Wie starte ich eine TPE Beziehung?

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      Wie starte ich eine TPE Beziehung?

      Wie gelingt der Einstieg in eine TPE Beziehung, worauf sollte man dabei achten?

      gentledom.de/bdsm-und-beziehun…erschaft/wie-tpe-starten/
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Für uns hat sich vor allem am Anfang sehr schnell herausgestellt, dass TPE eine stabile Beziehung voraussetzt. Wir haben uns sehr geliebt, unsere Ehe war gut, wenn auch etwas langweilig, die Verhältnisse soweit geordnet. Und als wir nach einigen Monaten des Ausprobierens beide Geschmack an der D/s-Konstellation fanden, haben wir uns Richtung TPE vorgewagt. Da kamen noch etliche Stolperfallen und Zerreißproben, und eine ohnehin schon angeknabberte Beziehung hätte bei uns dem Prozess von Try und Error wohl nicht standgehalten X/
      Sehr sinnvoll hat sich auch erwiesen, die Dinge flexibel und locker anzugehen. Ich musste mir klar werden, dass Streitigkeiten, Stress, Zeitmangel, gesundheitliche Probleme oder Kindersorgen nicht verfliegen, nur weil Ehemann und Ehefrau gerne TPE ausprobieren möchten. Wir haben viel miteinander gesprochen, und wir waren gnadenlos ehrlich. Da kamen auch unsere Fehler auf's Tableaux, und das war gar nicht so leicht für mich. Dass mein Mann Verfehlungen und Verhaltensweisen offen anspricht und mich maßregelt. Ich musste lernen, seine Dominanz zuzulassen und an mir zu arbeiten. Genauso musste und durfte ich aber auch lernen, dass er nicht deshalb perfekt ist, weil ich ihn mit Herr anspreche. Es galt, einen anständigen Ton zu finden, um Mißstände vorzutragen, ehrlich meine Gefühle zu schildern und statt in der Schmollecke rumzukriechen, auch mal einen konstruktiven und sachlichen Vorschlag zu bringen. Insgesamt hat TPE unsere Beziehung erwachsener gemacht, wir sind offener miteinander, und ich kann es mittlerweile zulassen, dass mein Mann die letztgültige Entscheidung trifft. Die kann auch gegen meinen Willen oder Geschmack sein, aber sie wird unserem gesamten Hausstand niemals schaden.

      Ein Inspiration fand ich immer Menschen bzw. Paare auf Stammtischen, mit denen man locker und ungezwungen ins Gespräch kommen konnte. Daraus haben sich auch Freundschaften ergeben, und ich habe unendlich viel gelernt. Vor allem hat es mich getröstet, dass die allermeisten Leute da draußen ein völlig "normales" Leben führen. Da gibt's Kinder, Haus, Hund, Eltern, Beruf und den ganzen alltäglichen Kram. Irgendwie dachte ich ganz zu Anfang, dass TPE echt bedeuten könnte, ich knie von früh bis spät in einem Korsett in der Ecke und gucke die Wand an :pillepalle: Möglicherweise gibt es Paare, die gerne eher abgeschieden von der Welt leben, sich vorwiegend in Kreisen von Gleichgesinnten bewegen, der Tag streng reglementiert ist und bei der vielleicht Sub darin aufgeht, ausschließlich dem Herrn oder der Herrin zu dienen. In meinen Gedanken finde ich das einen durchaus romantischen Lebensentwurf :rot: Aber ich bin nun mal das Kind meiner Eltern, die Mutter unserer Kinder, Beamtin meines Freistaats, Bewohnerin eines Kuhdorfes, bissl Ehrenamt, Freundeskreis, Haus und Verwandtschaft gibt's auch noch.
      So gesehen waren meine Ideen ziemlich realitätsfern! Da gibt's so viele tolle Menschen, für die TPE eine Bereicherung und insgesamt eine absolut selbstverständliche und unaufgeregte Lebensform ist. Also, ihr alle, DANKE für Inspiriation, Beispiel und ganz viel Spaß auf den Stammis :blumen:

