BDSM - Nach sub oder Dom?

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      BDSM - Nach sub oder Dom?

      Angeregt durch folgende Aussage in einem anderen Thread wollte ich das Thema mal weiter aufgreifen. Es dreht sich um folgende Aussage:

      "Ein guter Dom hat keine Erwartungen und Vorgaben beim ersten Treffen! ..... Er sollte gemeinsam mit dir, dein BDSM herausfinden und nicht seines an und mit dir ausleben!"


      Ich habe da andere Vorstellungen. Als ich mit meiner Serva zusammenkam hatten wir viel geredet vorab. Sie wusste, wie mein BDSM ausseht. Sie wusste, was ich erwarte und wie ich es lebe. Sie wusste nicht, mangels Erfahrung in dem Bereich, ob es etwas für sie wäre, aber sie war bereit diesen Schritt zu gehen.
      Wie sich zeigte, war es der richtige Weg.
      Ich lebe mein BDSM an und mit ihr aus. Bin ich deshalb ein schlechter Herr? Nein, zumindest nach ihrer Aussage, die maßgeblich in der Hinsicht für mich ist.
      Mein BDSM deswegen ändern, um es einer neuen sub recht zu machen käme mir auch nicht in den Sinn, denn dann wäre ich ja nicht mehr ich. Ich wäre jemand anders.

      Wie sieht es bei euch? Nach wem richtet ihr es aus? Und warum macht ihr es?
      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform.
      (Rainha)

      „Es ist nicht gut, wenn wir nur unseren Träumen nachhängen und vergessen, zu leben.“
      Harry Potter und der Stein der Weisen
      Ich hatte einen guten Dom und der hatte sehr wohl Erwartungen und Anweisungen für das 1. Treffen formuliert, was Kleidung und Intimbehaarung betraf.
      Und ich habe sogar eine (unabgesprochene) leichte! Backpfeife beim 1. Treffen bekommen, was ich aber nicht schlimm fand. Im Nachgang kommuniziert, dass ich das nicht mehr möchte, weil es für mich Demütigung bedeutet und es wurde akzeptiert. (Ich weiß, dass jetzt einige hier empört schnaufen werden ^^ )

      Wir hatten wochenlang vorher geschrieben, virtuell gespielt und telefoniert. Wir wollten auf uns zukommen lassen, ob wir uns lediglich zum Essen treffen, Sex haben werden oder auch gespielt werden würde. Ich war ein absoluter Frischling und damals noch der Meinung, dass der Dom den Weg vorgibt und ich nicht viel zu melden habe. Erst durch den Kontakt mit einer Sub und später durch das Forum hier habe ich erfahren, dass ich auch das Recht habe, Tabus zu definieren und dass es keine Glückssache ist, ob die Neigungen passen.
      Mich hätte dieses Wissen vorher schlicht überfordert, ich war froh, dass er die ersten Monate so selbstverständlich agiert hat, ohne mich dabei aus den Augen zu verlieren. Immer wieder hatte ich ihm Löcher in den Bauch gefragt und auf die Frage, was passieren würde, wenn ich dieses oder jenes nicht mögen würde, kam schon die Antwort: Was nicht gefällt, lassen wir dann bleiben.

      Ich könnte mit einem Rigger ebenso wenig anfangen wie mit einem reinen Sadisten. Bei einem reinen DSler könnte ich evtl. glücklich werden, obwohl mir das Spanken schon fehlen würde. Umgekehrt wäre es wahrscheinlich genauso. Ich denke nicht, dass ein Rigger oder ein Sadist seine Vorlieben zurückstecken und mit mir glücklich sein könnte. Im Groben sollten die Vorlieben schon passen...
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Den Satz hatte ich vorhin auch zweimal gelesen :D wollte in dem Thread aber nicht darauf eingehen.

      Um so schöner das du es zur Diskussion stellst.

      Ich hatte immer Erwartungen auch an das erste Treffen. Allerdings keine im Sinne von Spielen oder Aufgaben, sondern die Erwartung, dass die Dame sich auf das Treffen vorbereitet. Das sie auch Themen auf den Tisch bringt, die sie interessieren oder wo sie Fragen hat, dass sie sich thematisch mit Bdsm angefangen hat auseinanderzusetzen.

