Informationsaustausch zur Erziehung einer Sub in einer festen Partnerschaft

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      Hera, ich finde deinen Rat überhaupt nicht abstrakt. Reden ist doch etwas konkretes. Ich bin nur irritiert, wenn sogar reden und das Kommunizieren der eigenen Bedürfnisse als etwas negatives dargestellt wird und da bin ich dann schon neugierig, wie dann Beziehung, und damit meine ich jede Art von Beziehung, funktionieren soll. Ebenso der Apell keine Aufgaben zu setzen, auch da finde ich es dann spannend, wie sich auf einer solchen Ebene dann BDSM entwickelt und möchte mehr erfahren.
      Deinen Rat mit dem langsamen Heranführen werde ich beherzigen. Ich denke auch, dass ich dies in meiner konkreten Situation und bezogen auf meine Sub im richtigen Tempo mache, da auch gestern Abend von ihr ausgehend der Wunsch geäußert wurde, demnächst gemeinsam ihr ein neues Clubkleid zu kaufen und die Hoffnung ausgedrückt wurde, dass man bald mal wieder in einen Club gehen kann. Insofern hat ja meine Vorgehensweise was Club anbetrifft funktioniert. Also zeigen (reden + Kopfkino im Zuge von Vetbalerotik), ihr die Wahl überlassen, anfassen (Clubbesuch ohne Erwartungshaltung) und jetzt schaut man, wie sich das entwickelt.
      Mit der neuen Aufgabe ist es die gleiche Vorgehensweise. Aber natürlich muss man da genau hinschauen, dass in Sub selber die Lust entsteht, es ausprobieren zu wollen, und eben nicht es zu tun, um gefallen zu wollen.
      Und bei allem, und die sollte eine Selbstverständlichkeit sein, muss Dom immer die Tabus achten.
      Wobei ich natürlich überlegen kann, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, mich erst einmal ausschließlich um die Reduzierung des Schamgefühls und die Steigerung der Zeigefreudigkeit zu kümmern, bevor ich diese freiwillige Aufgabe stelle.

      Andererseits wird bei uns in der Kommunikation um diese vierte Aufgabe gar kein großes Aufheben gemacht und beim Sex benutzen wir seit einigen Monaten einen Dildo, der für das Kopfkino den zweiten Mann bzw. Schwanz repräsentiert, und worauf sie in ihrer Geilheit anspricht. Nun muss mich niemand darauf aufmerksam machen, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem Einsatz eines Dildos und eines zweiten Schwanzes aus Fleisch und Blut. Aber um letzteres geht es ja nicht, sondern erst einmal um das Kopfkino.
      Eine Aufgabe könnte sein, sie Neigungslisten ausfüllen zu lassen. Wenn ich das nicht überlesen habe, habt ihr sowas noch nicht gemacht?
      Vielleicht findet sie ja Sachen interessant, an die du bisher noch gar nicht gedacht hast?

      Wenn dem so wäre, könnte die nächste Aufgabe sein, dass sie näher beschreibt, was sie sich darunter vorstellt (mündlich/schriftlich/Ängste/Erwartungen).
      Was davon du umsetzt und wann, liegt ja in deiner Hand.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Ich hatte oben geschrieben, dass wir die Neigungsliste auf der Gentledom Seite verwenden und diese jedes Jahr neu ausgefüllt wird und sich da auch Verschiebungen auftun.

      Beim ersten Mal sagte ihr so gut wie nichts auf der Liste etwas und so wurde meinerseits viel erklärt und da wo Neugierde entstand, war es dann meine Aufgabe als führender Part für die Umsetzung zu sorgen.

