Wie bringe ich mehr Dominanz ins Spiel?

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      Wie bringe ich mehr Dominanz ins Spiel?

      Moin ich wußte nicht so genau wo ich das thema einstellen sollte, ich hoffe das dass hier passt.
      Ich lese hier schon etwas länger, dies ist jetzt aber mein erster eigener Beitrag.
      Zu meiner Frage/Anliegen. Ich lebe in einer sehr langen Partnerschaft und wir waren schon immer an bdsm interessiert. Die Rollen sind hierbei auch immer klar gewesen. Ich bin der führende und meine Frau der folgenden Part. Mein Haupt Interesse liegt beim fesseln, schlagen und anderweitigem strafen. Wir leben unser bdsm fast ausschließlich beim Sex aus. Jetzt ist das Problem das meiner Frau etwas fehlt, da sie die DS Komponente stärker braucht oder haben möchte. Wie auch immer. Sie sagt, zitat:"sie braucht mehr was auch ihren Kopf fickt". Jetzt werden viele sagen sprechen, sprechen, sprechen, das tun wir auch ich komme da aber nicht viel weiter da meine Frau sehr unspezifisch bleibt. Denn sie sag wenn sie mir genauer sagen würde was sie braucht und möchte, oder mir sogar genaue szenarien aus ihrer Fantasie erzählen würde, dann hätte sie daran dann keinen Spaß mehr.
      Ich hoffe mein Problem ist verständlich und ich hoffe das ihr mir da den ein oder anderen Tipp /Rat geben könnt.
      Lieber Rebell ohne Grund, als Rebell ohne Mund!
      Sehe ich auch so, mach einfach ein paar Experimente und dann redet drüber ob das so ok war.
      Wichtig ist das du, du bleibst. Also lass sie nur Sachen machen, die dir selber auch spaß machen bzw. Sachen die dir nicht am A. vorbei gehn. Ohne Unterwäsche einkaufen gehn, oder ihr die Haare schneiden (außer es ist ein Tabu), sicher sehr praktisch momentan wenn das der Dom macht und sag halt wann sie schlafen gehn soll, wann sie aufstehn soll, was du zum Frühstück haben willst usw.. Und bei nicht gehorchen kannst ja dein Sadismus ausleben.
      @Corvus ich denke dein Problem ist recht eindeutig beschrieben. Es hat allerdings nicht wirklich viel mit fehlender Dominanz zu tun, sondern eher mit Kommunikation. Auf den Kern reduziert ist dein Problem:
      "Deine Frau möchte etwas von dir, sagt dir aber nicht was es ist."
      (Technisch gesehen ist das das Problem deiner Frau und dein Problem ist, dass du dir ihr Problem aufbürdest.)

      Ich denke die "einfachste" Möglichkeit das Problem zu lösen wäre, wie bei fast allen Beziehungsproblemen, vernünftige Kommunikation. Und das bedeutet nicht nur "Sprechen, sprechen, sprechen" (was ziemlich Sinnlos ist, wenn dadurch keinerlei brauchbare Informationen übermittelt werden), sondern sich untereinander Austauschen, so das beide Seiten sich des Bestrebens des Anderen bewusst werden.

      Du solltest versuchen ihr den Irrglauben zu nehmen, dass das Offenbaren ihrer Wünsche, ihr den Spaß am Ausleben selbiger nehmen würde. Viel warscheinlicher ist es, meiner Ansicht nach, dass sie auf diese Weise, ihre Fantasien niemals ausleben wird. Auch riskiert sie, auf lange Sicht hin, einen Bruch in der Beziehung, aufgrund der eigenen Unzufriedenheit, oder der unverhältnismäßigen und ungerechten Erwartungen, die sie an dich stellt.

      Das ist jedenfalls mein "No-Bullshit"-Ansatz, wie ich an das Problem herangehen würde. Vielleicht haben die erfahreneren BDSMler hier ja einen etwas besseren, spielerischen Ansatz parat, wo du etwas deine Position als Dom ausspielen kannst. Falls nicht, bleibt wohl nur der Weg der Kommunikation.
      Dein Problem ist verständlich, aber ehrlich gesagt sehe ich so, wie du es schilderst, das Problem nicht bei dir, sondern bei deiner Frau.
      Verstehe ich das so richtig: sie weiß, was sie mag und braucht, hat auch Szenarien in ihrer Fantasie, die sie kicken, mag dir diese aber nicht erzählen, weil sie dann keinen Spaß mehr daran hätte? Sie will also mit dir etwas erleben, was sie dir aber nicht verraten mag?
      Schwierig oder? Für mich klingt das nach einer Patt- Situation.

      Ich sage es mal etwas direkt: jeder ist für seine sexuelle Erfüllung selbst verantwortlich. Soll heißen, wenn ich unzufrieden bin, mir etwas wünsche, mich nach etwas sehne, muss ich kommunizieren. Sich auf den Standpunkt zu stellen, ich bin unzufrieden, mache mich zufrieden, ich sehne mich nach etwas, verrate dir aber nicht, was es ist, funktioniert in der Regel nicht. Was "ihren Kopf fickt" kann nur sie allein dir beantworten.

