Gefangen in einer monogamen Beziehung ohne den passenden BDSM Partner, was tun?

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      Gefangen in einer monogamen Beziehung ohne den passenden BDSM Partner, was tun?

      Ein ganzer Fragekomplex tut sich auf wenn jemand einen Freund/Freundin hat, welcher die Neigung ablehnt oder sie zumindest nicht teilt.


      1. Wird dieser Umstand über kurz oder lang zu einer Trennung führen?
      2. Kann man auf BDSM verzichten?
      3. Kommt es wohl oft vor, dass man es toll findet wenn man das alles so liest und es dann real vielleicht gar nicht mag?
      Wenn ich es ausprobiere, setze ich immerhin meine Beziehung aufs Spiel und vielleicht für nichts?


      gentledom.de/bdsm-und-beziehun…-neugierig-aber-vergeben/
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Was für ein Thema, das voll ins Schwarze trifft.
      Phuuuuu dann oute ich mich mal. Ja, ich bin verheiratet und kann meine Neigung nicht mit meinem Mann ausleben. Ich kann es ihm nichtmal sagen. Warum? Ich weiss es nicht, wir sind wie beste Freunde, aber irgendwie gehts nicht.

      Wird dieser Umstand zur Trennung führen? Das weiss ich nicht, kann sein, dass ich den Mumm dazu nicht habe...
      Kann sein, dass ich noch abwarten will, weil sonst alles - vermeintlich - stimmt...
      Kann sein, dass ich es ihm doch sage (bin aber noch nicht so weit) und wir dann eine offene Beziehung anstreben oder es sich sowieso gleich erledigt hat.
      Mit ihm ausleben, kann ich mir einfach nicht vorstellen.

      Kann ich auf BDSM verzichten?
      Nein, kann ich nicht, eine zeitlang bestimmt, aber es zieht mich durch ein unsichtbares Band. Und das, obwohl ich meine Neigung erst danach entdeckt habe, in einem emotionalen Tief, eher verfrühte Midlifecrises à la: Mann, Kind, Katze und wo bin bitte ich???

      Online feat. real?
      Ich habe es mir geholt, anderswo. Da sass Engelchen und Teufelchen auf der Schulter und streiteten sich und das Teufelchen hat gesiegt. Ohne schlechtes Gewissen? Ohhhh doch! Hab ich es genossen? Ohhhhh ja.
      Es ist nicht einfach, auch wenn viele einen als notorischen Fremdgeher abstempeln. Es wird auch nicht einfacher, bis eine Entscheidung da ist oder der Knall. Weiss gerade nicht was mir lieber wäre.

      Sooo jetzt aber genug Seelenstrip:)
      Muss keiner für sich akzeptieren, aber ich hoffe doch, dass ihr mich weiterhin toleriert. Vielleicht findet sich auch der eine oder die andere wieder...

      Liebe Grüsse
      Green
      Also der Titel trifft auf mich persönlich nicht zu....ich bin nicht gefangen in meiner langjährigen Beziehung, sondern ich schätze diese und würde sie als harmonisch und sehr wertschätzend und liebevoll bezeichnen.

      Dann habe ich eine Neigung an mir entdeckt, die neu war und ja, mein schlechtes Gewissen hat allein mit der Anmeldung hier eingesetzt und sich in den letzten 7 Wochen so gesteigert, dass ich letztlich auch eine Nacht im Krankenhaus aufgrund einer allergischen Stressreaktion verbracht habe. So konnte es nicht mehr weitergehen und daher habe ich - dankenswerter Weise mit ganz lieber und erfahrener Unterstützung einer Person hier aus dem Forum - meinen Mut gefasst und ihn - allgemein gefragt, was er von BDSM hält. Seine Antwort war sehr sehr deutlich und höflich formuliert ablehnend. Ihn also einzubinden, kann ich vergessen.