      Aber in meinem Selbstverständnis auch Grenzen, nicht Tabus, zu verschieben, wo ich das Potenzial hierzu sehe, z. B. was den Einsatz von Plugs anbetrifft. Das verstehe ich unter Erziehung.
      Erziehung kann auch bedeuten, Gelerntes zu verinnerlichen. In diesem Thread geht es für mein Dafür halten um eine Absolution, die dieses Forum Dir, @ExarKun für Deine Lehrmethoden aussprechen möge. Dabei geht es beim Erreichen einer Grenzverschiebung nicht um den gewonnenen Raum, sondern die nächste Front. Deine "Kämpfe" führst Du mit Bedacht und Gefühl, keine Frage. Doch scheint es mir, dass Dir ein wenig der Blick auf die gewonnenen Möglichkeiten abhanden gekommen ist.
      Denn die Entwicklung, die Du richtigerweise anstreibst, kannst Du nicht alleine gehen. An Deiner Stelle würde ich Dir empfehlen, Deine Sub zur treibenden Kraft hinter ihrer eigenen Entwicklung zu machen. Lass sie sich nach Deinen Methoden verzehren. Zeig ihr wie geil das alles ist und lerne, die Dinge so zu tun, dass sie es genießen kann, bis sie mehr will. Ganz von alleine. Dann ist sie offen für die nächsten Schritte und wird Dir aus der Hand fressen, anstatt überrumpelt mit Deinen Erwartungen zu kämpfen.
      Wenn es dir um Erziehung geht, informiere Dich über intrinsische Motivation und nachhaltige Entwicklung.

      Lieben Gruß
      dumusst
      Verwechsle niemals Sanftheit mit Schwäche.
      Es ist zwar schlechter Stil nur quergelesen zu haben und sich dann zu Wort zu melden, aber wenn in diesem Maße sich Boote- und Gärten- und Blumenmetaphorik bedient wird, dann rollen bei mir immer buchstäblich die Augäpfel zurück, was das Lesen behindert...

      Die Problemstellung des EP hat doch im Kern nix mit BDSM zu tun, sondern mit Wünschen und Anspruchsdenken der Beteiligten aneinander und an sich selber.
      Wenn ich jemanden über eine Schwelle führen will, dann muss derjenige das auch wollen und zulassen, sonst wird es zum Übergriff. Ja, da muss man manchmal mit ein wenig Druck nachhelfen, aber eben nur, wenn man sich sicher ist, dass der andere das a) in diesem (sic!) Moment auch will und b) das dann auch verkraften kann. Das setzt beim Führenden aber ein tieferes Verständnis des Innenlebens des Geführten voraus.
      Interessen und Ziele beider Parteien müssen in Deckung gebracht werden. Was dann rechts und links noch raussteht geht halt nicht. Punkt.
      Soweit die akut lebbare Praxis.
      Die begleitende Theorie kann mit Neigungslisten und sonstwas unterstützt werden, aber das tatsächlich Ausführbare darf sich immer nur an den aktuell in der Situation möglichen Grenzen von Sub orientieren.
      Manche Grenzen verschieben sich schneller, andere langsamer und manche bleiben ein ewiges festes Hindernis. Und es kann und darf auch immer Rückentwicklungen geben.
      Als Dom darf man alles wissen wollen, muss alles verstehen wollen, aber man hat kein Anrecht auf Erklärungen von Sub über die Beweggründe, warum eine Grenze oder ein Tabu formuliert wurden.

      Was ich immer wieder in solchen Threads vermisse, ist der Anspruch von Dom, sich an Sub zu orentieren, statt an sich selber. Mir erscheint es oft so, als würde Sub zwar an die Hand genommen, aber irgendwie mehr durch den Parcours hinterher geschleppt, als dass man eine gemeinsame Erkundung des Feldes vornimmt. Hand in Hand, Schulter an Schulter. Wer sich besser auskennt, darf gern den Reiseleiter geben, aber das Tempo und die Richtung muss hier der Neuling, der Schwächere oder Unsicherere bestimmen.

      Wenn man das mehr beherzigen würde , dann wären viele solche Threads obsolet und man müsste die Dinge nicht bis zum Erbrechen in allen Details und Schattierungen wiederkäuen auf der Suche nach einer Lösung, die dem TE goutiert.

