Neu hier, brauche Rat bzgl. D/s im Alltag

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      Neu hier, brauche Rat bzgl. D/s im Alltag

      Hallo liebe Community,

      ich bin neu hier im Forum und habe schon vieles im Bereich D/s und BDSM gelesen um mir Anregungen zu holen. Leider bin ich noch nicht richtig fündig geworden, was meine bzw unsere persönlichen Umstände betrifft und hoffe deshalb auf diesem Weg ein paar Anregungen oder Beispiele zu finden. Falls es hier nicht passt oder es sowas schon gibt, bitte löschen und verlinken :)

      Ich möchte das ganze mal „kurz“ erklären: Ich bin verheiratet und habe 2 Kinder. Ganz normale Familienverhältnisse mit eigentlich klassischer Rollenverteilung: Mann geht arbeiten (anspruchsvoller Job, Vorgesetzter, Schichtdienst) und Frau kümmert sich um nahezu um alles andere (arbeite nur Teilzeit). Seit letztem Jahr hat sich einiges im Thema Sex verändert. Mein Mann hat mir immer wieder versucht klar zu machen, dass er im Bett devot ist, also gerne die Kontrolle abgibt und sich einfach hingeben und dominiert werden möchte. Da ich bisher immer dachte, ich wäre ebenfalls eher devot als dominant, hat sich das anfangs recht seltsam angefühlt und ich wusste nicht so recht, was ich denn jetzt machen soll :gruebel: also habe ich angefangen zu recherchieren, nachzulesen, auszuprobieren etc. Anfangs fand ichs toll, weil neu. Dann wurde ich „krank“ und darunter hat auch unser Sexleben gelitten. Ich hatte mehr oder weniger totalen Libidoverlust, hatte Depressionen… Das ganze letzte Jahr war wahrlich nicht leicht für uns. Immer öfter und schlimmer wurden dann auch unsere Streits. Letzter Streit ging soweit, dass schon das Thema Scheidung im Raum stand, weil es irgendwie gar nicht mehr funktioniert hat. Nach 3 Tagen Schweigen und aus dem Weg gehen, fand dann nochmal ein wahnsinns Gespräch statt. So offen und ehrlich wie noch nie. Alles wurde beidseits rausgelassen und wir haben uns wieder versöhnt.

      So und dann kam etwas völlig unerwartetes für mich. Wie eine Offenbarung. Mein Mann gestand mir, dass er sich mir vollkommen hingeben und unterwerfen möchte. :love: Es aber ohne meine Hilfe, also aus eigenem Antrieb nicht schafft. Nun gut, ich habe mittlerweile wieder großen Gefallen an meiner Kontrolle – zumindest im Bett – gefunden und auch festgestellt, dass Unterwerfung absolut nicht mein Fall ist. Nun läuft es derzeit so, dass dieses Machtgefälle nur auf sexueller Ebene stattfindet. Da wir noch ganz am Anfang davon sind, haben wir (sind ja auch schon 16 Jahre ein Paar) keine wirklichen Tabus oder Grenzen, die man sowieso nicht schon kennt und deshalb ist die Devise: gemacht wird was beiden Seiten Spaß macht, es darf ausprobiert werden und wenns doch zu weit geht, haben wir ein Safeword. Das aber wie gesagt alles nur auf unser Sexleben bezogen.