      Was also tun, wenn dein Kopfkino so weit fortgeschritten ist, dass du für dich entschieden hast, es jedenfalls real auszuprobieren?
      Obige Fragen haben mich daher das letzte Wochenende intensiv begleitet und letztlich bin ich für mich zu folgenden Schluss gekommen:

      Gefällt es mir wider Erwarten nicht, dann beichte ich ihm einen ONS/Affäre und hoffe einfach er fragt nicht näher nach (wenn doch würde ich ihm ehrlich antworten und den BDSM Bezug darlegen) und verzeiht mir diese. Erfüllt es mich wie gedacht und möchte ich es zukünftig nicht missen, dann werde ich ihm die Wahrheit sagen und ihn bitten, ob er eine offene Beziehung mit mir führen möchte und hoffe sehr er schafft es, sich zu überwinden, dass er mich trotz meiner Neigung und seiner Haltung dazu noch so sieht wie ich immer war und noch bin. Schafft er das nicht, muss ich nach 23 Jahren mit unserem Beziehungsaus leben und begebe mich seit ich 17 Jahre alt bin, das erste Mal auf einen Weg ohne ihn an meiner Seite.

      Ja, die Vorstellung tut weh und ist erschreckend, aber unumgänglich für mich, da er es einfach nicht verdient hat, dass ich ihm gegenüber nicht ehrlich bin.

      Lg Lilly
      20 Jahre bin ich mit meinem Mann inzwischen zusammen. Wir haben es ausprobiert, er kann gar nichts mit dem Thema anfangen, es macht ihm keinen Spaß. Also habe ich BDSM abgehakt. Darüber nachgedacht habe ich schon noch und viel darüber gelesen.
      Vor einem Jahr habe ich dann festgestellt, dass meine monogame Beziehung gar nicht so monogam ist. Zumindest von seiner Seite aus nicht. Er ist polyamor, hat nur "vergessen" mir das mitzuteilen. Ich habe darüber nachgedacht, wie es weiterlaufen soll und dann für mich beschlossen, dass jetzt die Zeit ist, mich noch einmal ins "Abenteuer" BDSM zu stürzen. Mein Mann ist nicht davon begeistert, dass ich nun nicht mehr brav bin. Aber er kann nun auch schlecht etwas dagegen sagen, weil er auf seine Zweitbeziehung auch nicht verzichten will.
      Eine Trennung wollen wir beide nicht. Aber das Umstellen auf eine offene Beziehung ist gar nicht so einfach. Ich bin mir aber sicher, auf BDSM verzichten will ich künftig nicht mehr.
      Those who don´t jump will never fly.
      Ich habe auch 20 Ehe hinter mir, ganz monogam.
      Letztes Jahr habe ich mich vor meinem Mann geoutet und er stand zu meiner Überraschung dem Thema offen gegenüber. Er ist aber auch Jemand, der die Beziehung geöffnet hätte, wenn nicht.

      Die Frage des Threads lautet ja: Was tun?
      Und die Voraussetzung: monogame Beziehung ohne BDSM

      Ich glaube, reden ist tatsächlich das wichtigste. Dem Partner sagen, wie sehr man den Druck in sich spürt, es wenigstens einmal außerhalb der Beziehung auszuprobieren. Ich vermute, dass viele Partner sich auf ein Ausprobieren vielleicht einlassen können.
      Und danach?
      Danach muss man sich wohl entscheiden, von welchem der drei Voraussetzungen man sich am ehesten verabschieden kann und will. Also entweder kein BDSM dafür eine monogame Beziehung. Keine Monogamie, sondern eine geöffnete Beziehung dafür mit BDSM...oder halt keine Beziehung. :pardon:
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche
      Bei uns ist es so, dass mein Vanilla-Partner sich sogar bereit erklärt hat, sich mir zuliebe auf ein paar behutsame Experimente einzulassen. Ich merke aber, dass ich dieses Geschenk nicht gut annehmen kann, wenn ich das Gefühl bekomme, dass er es mir zuliebe über sich ergehen lässt ohne einen Funken von eigener Freude. Sozusagen die Augen schließt und an England denkt dabei. Das fühlt sich auch für mich einfach nur elend an und Lust empfinden kann ich dabei auch nicht, wenn so gar keine positive Rückkopplung kommt auf das, was ich mache.

