Sport im BDSM

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      Sport im BDSM

      Wer von euch im OT-Bereich die Plauderecke verfolgt, weiß, dass ich dort regelmäßig mein Sportprogramm poste. Das hat einen Hintergrund.

      Zum besseren Verständnis möchte ich ein wenig ausholen: in meiner Kindheit hat Sport keine Rolle gespielt. Ich bin Tochter einer unsportlichen Mutter, die aus ihrer Abneigung gegen Sport nur einen Hehl gemacht hat. Klar, hab ich getobt, drinnen und draußen, bin rumgerannt, geklettert, Fahrrad gefahren, Rollschuh und Inlineskates gefahren. Einmal die Woche war mein Vater mit uns Kindern schwimmen und eine Zeit lang war ich tatsächlich im Turnverein. "Turnen" gab es auch einmal die Woche im Kindergarten. 13 Jahre lang habe ich mich dann durch den Schulsport gequält. Sport im Sinne von "eine Sportart betreiben" gab es bei mir nicht. Im Studium habe ich in einem sehr alten, sehr hohen Haus mit vielen Treppen gewohnt und das tägliche Treppensteigen war mein "Sport".

      Glücklicherweise hatte ich nie Probleme mit zu viel Gewicht. Im Gegenteil: bei mir wird es in stressigen Phasen in die andere Richtung problematisch.

      Als ich meinen Herrn kennenlernte, wünschte er sich, dass ich beweglicher werde und Kondition aufbaue. Ich habe dann mit Pilates angefangen. Hab mit Hilfe einer Trainings-CD Zuhause trainiert. Als meine Schwester mit mir zum Hochschulsport wollte, hat er mir gut zugeredet hat. Wir haben so einige Kurse ausprobiert. Alles hatte im weitesten Sinn mit Formen des Körpers und Beweglichkeit zu tun. Und alles tat sehr gut. Ich spürte meinen Körper, bekam ein Gefühl für ihn. Meine Haut wurde straffer, es entwickelten sich ganz langsam sichtbare Muskeln. Eine gemeinsame Spielpartnerin brachte mir das Joggen näher. Zur gegenseitigen Motivationen liketen wir auf einer Lauf-App unsere Strecken. Mit einer anderen Spielpartnerin meines Herrn machte ich einen Selbstverteidigungskurs. Wir sollten an Selbstbewusstsein dazu gewinnen, so sein Wunsch.

      Dann kam der Tag, an dem eine Freundin mit mir PoleDance testen wollte. Mein Herr war direkt euphorisch, ich eher skeptisch. Aber ich habe mich in diesen Sport verliebt und bin ihm einige Jahre treu geblieben. Zuerst mal ist PoleDance verdammt anstrengend und schweißtreibend. Dann gibt es tierischen Muskelkater und wunderschöne blaue Flecken. Selbst bei mir Bewegungslegasthenikerin sehen die Bewegungsabläufe einigermaßen schön aus. Meine gesamte Körperhaltung hat sich in dieser Zeit stark verändert. Und es war für mich der ideale Sport, um für Bondage fit zu sein.

      Dann kam unser Umzug und meine neue Arbeitsstelle und Sport fiel irgendwie hinten über. Keine Zeit, viel Stress. Mit Glück bin ich mal am Wochenende gejoggt. Dabei hat Sport eine absolut positive Wirkung auf mich. Ich bin entspannter und ausgeglichener, wenn ich regelmäßig Sport treibe. Außerdem achte ich mehr darauf, zu essen.

      Anfang 2020 hatte ich eine sehr stressige Phase, es ging mir nicht gut und mein Gewicht war im Keller. Und dann kam der Lockdown und der Befehl meines Herrn: "Ab morgen machst du jeden Tag mindestens 30 Minuten Sport." Das mache ich, seit dem 17. März 2020 bin ich zwei- bis dreimal die Woche joggen je für 30 Minuten oder mache an den anderen Tagen Zuhause mit Hilfe von Trainings-Apps Muskelaufbautraining. Zu wissen, dass das sein Wille und Wunsch ist, macht es mir viel, viel leichter meinen Hintern hochzukriegen. Er will mich fit und gesund, also kümmere ich mich darum.
      Carpe et diem et noctem.
      Inzwischen inzwischen poste ich ja mein Sportprogramm nicht mehr, aber ich mache noch jeden Tag etwas. Morgens steht immer 15 Minuten Ganzkörpermobilisation an. Das restliche Training ist aktuell eher im Schonmodus, weil ich immer noch schnell erschöpft bin. Daher mache ich eher Faszientraining, Stretching, Rückenfit etc. als Krafttraining und Cardio.
      Carpe et diem et noctem.