      Selbstverständlich ist mit jeder Person eine Beziehung individuell aber ich wäre nicht bereit mich auf eine ganz andere Form einzulassen. Es hat lange gedauert bis ich mich und meine Neigung komplett reflektiert habe.
      Welchen Sinn soll es machen davon abzuweichen?
      ist nich genau das der Grund warum man einen Partner sucht der kompatibel ist, damit man nicht mit zu vielen Kompromissen leben muss?

      Für mich wäre es nichts. Da müsste ich mich verbiegen und damit würde das Ende einer Beziehung eingeläutet.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.
      Ich würde sagen, es richtet sich nicht nach einer Person aus. Jeder bringt doch seine Vorstellungen mit und im Austausch sieht man, ob es harmoniert oder nicht und ob da eine Basis ist auf der man es miteinander probieren kann. Wenn deine Sub @LsS diesen Weg mit dir versuchen wollte, dann vermute ich mal, du hast ihr etwas beschrieben das sie angesprochen hat und es ist wundervoll, wenn das dann auch in der Praxis gut zusammen passt. Für mich stellt sich da weniger die Frage nach gutem oder schlechtem Dom bzw. guter oder schlechter Sub, sondern nur die, ob zwei zusammen passen. Weder der eine, noch der andere sollte sich nach dem anderen ausrichten, dann hat man auch ein erfüllendes Miteinander.
      Mal ein Beispiel. Ich hab auch schon ein paar Doms kennen gelernt für die BDSM rein sexuell ist, für mich ist es das nicht. Wie soll man sich da nach dem anderen richten? Geht meiner Meinung nach nicht. Die Grundhaltung muss schon zusammen passen, die Details entwickeln sich dann individuell.
      Ich hatte in dem anderen Thread

      "Ein guter Dom hat keine Erwartungen und Vorgaben beim ersten Treffen! ..... Er sollte gemeinsam mit dir, dein BDSM herausfinden und nicht seines an und mit dir ausleben!"

      verstanden, der Dom wäre erfahren, die angehende Sub praktisch "unbeleckt".
      In dieser Konstellation finde ich den Satz einigermaßen in Ordnung.
      Sind beide Anfänger, sollten sie beide praktisch bei Null anfangen. Dann ist der Satz für mich unpassend. So würde aus dem Dom ein Wunscherfüller.
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !

      LsS schrieb:




      "Ein guter Dom hat keine Erwartungen und Vorgaben beim ersten Treffen! ..... Er sollte gemeinsam mit dir, dein BDSM herausfinden und nicht seines an und mit dir ausleben!"




      Mein BDSM deswegen ändern, um es einer neuen sub recht zu machen käme mir auch nicht in den Sinn, denn dann wäre ich ja nicht mehr ich. Ich wäre jemand anders.

      Wie sieht es bei euch? Nach wem richtet ihr es aus? Und warum macht ihr es?
      Ich habe Dein Post mal auf die für mich wichtigen Dinge gekürzt um nicht drei Einzelzitate daraus zu machen.

      Auch für mich fühlt sich der erste Satz falsch an. Aber auch mit Deinem 2. tue ich mich etwas schwer ...

      Ich würde es für mich so definieren. Man tauscht sich erstmal aus (vor dem ersten Treffen) um zu schauen ob da Schnittmengen sind, sprich die Basis sollte sich decken. Dann lernt kommt es zu ersten Treffen und selbstverständlich habe ich da Erwartungen (mein Gegenüber bisher auch immer ;-)). Decken sich dann Basis, Erwartungen und ist auch das passende Gefühl für das Gegenüber da kann man eine gemeinsame Reise beginnen.