      Von ihm zu verlangen, es vorzutäuschen, ist natürlich Blödsinn und würde ich hoffentlich auch bemerken.

      Er hat nie eine "Sexfreundin" gewollt für den guten Vanillasex, den ich nicht liefern kann. Klar entscheidet am Ende jeder für sich selbst und ich kann mich anders entscheiden als er... Aber als Voraussetzung, um ein Öffnen der Beziehung anzufordern von meiner Seite, ist es natürlich denkbar ungünstig.

      Bin im Moment eher ratlos.
      Danke für das Thema, ist auch bei mir noch sehr frisch, es hat das letzte Jahr unserer Ehe geprägt und sie wäre daran fast zerbrochen. Ich erzähle das einfach mal kurz.

      Diese Frage mit dem BDSM in der Beziehung hat mich mit einigen anderen zusammen lange beschäftigt. An der Stelle bin ich sehr dankbar, dass ich mit meinem Sir über alles reden kann. Und ja, mich hat es auch richtig fertig gemacht.

      Es gab für mich ein paar Optionen und umso mehr wegfielen, desto trauriger wurde ich. Das betraf alles von bestimmten Aktivitäten bishin zum Beruf und ausleben der Neigung.

      Dann habe ich eine Liste gemacht. Es gab drei Dinge, die übrig waren und ich fand die Vorstellung, nichts davon zu haben/erleben, einfach nur schlimm.

      Also habe ich Sir vor eine Entscheidung gestellt. Ich habe ihm gesagt, dass ich mindestens einen Punkt sofort und dauerhaft integieren möchte. Und das ich ihm zuliebe auf zwei andere seiner Wahl verzichten würde, auch wenn es sehr, sehr schwer ist.

      Er hat tatsächlich zwei von drei ausgeschlossen und auch betont, dass sie beide zu einer sofortigen Scheidung führen würden.

      Und der Teil des BDSM, der übrig blieb, wird jeden Tag ein wenig mehr integriert. Seit wir das vereinbart haben, ist er auch aktiv geworden und das hilft mir sehr über den Verlust meiner Träume wegen der anderen beiden Punkte hinweg.


      Am Ende stellt sich ja nur eine Frage: Wie weit geht die Liebe bzw. ist sie stärker als die Neigung? An der Stelle finde ich es auch sehr spannend und fast ein wenig beängstigend, wie es möglich sein kann, dass eine Neigung/Sehnsucht überhaupt so stark werden kann, ausgelebt oder nicht, dass sie so viel Einfluss auf grundlegende Entscheidungen im Leben hat.

      Schon traurig, wenn man solche Gedanken runterbricht.

      Liebe oder BDSM?

      Dabei sollten diese beiden Dinge doch nach Möglichkeit eher Hand in Hand gehen, anstatt sich auszuschließen.
      Erst mal Tee kochen ... :sofa:

      GreenBlueEyes schrieb:

      Muss keiner für sich akzeptieren, aber ich hoffe doch, dass ihr mich weiterhin toleriert...
      Wer sind wir (jeder einzelne gemeint) , dass wir über dich und deinen Weg, deine Entscheidungen urteilen können, dürfen, liebe Green?!

      ...


      Ich finde, es ist einer der schwersten Herausforderungen, zu sich selbst zu finden, dann zu sich selbst zu stehen und dann auch noch Schritte zu gehen, diese zu verifizieren... Zumeist auch noch im Geheimen. Da es ja nichts "banales" wie irgendein Interesse an einem neuem Hobby ist.

      Und es wird nie einfach sein, sobald es mehr als eine Person betrifft, die involviert ist. Reden ist immer schön und gut gesagt, aber es hängt auch oft ne Menge davon ab...

      Auch ich bin verheiratet und kann es in der Ehe nicht leben. Ich habe mich als dominant mit sadistischen Zügen geoutet, traf auf Unverständnis...