      Er hat mir aber nochmals verdeutlicht, dass seine Intension darin besteht, mich glücklich zu machen, er meine Anleitung braucht um das eben auch im Alltag unterzukriegen. Doch genau da haperts dann bei mir. Ich bin zwar von Haus aus jemand, der gerne die Kontrolle behält und bestimmt, was, wie, wann, wo etc. passiert, Hausarbeiten usw werden sowieso schon immer von mir erledigt, er hilft dann meistens wenn er Urlaub hat, weil er durch seine Arbeit nicht wirklich viel Erholung hat. Aber er WILL mich ja jetzt viel mehr unterstützen und mich glücklich machen. Nur weiß ich nicht so recht, wie ich das im Alltag integrieren soll ausser „Bring den Müll raus!“ oder „räum den Geschirrspüler aus!“ Aber das würde mich nicht richtig erfüllen oder glücklich machen, weil es ja nicht aus seiner Intension heraus, mir zu helfen kommt, sondern würde mir das Gefühl geben, dass ich ihn dazu zwingen muss und er das ja nur macht, weil er jetzt muss. Keine Ahnung wie ich das beschreiben soll. Und wenn ich merke, er hat dann auch nicht ausgeschlafen oder ist nicht so gut drauf, fällt mir das noch schwerer. Habe da dann natürlich auch Angst, dass es unpassend ist und ich eine Antwort bekomme, die ich aber in dem Moment nicht wünsche und dann käme ich mir ja wieder total blöd vor. Es ist irgendwie total kompliziert, das zu beschreiben. Vielleicht hat ja jemand von euch ne Idee, wie ich das Ganze angehen kann? Bei den Kindern wiederum ist es kein Problem, klare Ansagen zu machen. Ich hoffe ihr versteht was ich meine. Sorry, ist jetzt auch ein bisschen viel geworden! :sofa:

      Grüße Sunrise
      moin moin, mein Tipp wäre es über eine Mentorin nachzudenken, also jemand mit dem Du dich anfreunden und austauschen kannst wenn du konkrete Fragen hast.
      Es macht bei Dir natürlich Sinn eine Dominante Frau zu suchen. Hier, im Dom Keller, oder in der Com. Ein klein wenig Mut und Du schreibst proaktiv ein paar Menschen direkt an :yes:

      Viel Erfolg und lass von Dir hören, mfg Talon
      :dance:
      Hallo Sunrise -

      ich glaube zu verstehen, was Du meinst.
      Mein Blick auf eine Partnerschaft ist die, daß ich wertschätzend und wohlwollend agieren will. Und wenn mein Partner sich dabei gut fühlt, daß er innerhalb des privaten Umfelds die Kontrolle abgeben kann, dann versuche ich, den Rahmen dafür zu schaffen.

      D.h. in meinem Fall auch, daß ich mich nicht mit kleinen Dingen aufhalte, sondern - solange das gewünscht ist - generelle Regeln aufstelle.
      Und die sind - wenn ich das jetzt gerade mal überdenke - alle in seinem Sinn.
      Beispiel: Regelmäßiger Sport, täglich bestimmte Zeiten für bestimmte Hobbies, bestimmte Rituale, die eingehalten werden. Es geht da tatsächlich ganz und gar nicht um irgendwelche "Dienstleistungen". Ich passe in erster Linie auf, daß er genug für sein Wohlbefinden tut und damit dann zufrieden und glücklich ist, wovon ich wiederum profitiere.

      Diese Form von Anleitung übernehme ich gerne.
      Was den täglichen Kleinscheiß betrifft erwarte ich nach wie vor ein Miteinander, gerade in einem Familienkonstrukt, in dem Kinder dadurch lernen, daß sie sehen, was Eltern ihnen vorleben, finde ich wichtig, daß ihnen auch Eigeninitiative vorgelebt wird.
      Notfalls muss halt auch dafür eine Vorgabe formuliert werden, z.B. "wenn Du anwesend bist, bist Du derjenige, der für das Abräumen des Tisches nach dem Essen verantwortlich ist".

      Vielleicht kannst Du damit was anfangen.
      Liebe Grüße und viel Erfolg!

