Die Zeit heilt alle Wunden!?

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      Die Zeit heilt alle Wunden!?

      Die Zeit heilt alle Wunden, so sagt man.
      Ist die Zeit wirklich dieses Wundermittelt?
      Ich hoffe es. Jetzt ist es schon ein gutes halbes Jahr her, ein gutes halbes Jahr, in dem ich nicht mehr seine sklavin bin.
      Und es fehlt mir so sehr.
      Es fehlt mir, ich vermisse es und ich habe das Gefühl eine solche Beziehung nie wieder zu finden, nicht so wie ich sie mir vorstelle.
      Vielleicht sehe ich da aber zu schwarz.

      Welche Tücken eine solche Trennung mit sich bringt war mir nicht bewusst.
      Anfangs verzichtete ich bewusst auf alle Rituale, strukturierte meinen Alltag neu, gab liebgewonnene Routinen auf.
      Das führte nur nicht zu dem Ergebnis welches ich mir erhofft habe.
      Es brachte Unsicherheit und Chaos in mein Leben.
      Mittlerweile gesteht ich mir vieles wieder zu, ich brauch einfach diese erlernten Routinen, die Rituale, die mein Leben so sehr bereicherten. Auch wenn es sich :pillepalle: anhört, bin ich dazu übergegangen einfach das zu tun, wonach mir gerade ist. Wenn das Bedürfnis aufkommt vor dem Tisch zu knien beim Essen, dann mache ich es, wenn ich mich in meinem Bett nicht wohl fühle, dann schlafe ich davor.


      Kennt ihr das auch?
      Wie geht ihr damit um?

      Nicht falsch verstehen, es geht mir nicht schlecht damit, ich wunder mich nur.
      Das genau die Dinge, die mir mal einiges abverlangt haben jetzt fehlen.
      Das diese Elemente aus dem Ds jetzt noch nachwirken.
      Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass ich diejenige war, die am Scheitern der Beziehung maßgeblich beigetragen hat.
      Woran ich auch noch zu knabbern habe.
      Irgendwann heilt die Zeit die Wunden :yes:

      Es dauert, es kann ganz schön weg tun aber wenn es überstanden ist geht man gestärkt hervor.

      Ds-Beziehungen haben durch die Abgabe der Kontrolle, auf der devoten Seite, durch ihre Struktur tatsächlich so ihre Besonderheiten, gerade nach einer Trennung.

      Für dich hast du rausgefunden, es geht dir mit den Ritualen besser. Was spricht also dagegen?
      Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, es gibt Rituale die mir nach einer Trennung wirklich weh taten, einfach weil sie sehr individuell waren, es war halt Seine Handschrift.
      Diese habe ich eine Zeit lang weiter geführt und irgendwie hat dieser tiefe Schmerz auch zu einer Heilung geführt. Mit dem Loslassen können dieser Rituale, konnte ich auch die emotionale Trennung vollziehen, es ging Hand in Hand. Andere Rotuale die mich geerdet haben, hatte ich auch als Single weiter beibehalten, warum auch nicht?

      Dann gibt es auch noch die Möglichkeit, dass man sich selber etwas konditioniert, dass kann vieles sein.
      Einfach sich auf die neue Zukunft vorbereiten, sie etwas in Tagträumen, Illusionen herbei holen. Z.b. kniend an eine neue Zukunft denken, sich für einen neuen Herrn bereit machen, beim aufhübschen unter der Dusch, im Bad, daran denken ;)

      Mit etwas Übung funktioniert es immer besser und wenn dann der Richtige kommt, hat man das Gefühl gut vorbereitet zu sein.

      perdita schrieb:

      Die Zeit heilt alle Wunden, so sagt man.
      Ist die Zeit wirklich dieses Wundermittelt?
      .....
      Nicht falsch verstehen, es geht mir nicht schlecht damit, ich wunder mich nur.