      just my 2 cents...
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Dumusst, ich finde es schade, dass du Diskussionsfreudigkeit mit Absolutionerheischen herabwürdigst.
      Deine Methode, die Sub zur treibenden Kraft zu machen, finde ich ja interessant, aber dass passt nicht zu unserer Mann-Frau-Dynamik, dass meine Partnerin nämlich geführt werden möchte und Stärke verehrt. Ihre Ehe ist nämlich gerade an der Führungslosigkeit des Partners zerbrochen. Daher kann ich deinen Ratschlag nicht annehmen, denn damit würde ich die Beziehung an die Wand fahren.
      Und momentan liest sich dein Post für mich doch sehr widersprüchlich, vielleicht magst du das ja noch erklären. Einerseits soll die Sub die treibende Kraft sein, andererseits sagst du zeig der Sub wie geil das alles ist. Beides bekomme ich jetzt nicht zusammen.
      Überhaupt muss doch das Zeigen vor dem Verzehren der Sub kommen. Sie kann sich ja nur nach etwas verzehren, dass sie kennt. Und in diesem Fall hätte ich dies ja in Bezug auf SC angewendet.
      So ganz schlau werde ich aus deinem Post gerade nicht...
      Irgendwo in diesen vier Seiten wurde das Thema „Informationsaustausch“ angesprochen und du schriebst, dass deine sub dieses Forum zwar kennt, aber von den Ansichten einiger subs hier abgeschreckt ist und sich selber zuviel vergleicht.

      Aus meiner Sicht solltest du darüber nachdenken, sie hier zu ihrem Glück ein wenig zu zwingen. Man sollte andere Meinungen, Ansichten und auch Lebensformen aushalten können und vielleicht kann ihr die eine oder andere Idee weiterhelfen, ggf. auch im Subbereich.

      Ich kenne es aus früheren Beziehungen, dass ein Austausch mit anderen nicht unbedingt erwünscht ist. Das ging so weit, dass ich nicht mehr alleine in den Chat bin. Mein Herr hat mich da - mal sanft, mal weniger sanft - von Anfang an angeschubst, dass ich mich auch mit anderen subs austausche. Nicht mit allem muss ich konform gehen und ich habe am Anfang sicher ähnlich gedacht wie deine sub, trotzdem hat es mich in meinem Selbstbewußtsein weiter gebracht als so manches andere.
      Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr, sind ihre Wege auch schwer und steil. (Khalil Gibran)

      Was ist Liebe? Eine Hütte nicht gegen einen Palast tauschen wollen, Untugenden und Fehler lächelnd übersehen, Hingabe ohne geringstes Zögern. (Aus China)

      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform. (Rainha)
      Mars, danke für deinen Beitrag. Im Grunde hatte ich mir eher erhofft, Erfahrungswerte zu lesen, wie z. B. in den diversen Aufgabensträngen, keine Grundsatzdiskussionen. Und natürlich, wie beim Swingen gilt, der Neuling gibt das Tempo an.
      Ich bin auch verwundert, dass ich eher per PM von konkreten Erfahrungen lesen kann, als eben hier im Strang.
      Naja das Geschriebene ist vielleicht nicht so umfänglich, aber ich glaube, das ist grad auch gut so.
      Als Verständnishilfe: Führen ist etwas äußeres, geführt werden wollen etwas inneres. Wenn Deine Stärke bereits nachlässt, nur weil Deine Sub nicht mehr von den Erwartungen überfordert ist, die Du an sie stellst, ist diese Stärke nicht besonders substantiell, fürchte ich.

      Treibende Kraft kann sie sein, indem sie völlig in dem, woran Du sie geführt hast, aufgeht und es so sehr genießt, dass sie sich nach weiteren Dingen, mehr Lust und höherem Nervenkitzel verzehrt. Traktion hat man erst, wenn die Reifen nicht mehr durchdrehen.
      Das heißt doch nicht, dass sie Entscheidungen treffen würde oder die Führung übernimmt. Es heißt, dass sie endlich wirklich, nicht durchs Leben oder den Alltag oder die Steuererklärung und den Wocheneinkauf, sondern durch ihre Lust und Erfüllung, Mensch, durch Deinen geliebten Perversengarten geführt werden will! Und dann nimmst Du sie wieder an die feste Hand und zeigst ihr noch mehr. Das wird sie umhauen und überfordern und ihr hier und da Angst machen. Dann nimmst Du dich zurück, schaust, wie es ihr gefällt, was sie daran mag. Das wird verstärkt, sie treibt es an, das Neue zum Festen und die Aufregung zum Genuss werden zu lassen. Und wenn sie sich wohl fühlt und richtig heiß auf das ist, was Du ihr gezeigt hast, dann kommt das nächste. Und immer so weiter.
      Verwechsle niemals Sanftheit mit Schwäche.