      Noctua schrieb:

      @sunrise...irgendwie fällt mir dazu FLR ein... schau doch mal unter der Suchfunkt...
      ich meine da gab es für Dich ein paar interessante Ansätze.... ach, und herzlich willkommen :blumen:
      Habe dazu zwei Beiträge gefunden, aber in den Kommentaren ging es mehr um Definitionen, also eher weniger hilfreich. Trotzdem danke :)


      bastet schrieb:

      so viel lesen muss man gar nicht

      traut euch einfach eure lust zu leben, mal ganz ab von devot dominat

      die Lust aus der lust des anderen ziehen, vertraut darauf
      Das tun wir schon ;) Allerdings wünscht sich mein Mann ja eine gewisse Führung was den Alltag betrifft und da tu ich mich wahnsinnig schwer "umzuschalten". Klar, spielersich oder Spaß halber kommt schon mal ein böser Blick und eine Warnung wird ausgesprochen, aber eben nur auf die lustige Art weil es mir dahingehend nicht gelingt, ernst zu bleiben. Ist halt alles neu. Wir haben zB. ein "Ritual" das ich wollte, und zwar muss er mich immer innig küssen wenn wir uns begrüßen oder verabschieden, anstatt eines kurzen Bussis. Das gefällt ihm, gefällt mir. Allerdings hat er das auch schon mal nicht gemacht und somit "müsste" ich ihn ja bestrafen. Er provoziert bzw testet mich da schon auch gern und will mich da mehr in meine Rolle schieben. Er hat mir schon Beispiele genannt, wie zB. er könne mir ja mal nen Kuchen backen, oder kocht, fährt einkaufen... Manchmal kommt das von ihm selbst, aber ich möchte ihn ja nicht dazu "zwingen" oder überreden müssen, doch das braucht er anscheinend. Dass ich ihm klare Anweisungen gebe, dass er jetzt das und das machen MUSS... Was ja prinzipiell jetzt auch kein Ding wäre, allerdings müsste ich ihn ja im Gegenzug dann auch belohnen, oder? ;) Es ist echt gar nicht so einfach. Ich hab so viele Sachen im Kopf, aber in der Ausführung scheiterts dann wieder.

      @aphrasiel

      Was die Kinder betrifft bin ich völlig deiner Meinung. Wir wollen beide nicht, dass die das so offen mitbekommen und deshalb tu ich mich da mitunter eben auch schwer das irgendwie in den Alltag zu integrieren. Wenn plötzlich der Papa immer den Tisch abräumt fällt das den Kindern sicher auf, aber wäre vielleicht gar nicht so verkehrt um das mal als Einstieg einzuführen. Da er ja eben auch im Schichtdienst arbeitet, gibt es bei uns keine geregelten Abläufe. Das heißt, ich könnte das nur auf seine freien Tage übertragen. Aber das könnte man ja gut vorher absprechen.

      edit: Seit wir uns kennen, versuche ich eigentlich immer so gut es geht ihm den Rücken freizuhalten und eben alles zu tun um ihn zu entlasten, damit er sich auf seinen Job konzentrieren kann. Ich mache das auch gerne, nur manchmal würd ich mir ein bisschen Unterstützung wünschen. Ich weiß, dass es grundsätzlich eine Win-Win Situation für uns beide ist, aber es fehlt wie gesagt in der Ausführung meinerseits, weil ich nicht weiß, wie ich diese "Dominanz" eben richtig im Alltag unterbringen kann/soll. Auf sexueller Ebene weiß ich das aber sehrwohl. :yes:
      Liebe @Sunrise

      An diese Anfänge und Unsicherheiten kann ich mich noch sehr gut erinnern. Wir wollten damals eigentlich nur als Rigger und Bunny Workshops und Fesseltreffen miteinander besuchen, aber es entwickelte sich rasch mehr auch klar in Richtung Machtgefälle.
      Wir haben viel geredet, ausprobiert, sind manchmal zu schnell vorwärts geeilt um dann ein- zwei Schritte zurückzugehen.
      Das war alles nicht schlimm, weil wir bereits eine Verbindung und Vertrauen zueinander hatten. Ich hatte Probleme damit wirklich " das zu tun was ich will".... das musste ich auch erstmal lernen und zulassen . Heute weiss ich was ich " abgeben kann" worin er mich entlastet und kann es genießen. Eine win-win Situation, weil ich weiss, dass er es genießt für mich da zu sein, " mir zu dienen". Es bereitet ihm Freude.