      Egal von welcher Seite, sich auf eine komplett andere Erwartung einzulassen geht meist schief - was natürlich Ausnahmen nicht ausschließt.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall

      Majasdom schrieb:

      Ich hatte in dem anderen Thread

      "Ein guter Dom hat keine Erwartungen und Vorgaben beim ersten Treffen! ..... Er sollte gemeinsam mit dir, dein BDSM herausfinden und nicht seines an und mit dir ausleben!"

      verstanden, der Dom wäre erfahren, die angehende Sub praktisch "unbeleckt".
      In dieser Konstellation finde ich den Satz einigermaßen in Ordnung.
      Sind beide Anfänger, sollten sie beide praktisch bei Null anfangen. Dann ist der Satz für mich unpassend. So würde aus dem Dom ein Wunscherfüller.
      Aber was nützt es dem Dom? Auch dessen Bedürfnisse wollen ja erfüllt sein. Warum sich von seiner Seite auf etwas einlassen was für ihn offensichtlich nicht passt?
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      @Majasdom, die von dir vermutete Konstellation gab es bei mir und ich fand es, wie ich oben schrieb, sogar gut, dass er sich NICHT nach meinen Vorstellungen gerichtet hat. Ich hatte nämlich keine, bzw. völlig verquere (für mich war BDSM damals gleichbedeutend mit Schlägen, Schmerzen, Demütigung) und ich hätte wahrscheinlich erstmal zu fast allem NEIN gesagt :pardon:
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Hm, ich sehe das etwas anders.
      Gerade wenn ein Dom Erfahrung hat und die Sub keine, dann kann der Dom schildern, wie sein BDSM aussieht - kann Sub sich das nicht vorstellen, oder ist nicht gewillt, diesen Schritt zu gehen, dann sollte der Dom auch klar kommunizieren, dass es für ihn nicht passt. Denn sonst ist er auch wieder nur Wunscherfüller und sein BDSM bleibt auf der Strecke.

      Wenn beide bereits Erfahrung haben, spricht man (hoffentlich) schon früh genug darüber und entscheidet dann, ob es passen könnte oder nicht. (Auch wenn ich doch von einigen dominanten Männern bereits gehört habe, dass bei der Sub das Kopfkino größer war, als der Wille, BDSM dann im Endeffekt auch so auszuleben, aber das ist ja wieder ein anderes Thema.)

      Nach diesem "Abgleich" und in der Partnerschaft, gibt natürlich der Dom den Weg vor, wir leben unser beider BDSM, aber er entscheidet, wie es wann und wo gelebt wird. Und das ist gut so. :yes:
      Bevor ich zu meinem Herrn kam, hatte ich die eine oder andere Beziehung mit Bdsm Background. Da war es tatsächlich ein "aushandeln" dessen was geht und was nicht.
      Mir war es zu dem Zeitpunkt aber auch wichtig, ich wollte da meine Selbstbestimmung nicht aufgeben. Ich wollte meine festgelegten Grenzen und Tabus, die meine Komfortzone abdeckten. In den Beziehungen entwickelten sich dann auch immer recht schnell Machtkämpfe. Kampfsub wäre wohl der richtige Begriff gewesen. Denn so manches mal habe ich dann lieber eine Srrafe in Kauf genommen, als irgendwas zu tun was mir widerstrebte.

      Im Nachhinein möchte ich diese Zeit nicht missen, es waren Erfahrungen die ich sammelte, die mir geholfen haben meinen Weg zu finden und Ängste abzubauen.
      Aber diese Beziehungen entsprachen überhaupt nicht meinem Naturell.

      In Gesprächen mit anderen Devoten, vor allem dann wenn man sie über einige Jahre kennt, habe ich festgestellt, es gibt wirklich diejenigen die einen ähnlichen Weg gehen wie ich.sie brauchen ihre Zeit um sich entwickeln zu können, um sich mit sich und ihrem Naturell auseinanderzusetzen. Und es gibt diejenigen die genau solche Beziehungen suchen, darin aufgehen und glücklich sind, weil es ihrem Naturell entspricht.

