Rollenspiele,habt hier da bestimme vorlieben?

      Auf der BoFeWo gab es eine Einlage mit Sulkies, die von weiblichen Ponys (richtge Bezeichnung?) gezogen wurde. Alle Beteiligten hatten irre viel Spaß.

      Ich mag das vorbereiten bei einem Rollenspiel und das IMprovisieren- frei nach Schiller ('nur, wo ich spiele, bin ich ganz Mensch' oder so ähnlich ;)
      von daher: mensch sein, auch im Rollenspiel.Wir spielen ständig Rollen in unseren sozialen Zusammenhängen. Und wenn es Dir bewußt ist, kann es auch Spaß machen. Wenn Du darin gefangen bist, musst Du gut für Dich sorgen.
      Jede hat die Freiheit, ihre Grenzen selber zu wählen.
      :knien:

      Rollenspiele

      Rollenspiele waren nie auf meinem Radar. Ich finde das Konzept theoretisch interessant und denke, es kann sicher vielen Leuten helfen, über Hemmungen hinwegzukommen, aber mir ging es immer eher um ein "reales" Spiel (ich hoffe es ist klar wie ich das meine). Ich habe mich auch nie gern für den Fasching verkleidet. Vielleicht bin ich zu ernsthaft dafür. Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass ich mich viel mit Literatur beschäftigt habe, und dadurch völlig unrealistische Standards für die "Performance" im Kopf habe.

      Klar kann man sagen, "Sklave/Herrin" ist ja auch ein Rollenspiel. Stimmt. Es kommt mir nur weniger "abgehoben" vor als zB Lehrerin/Student. Es ist näher an meiner Realität.

      Einmal habe ich von einer Profi Domina ein Rollenspiel verlangt, um es auch mal auszuprobieren. Das war ganz nett, aber ich denke, wenn jemand so gar kein schauspielerisches Talent hat, kommt halt leicht eine Clownsnummer raus. (Und damit meine ich durchaus nicht nur die Dame... ich kann das selbst nicht.)

      Daheim mit meiner Frau... mir kommt vor, das wäre nichts. Wir würden vermutlich viel kichern und dann Vanilla Sex haben.

      Diejenigen von euch, die gerne Rollenspiele spielen, wie seht ihr denn das? Ist euch die schauspielerische Qualität ganz egal, oder seid ihr alle insgeheim Hamlets? Geht es mehr um die Kostümierung? Welche Rollenspiele geben euch den Kick, und warum gerade diese? Wenn ihr einem Skeptiker die Idee von Rollenspielen schmackhaft machen wolltet, was würdet ihr sagen?
      Mir geht es auch so, dass sich Rollenspiele komisch anfühlen. Kann ich mir für mich nicht wirklich vorstellen, dass mir das was geben könnte. Ich bin ich und schauspielen kann ich nicht gut.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Welche Rollenspiele kennt ihr denn so? Also ich fange mal mit den Klassikern an, um die abzuhaken, prinzipiell müsste ja alles gehen, wo man irgendwie einen Machtunterschied konstruieren kann, und das ist im Grunde fast jede zwischenmenschliche Situation - vielleicht finden wir ja Variationen, die für Leute mal was Neues sind und einen unerwarteten Kick geben könnten... (ich werd sie hier nicht gendern, das ist mir ein bissi zu viel Arbeit für diesen Zweck, es versteht sich ja, dass alle Kombinationen möglich sind)

      • Lehrer/Schüler
      • Chef/Sekretär
      • Pilot/Steward
      • Pony, Hund, andere Tiere
      • Krankenschwester/Patient
      • Domina/Sub (wie gesagt, auch eine Art Rollenspiel!)
      • König/Ritter
      • Polizist/Gangster
      • Folterknecht/Gefangener
      • "James Bond"
      • Masseur
      • Trainer (im Fitnessstudio)
      • Gang-Leader/Mitglied
      • Mafiaboss/Untergebener

      newblackshaddow schrieb:

      Mir geht es auch so, dass sich Rollenspiele komisch anfühlen. Kann ich mir für mich nicht wirklich vorstellen, dass mir das was geben könnte. Ich bin ich und schauspielen kann ich nicht gut.
      Ich kenne das so, dass es Rollen gibt, die ich einfach "fühle" (immer zu Zeiten. nicht ununterbrochen) und dann muss ich gar nicht großartig schauspielern, um sie aus mir heraus zu lassen ;)

      Bei meinem Mann und mir läuft es zur Zeit so, dass wir neben unserem "normalen Alltags-Selbst" bestimmte Stamm-Rollen haben. Die laufen im Hintergrund mit und können wir jederzeit einfach aufnehmen, wenn es gerade passt. Das geschieht dann einfach, wir setzen uns nicht hin und sagen, so, ab jetzt spielen wir ein Rollenspiel.