      Vielleicht wäre ein Ansatzpunkt herauszufinden, warum sie denkt, es mache ihr keinen Spaß mehr, wenn sie dir näher erzählt, was sie sich wünscht. Allein über Fantasien und Wünsche zu reden kann wundervoll inspirierend und erotisch sein. Was hält sie davon ab?

      Ein Punkt könnte evtl sein, dass sie eben eigentlich gerade nicht entscheiden, die Initiative ergreifen, das "Spiel bestimmen" möchte, sondern das in deine Hände abgeben, von dir- im physischen und psychischen Sinne- genommen werden möchte. Könnte das sein?

      Sollte das der Punkt sein, wäre es vielleicht hilfreich, ihr klar zu machen, das du entscheidest, was und wann du wie umsetzt. Ihre Fantasien können ein wichtiger Anhaltspunkt sein, die du ja nach Belieben variieren und kombinieren kannst. Darum, diese Wünsche zu kommunizieren, wird sie trotzdem nicht herumkommen.

      Vielleicht wünscht sie sich auch mehr Initiative von dir? Möchtest du sie denn überhaupt mehr dominieren? Du schreibst, deine Interessen liegen vor allem beim Fesseln, Schlagen und anderweitigem Strafen. Strafen wofür? Was willst du von ihr, was soll sie tun bzw. nicht tun?
      Willst du ihren Kopf ficken? Wenn ja, wie?
      Gibt es etwas, das dich inspiriert, in der Fantasie kickt, das du bisher nicht ausprobiert hast? Gibt es Anregungen hier im Forum, in Geschichten, Filmen etc., die du reizvoll findest? Oder ist es im Grunde für dich gut so wie es ist und du willst gar nicht mehr? Das wiederum kannst nur du allein dir beantworten.
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Primrose ()

      Erst mal vielen Dank für eure zu Teil ja auch sehr ausführlichen Antworten.
      @MoMo ich bin würde ich sagen recht flexibel, mir machten viele Spielarten Spaß oder erregen mich oder wie auch immer. Die Beispiele die du genannt hast fände ich auch sehr schön, lassen sich aber bei uns im Alltag, da wir auch ein Kind haben leider schwer umzusetzen.
      @Tal und Primrose sie hat beim kommunizieren ihrer Fantasien die Angst das ich diese dann wie ein Drehbuch abspielen würde und ihr so der Reiz verloren gehen würde. Natürlich habe ich ihr schon mehrfach gesagt das ich das nur als Anregung nehmen würde, oder teile daraus benutzen würde die auch mich ansprechen. Das es für mich aber das ganze einfacher machen würde ihre Wünsche, Bedürfnisse und Sehnsüchte besser zu verstehen.
      @Primrose du fragst ob ich sie überhaupt mehr dominieren möchte. Natürlich, ich genieße es sehr, besonders wenn ich merke das sie sich dabei auch wohlfühlt, mir vertraut und sich fallen lassen kann. Und natürlich Strafe ich nicht einfach so. Ich gebe ihr schon Aufgaben und sie bekommt oder hat auch Regeln zu befolgen. Einige davon bezüglich ihres Verhaltens in sex Situationen andere die in den Alltag eingreifen, wie Bestimmung der Unterwäsche oder eben keine, eine gewisse Anzahl an Selbstbefriedigungen pro Woche und so weiter.
      Wir sollten wahrscheinlich wirklich noch mal in Ruhe etwas tiefer reden.
      Lieber Rebell ohne Grund, als Rebell ohne Mund!
      @Corvus Du brauchst tatsächlich einen Ansatzpunkt. Natürlich geht es nicht darum, als Dienstleister zu fungieren, und das solltest Du klar stellen. Und natürlich ist es erst mal ein Problem Deiner Frau, jedoch kann das ganz schnell zu deinem werden, wenn Du ihr geäußertes Bedürfnis ignorieren würdest.

      Ich kann das Problem Deiner Frau gut verstehen und steckte schon selber in ähnlichem Dilemma. Ich bin Pen&Paper Rollenspieler und hatte zum Glück eine Partnerin, die über eine ausgeprägte Phantasie und kommunikative Kompetenzen verfügte. Ich habe ein Rollenspiel als Text gestartet – das geht über Messenger – und dabei bewusst eine Zeit ausgesucht, in der wir uns über mehrere Tage nicht gesehen haben.

      Dann fing ich an, ihr ein Szenario zu beschreiben: "Wir sind gerade unterwegs zu den Paten unserer Kinder. Sie haben sich bereit erklärt, die Kinder für ein Wochenende zu betreuen, während wir die Zeit in einem Spa Hotel verbringen wollen…“

      Meine Partnerin stieg in dieses Szenario und es entspann sich ein Dialog: Ich beschrieb eine Situation, sie schrieb wie sie sich fühlt oder wie sie reagiert. Dabei ging ich auf ihre Reaktionen ein und sie offenbarte durch diese, in welche Richtung ihr Kopfkino ging.