      Eigentlich kann man es auch kurz beschreiben:
      Topf / Deckel System
      Ich glaube, zu wenig Schlaf, ich habe mich nicht richtig ausgedrückt.
      Der erfahrene Dom, soll nicht seine Prinzipien aufgeben, sondern erstmal der Sub zuhören, bevor er gleich seine Vorstellungen ausbreitet.
      Deswegen: einigermaßen in Ordnung.
      Sind beide Anfänger, dann wird sich zeigen, ob es passt. Dann bin ich nicht der Meinung, das die Sub alles vorgibt.
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !

      LsS schrieb:

      "Ein guter Dom hat keine Erwartungen und Vorgaben beim ersten Treffen! ..... Er sollte gemeinsam mit dir, dein BDSM herausfinden und nicht seines an und mit dir ausleben!"
      Wenn wir mal ehrlich sind... der erste Teil ist Unfug. JEDE(R) hat bei einem Treffen Erwartungen (auch wenn man sich einredet, es wäre nicht so). Zumindest die, dass es schön werden KANN. Denn würde man davon ausgehen, dass es in jedem Fall doof werden MUSS... warum sollte man sich dann treffen? Man sollte allerdings natürlich stets realistische Erwartungen haben... allerdings sagt sich das leicht.

      Und dann diese pauschale Aussage "ein guter Dom... hat/macht (nicht) XYZ" (gilt analog für Sub!). Die mag ich grundsätzlich nicht! "Gut" ist, wenn es für alle Beteiligten (!) gut ist. Es wird nicht dadurch "schlecht", dass Außenstehende es für schlecht halten... Insofern stößt mir das Zitat durch die enthaltene Bevormundung auf.
      Power is nothing without control.

      Trust me, I know what I'm doing!

      Bedenke den Spaß...

      LsS schrieb:

      "Ein guter Dom hat keine Erwartungen und Vorgaben beim ersten Treffen! ..... Er sollte gemeinsam mit dir, dein BDSM herausfinden und nicht seines an und mit dir ausleben!"
      Erwartungen hat doch jeder von uns, oder!?
      Vorgaben beim ersten Treffen? Für mich ein "No-Go", es sei denn, der vorherige Kontakt war schon sehr intensiv und beide haben Erfahrungen im Bereich BDSM.

      Als ich vor ein paar Jahren anfing, mich mit meiner Neigung auseinander zu setzen, wäre es für mich sehr kontraproduktiv gewesen, auf einen Mann zu treffen, der mir sein BDSM aufzwängen will.
      Ich finde es nach wie vor schön und spannend, offen für Neues zu sein.
      Und obwohl mein BDSM bisher sehr SM-lastig war, suche ich nicht ausschließlich nach Sadisten, sondern nach Menschen, die bereit sind, mit mir gemeinsam eine Reise zu beginnen.
      Ich bin ich. Manchmal auch wir.
      Ich behauptet ich bin eine gute Domina.
      Dennoch habe ich Erwartungen. Nämlich das ein 1. Reales Treffen mit einer mir unbekannten Person so abläuft wie wir es gemeinsam besprochen haben.
      Neutral, höflich, nette Konversation, gesittetes Verhalten. Ob man danach vor lauter Begierde aufeinander doch noch einen Ortswechsel vollzieht oder was auch immer sei dahingestellt, aber das ist nicht meine Erwartung. Genauso gebe ich keine Anweisungen bei einem neutralen Treffen.

      In dem ursprünglichen Thread ging es um einen erfahrenen Dom und eine angehende Sub mit 0 Erfahrung. In diesem Zusammenhang finde ich es umso wichtiger nicht direkt beim 1 Treffen den Dom raushängen zu lassen, sondern die Chance zu nutzen sich erstmal über die ganze Angelegenheit im direkten Kontakt zu unterhalten.

      Das beinhaltet auch die Vorgehensweise und Gepflogenheiten des Dom , natürlich. Dennoch muss er damit klar kommen, das jemand, der es noch nie gemacht hat , nicht sofort und mir Sicherheit weis ob ja oder nein . Er muss die Chance geben das Sub sich erstmal entwickelt, Erfahrungen macht, ihre Vorlieben und Grenzen erkennt . Also muss er sich in gewisser Weise nach ihr richten. Ihr Tempo, ihre Bereitschaft. Die Gefahr, das man dann merkt wie unterschiedlich die Vorlieben sein können , gehört auch dazu.

