Gefangen in einer monogamen Beziehung ohne den passenden BDSM Partner, was tun?

      2ndlife schrieb:

      Sie findet BDSM ja nicht normal. Ich würde einfach gerne mit ihr darüber reden können, so wie mit meinen Spielpartnerinnen auch.
      dazu muss sie dann aber auch bereit sein sich damit mal auseinander zu setzen

      2ndlife schrieb:

      Hier sind doch sicher auch Leute, die als Vanilla begonnen haben und in der Beziehung andere Neigungen entdeckt haben. Wie sind die mit dem Thema umgegangen?
      Mediation!

      Oder vielleicht mal Gespräche ....einzel und Paar........mit einem Sexualbegleiter/in

      So eine Neigung zu entdecken, die vielleicht lange verborgen war ist ja auch in gewisser Weise eine "neue" Situaton für beide Seiten.
      Vielleicht müsst Ihr erstmal diese Situation jeder für sich klären:

      was macht das mit mir
      wo habe ich Ängste....usw.

      Um das dann später gemeinsam nochmal aufzuarbeiten.

      Was macht das mit uns.......wo haben wir da Ängste/Bedenken....kommen nogos auf.........

      Das wird auch nicht von jetzt auf gleich gehen.......so ein Prozess braucht auch Zeit
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      Vielleicht kannst Du ja auch so anfangen. Und schiebe es nicht auf die lange Bank, verschiebe lieber andere Dinge.
      Sorry aber manchmal hat das Leben auch andere Prioritäten als erfüllten Sex - heißt nicht, dass der unwichtig ist!

      Ich habe eine lange Vanillaehe mit wissen meiner Neigung geführt ohne, dass mir wirklich etwas gefehlt hätte, das kam erst mit dem Fehlen anderer Dinge zum Ende der Beziehung zum Vorschein.
      Deshalb frage ich Dich ganz bewusst fehlt Dir vielleicht auch anderes?! Den kommunikativ sexuellen Austausch kannst Du ja auch hier oder mit Deinen Spielpartnern haben. Ich würde auch keine Details wissen wollen wenn mein Partner außerhalb spielt. Sie toleriert es, was ja schon ein großes „Geschenk“ ist, toleriere Du, dass sie davon keine Details wissen möchte. Das ist doch im Grunde winwin.
      Schaut doch lieber auf das was Euch verbindet statt auf das wo man getrennte Wege geht.
      Frag Dich ehrlich ob Du ihr gegenüber das Mitteilungsbedürfnis hast um nicht dann vielleicht doch von ihr Deine Bedürfnisse erfüllt zu bekommen.
      Akzeptiert doch da Euer Anderssein und arbeitet dort wo es die Gemeinsamkeiten gibt.Erfindet Euren Sex neu, Euren gemeinsamen, da wo Eure Schnittmenge ist. Lieben heißt auch die Andersartigkeit des anderen zu akzeptieren.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Mir fliegen schon lange die folgenden Gedanken durch den Kopf:

      - Bin ich dev/sub/event. maso? -> JA
      - Kann ich etwas dafür, dass ich so bin? -> NEIN
      - Kann mein Mannetwas dafür, dass er es nicht ist? -> NEIN

      - Habe ich schon einmal den sprichwörtlichen "Fuß" ins Wasser getaucht? -> JA
      - Habe ich es genossen? -> JA
      - Habe ich noch heute deswegen ein schlechtes Gewissen? -> JA
      - Würde ich dies wieder tun? -> NEIN, denn meine Ehe und seine Liebe sind mir zu viel wert.

      - Fehlt mir etwas in meiner Ehe? -> JA
      - Kann er/ kann ich etwas dafür? -> NEIN, denn es lag nicht in unserer Hand.
      - Können WIR versuchen, daran zu arbeiten? -> JA und das tun wir gerade.