      Das genau die Dinge, die mir mal einiges abverlangt haben jetzt fehlen.
      Das diese Elemente aus dem Ds jetzt noch nachwirken.
      Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass ich diejenige war, die am Scheitern der Beziehung maßgeblich beigetragen hat.
      Woran ich auch noch zu knabbern habe.
      Also alle Wunden heilt die Zeit nicht, nach meiner Erfahrung. Aber man lernt mit der Zeit besser mit Ihnen zu leben.
      Und so ist es ja auch bei dir. Du lernst derzeit, besser mit Ihnen zu leben.
      Das du derzeit denkst, du würdest nie wieder eine solche Beziehung finden, so wie du sie dir vorstellst, ist aus meiner Sicht normal. Du musst ja auch erstmal das eine hinter dir lassen und verarbeiten, bevor du wieder offen für etwas Neues bist. Wie sich dieses Neue dann gestaltet, kann sehr unterschiedlich, aber nichts desto trotz auch sehr erfüllend sein. Im Leben gibt es viele Gabelungen. Und jede bringt etwas anderes zum Vorschein.

      Das du gewisse Rituale beibehalten hast finde ich toll. Ich finde es toll, weil du damit auch einen Weg gefunden hast, für dich selbst etwas zu tun, mit dem du dich gut fühlst. Wie @Callimorpha schrieb, kannst du es ja schon als Teil des Weges betrachten. Als Vorbereitung für das Neue.

      Das es genau die Dinge sind, die dir früher mal einiges abverlangt haben, die dir jetzt fehlen wundert mich nicht.
      D/S ist, wenn es gelebt und nicht gespielt wird, etwas sehr tiefgehendes. Etwas, das die Seele auf beiden Seiten berührt und ein Band zwischen beiden schafft, das sie auf eine besondere Weise verbindet. Einen Teil dieser Verbindung wirst du wahrscheinlich immer mit dir tragen. Die Frage ist halt nur, aus meiner Sicht, wie du damit umgehst. Und da finde ich, hast du einen für dich sehr schönen und passenden Weg gefunden.

      Alles Gute auf diesem Weg. Und wer weiß, was sich hinter einer der nächsten Gabelungen die kommen werden noch verbirgt.
      Kopf hoch und behalte die schönen Erinnerungen im Gedächtnis.
      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform.
      (Rainha)

      „Es ist nicht gut, wenn wir nur unseren Träumen nachhängen und vergessen, zu leben.“
      Harry Potter und der Stein der Weisen
      Liebe perdita (sehr schöner Name übrigens und so voller Gehalt!),

      ich muss gestehen, dass ich wirklich Tränen in den Augen hatte, als ich deinen Text gelesen hab.

      Trauringerweise bin ich sehr empfindsam und kann den Verlust eines Menschen sehr gut nachfühlen, wenngleich meine Erfahrung diesbezüglich eine gänzlich andere ist. Daher ist es mir zumindest ansatzweise möglich, zu verstehen, was es bedeutet, wenn man plötzlich völlig führungslos und alleine ist.

      Normalerweise rät man dazu, alles, was einen an den ehemaligen Partner erinnert, aus seinem Leben zu entfernen, um den größtmöglichen Abstand zu dieser Person zu ermöglichen. In deinem Fall halte ich das jedoch wirklich für keine gute Idee, sondern sogar für fatal. Wenn ich deine Zeilen lese, so erscheint es mir, als könntest du gänzlich den Halt verlieren.

      Wenn du also kleine Rituale in deinem Alltag beibehältst, dann ist das meinem Verständnis nach dein Versuch, Ordnung und Kontrolle über dein Leben zu erlangen.

      Abschließend möchte ich dir noch ans Herz legen, dich mit den fünf Phasen der Trauer (nach Kübler-Ross) zu beschäftigen und zu reflektieren, in welcher Phase du dich im Moment befindest. Ja, dieses Modell wurde egtl. für einen anderen Zweck entworfen, aber es lässt sich auch auf andere Situation anwenden.

      So, und jetzt noch eine Weisheit/ein kleines Zitat:

      Oftmals begegnet man seinem Schicksal auf eben jenen Wegen, die man einschlägt, um es zu vermeiden. (Meister Oogway)

      Ich wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen.

      Fühl dich gedrückt :empathy:
      .
      Wir entwickeln uns alle weiter - auch in der Trauer...

      egal, ob das Schicksal mir einen Menschen nimmt oder er selber geht und mich gefühlt im leeren Raum stehen lässt.