      Wenn wir es benennen müssten, wäre FLR wohl ein passendes Label für unsere Beziehung heute.


      Es ist toll, dass ihr schon mal eine Basis im Sexuellen habt. Geniesst es und lasst euch Zeit für Entwicklung. Findet heraus was euch Spass macht :blumen:

      Viel Glück

      Fragen gerne per PN.

      Liebe Grüße
      Sannisa
      @Sunrise

      Ich versuche mal, die Sache von der anderen Seite her zu beleuchten. Führung im Alltag bedeutet ja nicht automatisch, dass es sich dabei nur um "haushaltsnahe Dienstleistungen" handeln muss. Alltag kann auch ganz einfach bedeuten, dass ihr Rituale einbaut, die auch in umgekehrten D/s-Beziehungen eine Rolle spielen: Fragen, ob man sich setzen darf bzw. auf die Erlaubnis zu warten; er darf mit dem Essen erst beginnen, wenn du angefangen hast usw. Ideen findest du bestimmt viele.

      Inwieweit du Provokationen entgegentritts, musst du selber entscheiden. Es gibt bestimmt die eine oder andere Sanktion, die ihm nicht gefällt, wenn er Grenzen überschreitet. Ob du Sanktionen wählst, die sich direkt auf das Vergehen beziehen oder anderweitig Konsequenzen ziehst, ist dabei dir überlassen. Mir persönlich hilft es, wenn mein Herr ein Vergehen meinerseits direkt saktioniert und die Strafe dann auch mit dem Vergehen zusammenhängt.

      Zu deinem letzten Beitrag habe ich allerdings eine Verständnisfrage:

      Sunrise schrieb:

      @aphrasiel

      Was die Kinder betrifft bin ich völlig deiner Meinung. Wir wollen beide nicht, dass die das so offen mitbekommen und deshalb tu ich mich da mitunter eben auch schwer das irgendwie in den Alltag zu integrieren. Wenn plötzlich der Papa immer den Tisch abräumt fällt das den Kindern sicher auf, aber wäre vielleicht gar nicht so verkehrt um das mal als Einstieg einzuführen. Da er ja eben auch im Schichtdienst arbeitet, gibt es bei uns keine geregelten Abläufe. Das heißt, ich könnte das nur auf seine freien Tage übertragen. Aber das könnte man ja gut vorher absprechen.
      Was wäre denn daran so schlimm, wenn die Kinder "mitbekommen", dass ihr Vater den Tisch abräumt? :gruebel:

      Wenn nur die Frau den Tisch abräumt, ist es sexistisch gegenüber der Frau; wenn es der Mann macht, ist es sexistisch gegenüber den Kindern? :gruebel:
      Erklärt ihnen einfach, dass es Bereiche gibt, für die du zuständig bist und für die er zuständig ist. Wenn es bei ihm das Tischabräumen ist, dann ist es eben so. Aus heutiger feministischer Sicht ist das doch sogar zu begrüßen :whistling: .

      Ich muss übrigens nach dem Essen ziemlich schnell sein, wenn ich es vor meinem Herrn schaffen will, den Tisch abzuräumen. Meist ist das nämlich erledigt, bevor ich richtig gucken kann. Und dabei bricht ihm bestimmt kein Zacken aus der Krone - vielmehr musste ich mich erstmal daran gewöhnen, dass ein Mann im Haushalt hilft. Und ja, hier rennt auch ein Pubertier herum...