      Verzichten? Wir reden nicht von einer temporären Diät, es sind Bedürfnisse, die gelebt werden wollen, müssen, um sich nicht wieder selber zu verlieren...
      Mein Wunsch sei Dir Befehl...
      So, dann will ich mich hier auch mal outen.
      Wie so viele stecke auch ich noch in einer Stino Beziehung. Meine Neigung.... Wie lange gibt es sie eigentlich schon in mir? Ich denke eigentlich schon mein halbes Leben, habe es aber immer weg geschoben, hatte dafür einfach keinen Platz in meinem Leben. Nun nach eingigen sehr katastrophalen Stinobeziehungen habe ich vor gut 15 Jahren meinen heutigen Mann kennen gelernt, wir sind nicht verheiratet(aber nach so vielen Jahren sagt man halt einfach Mann) haben keine Kinder, Sex lief nie gut bei uns, also kam er vor guten fünf Jahren auf die Idee, hier bei GD doch mal den Neigungsbogen auszufüllen und, ich solle ihn mir doch auch mal anschauen und mich hier anmelden. Wir haben es auch ein bisschen probiert, für ihn wohl die reinste Katastrophe, für mich endlich das was ich wollte, das Kind was in meinen Kopf, in meiner Phantasie das halbe Leben vegetierte, hatte endlich seinen Namen bekommen. Aber wie geht's weiter?? Nun war ich angefüttert und wurde am ausgestreckten Arm verhungern gelassen. Also entschied ich mich, zumindest erstmal rein zu schnuppern, was gibt's denn da alles so, ich entwickelte mich immer weiter, hin und wieder führte ich nochmal Gespräche mit meinem Mann darüber, aber Schluss endlich, für nichts. Es folgten einige Spielbeziehungen, JA HEIMLICH (worauf ich sicher nicht stolz bin) , davon einige auch nicht besonders erfüllend und mich trieb es immer mehr um. Als ich dann damals ihn traf und merkte was BDSM mir das gibt, was ich wirklich bin, ist der Entschluß nun gefallen. Die Trennung muss vollzogen werden, so werden wir beide nicht mehr glücklich. Ich stelle mir ein anderes Leben vor ein ganz anderes, also arbeite ich nun darauf hin, mich wieder auf meine Füße zu stellen. So ist es und so wird es sein.... Das ich jemals meinen Mann betrügen würde, hätte ich mir auch nicht vorstellen können, passte es damals auch sicher nicht in meine Denkweise, und auch heute beforzuge ich eher eine monogame Lebebsrichtung, aber nun halt mit einem bzw meinem Dom. Das meine Neigung so prägnant wird, damit hätte ich sicher nie gerechnet. Aber sie nicht leben zu können, ist ein Leben, was nicht wirklich lebenswert ist. Zu dem Entschluss bin ich für mich zumindest gekommen. Also, Ärmel hoch krempeln und das Leben neu in die Hand nehmen, noch ist genug Zeit für mich da.....
      Hallo zusammen...

      ..es hat mich überrascht, das es offensichtlich doch etliche gibt, die in ähnlichen Situationen stecken. Ich bin zwar 54 j, aber trotzdem noch Frischling als Dom. Anfang letzten Jahres bin ich das erstemal bewusst auf meine dominante Ader gestossen und stecke nun in dem gleichen Dilemma wie ihr. Verheiratet (15j) und ein Kind stehen auf dem Spiel. Leider spielt bei mir die Frau nicht mit. Okay, die Hände und Füsse fesseln geht mal, aber bitte nur in der waagerechten....aber das alles reicht mir nicht (mehr)...

      Anfang Mai habe ich via LS meine Sub kennengelernt. Zu allem Überfluss kommt sie natürlich nicht um die Ecke, sondern lebt in einem großen Land auf der anderen Seite des Wassers. Gesehen, gesprochen und "bespielt" haben wir uns (bisher) nur via Telefon, Video und LS. Der Wunsch sich zu sehen und zu berühren ist in den letzten Wochen enorm gestiegen. Dummerweise kommt natürlich obendrein noch Corona dazu, was es auch nicht erleichtert sich real zu treffen. Der Wunsch allerdings gemeinsam weiter durch das Leben zu gehen ist sehr groß. Auf Entfernung stimmt die Chemie....es ist, als ob man sein Gegenstück gefunden hat...man fühlt sich "komplett".