      Mars schrieb:

      ......
      Was ich immer wieder in solchen Threads vermisse, ist der Anspruch von Dom, sich an Sub zu orentieren, statt an sich selber. Mir erscheint es oft so, als würde Sub zwar an die Hand genommen, aber irgendwie mehr durch den Parcours hinterher geschleppt, als dass man eine gemeinsame Erkundung des Feldes vornimmt. Hand in Hand, Schulter an Schulter. Wer sich besser auskennt, darf gern den Reiseleiter geben, aber das Tempo und die Richtung muss hier der Neuling, der Schwächere oder Unsicherere bestimmen.

      ....
      Ich frage mich bei dem markierten, wer dort die Führung hat....
      Wenn ich es mit einer Gruppe vergleiche die marschiert, wird sich auch am schwächsten orientiert, es wird das Tempo so angepasst, dass er es mithalten kann, aber sich auch anstrengen muss. Wenn man diese Person das Tempo und die Richtung bestimmen ließe, hätte man weder die Führung, noch wäre es sichergestellt, dass man auch ankommt.

      Und so sehe ich es auch im BDSM. Anpassen, aber nicht überlassen. Sowohl Richtung als auch Tempo
      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform.
      (Rainha)

      „Es ist nicht gut, wenn wir nur unseren Träumen nachhängen und vergessen, zu leben.“
      Harry Potter und der Stein der Weisen
      @ExarKun
      Ein Mensch, eine Frau, eine Sub kann sich nur entwickeln, wenn man ihr auch den Freiraum lässt! Und man hat den Eindruck, dass sie sich soweit entfalten muss/darf, wie es in Deine Schablone passt.

      Du vermisst in meiner Antwort einen Praxisbezug? Ich hatte zwar ein mögliches Szenario aufgezeigt, aber nun gut..
      Nochmal konkreter:
      Du erzählst deiner Sub von DEINEM tollen Garten. Da gibt's viele tolle und mehr oder weniger nicht so tolle Blumen. Man fängt an diesen Garten Stück für Stück zu erkunden. Und VIELLEICHT kommt irgendwann die Neugier auch die nicht so tollen Blumen mal zu entdecken.

      Davon dass Du ihr immer wieder von DEINEN tollen Blumen (SC) erzählst machst Du sie für sie aber nicht zwingend interessanter. Du erzählst ihr doch immer wieder von der tollen Blume die Du gerne erreichen möchtest, vielleicht ist da einfach schon das Dicht machen, dass sie die gar nicht sehen will.

      Um bei meinem Beispiel mit dem Brot schmieren zu bleiben: Wenn ich keine Leberwurst mag, sie aber jeden Tag aufs Brot geschmiert bekomme, mag ich sie nicht auf einmal plötzlich. Entweder kommt irgendwann die Neugier doch zu probieren und festzustellen ja mag ich oder nein mag ich nicht. Oder es kommt eben dazu dass man resigniert und total abblockt.

      Und zu einem verantwortungsvollen Dom-sein gehört eben auch, Dinge einfach auch mal ruhen zu lassen wenn man merkt Sub ist nicht so weit.
      Optimismus heißt rückwärts sumsi mit po :yes: :saint:
      Dumusst, diesen Beitrag finde ich schon besser, lass uns das doch auf ein konkretes Beispiel, das im Strang ausführlich behandelt wurde, übertragen, nämlich den Clubbesuch. Was hättest du denn da gemäß deiner Vorgehensweise anders gemacht?
      ... Das ist eine schöne, schlüssige"Handlungskette"@dumusst , wenn sie denn so funktioniert....

      aber ich befürchte da wird und ist irgendwo ein Haken bei IHR, sonst würde sie nicht so ein Verhalten an den Tag legen.


      Wir sind seit früher Kindheit durch Normen beeinflusst, die einen definieren und bestimmen, wie das"normale "Verhalten aussieht...

      Da ist für mich der Ansatzpunkt.... was hat sie gelernt und wie kann ich erstmal Nacktheit im. ALLGEMEINEN ERLEBEN positivieren?

      Wie heisst es so schön:" Einen schönen Körper muss man nicht verstecken! "
      Was ist, wenn ich da aber "Wenn's und Aber" habe-ganz sub-jektiv?

      Wie kann ich mich als sub davon lösen, das eben Zeigefreudigkeit mit meinen Vorbehalten besetzt ist.