      Sunrise schrieb:

      edit: Seit wir uns kennen, versuche ich eigentlich immer so gut es geht ihm den Rücken freizuhalten und eben alles zu tun um ihn zu entlasten, damit er sich auf seinen Job konzentrieren kann. Ich mache das auch gerne, nur manchmal würd ich mir ein bisschen Unterstützung wünschen. Ich weiß, dass es grundsätzlich eine Win-Win Situation für uns beide ist, aber es fehlt wie gesagt in der Ausführung meinerseits, weil ich nicht weiß, wie ich diese "Dominanz" eben richtig im Alltag unterbringen kann/soll. Auf sexueller Ebene weiß ich das aber sehrwohl. :yes:

      Unterstützung im Haushalt? Also soll er doch "haushaltsnahe Dienstleistungen" erbringen? Da lässt für mich gerade das Klischee des Putzsklaven grüßen... sorry, dass ich so direkt bin.
      Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr, sind ihre Wege auch schwer und steil. (Khalil Gibran)

      Was ist Liebe? Eine Hütte nicht gegen einen Palast tauschen wollen, Untugenden und Fehler lächelnd übersehen, Hingabe ohne geringstes Zögern. (Aus China)

      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform. (Rainha)
      Ohje, ne das hast du wohl falsch verstanden. Ich hab geschrieben, dass es die Kinder zwar wundern würd, wenn der Papa das plötzlich macht, denn bisher hab ich das gemacht, aber es wäre dennoch ein guter Einstieg. Also das ist auch absolut nicht sexisitisch und hat damit ja gar nix zu tun und wäre auch überhaupt nicht schlimm. Man kann das schon auch in den Alltag einbringen, nur fehlen mir wie gesagt die Ideen, wie ich das machen kann, ohne dass die Kinder dann mit großen Augen und Verwirrtheit das mitbekommen. So als Beispiel: Wenn es essen gibt, muss er erst fragen ob er Essen darf oder wenn er fertig ist, ob er aufstehen darf. Das würd die KInder sehr verwundern, weil es bisher ja nicht der Fall war bei uns. Es geht mir auch nicht primär um Hausarbeiten. Ich weiß nur nicht wie und in welchem Umfang und auf welcher Ebene ich das im Alltag integrieren kann.

      --> Unterstützung im Haushalt? Also soll er doch "haushaltsnahe Dienstleistungen" erbringen? Da lässt für mich gerade das Klischee des Putzsklaven grüßen... sorry, dass ich so direkt bin. <---

      Nein, definitiv nicht als Putzsklave, um Gottes Willen. Da allerdings der Haushalt an sich immer wieder ein Streitpunkt bei uns ist, und er ja selbst sagt, er möchte mich mehr unterstützen und braucht aber Anweisungen bzw meine Anleitung, ist es für mich einfach komisch, ihm plötzlich "zu befehlen" dass er jetzt das und das machen MUSS, sonst gibts Strafen, wie auch immer die aussehen mögen. Ich sag ja, es ist schwierig zu beschreiben
      Ich brauch aber definitiv keinen Putzsklaven. Ich war schon immer sehr selbstbestimmt und kann es nicht leiden wenn mir jemand vorschreibt, was ich zu machen habe. Gerade was das Privatleben betrifft.

      Er möchte eben meine Führung, nicht nur im Haushalt, sondern tatsächlich auf den kompletten Alltag bezogen. Wie das auszusehen hat und wo da die Grenzen liegen müssen wir erst mal austesten und uns rantasten, das ist mir klar. Ich tu mich wie gesagt bei ihm einfach schwer, das konsequent so durchzusetzen. Vergleich Kinder: Wenn ich ihnen was schaffe was sie erledigen sollen und sie machens nicht, gibts Ärger und mein Ton wird dementsprechend strenger. Verwirrend ich weiß... Ich weiß, es schlummert in mir und wartet nur darauf so richtig rauszukommen.

