Sadistischer Masochist?

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      Sadistischer Masochist?

      Ich bin immer noch recht neu in dem Thema. Bisher habe ich mit (m)einem Dom auf der submissiven Seite gespielt. Schläge erzeugen bei mir Lustschmerz, haben mich den Kopf ausschalten und fliegen lassen, auch (sexuelle) Benutzung ist absolut mein Ding.

      Die andere Seite hat mich von Anfang an auch gereizt. Hatte auch schon lange Kontakt mit einem (dominanten) Mann, der auch gerne Mal die Sub-Seite ausprobieren wollte. Trotzdem hatte ich ein wenig Angst, ob ich das einfach so umsetzen kann. Vorgestern haben wir uns dann getroffen. Und es war - toll. Aber ganz anders, als ich dachte. Offensichtlich bin ich so richtig sadistisch. Es hat mich ungeheuer erregt, allerdings nicht sexuell. Ich habe mich danach ziemlich überwältigt gefühlt, wie auf einer Wolke. Ähnlich wie auf der Maso-Seite und doch ganz anders (Kopf ausschalten ging dabei ja nicht). Und ich hätte mich zum Schluß fast entschuldigt. Obwohl er gesagt hat, dass es zwar an der Grenze, aber nicht darüber war.

      Jetzt bin ich aber noch viel mehr im Zweifel. Bin ich ein sadistischer Masochist? Ein ganz "normaler" Switcher? Wie gehe ich damit um und wie kann ich die beiden Seiten zusammenbringen. Oder geht so etwas nur getrennt?
      Those who don´t jump will never fly.
      Hallo @bluehorse69,

      es ist doch wunderbar, dass ihr beide Gefallen daran gefunden habt und jeder von euch die eine wie auch die andere Seite genießen könnt! :)

      Ein Switcher ist jemand, der sich sowohl auf der aktiven (Top) als auch auf der passiven (Bottom) Seite wohlfühlt, also beide Neigungen in sich trägt. Bei vielen ist es so, dass phasenweise mal die eine, mal die andere Neigung stärker ausgeprägt ist, während die andere eine Zeit lang in den Hintergrund tritt. Sie werden entweder mit ein und demselben Partner ausgelebt, der ebenfalls Switcher ist, oder mit unterschiedlichen Menschen mit der jeweils passenden Neigung. Bei anderen hingegen hängt es einfach von der Stimmung, der Situation und anderen Faktoren ab, in welcher 'Rolle' sie sich gerade am ehesten sehen bzw. fühlen. Da wird dann recht spontan entschieden, wer welchen Part in einer Session übernimmt. Wieder andere switchen sogar während einer Session.

      Einen 'normalen' Switcher gibt es also gar nicht. ;)

      Wie du damit umgehen sollst? Nun ja, es schien doch alles gepasst zu haben, oder irre ich mich? Erkundet eure Neigungen doch einfach erstmal nach Lust und Laune und Absprache - und habt Spaß! So lange es für euch beide passt und jeder von euch beide Seiten näher kennenlernen möchte, ist doch alles gut.
      Oder ist deine Frage eher so gemeint, dass du überrascht/irritiert bist, weil dir bis zu diesem Erlebnis kürzlich nicht bewusst war, wie ausgeprägt dein Sadismus wirklich ist? Haderst du damit bzw. mit dir? Versuch es doch für den Anfang mal so hinzunehmen, wie es ist, denn das war bis zum jetzigen Zeitpunkt ja eigentlich nur positiv - und auf dich zukommen zu lassen, was da wohl noch alles auf dich warten mag. Eine spannende Reise, findest du nicht auch? Du wirst dich mit der Zeit immer besser kennenlernen, wenn du dich darauf einlässt.

      Nur einen Rat möchte ich dir mitgeben: Redet vorher(!) darüber, was geht und was nicht geht, was im Rahmen ist und was eine Grenzüberschreitung wäre. Und geh es dementsprechend beim nächsten Mal vielleicht ein bisschen langsamer an. Es ist schön, dass du so sehr darin aufgegangen bist, aber gleich beim ersten gemeinsamen 'Spiel' an die Grenzen des Gegenübers zu gehen, ist nicht für jeden etwas. Manche möchten sich lieber Schritt für Schritt vortasten - auch um überhaupt erstmal herauszufinden, wo ihre eigenen Grenzen und Belastbarkeiten eigentlich liegen. Das weiß man ja nicht unbedingt im Vorfeld - und dann ist das Risiko schon recht groß, diese Grenzen ungewollt zu überschreiten und ein besonderes Erlebnis unschön enden zu lassen. Aber wie ihr es angeht, ist natürlich euch überlassen. Ich halte es nur für wichtig, dass ihr zumindest im Groben über eure Vorstellung sprecht und euch Rückmeldungen gebt.