      - Kann ich während des "daran arbeiten" noch eine "Schippe" drauflegen? -> NEIN, das wäre als wollte ich bereits das Dach decken, bevor der Rohbau steht.

      - Habe ich für mich Wege gefunden? -> JEIN, denn ich lasse (für ihn unbemerkt) die kleine Sub hier und da mal raus. Sie darf im Kopfkino alles tun, was sie sich vorstellen kann. Sie darf im Alltag auch mal aufblitzen und ihrer dienenden Seite frönen. Und sie hat mich in dieses Forum gebracht.

      - Wird dies auf Dauer reichen? -> KEINE AHNUNG, wenn ich eine Kristallkugel hätte, würde ich Lotto spielen.


      Ergänzung: Ich schleiche nun schon eine ganze Zeit um dieses Forum-Thema herum, aber sobald ich ausführlicher zu schreiben beginne, kommt es mir vor wie ein Pranger - auch wenn ich nicht sagen kann ob nun ich oder er daran steht

      Beitrag von Anthophila ()

      Dieser Beitrag wurde von Vom Eschenbach aus folgendem Grund gelöscht: Bitte zurückhalten beim Zitate zitieren, man erkennt nicht mehr, wer was schreibt... ().

      Beitrag von 2ndlife ()

      Dieser Beitrag wurde von Vom Eschenbach aus folgendem Grund gelöscht: Bezug auf gelöschten Beitrag ().

      2ndlife schrieb:

      Was ich mir wünsche wäre Verständnis und dass ich mich nicht schämen müsste ihr davon zu erzählen. Sie findet BDSM ja nicht normal. Ich würde einfach gerne mit ihr darüber reden können, so wie mit meinen Spielpartnerinnen auch.
      Ich lebe in einer Vanilla-Ehe und führe eine BDSM-Beziehung mit einem zweiten festen Partner.