      Der dazu mag unglücklich formuliert sein, inhaltlich kann ich ihm nur zustimmen.

      Zur Allgemeinen Frage - es ist ein Geben und ein Nehmen. Es geht um Entwicklung und Kompromisse . Natürlich würde ich als ausgeprägte Sadistin nicht mit jemandem anbandeln, der überhaupt gar nicht Maso ist, wohl aber mit jemanden dessen maximum sich mit meinem minimum trifft, oder der zumindest bereit ist es zu versuchen, wenn es genug andere gemeinsame Vorlieben hat.
      Also ja, ich richte mich in gewisser Weise nach Sub. Sei es bei der Intensität oder der Geschwindigkeit der gemeinsamen Entwicklung.
      Denn , Tada , dass muss er auch, wenn ich noch nicht bereit bin oder nicht so mag.

      Gemeinsam. Miteinander. Geht nur wenn sich jeder ein bisschen nach dem anderen richtet.
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.

      LsS schrieb:

      Ein guter Dom hat keine Erwartungen und Vorgaben beim ersten Treffen! ..... Er sollte gemeinsam mit dir, dein BDSM herausfinden und nicht seines an und mit dir ausleben!"
      Den Satz kann man soooo unterschiedlich interpretieren.

      Sicher kann ein guter Dom auch Vorgaben machen und Erwartungen haben.
      Wenn es sein Stil ist, es macht ihn nicht zu einem schlechten Dom.
      Sub sollte aber reflektiert genug sein, um zu wissen, ob sie sich darauf einlässt.

      Die meisten bevorzugen zwar ein erstes Treffen auf Augenhöhe, doch auch da gibt es nicht das Patentrezept.

      Warum Dom das Bdsm der Sub finden soll :S
      Ich vermute es ist schlecht formuliert.

      Wenn ich es wohlwollend lese, kann ich daraus lesen, Dom sollte Sub nicht überfahren.
      Alles andere würde für mich wenig Sinn ergeben.

      Ich mag da einen Satz der es besser trifft.

      Dom holt Sub da ab wo sie steht!
      Erwartungshaltungen hat doch wohl jeder, oder?

      Werden diese nicht formuliert, vom Gegenüber verstanden und wird kein gemeinsames Verständnis darüber erzielt, dann sind Enttäuschungen vorprogrammiert.
      Ob man diese Erwartungen erfüllen will oder kann steht dann auf einem anderen Blatt. Zumindest beim Wollen sollte auch ein Konsens gegeben sein.

      Wenn man nun noch gar nicht weiß was einen da erwartet, dann hilft nur rantasten und probieren. Immer mit der Option jederzeit doch noch Nein sagen zu dürfen.

      Für mich gilt das für beide Parteien.

      So gesehen, um @Callimorpha 's Aussage aufzugreifen, müssen beide einander dort abholen, wo sie stehen.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Meine ersten Erfahrungen im BDSM waren mit einem sehr erfahrenen Dom, sagte er von sich und so habe ich ihn auch empunden, authentisch reflektiert, wissend was er will usw

      Ich war absoluter Neuling ,unbeflekt

      Er hat mir gesagt was für ihn in solch einer Beziehung wichtig ist, wie er es lebt usw
      von mir hat er erwartet , dass ich ihm sage wenn sich etwas für mich falsch anfühlen würde.

      seine Erwartungen an mich , dass ich nichts tue nur um Ihm zu gefallen, denn das würde sich dann für ihn falsch anfühlen

      Ich selber wusste nicht was ich wirklich genau wollte, wusste nicht wo meine Grenzen sind, konnte sie nicht benennen ich habe nur gemerkt wow, ja da schein es etwas zu geben was mich absolut anmacht was mir bisher irgendwie gefehlt hat:

      ich konnte aber , da ich ja vieles nicht wusste was überhaupt möglich ist nicht sagen dieses oder jenes mag ich oder das geht nicht.