      Aber @Sannisa hat es gestern eigentlich schon treffend beschrieben: Ich muss erstmal wissen was ICH will und dann glaube ich, fällt es mir auch leichter das umzusetzen. Im Bett ist das alles kein Thema, da geht das wunderbar

      Mir fällt grad auf, dass ich hier tatsächlich viel bzgl Haushalt schreibe, aber das sind nur Beispiele. Wie das mit kochen, Kuchen backen, da ist die Intension dahinter, dass er weiß, dass ich nicht gerne koche und würde mir damit eine sehr große Freude machen. Das ist der Grund, nicht, dass ich das jetzt von ihm verlangen würde. Hoffe ich hab das verständlich ausgedrückt. Es geht nicht drum, dass er jetzt den kompletten Haushalt schmeißen soll, das will ich gar nicht. Aber er weiß halt, dass er mir mit kleinen Dinge ne Freude macht, deswegen kamen mir diese Beispiele in den Sinn. Er fragt zB auch ob er Computer spielen darf, oder wenn er sich was kaufen möchte, ob er das darf, oder wenn es um Entscheidungen geht, lässt er mich meistens entscheiden. Ausser es geht um wichtige Theme wie bei den Kindern zb. Da reden wir selbstverständlich auf Augenhöhe und entscheiden gemeinsam. Aber ich merke schon, dass er mich eigentlich, wenn nicht zwigend notwendig, alle Entscheidung alleine treffen lässt. Vielleicht hilft euch das ein wenig mehr, um die Situation einschätzen zu können.
      Bezüglich Fragen, ob er essen bzw. aufstehen darf: das funktioniert auch wunderbar non-verbal, ein fragender Blick, eine hochgezogene Augenbraue, dann ein leichtes Nicken von dir - passt.

      Und wenn er dir wirklich im Haushalt unter die Arme greifen möchte, aber nicht weiß, wie (wurde halt leider vielen Männern nicht beigebracht in ihrer Erziehung): herzlichen Glückwunsch! Wenn dir an der Stelle Befehle komisch vorkommen, könntest du es mal mit Bitten versuchen. Das ist zwar "nur" eine andere Sprachebene, aber kann sich sehr anders anfühlen.
      Carpe et diem et noctem.

      Sunrise schrieb:

      So als Beispiel: Wenn es essen gibt, muss er erst fragen ob er Essen darf oder wenn er fertig ist, ob er aufstehen darf. Das würd die KInder sehr verwundern, weil es bisher ja nicht der Fall war bei uns.
      Wer sagt denn, dass er fragen muss? Es würde ein Blick von ihm reichen, du nickst unmerklich mit dem Kopf und keiner bekommt was mit. Ginge sogar in der Öffentlichkeit.

      Sunrise schrieb:

      Nein, definitiv nicht als Putzsklave, um Gottes Willen. Da allerdings der Haushalt an sich immer wieder ein Streitpunkt bei uns ist, und er ja selbst sagt, er möchte mich mehr unterstützen und braucht aber Anweisungen bzw meine Anleitung, ist es für mich einfach komisch, ihm plötzlich "zu befehlen" dass er jetzt das und das machen MUSS, sonst gibts Strafen, wie auch immer die aussehen mögen. Ich sag ja, es ist schwierig zu beschreiben Ich brauch aber definitiv keinen Putzsklaven. Ich war schon immer sehr selbstbestimmt und kann es nicht leiden wenn mir jemand vorschreibt, was ich zu machen habe. Gerade was das Privatleben betrifft.
      Was jetzt ein Putzsklave mit deiner Selbstbestimmtheit zu tun hat, erschließt sich mit nicht so ganz. Aber beim anderen... entweder ihr stellt verbindliche Regeln auf, wer für was zuständig ist oder du musst ihn halt doch anweisen. Wenn er gegen die aufgestellten Regeln verstößt, dann sanktionierst du es eben. Wie du das machst, ist allein deine Sache.

      Sunrise schrieb:

      Vergleich Kinder: Wenn ich ihnen was schaffe was sie erledigen sollen und sie machens nicht, gibts Ärger und mein Ton wird dementsprechend strenger. Verwirrend ich weiß... Ich weiß, es schlummert in mir und wartet nur darauf so richtig rauszukommen.
      Warum verwirrend? Ich kann mich gegen meine Tochter schon auch durchsetzen. Manchmal hakt es, dann gibts ein Gewitter und danach ist wieder alles gut. Gegen meinen Herrn würde ich so niemals agieren, man muss halt abgrenzen können.