      Mein Mann reagierte damals, bei meinem Outing ihm gegenüber, auch zunächst mit Sätzen wie "Das ist doch alles krank!", "Du bist mir plötzlich völlig fremd" usw. Mich verletzte das erst sehr aber andererseits konnte er es eben auch nicht ahnen und war wie vor den Kopf gestossen.
      Über viele, viele Gespräche (und kleine Ausflüge ins Bondage) konnten wir sein Bild von BDSM zum Positiven verändern.
      Er akzeptiert meine Neigung/Prägung und hat Verständnis dafür, dass ich das Ausleben brauche, um ausgeglichen und glücklich zu sein. Das allein rechne ich ihm bereits sehr hoch an.
      Nichtsdestotrotz kann er sich nicht mit BDSM identifizieren. Er trägt eben keine spezielle Neigung in sich, es interessiert ihn nicht und deshalb gibt es auch seit längerem überhaupt keine Gespräche mehr darüber zwischen uns.
      Ich trenne die beiden Beziehungen strikt von einander und BDSM ist kein Thema in meiner Vanilla-Ehe. So funktioniert es für uns am besten.
      Wir haben damals auch mit einer stinobeziehung angefangen, damals ist jetzt auch schon 18 Jahre her. Sex war immer so ich sage mal das Stiefkind der Beziehung Phasenweise haben wir nicht genug bekommen und dann war es auch wieder still, sehr still eben nichts auch diese Phasen waren durchaus lang die längste knappe 7 Jahre. Wir hatten damals mal mit bdsm angefangen war aber irgendwie nicht das was meinen Mann so vor schwebte. Ich fand das allerdings sehr spannend und bin ein paar mal auf einem anderen Parkett tanzen gegangen aber das war nicht meines nicht meine Vorstellung nicht ohne meinen Mann und wenn er nich will dann eben nicht also habe ich mich dann auch davon wieder entfernt. Irgendwann habe ich nochmal allem Mut zusammen genommen und ihm eine sehr sehr lange Mail geschrieben über meine Gedanken, wünsche Ängste und wir haben viel, ja sehr viel geredet. Und mittlerweile haben wir auch im BDSM-Kontext einen sehr guten Weg für uns gefunden der uns beiden sehr viel Spaß macht.
      Vielleicht hilft das ja weiter @2ndlife
      DU selbst schuldest Deinen Träumen noch ein Happy End.
      Das Problem, sich für seine Neigung Verständnis zu wünschen, kann ich gut verstehen, @2ndlife.
      Ich war sehr lange in einer Vanillabeziehung, die schon im Teenageralter angefangen hat zu einem Zeitpunkt, wo ich meine Neigung noch gar nicht einschätzen konnte. Ich habe das damals selbst als falsch eingestuft und konnte mir nicht vorstellen, dass das irgendwie "wichtig" für mich sein könnte. Deswegen habe ich es für meinen damaligen Freund auch fallen lassen. Es folgten dann viele Jahre mit immer mehr Problemen im sexuellen Bereich. Ich hatte, glaube ich, so ziemlich alle Funktionsstörungen (Vaginismus etc), die es gibt. Und bin viel zu spät auf die Idee gekommen, es könnte irgendwas mit dem zu tun haben, was ich aus Liebe zu meinem Freund unterdrücke. Als mir die Idee langsam kam, habe ich versucht mit ihm darüber zu sprechen - und es ging gar nicht. Er war so abgestoßen von mir, hat mich nur abgeblockt in der Hinsicht. Das hat mir weh getan und er war total schockiert und angeekelt. Alle Versuche in die Richtung darüber zu sprechen sind fehlgeschlagen. Über Jahre habe ich es immer wieder versucht. Er konnte einfach kein Verständnis aufbringen, er findet das alles einfach zu eklig und schlimm. Es geht gar nicht für ihn.
      Und ich musste verstehen, dass er mich einfach nicht verstehen kann - weil er dafür einfach kein Typ ist.
      Bei meiner nächsten Beziehung mit meinem jetzigen Partner, der selbst einen Fetisch hat, habe ich gleich am Anfang gesagt, was ich bin (zugegeben mit Hilfe von etwas Sekt...ich hatte so große Angst vor erneuter Ablehnung). Und er hat vollkommen verständnisvoll und interessiert reagiert. Auch wenn er es nicht so teilt, aber ich kann mit ihm drüber reden. Er ist nicht abgestoßen davon. Das hat sich unglaublich erleichternd angefühlt.
      Diese Offenheit hatte mir gefehlt. Mein voriger Freund konnte sie leider nicht aufbringen. Dafür habe ich natürlich Verständnis. Aber unsere Beziehung hat das damals leider nicht ausgehalten.

      Ich hoffe, das war nicht zu wirr.

      Gentledom schrieb:


      1. Wird dieser Umstand über kurz oder lang zu einer Trennung führen?
      2. Kann man auf BDSM verzichten?
      3. Kommt es wohl oft vor, dass man es toll findet wenn man das alles so liest und es dann real vielleicht gar nicht mag? Wenn ich es ausprobiere, setze ich immerhin meine Beziehung aufs Spiel und vielleicht für nichts?

      1: Es muss nicht unbedingt zu einer Trennung kommen. Es kann auch zu aufpäppeln eine Beziehung führen. Nun, früher oder später sollte man sich entscheiden und nur auf eine Hochzeit, tanzen.
      2: Man kann auf einiges verzichten. So auch auf BDSM. Allerdings wäre es bei uns BDSM-er nicht vorstellbar.
      3: Selbstverständlich hat eine Wunschvorstellung die beim lesen entsteht meistens mit der Wirklichkeit sehr wenig zu tun.
      Ob ich meine Beziehung für nichts aufs Spiel setze oder nicht, weiss ich erst, wenn ich es ausprobiert hab.
      Jeder sollte schon wissen was ihm wichtig ist. Ist mir eine Sache wichtig, so mache ich es auch. Ansonsten lasse ich es.