      Was bei uns immer mal geht, ist Herrin / Diener, Chefin / gewiefter Untergebener, Mensch / Tier oder Mensch / Gnom.

      Als Schreibrollenspiele außerhalb von BDSM mochte ich auch Kommandant / Crewmitglied, Elite / Underdog, das auch gerne in Kombination :D
      Ich kann mit Rollenspielen überhaupt nichts anfangen…
      Ein Ex meinte einmal, er müsse nach dem Duschen im Blaumann, den er aber oberkörperfrei trug, ins Schlafzimmer kommen und einen auf Dicke-Hose-Klempner machen…
      Das war einerseits komplett unvorbereitet und andererseits einfach nur total lächerlich und ein Fremdschämen pur….
      Meine Reaktion war entsprechend und er hat’s dann gelassen (Den Göttern sei Dank!)
      Keine Lüge reicht je bist zur Wahrheit - keine Kette reicht länger als zur Freiheit
      So richtig kann ich mit Rollenspielen auch nix anfangen, das fühlt sich für mich unnatürlich an ^^ Mit so manchen Aufforderungen hätte ich wahrscheinlich auch ernsthafte Probleme, entweder aus Scham und Verzweiflung zu weinen, oder (noch schlimmer) haltlos raus zu kichern 8| Nachdem ich schon auch gar nicht gern in eine Rolle gedrängt wäre, die ich als wenig geschmackvoll empfinde - "sei meine Schlampe und strippe für mich", "krieche wie ein Regenwurm über den Boden" oder "zieh dich nackt aus, Gefangene" :golly: Buah, das würde katastrophal enden....

      Was ich wirklich sehr mag, sind Spielarten, die sich von unserem normalen Sexualverhalten etwas unterscheiden.

      Mein Mann packt mich beim Sex durchaus härter an, was selbstverständlich abgesprochen und uns beiden angenehm ist. Da gibt es schärfere Ansagen, eher handfestes Greifen in mein Haar, ich werd gern mal rückwärts auf's Bett geschmissen oder er verpasst mir eine Ohrfeige. So mögen wir das :love:

      Und doch, in mir schlummert heimlich auch ein Geschöpf, das gern sanft behandelt wird. Liebt er mich alle hundert Jahre mal auf eine Weise, als würde er das zum ersten Mal in meinem Leben tun, fliegen die Schmetterlinge kreuz und quer durch meinen Bauch :rot: Da gibt's dann keine Grobheiten und keine derben Worte. Sondern er fasst mich zart am Kinn, hebt mein Gesicht zu ihm hoch, dass ich seinem Blick standhalten muss, vielleicht drückt er mich vorsichtig aber unausweichlich an eine Wand, und dann küsst er mich. Langsam, überlegt, immer mit seinen Händen an meinen Wangen, meine Hände können durchaus auf dem Rücken verschränkt sein - es liegt jedenfalls ein besonderer Zauber darin <3
      Wenn mein Mann Sex wünscht, ist das eher mit Kerzen, vielleicht einer Augenbinde aus Seide, feinen Dessous und einer getragenen Stimmung verbunden. Entscheidet er sich für ein weißes Oberhemd, ein schönes Rasierwasser und die gute Armbanduhr, sehe ich das auf den ersten Blick und kann mich wirklich darüber freuen.
      Weniger dominant empfinde ich ihn insgesamt nicht, im Gegenteil. So wie er mich anfasst, besteht für uns beide gar kein Zweifel, dass er den Rhythmus hier vorgibt.
      Es passt es auch in diesen Rahmen, dass er mich dabei schlägt. Bestimmt nicht demütigend und auch nicht mit einer besonders schmerzhaften Gerte. Er wird den Flogger nehmen, eventuell auch nur die Hand oder seinen selbstgedrechselten Holzriegel. Weh tut mir das immer, Tränen tropfen auf's Kissen und ich tue mich wie immer schwer mit Schmerzen. Aber die haben auch eine ganz andere Wertigkeit als sonst, und ich fühle mich dabei stolz und schön. Nicht immer erlaubt er mir sonst zu kommen, bei einem solchen Setting tut er das aber sehr großzügig. Das Allerbeste ist dann die Ruhe danach, nackt an seine Schulter gekuschelt, im Winter schürt er meistens den Kamin für mich an, und wir müssen gar nicht viele Worte darum machen, sondern uns einfach an der Hand halten.