      Die Frage ist nur, wie geht es weiter....wir wollen uns nach Corona real treffen um festzustellen, ob es real genauso passt, wie auf der Entfernung....aber dann...wenn es wirklich passt.....der Wunsch ist so groß den Weg mit ihr mein leben zu teilen...sie zu domenieren, ihr den Schutz und Sicherheit zu geben...das gesagte, geschriebene umzusetzen...zu zeigen, das mein JETZT auch JETZT bedeutet....

      ...denke ich aber auf der anderen Seite speziell an mein Kind..bekomme ich ein schlechtes Gewissen....es ist eine grausame Situation...
      Hi,
      gleiches Ding in grün bei mir...hat zur Trennung geführt. Ich denke mir halt: keine Ahnung, ob es veranlagt ist oder anerzogen, aber es ist meine Neigung und würde ich in einer Heterobeziehung merken, dass ich mich doch eher zum gleichen Geschlecht hingezogen fühle würde ich ja auch nicht lange fackeln, oder?
      Meine Meinung und KEIN Ratschlag oder Aufforderung oder so!!! Nur meine eigene Rechtfertigung für MEINE Entscheidung.

      BTW bei mir waren es "nur" 6 Jahre mit Liebe, aber ohne Leidenschaft.
      Frag nicht, wenn du nicht sicher die Antwort wissen willst.
      Ich war 6 Jahre im BDSM aktiv, sehr aktiv, mit verschiedenen Partnerinnen. Dann habe ich mich Hals über Kopf verliebt, es gab eine massive Fehlkommunikation (...mach alles was du willst ...) was ich deutlich fehlinterpretiert, und mich dannaus Verliebtheit und fehlender Kommunikationsfähigkeit, darin verirrt habe. Dann waren zwei (tolle und spannende) Kinder da, inklusive einer grundlegend wunderbaren Beziehung ... aber Vanilla ist da noch übertrieben (Licht aus, Missionar, unter der Decke...Ende). Das habe ich dann rund zwanzig Jahre gelebt, und bin innerlich immer leerer geworden. Ich habe versucht es irgendwie zu retten, aber es wurde ...toxisch.
      Dann kam eine schwierige Scheidung, welche ich angestoßen habe, und ein Neustart. Heute bin ich unendlich glücklich mit meiner Ehe-Subbie, und kann jedem nur raten - reden, reden, aufklären, und eine Lösung finden die für beide passt ... oder gegebenenfalls eine saubere Trennung.
      Ich jogge nicht. NIE. Wenn ihr mich einmal laufen seht, rennt auch, oder tötet was mich verfolgt :whistling:

      Eisn schrieb:

      Bei uns ist es so, dass mein Vanilla-Partner sich sogar bereit erklärt hat, sich mir zuliebe auf ein paar behutsame Experimente einzulassen. Ich merke aber, dass ich dieses Geschenk nicht gut annehmen kann, wenn ich das Gefühl bekomme, dass er es mir zuliebe über sich ergehen lässt ohne einen Funken von eigener Freude. Sozusagen die Augen schließt und an England denkt dabei. Das fühlt sich auch für mich einfach nur elend an und Lust empfinden kann ich dabei auch nicht, wenn so gar keine positive Rückkopplung kommt auf das, was ich mache.

      Von ihm zu verlangen, es vorzutäuschen, ist natürlich Blödsinn und würde ich hoffentlich auch bemerken.

      Er hat nie eine "Sexfreundin" gewollt für den guten Vanillasex, den ich nicht liefern kann. Klar entscheidet am Ende jeder für sich selbst und ich kann mich anders entscheiden als er... Aber als Voraussetzung, um ein Öffnen der Beziehung anzufordern von meiner Seite, ist es natürlich denkbar ungünstig.

      Bin im Moment eher ratlos.