      Als wir tiefer ins TPE eingestiegen sind, habe ich das schon zunehmend strukturierter angepackt. Im Forum hab ich mich vielfältig belesen und die verschiedensten Ansätze angeschaut und für mich / uns hin und her überlegt. Und dann hab ich meinem Mann auch Vorschläge gemacht, Wünsche formuliert und mit ihm zusammen das ein oder andere Experiment gewagt. Er hat sich im Gegenzug ein Grundgerüst überlegt, wie wir leben wollen, was wir bewältigen können und was für uns beide passt. Zum Beispiel ist es sehr schön für uns, dass ich erst nach ihm mit dem Essen beginne. Dass ich mein Essen aber aus einem Hundenapf verzehre, haben wir aus Gründen der Praxistauglichkeit augenblicklich verworfen.
      Also wir haben da echt am Küchentisch zusammen gesessen und "geplant", wie es wäre, wenn ich künftig nur noch auf dem Boden sitze, wenn der Fernseher läuft. Wir haben Kinder, was denken die sich wohl? Gilt das auch bei "Fremdbesuch"? Worauf sitze ich eigentlich? Auf dem harten Holzparkett? Sollten wir einen Flauscheteppich anschaffen? Gibt es sonstige Hindernisse? Was macht das mit meinem Herrn und mir? Kann man das auch wieder abblasen?
      Solche Fragen wurden da durchaus im Voraus besprochen, und dann haben wir uns halt dran gewagt. Vieles hat durch gute Planung dauerhaft Einzug gehalten, ich würde mich niemals freiwillig auf dieses Sofa im Wohnzimmer setzen :thumbsup:
      Manches wurde auch wieder abgeschafft. Es war zum Beispiel zunehmend ein Problem, dass ich meinen Mann mit "Sie" ansprechen soll, wenn ich das Halsband trage. Rational begründen konnte ich das eigentlich gar nicht, aber ich war ängstlich, wie erstarrt, und habe mich vor der direkten Anrede "gedrückt". Mein Mann hat meine Not erkannt, wir haben das besprochen, er hat dafür andere Regeln getroffen, die ihm meine Ehrerbietung zeigen können - und alles war zur besten Zufriedenheit geordnet.

      Im SM-Bereich gab es anfangs mehr Tränen als viel Genuss, das war leider so :cursing: Ich wollte so viel auf einmal, meine unbegrenzt masochistische Ader existierte aber nur in meinen Wunschträumen, dazu oft quälende Fragen, warum ich sowas Schmerzhaftes eigentlich mit mir machen lasse.... ;( Darum auch hier: erkenne dich selbst! Mittlerweile wissen wir, dass ich "kleine Schmerzen" wunderbar genießen kann, bereitet er mich gut vor, wagen wir auch härtere Gangarten. Überhaupt, es gibt Schmerzen, die nicht von einem Schlagwerkzeug kommen. Befriedigung kann ich rein aus dem Gefühl ziehen, ihm zu dienen. Ein Blowjob ist auch dann mega für ihn, wenn ich es nicht gern tue und ein grimmiges Gesicht dazu mache. Ich kann Schmerzen aushalten, weil ich ihm vertraue. Sex und SM müssen nicht gleichzeitig erfolgen, das war auch ein Lernprozess. Sex ohne Lust kann mich sehr glücklich machen. Alles das wusste ich noch gar nicht, als ich begann, mich über TPE zu informieren.

      Ich denke, es ist sehr wichtig, dass die beiden Partner grundsätzlich positiv und ohne Druck an eine TPE-Beziehung herangehen, flexibel in der Ausgestaltung bleiben, neugierig sind, zusammen Rückschläge bewältigen können, gut miteinander reden und ehrlich zueinander sind. Ob sie einander lieben müssen? Ich weiß gar nicht, wenn ich ehrlich bin.... Für mich gesprochen: ja, ich kann das nur mit dem Mann, den ich so sehr liebe. Aber womöglich klappt sowas genauso gut in einer Spielbeziehung, einer offenen Beziehung oder noch einer ganz anderen Konstellation?! Da will ich wirklich nicht über Eier gackern, die ich nicht gelegt habe :rolleyes: Wäre eigentlich auch mal eine interessante Diskussion?
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.
      mich würde interessieren was versteht die/der TE unter TPE?
      Geht es um ein traditionelles Rollenbild? Oder geht um darum Richtung H/s zu gehen?
      Zwei verschiedene paar Schuhe, die aber gerne unter einem Begriff zusammengefasst werden.
      Auf welcher Seite steht die Person die die Frage gestellt hat?
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.
      Warum soll / muss es Tpe sein?
      Es gibt eine Frage, auf die man eigentlich kaum ein Antwort finden kann.
      Auch wenn ich mich damit jetzt nicht beliebt mache, aber für mich hat es etwas vom " Doktor-Sommer-Team".
      Wie kann ich ihr / ihm sagen dass ich ihn/ sie liebe?
      Wie fange ich eine Beziehung mit ihm / ihr an?
      Beliebig erweiterbar....


      Sorry....aber wenn man den Anfang noch nicht kennt , wie kann man dann an das Ende denken?
      Tpe zeichnet nichts aus! Auch wenn es häufig mit besonders reflektiert besonders innig in einem Kontext genannt wird...es bedeutet absolut gar nichts! Außer das man besonderen Wert darauf legt, dass man eine "spezielle Beziehung" führt!

      Was will TE denn wirklich erreichen?....abgesehen davon, dass die Beziehung als Tpe "durchgeht"?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Callimorpha ()