      Einiges hat mich in der Vorstellung absolut angemacht , in der Umsetzung merkte ich aber, stopp kann ich nicht oder noch nicht.

      An BDSM selber hatte ich sogesehen gar keine Erwartungen nur die eine ich will mich wohlfühlen

      Edit Ich habe ihn auf keiner dating Plattform kennen gelernt, auch nicht mit dem Hintergrund überhaupt jemanden kennen lernen zu wollen.

      Wir waren irgendwie auf einmal drin im Austausch sexualität usw und ich mochte ihn und er mich sehr vie sympathie war da , und dann war ich einfach irgendwann seine sub ohne das es irgendwie angesprochen wurde
      Als ich dein post gelesen habe, @zaya, hatte ich das Gefühl, in einen Spiegel zu schauen. Das was du beschreibst, habe ich so ähnlich ebenfalls erlebt.

      zaya schrieb:

      Bevor ich zu meinem Herrn kam, hatte ich die eine oder andere Beziehung mit Bdsm Background. Da war es tatsächlich ein "aushandeln" dessen was geht und was nicht.
      Mir war es zu dem Zeitpunkt aber auch wichtig, ich wollte da meine Selbstbestimmung nicht aufgeben. Ich wollte meine festgelegten Grenzen und Tabus, die meine Komfortzone abdeckten. In den Beziehungen entwickelten sich dann auch immer recht schnell Machtkämpfe. Kampfsub wäre wohl der richtige Begriff gewesen. Denn so manches mal habe ich dann lieber eine Srrafe in Kauf genommen, als irgendwas zu tun was mir widerstrebte.
      Bei den vorherigen Beziehungen war es nicht mal ein "aushandeln". In der ersten war alles neu und toll und schön und erst im Nachhinein kann ich richtig einordnen, was damals wie gelaufen ist und warum ich nicht glücklich werden konnte. Ebenso in der zweiten Beziehung, in der auf D/s kein Wert gelegt wurde. Das hat mich nicht gestört, hatte ich doch meine Freiheiten und konnte entscheiden, was und wie ich wollte. Aber eigentlich wollte ich überhaupt nicht selber entscheiden, ich wollte die Kontrolle abgeben und konnte nicht, denn das passende Gegenüber hat gefehlt. Das lief, wie bei dir, auf lautstarke und zeitraubende Machtkämpfe heraus. Und geknallt hat es eigentlich ständig... dabei wollte ich doch nur, dass der andere nicht wie ein Schwamm ist, den man immer mehr zusammendrücken konnte.

      zaya schrieb:

      Im Nachhinein möchte ich diese Zeit nicht missen, es waren Erfahrungen die ich sammelte, die mir geholfen haben meinen Weg zu finden und Ängste abzubauen.
      Aber diese Beziehungen entsprachen überhaupt nicht meinem Naturell.

      Missen möchte ich diese Zeit auch nicht, ich habe viel gelernt über mich und meine Neigung. Trotzdem habe ich bei dem ersten Treffen mit meinem Herrn darauf beharrt, dass ich nicht mal ein Fitzelchen Devotion in mir trüge. Nun ja, er hat netterweise nur ein wenig gegrinst... :whistling:

      Ich merke erst seitdem, was mir gefehlt hat und mittlerweile bin ich ausgeglichener und teste nicht mehr ständig meine Grenzen aus.

      zaya schrieb:

      In Gesprächen mit anderen Devoten, vor allem dann wenn man sie über einige Jahre kennt, habe ich festgestellt, es gibt wirklich diejenigen die einen ähnlichen Weg gehen wie ich.sie brauchen ihre Zeit um sich entwickeln zu können, um sich mit sich und ihrem Naturell auseinanderzusetzen. Und es gibt diejenigen die genau solche Beziehungen suchen, darin aufgehen und glücklich sind, weil es ihrem Naturell entspricht.
      Japp, die Zeit sollte man sich nehmen, auch wenn man eigentlich immer mehr will, v.a. am Anfang. Ich habe diese Zeit und die Erfahrungen gebraucht, um zu wissen, was in mir ist. Ich habe sie jedoch auch gebraucht, um vor mir selbst zuzugeben, was ich brauche und dass es nicht das ist, was man im allgemeinen Mainstream verortet.