      Hallo Eisn,

      in dieser Situation habe ich auch mal gesteckt. In meiner ersten längeren Beziehung. Sie war fünfeinhalb Jahre lang. Meine Vanilla-Partnerin ließ sich anfangs zwar auf BDSM ein, aber es fühlte sich - ich kann es nicht anders beschreiben - an, als wenn sie mir zuliebe eine Dienstleistung für mich erbringt. Dafür konnte sie nichts. Es war einfach nicht ihr Ding. Sie versuchte sozusagen, sich für mich zu überwinden. Das klappte dann nicht lange und wir ließen BDSM sein. Eine Weile kam ich dann mit reinem Vanilla-Sex ganz gut klar und wir waren ja schließlich auch ineinander verliebt. Mehr und mehr begann mir aber BDSM wieder zu fehlen.

      Ein Öffnen der Beziehung haben wir damals erwogen. Wir haben uns beraten lassen, auch von einem BDSM-affinen Menschen. Da haben wir auch die Möglichkeit besprochen, dass ich mir mein BDSM woanders hole. Sie wollte selbst keinen weiteren Partner. "Um damit klarzukommen, müssen Sie eine Macht sein", sagte unser BDSM-affiner Berater damals an meine Partnerin gewandt - und hatte damit voll ins Schwarze getroffen. Denn von der Öffnung der Partnerschaft hätte nur ich "profitiert" und sie erschreckte dieser Gedanke sichtlich, was ich auch gut verstehen konnte. Wir ließen die Öffnung also sein.

      BDSM war nicht der einzige Konfliktpunkt zwischen uns. Aber ein zutiefst mitentscheidender. Mir wurde mehr und mehr klar, dass ich für immer auf meine Neigungen würde verzichten müssen, wenn wir zusammen blieben. Letztlich hat das zu unserer Trennung wesentlich beigetragen.

      Das muss bei euch natürlich nicht so sein, ist aber natürlich eine Möglichkeit, auch wenn es sehr traurig sein kann. Wir haben uns damals absolut im Guten getrennt und sind bis heute befreundet (sie ist längst verheiratet), aber damals haben wir beide viel geweint, weil wir uns sehr geliebt hatten und am Ende eher so wie Bruder und Schwester zueinander waren.

      Natürlich ist es wichtig, offen und ehrlich miteinander zu reden. So schmerzhaft es ist. Aber trotz vieler Worte ist am Ende eine Entscheidung zu treffen.

      Kannst du auf das Ausleben deiner Neigung dauerhaft verzichten?

      Wenn Nein: Wäre dein Partner offen für das Öffnen einer Beziehung, selbst wenn er dies vermutlich gar nicht nutzen würde?

      Wenn wieder Nein: Dann wird es schwierig und die Trennung ist eine sehr realistische Option. So war es jedenfalls bei mir.

      Falls er aber Ja sagt, könnt ihr die Öffnung der Beziehung ausprobieren. Vielleicht unterschätzt du ihn da auch. Manchmal klappt ja in der Realität, was sich im Kopf ganz scrhecklich anfühlt. :)

      Gentledom schrieb:



      1. Wird dieser Umstand über kurz oder lang zu einer Trennung führen?
      2. Kann man auf BDSM verzichten?
      3. Kommt es wohl oft vor, dass man es toll findet wenn man das alles so liest und es dann real vielleicht gar nicht mag? Wenn ich es ausprobiere, setze ich immerhin meine Beziehung aufs Spiel und vielleicht für nichts?
      1. Nein, nicht zwangsläufig.
      Eine Beziehung, Ehe sollte (für mich) aus mehr als daraus bestehen. Ich habe mich damals für den Menschen und nicht für die Sub entschieden und geheiratet, das sich irgendwas irgendwann manifestiert konnte man ja nicht absehen.
      Wenn jemand dem Kink mehr Gewicht als der Beziehung beimisst kann das durchaus zur Trennung führen.
      Für mich bedeutet eine Ehe auch das man Rücksicht auf die Bedürfnisse des Partners nimmt und die Eigenen in den Hintergrund stellt, es muss ein Kompromiss her mit dem beide leben können.