      Also das alles ist kein lupenreines Rollenspiel, eher eine seltene Variante unseres Machtgefälles, die mich ob ihrer raren Verfügbarkeit schon sehr berührt. Mir würde es nicht einfallen, das aktiv von ihm zu erbitten oder Vorbereitungen in diese Richtung unaufgefordert zu treffen. Weil er es eben nur ganz vereinzelt und immer unangekündigt so macht, empfinde ich es wohl als besonders kostbar :saint:
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.

      bettulamettu schrieb:

      Diejenigen von euch, die gerne Rollenspiele spielen, wie seht ihr denn das? Ist euch die schauspielerische Qualität ganz egal, oder seid ihr alle insgeheim Hamlets? Geht es mehr um die Kostümierung? Welche Rollenspiele geben euch den Kick, und warum gerade diese? Wenn ihr einem Skeptiker die Idee von Rollenspielen schmackhaft machen wolltet, was würdet ihr sagen?
      Schauspiel - bzw. Einfühlbegabung sollte für mich schon vorhanden sein. Ich selbst habe sie auf jeden Fall; ich liebe sowohl das Schreiben als auch das Schauspiel. Wobei ich das eine Art Alter Ego von mir selbst früher verkörpern möchte, also eine Mischung aus der Person, die ich real war und der, ich gern gewesen wäre. Also wäre es nicht nur gespielt oder künstlich.

      Alleinerziehende Stiefmutter und Stieftochter fasziniert mich in Phantasien und Geschichten seit einiger Zeit.
      "Nenne dich nicht arm, wenn deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind.
      Wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat."
      (Marie von Ebner - Eschenbach)
      Da ich noch kein "richtiges" Rollenspiel ausprobiert habe, kann ich nicht auf Erfahrungen zurückgreifen. Ich vermute, es liegt mir nicht so - ich kann nicht gut schauspielen (glaube ich).
      Was mich aber mal interessieren würde, wäre eine Art Entführungsrollenspiel. Einfach weil ich schon immer eine besondere Vorliebe für Entführungsgeschichten hatte und sich das im wirklichen Leben natürlich eher nicht anbietet. ;) Eigentlich bin ich dafür auch zu nett, natürlich. Aber mal so eine Rolle spielen, würde mich interessieren.
      Es müsste aber, glaube ich, schon eine passende Location sein, weil ich mich da sonst gar nicht reinfühlen kann.
      Stelle es mir generell schwer vor, in so eine Rolle hineinzufinden.

      Alexis Raven schrieb:

      Was mich aber mal interessieren würde, wäre eine Art Entführungsrollenspiel. Einfach weil ich schon immer eine besondere Vorliebe für Entführungsgeschichten hatte und sich das im wirklichen Leben natürlich eher nicht anbietet. ;) Eigentlich bin ich dafür auch zu nett, natürlich.
      Ja genau :) im Rollenspiel kann man Dinge tun und fühlen, die man im wahren Leben nicht umsetzen kann oder die schlichtweg viel zu extrem oder gefährlich wären. Und für die man zum Glück auch im wahren Leben zu nett ist. Gerade als Dom / Sadist...
      Hallo zusammen,

      ich habe früher LAPR´s gemacht, also Life-Rollenspiele. Hauptsächlich das Spiel "Vampire, the Masquerde". Dabei haben wir zum Teil auch in der Öffentlichkeit gespielt, zum Beispiel mitten in München in einem Park. Der "Clou" war, das man zwar gespielt hat, aber die Außenstehenden davon nichts mitbekommen sollten. Somit sind mir Rollenspiele nicht fremd.

      Was hat das jetzt mit der Eingangsfrage zu tun, nun ich könnte mir im BDSM Kontext sehr gut ein Rollensiel vorstellen. Erfahrung habe ich damit leider noch nicht.

      so long...
      WolfStar
      “Is all that we see or seem, But a dream within a dream?” Edgar Allan Poe

      "Of all the things I've lost I miss my mind the most." Ozzy Osborne
      Jetzt ist mir doch noch das böseste Frauchen für meine Hunderollenspiele eingefallen, was völlig naheliegend ist. Der absolute Albtraum eines jeden Hundehalters. Die weibliche Person, vor der ich damals, als ich als Kind einen Hund hatte, so viel Angst hatte. Davor, dass sie meinen Hund sich holen würde.

      Ich habe in allen Pet Play/Puppy Spielen nie an Disney gedacht. Hätte ich es, wäre mir direkt Cruella De Vil eingefallen. Seit dem Prequel Cruella auf Disney Plus kann es auch eine junge Cruella sein. Die mehr sexy, aber trotzdem modebewusst und sadistisch ist. Das, was mir im Film aber alles an Härte gefehlt hat, könnte ich als Rollenspiel wahr werden lassen.