      Die Frage, die sich stellt:
      Was bleibt?
      Was brauch ich für eine sogenannte Übergangsphase?
      Kann ich mir das selber geben?
      Oder muss ich irgendwann damit abschliessen, um für Neues bereit zu sein?

      Ich denke alle diese Fragen werden Dich in geraumer Zeit begleiten und zu jeder Zeit wird dein Ritual und DU Dich verändern.

      Jetzt gibt es vermeintlichen Halt, etwas Struktur und sehnende Erinnerung.
      Mit der Zeit wird es diese Bedeutung verlieren, weil Du Dir das Ritual gibst und es nicht von dem kommmt, der dich tragen sollte.
      Es wird schwächer werden.
      Irgendwann wirst Du es vielleicht ganz ablehnen, weil Du die Frustration spürst, dass man Dich allein gelassen hat.
      Und dann wirst Du merken, dass nur Du alleine, das was Du brauchst an Struktur nur mit Leben füllen kannst, wenn es eine neue Chance, einen neuen Führenden gibt, der Dich spüren lässt, was Du vermisst.

      Und dann, ja dann gibt es 2 Möglichkeiten...
      das ersehnte Ritual ist eines von vielen, aber ihm kommt keine besonderr Bedeutung mehr zu.
      Oder DU erlebst, dass es sich bei deinem neuen Partner ganz anders anfühlt und Du gut darauf verzichten kannst.

      Und ein anderes Ritual gewinnt an Stäke, weil der jetzt Führende einnanderer ist..vielleicht ein Lie <3 bender.

      ...
      Worauf ich hinaus will.... es liegt alles in Deiner Hand, ob Du in der Vergangenheit bleibst, in tieftrauriger Stagnation verharrst oder das Leben suchst.
      Leben ist Bewegung... nach vorn!

      Ich zitiere mal etwas Liedgut von einem osterreichischen Barden:

      Du hoffst, du fehlst an dera Stö
      Wenn's amoe zeng wird deiner Sö
      Die Wahrheit hört man net so gern:
      Es wird ka Wolkn und ka Stern
      Vom Himmel fall'n
      Und es wird net amoe
      A Sta vom andern roll'n
      Es löscht die Zeit
      Mit ihrer Selbstverständlichkeit
      Di langsam aus in jedn Herz
      Und tragt di hamwärts
      Tränen trocknen schnell
      Die Sunn brennt haß
      Und scheint no ganz genauso hell
      Erinnerung is nur a Reifnspur im Sand
      Der Wind wahts zua
      Oft vü zu frua
      Hast as nimma in da Hand

      Tränen trocknen schnell
      Die Sunn brennt haß
      Und scheint no ganz genauso hell
      Erinnerung is nur a Reifnspur im Sand
      Der Wind wahts zua
      Oft vü zu frua
      Hast as nimma in da Hand

      ...
      Ist es an der Zeit:
      "Schau nach vorne und lass los"

      Lg
      Die Eule
      Die Zeit alle Wunden heißt es... doch manche Wunden sind sehr sehr tief und brauchen entsprechend lange und manchmal auch Hilfe beim heilen.
      Ich bin auch noch am Verarbeiten meiner Trennung und es hat sehr lange weh getan.

      Mittlerweile bin ich an dem Punkt angekommen, an dem die Wut und Enttäuschung stärker sind als der Schmerz über den Verlust. Stärker als meine Selbstzweifel warum ich nicht genug war. Ich bin gut genug. Er hatte mich nur nicht verdient und jetzt ist er selber schuld daran, dass er mich verloren hat.

      Tu was dir gut tut. Wenn du Rituale brauchst, dann führe sie wieder ein. Wenn du schreien und laut weinen musst, dann mach das.
      Du schreibst dass du an der Trennung schuld seist, aber erinnere dich daran warum du dich von ihm getrennt hast. Es wird einen guten Grund gegeben haben.

      Ich sehe langsam Licht am Ende des Tunnels und du wirst diesen Punkt auch noch erreichen.