      Im Prinzip seid ihr schon auf einem guten Weg. Es braucht halt nur seine Zeit, nichts geht von heute von morgen.

      Sunrise schrieb:

      Ausser es geht um wichtige Theme wie bei den Kindern zb. Da reden wir selbstverständlich auf Augenhöhe und entscheiden gemeinsam. Aber ich merke schon, dass er mich eigentlich, wenn nicht zwigend notwendig, alle Entscheidung alleine treffen lässt. Vielleicht hilft euch das ein wenig mehr, um die Situation einschätzen zu können.

      Selbstverständlich :yes: .Wie sollte es auch ohne Augenhöhe gehen, was die Kindererziehung angeht... :whistling:

      Schönes Wochenende - Rainha

      P.S.: Wer in meinem letzten Absatz Ironie findet, darf sie bis Montag behalten :D
      Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr, sind ihre Wege auch schwer und steil. (Khalil Gibran)

      Was ist Liebe? Eine Hütte nicht gegen einen Palast tauschen wollen, Untugenden und Fehler lächelnd übersehen, Hingabe ohne geringstes Zögern. (Aus China)

      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform. (Rainha)
      Hihi, ne das hat miteinander natürlich nix zu tun. Da hätte ein Absatz reingehört. Wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich eben jemand bin, der mit Befehlen nix anfangen kann (ausser in der Arbeit, aber selbst da fällt es mir schwer) und eher die Bestimmerin bin und alles so laufen soll, wie ich es will.

      Deshalb fand ich den Satz eben hilfreich, mir erstmal bewusst zu machen, was ich denn überhaupt WILL und das dann auch so umzusetzen.

      Und ja, das mit dem Essen zb lässt sich gut non-verbal machen stimmt.

      Ihr helft mir grad alle so viel, auch wenn es wohl teilweise sehr verwirrend rüberkommt. Aber es geht tatsächlich nicht nur um Haushalt, das hat sich eben als Beispiel gut ergeben.
      Hallo Sunrise,

      um in meinem D/s glücklich zu sein bedarf es kein großes Regelwerk und auch keine ständigen Befehle.
      Es macht mich glücklich ihm gegenüber aufmerksam und achtsam zu sein. Das ich unter "Beobachtung" stehe und er
      einen unangemessenen Ton oder Handlung missbilligt und auch unterbindet.

      Vielleicht ist es für euch der Einstieg zu eurem D/s. Das er aufmerksam beobachtet wie er dich im Alltag unterstützen
      kann und daraus eurer Regelwerk entsteht. Das er sich fließend zurück nimmt, dich fragt (verbal/nonverbal) ob sein Verhalten,
      seine Ausdruckweise dir gefällt oder eben nicht.

      Genießt jeden Schritt auf euren Weg. :)
      Nichts ist beständiger als der Wandel

      Sunrise schrieb:

      So als Beispiel: Wenn es essen gibt, muss er erst fragen ob er Essen darf oder wenn er fertig ist, ob er aufstehen darf.
      Wie ihr das macht, ist ja Absprache zwischen EUCH.
      Wenn jemand anwesend ist, könnte er z.B. sagen "Ich geh mal eben ins Bad/Ich steh dann schonmal auf/Ich räume eben noch schnell ab" und du antwortest "Okay/Dann mach doch/Wenn es sein muss/Beeil dich aber bitte/Ohja, das ist schön". So in der Richtung.