      2. Kann man. Ob das Glücklich und Zufrieden macht steht auf einem anderen Blatt und muss jeder für sich entscheiden. Es kommt darauf an wie viel sonst noch in der Beziehung "passiert"

      3. das kommt doch bei allem vor.......aber wer nicht wagt der nicht gewinnt und wenn die Beziehung sonst in Takt ist kann man wild darauf los experimentieren

      Bei uns war es ziemlich genau so wie bei vielen hier. Das größte Problem ist die nicht vorhandene Kommunikation. Reden ist das Wichtigste in der Beziehung.
      Wir haben unseren Weg gemeinsam gefunden (da waren wir ca. 15-17 Jahre verheiratet, keine Ahnung wann das genau war)

      Gentledom schrieb:

      Ein ganzer Fragekomplex tut sich auf wenn jemand einen Freund/Freundin hat, welcher die Neigung ablehnt oder sie zumindest nicht teilt.


      1. Wird dieser Umstand über kurz oder lang zu einer Trennung führen?
      2. Kann man auf BDSM verzichten?
      3. Kommt es wohl oft vor, dass man es toll findet wenn man das alles so liest und es dann real vielleicht gar nicht mag? Wenn ich es ausprobiere, setze ich immerhin meine Beziehung aufs Spiel und vielleicht für nichts?

      1. Meine persönliche Erfahrung, nur wenn auch andere Dinge in der Partnerschaft nicht gut laufen.

      2. Auch hier rein persönlich, ja wenn alles andere stimmt.

      3. Ich denke öfter als darüber berichtet wird.


      Zu 1 und 2 , ich habe in meiner 20 jährigen Vanillabeziehung so lange bewusst nichts vermisst bis auch andere Probleme aufgetreten sind. Dennoch würde ich jetzt nicht mehr bewusst auf BDSM in einer Beziehung verzichten wollen aber da Gefühle ja nicht immer steuerbar sind ....

      Gefangen habe ich mich dennoch nie gefühlt, schlussendlich hat man ja die Möglichkeit sich zu trennen. Wäre ich wirklich unglücklich gewesen, allein aufgrund der fehlenden Möglichkeit meine Neigung zu leben hätte ich das vermutlich auch getan.

      Die Frage nach dem Öffnen einer Beziehung stellt sich für mich nicht, gibt Dinge die Teile ich nicht, dazu gehört mein Partner und umgekehrt möchte ich mich auch nicht teilen müssen.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Hallo

      Ich bin mir meiner devoten Neigung seit meiner Jugend bewusst. Ich habe Diese dann auch durch einige kurze Beziehungen oder Affären ausgelebt. Als ich meinen Mann vor 13 Jahren kennen lernte, wusste ich, dass ich mich zwischen meiner "Neigung" und meinem Mann entscheiden muss. Aus Liebe zu ihm habe ich meine Bwdürfnisse unterdrückt. Unterdessen haben wir Kinder und führen eine ganz normale Ehe mit Hoch und Tiefs. Als die Kinder kamen und die Ehe noch frisch und aufregend war, gelang es mir gut, meine Bedürfnisse in eine Schublade zu stecken und diese so gut als möglich zu ignorieren. Vor ca. einem Jahr habe ich gemerkt, wie meine Bedürfnisse wieder an die Oberfläche kommen. Der Wunsch nach Dominanz wurde fast täglich mehr und intensiver. Es hat mich sehr belastet, diesem Drang nicht nach geben zu können. In einem Chat habe ich einen Mann getroffen... Komischerweise hat es auf Anhieb gepasst. Nach langem Schreiben haben wir uns getroffen. Er ist ein Dom. Erfahren... Vorallem im Bereich Bondage. Wie auch ich ist er verheiratet, hat Kinder und unterdrückte seine Neigungen bis vor kurzem... Wir haben uns ein par Mal getroffen und es ist für mich der absolute Befreiungsschlag! Es ist die beste Entscheidung, die ich seit langem getroffen hab... Aus Liebe zu mir selber und meiner Familie habe ich beschlossen diesem Drang nachzugeben, diese "Affäre" einzugen um das zu sein, was ich schon immer war... Eine Sub.