      Viel Spaß beim Ausprobieren! :)
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Hallo @bluehorse69,

      dieses Kopfschütteln habe ich zum Teil bis heute, wobei es merklich besser wird seitdem ich es einfach annehme.

      Sich auf der dominanten Seite zu bewegen löst eine ganz andere Form der Befriedigung aus als die auf der submissiven, zumindest ist es bei mir so.
      Das Gefühl der Macht und der gleichzeitigen Achtsamkeit, für den Menschen der sich mir hingibt, kickt mich auf einer Ebene die anders ist.

      "Es hat mich ungeheuer erregt, allerdings nicht sexuell. Ich habe mich danach ziemlich überwältigt gefühlt, wie auf einer Wolke."

      Ich kann Dir nur sagen: Nimm es an, genieße es, beobachte Dich selbst und deine Gedanken. Rede mit deinem Partner über das was Dich kickt und noch viel wichtiger höre gut zu was ihn bewegt.

      Ansonsten wünsche ich Dir ganz viel Spaß auf deiner Reise und Freude beim Entdecken deiner Seiten.

      Liebe Grüße
      Mondstein

      bluehorse69 schrieb:

      Wie gehe ich damit um und wie kann ich die beiden Seiten zusammenbringen. Oder geht so etwas nur getrennt?
      ich denke das ist bei jedem anders.......

      Ich kann es nur ganz klar trennen..heißt......bei einem Partner bin ich Sub und ein anderer Partner wäre mein Sub und es gäbe auch kein Spiel zu dritt.
      Das Umschalten würde sonst nicht gehen und nur so kann ich beide Seiten voll auskosten.

      Das war aber auch ein Ausprobieren...um dahin zu kommen.

      Du musst halt schauen womit Du Dich wohl fühlst und was für Dich passt
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      Zofe schrieb:



      Oder ist deine Frage eher so gemeint, dass du überrascht/irritiert bist, weil dir bis zu diesem Erlebnis kürzlich nicht bewusst war, wie ausgeprägt dein Sadismus wirklich ist? Haderst du damit bzw. mit dir? Versuch es doch für den Anfang mal so hinzunehmen, wie es ist, denn das war bis zum jetzigen Zeitpunkt ja eigentlich nur positiv - und auf dich zukommen zu lassen, was da wohl noch alles auf dich warten mag. Eine spannende Reise, findest du nicht auch? Du wirst dich mit der Zeit immer besser kennenlernen, wenn du dich darauf einlässt.

      Nur einen Rat möchte ich dir mitgeben: Redet vorher(!) darüber, was geht und was nicht geht, was im Rahmen ist und was eine Grenzüberschreitung wäre. Und geh es dementsprechend beim nächsten Mal vielleicht ein bisschen langsamer an. Es ist schön, dass du so sehr darin aufgegangen bist, aber gleich beim ersten gemeinsamen 'Spiel' an die Grenzen des Gegenübers zu gehen, ist nicht für jeden etwas.
      Liebe @Zofe, erst mal vielen Dank für deinen Beitrag.

      Genau das ist es. Ich bin überrascht, wie viel Spaß es mir gemacht hat. Ich war vorher sehr unsicher, ob ich das überhaupt kann. Und bin dann voll in meinem Sadismus aufgegangen, von dem ich nicht gewusst habe, dass der da ist. Der Masochismus begleitet mich schon mein ganzes Leben. Die andere Seite war gut verborgen und ist mir erst innerhalb des vergangenen Jahres langsam bewusst geworden, als ich ins Ausleben meiner Neigung eingestiegen bin.