      Es gibt viele Studien, die einen unterschiedlichen Umgang mit der Nacktheit aufzeigen in Abhängigkeit aus welchem "Werte-Milieu-Zuhause" Frau oder Mann kommt.

      Vieleicht mal dorthin einen Blick wagen...

      Lg
      Die Eule
      @Sumsi danke für deinen Beitrag. Bitte habe Verständnis, dass ich mit ihm nur wenig anfangen kann, da du anscheinend meine Posts nicht aufmerksam gelesen hast. Dinge würden nicht immer wieder thematisiert. Sondern man zeigt auf was, und wenn Sub es nicht interessiert, wie z. B. SC, würde es nicht mehr angesprochen, denn das erzeugt ja indirekten Druck. . Und dadurch entstand der Freiraum, dass sie sich doch für den SC öffnen konnte.

      ExarKun schrieb:

      diesen Beitrag finde ich schon besser
      :pillepalle:

      Zu Deiner Frage -
      Ich wäre mit meiner Sub zum von Dir beschriebenen Zeitpunkt der Entwicklung gar nicht da hin gegangen.

      Wenn es so weit gewesen wäre, hätte ich sie keine Sekunde frei laufen lassen. Ich hätte ihr einen Arsch voll Aufgaben erteilt, die sie zu erledigen hätte, um ja nicht auf dumme Ideen zu kommen, wie sich einschüchtern lassen, Überforderung spüren oder im schlimmsten Falle Dinge zu sehen, von denen sie dann denken würde, ich wollte die mit ihr machen. Engste Führung und voller Fokus auf mich wäre mein Vorgehen. Beim zweiten, dritten Besuch dürfte sie sich zum ersten Mal umschauen. In Portionen. Ich bin ihr Programm, der Rest muss nebensächlich bleiben. Ich würde ihre Neugier wecken wollen. Das geht doch nur durch Exklusivität, nicht durch Überfluss! Ihre Augen finden dann schon von selbst Dinge, die ihr gefallen.
      Irgendwann hätte ich sie dann auch sexuell involviert. Aber erst zu dem Zeitpunkt, an dem sie es sich schon innerlich gewünscht hätte, sich aber gar nicht trauen würde, es mir zu sagen, weil ich sie zu streng lenkte und beschäftigte. Weil sie meinen würde, ihre Lust darauf hätte für mich gar keine Bedeutung. Denn erst dann kann sie es sich wirklich wünschen und erst dann kann ich es ihr wirklich geben und nur das ist, für mich, ich spreche natürlich nur und immer von persönlichen Einschätzungen und Meinungen, echte Führung.
      Wäre dieser Punkt nicht eingetroffen, hätte ich den Clubs "Auf Wiedersehen" gesagt und es in zwei Jahren nochmal versucht, wenn andere spannende Blumen im Garten aufgegangen wären.
      Verwechsle niemals Sanftheit mit Schwäche.
      Ich mache mich mal unbeliebt und sage:
      ERziehung gibt es nicht, es gibt nur BEziehung!

      Die Kunst bei dem was wir als Erziehung definiert haben ist doch:
      Den Anderen in seiner Entwicklung zu unterstützen ohne seine Persönlichkeit “tot zu schlagen”!
      Das kann meiner Meinung nach nur klappen, wenn sich jeder ein Stück weit seiner Persönlichkeit bewusst ist oder sich zumindest mit der Entdeckung dieser beschäftigt.

      Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man viel bestärken muss
      (“Ich finde dass du wunderschön bist und ich wünsche mir dass du selbst das erkennst”) um mal bei deinem Beispiel zu bleiben.

      Entwicklung ist etwas großartiges! Dennoch finde ich gerade dort wo Entwicklung in einer Liebesbeziehung statt findet und, wie das meist so ist eher von einem der Beiden als treibendem Part ausgeht, wohnt ihr eine nicht zu verachtende Gefahr inne.
      Auf der einen Seite ist da der Mensch in den man sich “verliebt” hat und auf der anderen Seite kommt worst case ein Mensch heraus, der vollkommen anders ist.
      Sich gemeinsam entwickeln ist eine Kunst, ein Marathon und keine Kurzstrecke und muss aus einem inneren Antrieb passieren. Es bedeutet aber genauso sich selbst zu reflektieren und auch bereit zu sein sich selbst zu verändern.
      Ich empfinde deine Thematik auch eher losgelöst von BDSM und mehr als generelles Beziehungsthema.
      Ich bin sogar zu fies zu sagen, deine Partnerin hat kein Problem, zumindest habe ich es so gelesen.