      zaya schrieb:

      Eigentlich kann man es auch kurz beschreiben:
      Topf / Deckel System
      :yes:

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      Aber mal zurück zur Eingangsfrage:

      LsS schrieb:

      Wie sieht es bei euch? Nach wem richtet ihr es aus? Und warum macht ihr es?
      Ich hatte wenig Erfahrung im DS-Bereich, habe zwar hier im Forum mal geschrieben, dass ich mir z.B. TPE mit dem richtigen durchaus vorstellen könnte, aber so wirklich hatte ich das nicht auf dem Schirm. Mylord hat mit wenigen Worten immer mal wieder etwas D/s-lastiges eingeworfen in ein Gespäch und mich quasi "getestet". Einfach um zu sehen, wie ich reagiere und ob wir auf einer Wellenlänge sind. Und ich habe - unbedarft wie ich war - geantwortet, wie ich gerade empfunden habe. Unbewußt konnte ich so meiner eigentlichen Neigung nachgeben und mit mir selber ins Reine kommen. Er hat mir dabei weder sein BDSM noch seine Meinungen oder Ansichten aufgedrückt, sondern er hat sachte dafür gesorgt, dass ich es selber wollte. Da er die Angewohnheit hat, seine Anweisungen in Wünsche zu packen, ist mir das nicht mal aufgefallen ^^ .

      Lebt Mylord seine Erwartungen und sein BDSM an mir und mit mir aus? :yes: - tut er und mir hätte nichts besseres passieren können. Denn nur so konnte ich eine Welt kennenlernen, nach der ich mich innerlich gesehnt habe und die ich von mir selber aus doch nie betreten hätte...
      Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr, sind ihre Wege auch schwer und steil. (Khalil Gibran)

      Was ist Liebe? Eine Hütte nicht gegen einen Palast tauschen wollen, Untugenden und Fehler lächelnd übersehen, Hingabe ohne geringstes Zögern. (Aus China)

      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform. (Rainha)

      LsS schrieb:

      Wie sieht es bei euch? Nach wem richtet ihr es aus? Und warum macht ihr es?
      es richtet sich immer nach beiden Partnern - jeder muss sich wohl und sicher fühlen ....ich stehe da auf dem Standpunkt: dann eben erstmal etwas weniger ...wenn es passt dann wird es mehr.....dann spricht ja auch nichts gegen ein weiteres Treffen.....


      LsS schrieb:

      "Ein guter Dom hat keine Erwartungen und Vorgaben beim ersten Treffen! ..... Er sollte gemeinsam mit dir, dein BDSM herausfinden und nicht seines an und mit dir ausleben!"
      ja und nein......Erwartungen haben wir alle.......ob sie gleich erfüllt werden...können......? Kleiderwünsche /Vorgaben sind ja noch mal was anderes und leichter zu erfüllen, als vielleicht Stromspiele, wo Sub gar keine Erfahrung hat.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Ich muss dazu sagen, dass mein Dom und ich uns ganz schlicht ohne BDSM Bezug kennen gelernt und verliebt haben und dann im gemeinsamen Austausch herausgefunden haben, dass wir D/S zusammen (im Sexuellen) leben wollen. Ich ohne jegliche Erfahrung, aber dem jahrzehntelangen Wunsch danach und er mit geringen Erfahrungen und ebenso langem unerfülltem Bedürfnis.

      Für uns ist ganz klar: nach Abstecken unserer Tabus wird nach seinen Regeln und Wünschen gespielt ohne wenn und aber. Das wollen wir beide so. Und darum geht es doch letztendlich. Nicht um irgendwelche Regeln, die irgendjemand für uns macht, sondern um unsere Lust. Da machen wir uns unsere Regeln selber. Und dabei ist es uns wurscht, was ein „guter Dom“ macht. Er ist der Beste, weil wir machen, was uns glücklich macht.