      Wir haben seit fast einem Jahr Kontakt, uns aber vorher nur einmal getroffen. Über Grenzen, Tabus haben wir schon ausführlich gesprochen. Wir haben den Ampelcode genutzt und er war nicht mal bei gelb. Also war es wahrscheinlich eher meine Grenze, als ich aufgehört habe. Das Treffen hat aber auch er forciert, ich war viel unsicherer. Noch weiß ich auch nicht, ob das nun eine einmalige Sache war. Es ging uns beiden primär ums Ausprobieren. Nur das Ergebnis bei mir hätte ich nicht erwartet.
      Those who don´t jump will never fly.

      Mondstein schrieb:



      Sich auf der dominanten Seite zu bewegen löst eine ganz andere Form der Befriedigung aus als die auf der submissiven, zumindest ist es bei mir so.
      Das Gefühl der Macht und der gleichzeitigen Achtsamkeit, für den Menschen der sich mir hingibt, kickt mich auf einer Ebene die anders ist.
      Hallo @Mondstein,

      genau das ist es. Der Kick, die Befriedigung danach waren wahnsinnig toll. Und ich will mehr davon. Es ist aber nicht mein Partner und ich weiß auch noch nicht, ob es eine einmalige Sache war. Er hat das Spiel forciert, weil er es unbedingt ausprobieren wollte.

      Liebe Grüße
      Those who don´t jump will never fly.

      bluehorse69 schrieb:

      Offensichtlich bin ich so richtig sadistisch. Es hat mich ungeheuer erregt, allerdings nicht sexuell. Ich habe mich danach ziemlich überwältigt gefühlt, wie auf einer Wolke. Ähnlich wie auf der Maso-Seite und doch ganz anders (Kopf ausschalten ging dabei ja nicht). Und ich hätte mich zum Schluß fast entschuldigt. Obwohl er gesagt hat, dass es zwar an der Grenze, aber nicht darüber war.

      Jetzt bin ich aber noch viel mehr im Zweifel. Bin ich ein sadistischer Masochist? Ein ganz "normaler" Switcher? Wie gehe ich damit um und wie kann ich die beiden Seiten zusammenbringen. Oder geht so etwas nur getrennt?
      Hallo @bluehorse69
      Ich habe hier die Neigung sub angegeben weil diese Seite in mir momentan sehr viel stärker ist (eigentlich wenn man es ganz genau nehmen will bin ich switcherin)
      Ja es ist auch bei mir etwas anderes auf der Sadistischen Seite (dominant bin ich nicht so richtig, aber sadistisch definitiv), es ist die Macht.. die Kontrolle.. der Schmerz des Gegenübers oder das leiden .. muss ja nicht nur mit Schmerz zu tun haben...mich erregt es auch sexuell.. aber anders..
      Ich zum Beispiel lebe es nur mit meinem Partner aus... ich kann das nicht mit 2 Männern ausleben.. weil ich wie gesagt viel stärker auf der Subseite bin und ein schlechtes gewissen gegenüber meinem sub hätte.. das er zu kurz kommt (habs probiert und geht einfach nicht..). Zum Glück ist mein Schatz genau das Gegenteil von mir.. Ich devote-masochistische sub mit einem sadistischen Verlangen.. und er Dom-sad mit gutem masoanteil aber wenig dev.
      Ich habe es jetzt mal versucht zu benennen.. obwohl ich das schon länger aufgegeben habe... liegt vielleicht daran das ich es in einer langjährigen Partnerschaft auslebe und nicht mehr alles benennen muss für mich.. Hauptsache es macht beiden Spass... ganz am Anfang wollte ich mich genau wie du beschreiben oder verstehen können.. aber ich habe soviel an mir entdeckt im Laufe der Jahre das ich das aufgegeben habe :pardon:
      Also das zusammenbringen kommt auf Dich und deinen Partner an...das musst du ausprobieren..
      damit umgehen offen..ehrlich mit dir selber und mit einer gewissen Geduld mit dir selber.. probier aus wenn du kannst und lerne dich damit selber kennen.. mein Schatz hat da ein gutes Motto von Anfang an als wir zusammen kamen sagte er immer:
      Nichts muss, alles kann!
      Ich wünsche Dir viel Spass beim weiteren entdecken deiner Neigungen... und wie schon gesagt wurde.. aufeinander achten und reden was gut war was nicht...
      das Motto ist nicht immer höher.. weiter.. schneller..
      eher: tiefer .. näher ..langsamer sprich mit Geduld
      Unterwerfung ist ein Geschenk, geboren aus Stärke, genährt durch Vertrauen und erhalten durch Respekt und Achtung.