      An einem gewissen Punkt finde ich man muss abwägen was einem wichtiger ist. Die Umsetzung von Zielen und Entwicklungsschritten oder die Person, mit all ihren Eigenarten? Und die getroffene Entscheidung muss man dann auch akzeptieren können!

      Ich selbst befinde mich in einem solchen Prozess, aber auf Sub-Seite...ungleich schwieriger


      Außerdem könnte ich mir vorstellen dass deiner Partnerin Austausch mit anderen, ohne dich, gut tun könnte. Ich habe eine absolut anonyme Freundschaft mit jemandem, dem ich alles erzählen kann, der aber nur weiß was ich selbst von mir preisgebe.
      Wir sprechen über alles und jedes, auch über BDSM-Themen und Fragen. Ich bekomme immer ehrliche Antworten weil auch keine Hemmungen bestehen oder die Sorge den anderen zu verletzen.
      Das ist sehr zielführend!
      Vielleicht ist so etwa auch eine Idee für deine Partnerin.
      Danke Gin für deinen Beitrag. Ich kann mich nur wiederholen, an Beiträgen, die das Beziehungsmodel, das wir beide gewählt haben, infrage stellen, bin ich eigentlich nicht interessiert und werde auf diese nicht mehr eingehen, weil man dreht sich hier im Kreis. Deine Fragen und Anmerkungen sind alle wichtig, aber das sind Themen, die meine Partnerin und ich bereits besprochen haben. Von Tag 1 an haben wir uns zusammen gesetzt und darüber gesprochen, wie wir uns unsere Beziehung und unser BDSM vorstellen, was sie braucht, was ich brauche. Klar, manchmal gibt es einen Fehltritt, wo gibt es das nicht. Dann wird sich zusammengesetzt und darüber gesprochen, sowie Maßnahmen ergriffen, dass sich ein solcher nicht wiederholt.

      Was mich interessiert hat, waren praktische Einblicke und Erfahrungen von Paaren, wo die Sub eben sehr schüchtern war und wie man gemeinsam diese Schüchternheit abgelegt hat. Wie sah da der Weg aus? Welche Methoden, Aufgaben oder was auch immer haben hierzu beigetragen?

      Jetzt muss ich so ehrlich sein, habe ich da via PM von Subs diverse Einblicke in ihre Entwicklung erhalten und das war für mich sehr bereichernd.
      Hier im Strang wird mir zuviel spekulativ in den Kopf der Sub oder mir geschaut, über Absichten Vermutungen erstellt usw., dabei kennt man sich nicht. Und natürlich berichtet man auch Dinge verkürzt, weil hier eben nicht danach gefragt wird, ob der SE zwischen seinen Wünschen und der Eigenart des Partners abwägen muss. Diese Frage hat sich nie gestellt, insbesondere wenn meine Sub mir einen Zettel schreibt, dass sie es sehr liebt, was ich mit ihr anstelle und auch gerne diesen Weg mit mir geht. Das ist die einzige Rückmeldung, die ich brauche, und zwar von der Person, auf die es ankommt.

      Natürlich ist dies ein offenes Forum und von daher kann man nicht vermeiden, dass ein Strang eine andere Richtung als beabsichtigt einschlägt, aber etwas übergriffig und aufdränglerisch empfinde ich es schon, wenn ich mehrmals darauf hinweise, dass es mir mehr um praktische Erfahrungswerte vom Weg geht, und dann kommt der nächste Beitrag, der von Umformung der Sub etc. spricht.
      Mein ursprüngliches Anliegen, wie eine Sub mehr ihre Scham ablegen kann und ihre Nacktheit als natürlichen Zustand annehmen kann, habe ich bereits für mich geklärt, nur leider nicht im Strang. Gestern auch mit Sub besprochen, weil diese Aufgabe auch gerade perfekt auf ihren jetzigen Zustand passt, und sie hat sofort positiv auf die Idee angesprochen. Nun hoffen wir, dass das Wetter am Wochenende mitspielt.

      Aber natürlich würde ich mich noch freuen, praktische Erfahrungswerte hier im Strang zu lesen. :)