Gestern kam bei uns das Thema "Essen" auf. Mein Herr meinte, dass ich zu viele süße Aufstriche esse und er das möglicherweise einschränken müsse.
Innerlich ging ich direkt auf Abwehr und habe mich über mich selbst gewundert.
Süßigkeiten esse ich nur mit seiner Erlaubnis und habe keinerlei Schwierigkeiten, wenn er "nein" sagt oder ich über längere Zeit nichts Süßes bekomme. Das finde ich toll.
Auch bei unseren warmen Mahlzeiten ist es so, dass er meist die Entscheidung trifft, was wir essen (und dann auch noch kocht ). Das finde ich toll.
Wenn wir auswärts gehen (sofern es möglich ist ) , bestellt er sehr häufig für mich. Das finde ich toll.
Wir haben die Absprache, dass ich (so ziemlich) alles erstmal probieren muss, ehe es von meinem Speiseplan gestrichen wird.
Woher kommt dann diese spontane Abwehrhaltung, wenn es um Brotaufstrich geht? Liegt es daran, dass ich selbst weiß, dass der ganze süße Aufstrich auf Dauer und in Menge ungesund ist? Liegt es daran, dass mir Alternativen fehlen, die ich wirklich gern mag? Liegt es daran, dass ich "Angst" habe, etwas essen zu sollen, das mir nicht schmeckt? Liegt es an etwas ganz Anderem?
Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass dieses laute Überlegen von seiner Seite dazu geführt hat, dass ich heute beim Einkaufen bewusst Ausschau nach alternativen Brotbelägen gehalten und diese auch in den Einkaufswagen gelegt habe. Dabei hat er nicht mal angeordnet, dass ich mein Essverhalten ändern soll, nur laut überlegt.
Carpe et diem et noctem.