      Wichtig scheint dir ja zu sein, das er nicht einfach macht, sondern dein Einverständnis benötigt. Dass das dann sowieso immer kommt, muss er ja nicht wissen ;)


      Sunrise schrieb:

      Was ja prinzipiell jetzt auch kein Ding wäre, allerdings müsste ich ihn ja im Gegenzug dann auch belohnen, oder?
      Was verstehst du denn unter Belohnung? Ehrlich gemeintes Lob oder verbale Anerkennung für seine Hingabe und seinen Gehorsam sind auch viel wert.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Herzlich Willkommen und fühle dich wohl @Sunrise :blumen:

      Hmmmm.... Ich habe überlegt, wie ich reagieren würde, wenn mein Partner sich mir gegenüber so öffnen würde. Natürlich wäre ich ihm für seine Ehrlichkeit dankbar, aber wenn ich bis dato von BDSM wenig bis gar nichts wüsste, wäre ich erstmal unsicher. Klar würde ich mich informieren, lesen etc.pp. Darüber hinaus auch viel mit meinem Partner reden.

      Aber, ich würde immer erstmal schauen, wie es mir dabei geht. Und wenn ich feststelle, ich kann meinem Partner das nicht schenken, was er für seine Befriedigung braucht, dann bin ich so ehrlich und sage ihm dies. Und dann kann man zusammen einen Weg finden, der von allen Beteiligten getragen wird. Denn das, was dein Partner sich von dir wünscht, ist nicht mal eben umgesetzt.

      Darüber hinaus wäre es für mich als devote Person unvorstellbar, dass ich mich einer Person unterwerfe, die es mir zu Liebe macht. Ich möchte seine Dominanz spüren und fühlen und sie muss für mich auch glaubwürdig sein. Ansonsten kommt es bei mir nicht an.

      Ich wünsche Euch alles Gute auf eurem Weg.

      Mir fällt dazu noch ein, dass sich dein Mann vielleicht auch hier anmelden kann, um sich auszutauschen etc.pp.
      Moin,

      du schriebst ja, dass es die Kinder 'irritieren' würde, wenn dein Mann plötzlich den Tisch abräumen würde oder sonstige 'haushaltsnahe Dienstleistungen' machen würde.
      Nun, ich denke, das ließe sich ggf. dadurch umgehen, dass du ihn bittest den Tisch abzuräumen, zu staubsaugen, den Müll rauszubringen, etc.
      So lange euch beiden klar ist, dass die Bitte eine Anweisung ist, fällt es nicht weiter auf.
      Außerdem muss man ja nicht von 0 auf 100 steil gehen ;).

      m2c

      imaginary
      Die Gedanken sind frei.
      Denken muss man sich erarbeiten.

      Frei nach Quigley: "ich habe gesagt, daß ich mit `nem Flogger nicht viel anfangen kann, nicht daß ich damit nicht umgehen kann."
      Ich möchte meinen Herrn auch glücklich machen, ihm dienen, nicht nur im Sexuellen.

      Ich gebe dir aus meiner Sicht ein paar Beispiele, was ich mir von ihm wünschen würde, was mich glücklich macht. Er aber auch noch nicht umsetzen kann, weil die Entwicklung/ unser Weg einfach Zeit braucht.

      Wenn du dir schwer mit "Befehlen" tust, kannst du es auch als Wunsch äussern. Z.b "Ich möchte, dass du mir die Wanne einlässt. Du darfst mir die Füsse massieren, ich suche mir derweilen einen Film aus. Ein Glas Wein wäre auch gut dazu, usw..."
      Frag ihn, in welchen Bereichen er gern Führung/ Unterstützung von dir hätte. Würde es dir Spass machen, seine sportlichen Tätigkeiten zu kontrollieren? Seine Körperpflege, Kleidung, Essgewohnheiten? Seine Zeit am Handy?
      Er möchte sich dir hingeben. Ich finde das irre mutig von ihm.

      Du darfst ihn formen, führen. In die Richtung die dir gefällt. Überlege dein Ziel.... was dir wichtig ist. Dann kannst du authentisch deinen Wunsch aussprechen, und ihn erfüllt es dich glücklich zu machen.

      Das sind meine Gedanken dazu, vielleicht kannst du dir was passendes rausziehen?