      Gentledom schrieb:

      1. Wird dieser Umstand über kurz oder lang zu einer Trennung führen?
      2. Kann man auf BDSM verzichten?
      3. Kommt es wohl oft vor, dass man es toll findet wenn man das alles so liest und es dann real vielleicht gar nicht mag? Wenn ich es ausprobiere, setze ich immerhin meine Beziehung aufs Spiel und vielleicht für nichts?
      nicht unbedingt...wenn man gut darüber reden kann , kann eine offene Beziehung eine Lösung sein....

      Kann man vielleicht für eine Zeit...ich könnte das auf Dauer nicht- meine Seel würde leiden

      Kopfkino und Realität liegen häufig sehr weit auseinander - Gefühle kann man nun mal nicht vorher wissen......manchmal hilft eben nur probieren.

      Ja...dieses Risiko besteht......siehe Punkt 2...ja/nein......es ist eine Sache der individuellen Abwägung
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Dann mag ich jetzt auch mal was dazu sagen. Weil taufrisch und noch nicht zu Ende...

      Kurzer Hintergrund:
      Seit 3 Jahren darf ich meine Neigung bdsm ausleben und habe durch einen wunderschönen Zufall meinen - mich zu 100% spiegelnden - Top kennen gelernt. Seit ca 4 Monaten bin ich so glücklich mit dieser Beziehung, dass ich es am liebsten in die ganze Welt hinaus schreien wollen würde - wäre da nicht die Sache mit meiner Ehe. Mein Mann kennt bdsm eigentlich gar nicht und kann mit D/s etc. auch nichts anfangen.

      1.) Das gilt es bei uns heraus zu finden.
      Ich habe es gestern Abend getan. Ich habe es meinem Mann gesagt. Es war ein extrem schwerer Schritt für mich, aber mit der riesengroßen Unterstützung meines Top (wenn auch aus der Ferne) und ganz toller Freunde, habe ich mich stark genug gefühlt es zu tun. Es ist immer schwer, es einer Person zu sagen, die man gern hat und mit der man das Leben bestreiten will.
      Ich bin so froh, dass ich diesen Schritt getan habe. Ich fühle mich frei und wie von einer Last befreit.
      Was das genau nun mit unserer Ehe macht? Keine Ahnung... Meine Idealvorstellung wäre: Er akzeptiert, dass mein Top genauso in mein Leben gehört, wie er (sowas wie polygam/polyamore). Wenn er das nicht akzeptiert, entscheide ich mich für meinen Top und gegen die Ehe. Ich habe für mich fest gestellt, dass er und unser bdsm mich viel glücklicher macht, als die Ehe. Hört sich sicherlich hart und egoistisch an. Aber an dem Punkt bin ich gerade. Hier stimme ich @Amarena in ihren 3 Entscheidungen voll zu. Entweder kein bdsm, monogam, oder offene Beziehung. Ich persönlich möchte nie mehr auf die Beziehung zu meinem Top (bzw auf das ganze bdsm) verzichten.
      Sowas wird einem auch immer erst so richtig genau in solchen Momenten klar, und das zu kommunizieren ist wirklich sehr schwer.

      Was mich zu Punkt 2) bringt:
      Nein, kann man meiner Meinung nach nicht. Bei uns steht es gerade zur Debatte, ob ich damit meinem Mann zu liebe aufhören kann. Ganz klar: nein! Ich bin jetzt so weit gekommen, das kann und möchte ich mir nicht wieder nehmen lassen.
      Dann fragte er, ob er das nicht auch für mich machen könnte. Da sage ich wieder: nein! Entweder man lebt bdsm oder nicht, es gibt kein dazwischen. Was nützt es mir, wenn er es „mir zu liebe“ tut? Ich merke ja, dass es nicht „echt“ ist. Und dann ist es für mich nicht erfüllend.

      Punkt 3)
      Trifft bei mir nicht zu.

      Ich würde mir wünschen, dass alle Menschen, den Mut haben ihre Neigungen und ihren Kink offen zu kommunizieren und das Gegenüber dann nicht abwertend, sondern liebevoll reagiert!