschen wie: Man schnuppert erstmal rein ob es grundsätzlich für beide funktionieren könnte. Und wenn klar ist, dass es das tut, dann kann man halt auch besonders leicht noch den letzten Schritt gehen zu dem, was man eigentlich will.

      Mag für manche zu aufwändig sein oder nicht "dominant genug", oder zu lange dauern, whatever. Gerade am Anfang hat man allerdings vielleicht viele Ideen, aber doch eher wenig Erfahrung in dieser Hinsicht und kann schlecht direkt wissen was und wie viel von der langen Ideenliste funktioniert und was nicht und wie viel Aufwand am Ende dann dabei zusammen kommt.
      Und selbst wenn man bereits Erfahrung hätte: Das ist doch alles höchst individuell und jede Person ist hier anders. Daher bin ich eben (um den Kreis zu schließen) jemand, der ungern mit seiner Tabelle ankommt und sagt: So, das und das und das machen wir jetzt so, und dies machen wir so, weil so mag ich das. Basta, ich habe gesprochen." Das ist einfach nicht meine Art. ;) Es sei denn vielleicht es sind für uns beide bereits ausgetretene Pfade, dann fordere ich gerne auch mal etwas ein.
      es liest sich ja fast so, also ob das wann und wie gar keine so wichtige Frage mehr ist. Sondern eher, das dieses Bedürfnis bei euch beiden da ist. Wichtig ist dabei denke ich nur, das sie in dem Moment im Fokus bei dir ist. Und nicht gerade bei der Einkaufsliste oder sonstewas. Und du dann auch im Fokus bist. Wenn du die Zpgel in der Hand hast, dann geht es los. Also willst du auch die passende Gelegenheit dafür erschaffen.
      Be blessed and unstoppable!

      Laurana schrieb:

      Sondern eher, das dieses Bedürfnis bei euch beiden da ist.
      @Laurana spricht genau das an, was mir als Anfänger auch immer wieder hilft, gerade, wenn man im "Zugzwang" steht oder sich selbst in ihn versetzt: aktiv ins Bewusstsein rufen, dass es um beiderseitige Wünsche geht! Wenn Du dich also fragst, @derun, ob "... in Ordnung ist", rufe Dir ins Gedächtnis, dass der andere es sich von Dir wünscht!
      Ich vergesse das immer mal gerne noch, weil die dominante Art ja natürlich auch mit meinen eigenen Gewohnheiten und "Grenzen" bricht. Dann wähnt man sich alleine mit diesem Drang und kommt in so "Tätergedanken", wenn das Sinn macht...
      Sind es aber nicht, es sind gemeinsame Wunscherfüllungen!
      Und mit diesem festen Bewusstsein ist das Aushandeln und folgend Ausprobieren von 'wann' und 'wie' nur noch Formalitäten!
      Verwechsle niemals Sanftheit mit Schwäche.