      Wichtig dabei: immer die Kontrolle behalten. Wenn sie Dir entgleitet, Deine Frau versucht die Führung zu übernehmen, vielleicht auch unbewusst, mach etwas unerwartetes. Wie – man möge mir den Vergleich verzeihen – bei der Erziehung eines Hundes. Geht er nach eigenem Willen nach rechts gehst Du nach links. Aber lass Dich nicht aufs Glatteis führen. Wenn sie den Trick durchschaut, dann könnte sie versuchen Dich zu lenken: ich weiß er macht das Gegenteil, also mache ich das Gegenteil, damit er das macht was ich will.

      Sei Kreativ und unvorhersehbar, denn das ist es – so scheint mir – was sie kickt, "was auch ihren Kopf fickt“. Denn Aufgaben und Rituale erfordern nur Gehorsam und der einzige mentale Fick ist die Vorstellung, was passiert, wenn sie nicht gehorcht. Das ist aber oft nach einigen malen vorhersehbar.

      Habt ihr so ein Szenario mal durchgespielt, verfalle nicht auf die Idee, das als Drehbuch zu benutzen. Es geht um das Prinzip. Denk Dir ein Szenario aus, was Du im realen Leben spielen kannst. Schaffe die Situation, sorg dafür dass Euer Kind betreut wird, und dann führ sie in die Situation. Beobachte wie sie reagiert. Nimm ihr eventuell einen Sinn. Verbinde ihr die Augen wenn es ins Szenario passt…

      Das wäre mein Vorschlag.
      Ein Mensch sieht ein - und das ist wichtig: Nichts ist ganz falsch und nichts ganz richtig.
      – Eugen Roth –
      @1ND13 das klingt doch auch mal nach einem interessanten Ansatz. Ich selbst bin auch pensionierter pen & paper Spieler, aber diese Fähigkeit auf so eine Weise zu nutzen um Erkenntnisse zu sammeln ist mir noch nicht gekommen. Rollenspiele an sich sind im sexueller Hinsicht nicht unser Ding, aber über einen vielleicht auch grade schriftlichen Dialog könnt das durchaus Potential haben und funktionieren.
      Hmmm... Jetzt hab ich Lust auf eine Runde Midgard... auf Chutulhu Spur.... oder Vampire the Masquerade. :facepalm: :thumbsup:
      Nein wirklich danke für den Tipp.
      Lieber Rebell ohne Grund, als Rebell ohne Mund!

      Corvus schrieb:

      sie hat beim kommunizieren ihrer Fantasien die Angst das ich diese dann wie ein Drehbuch abspielen würde und ihr so der Reiz verloren gehen würde
      Ich kann gut verstehen, dass deine Frau nicht möchte, dass du ihr Drehbuch nachspielst. Für mich wäre es auch null reizvoll, wenn Dom einfach das Programm abspult, das ich ihm vorher vorgegeben habe. Das konterkariert nach meinem Verständnis auch das Wesen von Dominanz. Vielleicht kannst du ihr diese Befürchtung nehmen, indem ihr nochmal in Ruhe sprecht- und, ganz wichtig, du sie auch wirklich spüren und erleben lässt, dass du nicht bloß machst, was sie dir vorher vorgegeben hat, sondern eigene Ideen und Wünsche einbaust.

      Corvus schrieb:

      Natürlich, ich genieße es sehr, besonders wenn ich merke das sie sich dabei auch wohlfühlt, mir vertraut und sich fallen lassen kann.
      Das ist doch ein Ansatzpunkt, denke ich, der sich ausbauen lässt. Vielleicht geht es- zumindest auch- um die Frage, was willst DU, nicht nur, was wünscht sich deine Frau?

      Vielleicht geht es deiner Frau nicht nur darum, eine bestimmte Fantasie o.ä. zu erleben, sondern auch darum, DICH mehr zu erleben, deine Dominanz? Vielleicht spürt oder ahnt sie, dass da noch etwas in dir schlummert, was du bisher noch zurückgehalten und noch nicht voll ausgelebt hast? Vielleicht geht es weniger darum, dass du etwas Bestimmtes mit ihr machst, als mehr darum, dass du sie deine Macht über sie spüren lässt? Vielleicht sehnt sie sich nach mehr Führung, mehr Konsequenz o.ä.?
      Das alles bitte nur als mögliche Gedankenanstöße verstehen.

      Möglicherweise ist die Aussage mehr: "Mach etwas mit mir, damit ich deine Macht über mich spüre", als dass es ihr um einen konkreten Inhalt geht?
      Ich fände es nach wie vor hilfreich, wenn sie dich mehr an ihren Gefühlen und Sehnsüchten teilhaben lassen würde, aber vielleicht geht es zumindest auch darum, dass du dich selbst damit auseinandersetzt, wie und in welcher Hinsicht du sie dominieren möchtest?
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning