Informationsaustausch zur Erziehung einer Sub in einer festen Partnerschaft

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      Informationsaustausch zur Erziehung einer Sub in einer festen Partnerschaft

      Guten Tag allerseits,

      seit einigen Jahren bin ich stiller Mitleser dieses niveauvollen Forums und habe mich nun entschlossen, in Interaktion mit euch zu treten.
      Ich versuche meinen eigenen Hintergrund so knapp wie möglich zu fassen und gehe dann auf meine Fragestellung ein.

      Ich war vor einigen Jahren noch verheiratet. Es war eine gute, 20 Jahre andauernde Ehe, allerdings gab es rund um die Thematik Sex erhebliche Differenzen. Kurz und bündig: ich wollte viel; sie nicht. Wobei sich das alles noch im Vanilla-Bereich abspielte. Mit BDSM hatte ich keine Berührungspunkte.
      In der Halbzeit unserer Ehe gab es eine 1 1/2 Jahre andauernde Trennung.

      In dieser Zeit lernte ich über eine normale Datingseite eine Frau kennen, Typ: nettes arabisches Mädchen von nebenan, die es vermochte, eine Seite bei mir rauszukitzeln, von der ich gar nicht wußte, dass es sie gab: die dominante Seite. Sie selber war eine Sub und hatte bereits über eine Zentrale Erfahrungen gesammelt. Die nächsten Monate waren ein sehr intensives Erkunden von Sex, Schmerz und Gehorsam. Allerdings mehrten sich auch rote Flaggen, die mir zunehmend klar machten, dass zuwenig Substanz bei meinem Gegenüber vorhanden ist, um eine vertrauensvolle und langfristige Beziehung mit ihr zu führen. Um es mal runterzubrechen, sie entwickelte selbstzerstörerische Züge (beginnender Drogenkonsum) und erwartete von mir, dass ich in diese Entwicklung nicht eingreife, aber sie auffange. Doch weder wollte ich irgendetwas mit dieser Welt der Drogen zu tun haben, noch sollte sie zum Bauchnabel meines Lebens werden. Ich erwarte von einer Partnerin, dass bei aller Devotheit, sie eine ausreichende Ich-Stärke besitzt, um im Fall der Fälle auf eigenen Beinen zu stehen. Als ich irgendwann nach Mitternacht einen Anruf von ihr erhielt, dass sie gerade einen Absturz erlebt hat und mich bittet, zu ihr zu kommen, war mir klar, dass das nicht das Leben ist, dass ich haben möchte.

      Ich kam mit meiner Frau wieder zusammen, aber ich war noch ganz im Machtrausch durch meine ersten Erfahrungen mit BDSM. Ich wollte nicht noch einmal auf eine erfüllende Sexualität verzichten und agierte in der Folgezeit sehr selbstsüchtig. Zwar war BDSM kein Thema in der Ehe, da meine Ex dem Thema nichts abgewinnen konnte, allerdings probierten wir uns in Richtung Dreier (MFF/MFM) aus und besuchten auch diverse Swingerclubs.
      Tatsächlich belebte dies unser Sexualleben, doch es war auch ein Weg, auf dem ich, als treibende Kraft, leider auch aufgrund von Unerfahrenheit viele Fehler machte: Aufbau einer Erwartungshaltung, Druck, zu schnelles Tempo etc.

      Am Ende öffneten wir auf ihr Anraten hin die Ehe. Nun fand ich über Joyclub recht zügig passende Sexualpartnerinnen, mit denen ich auch BDSM ausleben konnte. Zugleich begann nun bei mir hinsichtlich des Themas ein Reifeprozess, da ich auch vermehrt Literatur zu BDSM, sowie in Foren laß.
      Eine Gefahr, mich in eine meiner Subs zu verlieben gab es nie. Sie waren ganz wunderbare Gespielinnen, aber keine erfüllte die Kriterien, die ich außerhalb des Sexes an eine Partnerin stelle. Dagegen nutzte meine Ex die offene Beziehung dafür, um zu prüfen, ob das Gras woanders nicht grüner ist, da nach ihrer Aussage, ich als Mann für sie eher der sichere Hafen war, aber sie überzeugt war, dass da draußen noch jemand besseres auf sie wartet. So kam es wie es kommen musste, sie verliebte sich. Wir trennten uns im Guten.

      Rückblickend auf diese erste Phase würde ich sagen, dass bei allen tollen Erfahrungen, es doch ein ziemliches Umherirren und Stochern war. Mir fehlte einfach noch Reife und Erfahrung. Und ich hoffe, dass das heute anders ist.

      Nach der Scheidung war mir klar, dass ich nur eine Partnerschaft mit jemanden eingehen würde, der selber BDSM-affin ist. Damit war klar, dass es das beste ist, in der Szene zu suchen. Aber es kam natürlich anders. Ich lernte ein bezauberndes Landmädchen kennen und erkannte beim ersten Date ihre Devotheit. Sie lässt sich gerne führen, ist erpicht darauf, es einem recht zu machen, selbst, wenn es gegen die eigenen Interessen geht, braucht Lob und antwortet gerne mit Jawohl. ^^
      Wir sprachen recht früh das Thema BDSM und Sex an. Sie selber hatte ein paar Vanilla-Beziehungen, die wirklich arg Vanilla waren. Auf meine Erzählungen hinsichtlich meiner Erlebnisse reagierte sie mit Neugierde. Es war eine fremde Welt, einiges erschreckte sie, anderes faszinierte sie. Und so beschlossen wir, dass wir in dem Moment, indem wir eine Beziehung eingingen, dass es zugleich eine BDSM-geprägte Beziehung ist.

      Wir eruierten, was für mich in einer solchen Beziehung wichtig ist, wie das mit ihr umgesetzt werden kann und wo ihre Grenzen sind.
      Auf dieser Grundlage stellten wir einen Vertrag auf, dies, da sie auf solche Regelwerke positiv anspringt und dann auch Strafen bei Verstößen als eine Selbstverständlichkeit annehmen kann. Sie braucht solche Mittel, um, wie sie sagt, sich selber auszutricksen. Des Weiteren wird der Gehorsam und das Einhalten von Ritualen am Ende des Jahres belohnt durch ein Geschenk. Dies nur als kurzer Einblick, damit klar wird, wir haben einvernehmlich unsere ganz eigene BDSM-Beziehung entworfen.

      Unser erstes gemeinsames Jahr war geprägt durch ein langsames Einführen in eine breitgefächerte Sexualität, die ihr bis dahin fremd war. Harter Sex, tantrische Massagen, Sex an öffentlichen Orten, Fesseln, Schläge. Gemeinsam schauten wir, was bei uns funktioniert und was ihr nicht gut tut. Wir fanden für uns eine Mitte, in der wir uns wohl fühlten.
      Neben der Erweiterung des sexuellen Horizontes war mir ein weiteres wichtiges Anliegen, dass sie zu mehr Selbstbewusstsein im Umgang mit dem eigenen Körper gelangt. Sie selber ist nämlich arg schüchtern und es ist ihr überaus unangenehm, im Mittelpunkt zu stehen. Auch hält sie sich nicht für attraktiv, obwohl sie einen sehr schönen definierten sportlichen Körper hat, der zugleich kurvig und mit einer nachgeholfenen großen Oberweite versehen ist. Da Mode und Eleganz mir wichtig sind, schubste ich sie etwas an, indem ich ihr einige Rockabilly-Kleider schenkte. Sie verliebte sich in diese Mode, griff sie auf, sortierte Jeans und Co aus, und ersetzte diese durch Kleider. Die Kleider gestalten sich so, dass sie im Büro hochgeschlossen trägt, also kein Dekolleté zeigt und die Röcke über das Knie gehen. In meiner Anwesenheit besteht dagegen Dekolletépflicht. Des Weiteren führte ich sie zum ersten Mal in ihrem Leben in eine Sauna und zur Thai-Massage. War sie anfänglich doch sehr nervös, ist heute der Saunagang und die Massage durch Dritte eine Selbstverständlichkeit geworden.

      Neben BDSM ist der Swingerclub einer meiner sexuellen Trigger. Dabei geht es mir nicht so sehr um die Einbeziehung Dritter oder Vierter, sondern ich genieße die erotische Atmosphäre im Club, Menschen zu beobachten, die an diesem geschützten Ort, sich von ihrer intimsten Seite zeigen, aber auch selber beim Sex beobachtet zu werden. Doch die Welt der Swingerclubs gehörte zu den Grenzen meiner Partnerin. Um hier auch indirekt keinen Druck zu erzeugen, vereinbarten wir, dass außerhalb des Sex das Thema SC nicht thematisiert wird. Zugleich würde es mir zusetzen, wenn so ein starker Trigger quasi verboten wird, daher sollte der SC als Möglichkeit noch im Raum stehen gelassen werden, jedoch liegt die Realisierung dieses Wunsches in der Verfügungsgewalt meiner Partnerin und Sub.

      Nach dem ersten Jahr erhielt ich von ihr ein Geschenk. Es war die Einladung in einem Club. Sie war auch freudig aufgeregt und sah in ihrer Corsage und dem kurzen Rock hinreißend aus. Wir hatten einen schönen Abend, allerdings war ihr Sex auf den Spielwiesen äußerst unangenehm, sodass wir uns in einen abschließbaren Raum zurückzogen.
      Bald folgte der zweite Besuch, bei dem wir es nochmals versucht haben, im Dark Room miteinander zu tun, aber sie erstarrte. Ich merkte es, sagte ihr, dass wir den Sex hier beenden und alles gut sei. Sie war aber dann in ihrer Spirale gefangen, es mir doch recht machen zu müssen. Da musste ich schon mit Nachdruck darauf bestehen, dass wir dies hier beenden. Der restliche Abend war okay, aber das Thema SC war für sie damit erst einmal beendet und dann kam Corona.

      Dieses Jahr setzen wir das Thema fort, dass meine Sub in meiner Anwesenheit zeigefreudiger sein darf. Dazu gibt es vier Aufgaben, die jeweils mit einer Sonderbelohnung verbunden sind. Drei davon sind verpflichtend, die letzte optional. Diese Aufgaben wurden von mir kreiert und im Gespräch von ihr angenommen. Bei den drei Aufgaben handelt es sich um Dinge, wie ganztägig in der Sauna oben ohne zu sein, also die Brüste nicht durch einen Bademantel o. ä. zu bedecken, eine Vorführung in einem Club, der Besuch einer frivolen Bar, wo sie ein gänzlich transparentes Oberteil trägt. Die vierte optionale Aufgabe besteht darin, dass ein von mir ausgewählter Mann ihr bei verbundenen Augen die Brüste massiert.

      Ich erhoffe mir durch diese Aufgaben, meine Sub, die bereits jetzt ein Diamant ist, im sexuellen Bereich mehr zu meiner Hure zu entwickeln, die ihre eigenen Blockaden und Selbstzweifel Stück für Stück hinter sich lässt, ohne zugleich einen schlampigen Charakter zu entwickeln. So dass sie sich für mehr öffnen kann und mehr von meinen eigenen persönlichen Präferenzen abdeckt, sofern sie diesen etwas abgewinnen kann.

      Natürlich kommt man nicht umhin, neue sexuelle Gedanken zu pflanzen, um zu sehen, ob die Saat aufgeht, entlang der Grenzen zu spielen und zu schauen, ob sie ihre Grenzen, wie z. B. SC von sich aus verschiebt, und sei es nur, um de Zeh ins Wasser zu tauchen.
      Nur ist dies meine erste Beziehung, wo BDSM eine Rolle spielt. Das ist etwas anderes, als die kontakte, die ich über Joyclub hatte. Und da mir hier einfach Erfahrung fehlt, und ich auch gern hinterfragt haben möchte, ob der Weg und die mit ihm verbundenen Aufgaben, die mir in meinem Kopf sinnvoll vorkommen, der richtige ist. Oder ich etwas auch anders machen kann/sollte. Denn ich möchte nicht, dass meine wundervolle Sub aufgrund unausgereifter Ideen schlechte Erfahrungen macht und dies dann unsere Beziehung beeinträchtigt, gar gefährdet.
      Willkommen im Forum :blumen:

      Wenn ich das richtig verstehe, dann sind dies vor allem deine Vorlieben/Ideen und sie tut es um dir zu gefallen.

      "Sie lässt sich gerne führen, ist erpicht darauf, es einem recht zu machen, selbst, wenn es gegen die eigenen Interessen geht, braucht Lob und antwortet gerne mit Jawohl."

      Ich frage mich beim Lesen deines Textes folgendes, sind es nur deine oder auch ihre Wünsche ? Verändert sie sich auch aus eigenem Antrieb ? Berücksichtigst du ihre Interessen angemessen ?

      Meiner Ansicht nacht redet miteinander, tauscht euch aus und definiert für euch in welchen Bereichen der Beziehung BDSM eine Rolle spielt. Zudem scheint ihr für "nur" 1 Jahr Beziehung inklusive Corona doch auch sehr Vieles bereits ausprobiert zu haben.

      Damit sie sich in die gewünschte Richtung weiter entwickelt ist sicherlich der Antreiber "ich möchte dies selbst" besser als "ich muss weil es von mir verlangt wird"

      Alles Gute für eure Entdeckungsreise

      Minue schrieb:

      Zudem scheint ihr für "nur" 1 Jahr Beziehung inklusive Corona doch auch sehr Vieles bereits ausprobiert zu haben.
      Hallo Minue,

      danke für deine Antwort. Vielleicht kam es in meinem Text nicht gut rüber, aber wir sind gerade im dritten Jahr unserer Beziehung. Das erste war geprägt von der Erkundung, was Sex alles sein kann und Saunabesuche. Das zweite eben durch die Clubbesuche, dann kam Corona. Seitdem hat sich unsere Sexualität wieder auf die eigenen vier Wände verlagert. Unser Alltag ist sehr D/S geprägt, nur wenn wir Streiten wird Augenhöhe verlangt. :D


      Minue schrieb:

      dann sind dies vor allem deine Vorlieben/Ideen und sie tut es um dir zu gefallen.
      Es sind meine, weil sie laut eigener Aussage gar nicht weiß, was ihre sind. Sie hat sich sexuell nie ausprobiert und ist eher eine Frau, die einen Mann als Katalysator braucht. Sie hat z. B. diverse Lebensträume wie z. B. die Welt zu erkunden, hat diese aber nie in Angriff genommen. Ich bin ein sehr dynamischer Mensch und so haben wir das mal umgesetzt und sind verreist. Sie braucht da jemanden, der sie anschubst. Das soll jetzt nicht heißen, dass sie faul oder träge ist, mitnichten, sie hat tolle künstlerische Hobbies usw. Da sie also gar nicht weiß, was sie sexuell will bzw. was es da so alles gibt, probieren wir vieles aus. Nach dem ersten Jahr BDSM gab es von ihr eine süße schriftliche Rückmeldung, dass ihr sehr gefällt, was ich mit ihr anstelle.
      Und Dinge, die zuvor feste Grenzen darstellten, haben sich eben im Laufe der Zeit verrückt, da sie gemerkt hat, dass ihr dieses oder jenes doch gefällt.


      Minue schrieb:

      Verändert sie sich auch aus eigenem Antrieb ? Berücksichtigst du ihre Interessen angemessen ?
      Das ist in der Tat eine Frage mit der ich mich oft auseinandersetze. Ich kann es dir nicht beantworten. Wie weit kommen Dinge aus ihrem eigenen Antrieb und inwieweit spielt mit hinein, dass sie dienen möchte. Ich versuche daher zu berücksichtigen, was ihr gefällt und was nicht. Letzteres fällt dann weg. SC war für mich eigentlich schon weggefallen, daher war ich so freudig überrascht, als nach einem Jahr mir dieser als Geschenk gemacht wurde. Und auch vor einigen Wochen äußerte sie von sich aus, dass sie gerne nach Corona wieder einen SC sich anschauen mag. Ist das nun eigener Antrieb oder tut sie es, weil sie weiß, dass es mir sehr viel bedeutet. Weiß sie das selber? Ich habe natürlich nachgefragt, aber nach der Antwort war ich nicht schlauer.


      Minue schrieb:

      Damit sie sich in die gewünschte Richtung weiter entwickelt ist sicherlich der Antreiber "ich möchte dies selbst" besser als "ich muss weil es von mir verlangt wird"
      Da stimme ich dir zu, weiß aber nun nicht, wie ich dies auf meine Situation ummünzen soll.

      Ich sag mal so, würde jetzt die Beziehung auseinandergehen, wäre es ihr egal, ob der nächste Mann BDSM praktiziert oder nicht, selbst wenn ihr die Entdeckungsreise mit mir gefallen hat. Ich selber könnte keine Partnerin in Betracht ziehen, für die BDSM ein Nogo ist. Da ist also ein sehr großer Drang in ihr, sich dem Partner anzupassen. Dies ist nicht nur in der Beziehung so, sondern auch im Job. Das höchste Geschenk ist für sie das Lob, getrumpft wird es noch durch ein Geschenk. Wenn sie also den Weg gerne mitgehen möchte, auch wenn ich nicht weiß, welche inneren Antriebe da am Werk sind, bleibt mir da noch was anderes, als nachzufragen, ob sie dieses oder jenes auch will, und darauf zu achten, dass es ihr dabei gut geht?
      Erst mal willkommen hier.

      ich frage mich beim lesen: wieviel Exklusivität will sie denn?

      ExarKun schrieb:

      im sexuellen Bereich mehr zu meiner Hure zu entwickeln,

      ExarKun schrieb:

      Die vierte optionale Aufgabe besteht darin, dass ein von mir ausgewählter Mann ihr bei verbundenen Augen die Brüste massiert.

      wenn sie für Dich ein Diamant ist...dann darf wer anders mit diesem spielen.....?...ist das für sie vielleicht ein Widerspruch- und damit eine totale Blockade.......?!
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      ExarKun schrieb:

      ganztägig in der Sauna oben ohne zu sein, also die Brüste nicht durch einen Bademantel o. ä. zu bedecken,
      Bitte erkundige dich vorher, ob das in der Sauna erlaubt bzw. erwünscht ist. Es gibt durchaus Saunen, in denen du nämlich nur in bestimmten Bereichen oben ohne herumlaufen darfst / solltest.
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light
      Guten Abend und vielen Dank für eure Wortmeldungen,


      Shayleigh schrieb:

      Bitte erkundige dich vorher, ob das in der Sauna erlaubt bzw. erwünscht ist. Es gibt durchaus Saunen, in denen du nämlich nur in bestimmten Bereichen oben ohne herumlaufen darfst / solltest.
      Danke für diesen wichtigen Hinweis. Hier kann ich dich beruhigen, wir haben in unserer Stadt mehrere Saunen, darunter eine kleine bestehend aus drei Saunen und einem Schwimmbad in einem tropischen Setting, die nicht mal über richtiges Personal verfügt. Und weil dem so ist und sie auch nicht so stark besucht wird, wie die großen Anlagen, geht es dort recht locker zu, was Nacktheit anbetrifft. Ich würde mich auch unwohl fühlen, etwas von meiner Sub zu verlangen, wo das Setting einfach nicht passt. Ich will sie ja nicht entblößen. Aber wenn andere Damen selbst an der Liege oben und unten ohne liegen, dann ist es vertretbar, dass sie dort ebenfalls oben ohne liegt. Sie soll ihre Nacktheit im Beisein anderer einfach als etwas natürliches annehmen können. Klappte damals im Urlaub am FKK-Strand ja auch.


      Books schrieb:

      Mir stellt sich die Frage, was ist Dein Ziel?
      Was willst du erreichen?
      Dass sie Sex hat mir Dir vor anderen? Oder dass sie Sex hat mit anderen?
      Das ist eine gute Frage. Im Allgemeinen möchte ich ihr zu mehr Lockerheit verhelfen. Ich mache dies an einem Beispiel fest: dirty talk ist für mich als Verbalerotiker ganz wichtig. Für sie war das total neu, der Sex mit den früheren Partnern war stumm. Sie verstand, weshalb ich das brauche und war offen hier mitzumachen, war aber unfähig aktiv von sich aus, diese Sprache zu benutzen. Also führte ich sie langsam heran, indem ich während des Aktes sie aufforderte, dieses oder jenes zu sagen. Es kostete sie Überwindung und sie war ganz beschämt, dass sie solche Dinge sagte, aber auch irgendwie schlich sich doch auch ein spitzbübisches Lächeln auf ihre Lippen. Sie sagt oft nach dem Sex in anerkennenden Ton: "Du bist so verdorben." Und inzwischen schafft sie es von sich aus, aktiv dirty talk beim Sex zu betreiben. Hier hat sie also ihre Scham und ihre Hemmungen abgelegt und ist lockerer geworden. Und es ist eine richtige Freude zu erleben, wenn sie plötzlich dirty spricht.
      Und vielleicht kann sie dann auch eine persönliche sexuelle Note entwickeln, statt sich bloß immer am Partner zu orientieren. Hier und da sind da auch ganz zarte Pflänzchen zu erkennen, wenn sie mir sagt, dass sie gern an die Wand gedrückt und genommen werden möchte oder auf eine bestimmte Art geküsst werden möchte.

      Im Speziellen bin ich ergebnisoffen. Was den D/S-Bereich anbetrifft bin ich absolut zufrieden. Der Sex ist auch im dritten Jahr facettenreich, immer wieder probieren wir neues aus, und vor allem ist er häufig. Da bin ich ein rundum befriedigter Mann.
      Swingerclubs sind mir schon wichtig, und ich bin froh, dass sie jetzt wieder darauf Lust hat. Aber hier versuche ich keine Erwartungshaltung aufzubauen, sie soll diese Welt in ihrem Tempo für sich entdecken und mir ist genauso recht, wenn man einen Abend nur schaut ohne selber aktiv zu werden. Andere Menschen beim Sex zu zusehen ist für sie ja eine ganz andere Welt, sie soll sich erst einmal daran gewöhnen und schön wäre es, wenn sie hier auch Lockerheit entwickelt. Natürlich wäre es mein Wunsch, wenn wir ganz normal und unter uns Sex auf der Spielewiese haben. Ich denke, dass wäre ein Ziel, das ich gerne erreichen möchte, aber wenn es aufgrund innerer Blockaden nicht erreichbar ist, dann ist das auch okay. Ich habe eine Prioritätenliste, was meine Wünsche anbetrifft und es gibt Dinge, die sind mir sehr wichtig, wie eben der Clubbesuch, und andere Dinge, wie Sex vor anderen, wäre schön, aber gehört nicht zu den Top 5.


      newbarbie schrieb:

      wieviel Exklusivität will sie denn?
      Zum jetzigen Zeitpunkt: absolute Exklusivität. Das ist die Grenze. Aber die Frage ist doch, ob diese Grenze verschiebbar ist. Ganz am Anfang unserer Beziehung meinte sie, sie würde sich niemals schlagen lassen. Und bald schon provozierte sie mich bewusst, dass ich sie ohrfeige. Und heute gehören Schläge mit der Hand, der Gerte, dem Flogger oder Paddle ganz normal zu unserem Sexleben. Da wurde also die Grenze verschoben. Gleiches gilt für anale Spiele. Das war ein Nogo. Bis ich während einer tantrischen Massage sie dermaßen aufgegeilt hatte, dass ich mit einem Plug an ihrem Eingang spielte und er letztlich in ihr verschwand. Hinterher gab es nur ein verschmitztes Lächeln, was ich da nur bloß mit ihr anstelle.
      Und hier stehe ich oft vor einem moralischen Dilemma: wie Umgehen mit Grenzen? Auf der einen Seite gilt es, sie zu beachten, andererseits zeigt sich immer wieder, dass Sub im Zuge ihrer Weiterentwicklung, Dinge anders betrachtet und sich dann Situationen ergeben, wo sich im nonverbalen Einvernehmen, Grenzen verschieben lassen. Aber es geht eben vom Dom aus. Stellt dies aber nicht zugleich auch eine Übergriffigkeit dar?


      Books schrieb:

      Oder dass sie Sex hat mit anderen?
      Zu newbarbies Frage passt ja auch die Frage von Books.
      Zunächst, Sex mit Dritten ist ein Thema, dass sich jetzt nicht stellt.
      Das wäre ja ein gewaltiger Schritt, ich finde eher, wir sollten kleine Schritte gehen, um eben zu mehr Lockerheit zu kommen.
      Zudem weiß ich hierauf selber noch keine Antwort.
      Kurzer Exkurs: Ich fand Dreier wahnsinnig erotisch. Mit meiner Ex haben wir ja mehrere Dreier und auch Vierer durchgeführt und es war wirklich etwas ganz besonderes vom Erlebnis her.
      Allerdings habe ich in der Literatur auch folgende These gefunden, nämlich, dass die romantische Liebe auf Exklusivität beruht. Und sobald man eine Beziehung für Dritte öffnet und damit die Exklusivität aufhebt, würde sich die Dynamik der Beziehung verändern. Sie ist dann eine andere als vormals und nicht mehr mit der romantischen Liebe gleichzusetzen. Zudem, ist es ja oft so, dass während Männer sich auf dem Weg der Eroberung der Frau verlieben, sich Frauen oftmals beim Sex verlieben bzw. durch die Oxytocin-Ausschüttung beim Sex sehr gefühlig werden. Um es mal derb auszudrücken: Man weiß nicht, was in der eigenen Frau passiert, wenn ein fremder Schwanz in ihr ist.
      Und aus diesem Grund habe ich da einfach eine Zurückhaltung diesem Thema gegenüber. Ich werde auch hier mal einen separaten Strang dazu eröffnen. Einerseits finde ich eben Dreier von der erotischen Ästhetik als auch vom Machtaspekt her, äußerst reizvoll, andererseits möchte ich nicht für eine Stunde Spaß meine Beziehung riskieren. Ich hoffe, ich konnte meinen Zwiespalt einigermaßen erklären.


      newbarbie schrieb:

      .ist das für sie vielleicht ein Widerspruch- und damit eine totale Blockade.......?!
      Diese Passage habe ich jetzt nicht verstanden. Meinst du die Blockade im Swingerclub? Aber da waren keine Dritten miteinbezogen. Aber vielleicht meinst du auch etwas anderes.
      Ist es ein Widerspruch? Ich denke, dass kommt auf das Paar an.
      Aber gerade weil dies, so ein großer Schritt ist, ist diese Aufgabe eben eine optionale. D. h. sie entscheidet, ob diese umgesetzt wird. Alle anderen Aufgaben z. B. quasi oben ohne in einer frivolen Bar den Abend zu verbringen, wo ich ja den Diamanten zeige, hat sie angenommen. Auf letzteres ist sie sogar sehr gespannt - zumindest jetzt noch. Mal sehen, wie es dann in der tatsächlichen Situation ist. Aber da ist jetzt keine Blockade zu spüren, sondern sie will diese Aufgabe erfüllen und ihre Belohnung haben. So tickt sie nun einmal.


      Anthophila schrieb:

      Ich denke aber, du würdest schnell merken wenn es nur Dir zu Liebe ist. Du Rückversicherst dich, fragst wie es ihr geht, nimmst Rücksicht.
      Ich glaube es ist gerade das was sie braucht.
      Danke Anthophila für diese lieben Worte. Ja, gerade in neuen Situationen achte ich sehr auf sie, und stelle meine eigenen Wünsche zurück, damit diese nicht ihr Wohlergehen überlagern. Und wenn ich merke, etwas stimmt nicht, fang ich sie auf und breche das ab, so wie eben im Swingerclub. Aber natürlich erwarte ich auch von einer Sub, die eben eine erwachsene Frau ist, dass sie kommuniziert, wenn sie sich unwohl fühlt. Da hapert es eben noch immer, weil sie ja de Irrglauben aufsitzt, dienen bedeutet entgegen ihres Wohlergehens zu handeln. Aber hier sind wir dran.
      Ich würde sagen, dass meine Sub und Partnerin noch nicht ihre Weiblichkeit entdeckt hat. Sie ist noch sehr kindlich, was ich auch süß finde und was auch nicht verschwinden soll. Zugleich entdeckt sie jetzt eben mit mir sehr vieles, was ihr Frausein anbetrifft.
      Natürlich kann man fragen, geht es hier rein um meine Interessen oder um die Interessen der Sub. Aber kann man das so sauber voneinander trennen? Wäre es nicht ideal, wenn beides zusammen kommt? Ich meine, ich würde mir selber ja nichts gutes tun, wenn ich auf die Realisierung meiner Wünsche verzichte. Nein, ich möchte sie ja gerade mit meiner Sub realisieren, sofern sie ihnen etwas abgewinnen kann. Was ich nicht möchte, ist, meine Wünsche mit Druck durchzusetzen, dies wäre für mich ein selbstsüchtiges Handeln. Und wenn Sub sagt, sie kann nicht in Worte fassen, was sie möchte aber sie möchte mir vertrauen und das ich sie auf dem Weg führe, wobei sie stets durch das Safewort ein Vetorecht hat, dann haben wir doch hier eine gesunde Mitte.

      Nur ist der Weg, wie ich ihn begehe, so richtig? Ich denke, hier gibt es bestimmt Subs, die am Anfang sehr schüchtern waren und die dann durch Anleitung ihres Doms eine Entwicklung gemacht haben und genauso mag es hier Doms geben, die meinen geschilderten Fall aus Eigenerfahrung kennen. Hier würde ich mich sehr über Rückmeldung freuen, wie ihr meine Vorgehensweise bewertet.

      ExarKun schrieb:

      Aber es geht eben vom Dom aus. Stellt dies aber nicht zugleich auch eine Übergriffigkeit dar?
      also ich würde da Grenzen und Tabus besprechen........Grenzen sind verschiebbar........Tabus zu akzeptieren.

      Ein Tabu einfach zu brechen wäre für mich Übergriffigkeit - aber das was Du beschrieben hast war einfach Grenze verschieben........

      ExarKun schrieb:

      Und sobald man eine Beziehung für Dritte öffnet und damit die Exklusivität aufhebt, würde sich die Dynamik der Beziehung verändern.
      und genau das spürt sie ...kann es vielleicht nicht so benennen und trotzdem ist (diese Grenze?) dann für sie (noch?) nicht zu überwinden.


      ExarKun schrieb:

      Die vierte optionale Aufgabe besteht darin, dass ein von mir ausgewählter Mann ihr bei verbundenen Augen die Brüste massiert.
      für mich wäre da Exklusivität schon aufgehoben....weil eine andere Person dabei ist.....
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      newbarbie schrieb:

      also ich würde da Grenzen und Tabus besprechen........Grenzen sind verschiebbar........Tabus zu akzeptieren.
      Das ist eine gute Aufteilung, aber ist sie auch praktikabel? Ist einer Sub, gerade wenn sie Anfängerin ist, immer klar, was Tabu, was Grenze ist? Ich denke, es gibt Tabus, die jedem klar sind, z. B. Kinder, Tiere. Aber dann gibt es Aussagen wie: "Ich würde es nie zulassen, dass man mich schlägt", die wie ein Tabu formuliert sind, sich dann aber durch langsames herantasten als Grenze entpuppen oder vielleicht kann man auch sagen, wurde das Tabu aufgeweicht zur Grenze (?).
      Der Swingerclub war dereinst auch als Tabu formuliert, weil er eine unbekannte Größe darstellte. Im Zuge von Verbalerotik, wo in unterschiedlichen Varianten der SC Thema war, von der Kleidung, dem Vorführen bis hin zur Einbindung Dritter, wurde aus dem Tabu eine Grenze, die dann verschoben wurde.
      Oft finden sich in den Grenzen selber dann die Tabus. Wurde das Tabu Schläge zur Grenze aufgeweicht, so zeigte sich, dass eine Bestrafung durch Einsatz eines Nadelrades tabu war, da dieses Ängste auslöste. Oft gilt hier, genau zu zuhören. Am Tonfall erkennt man sehr oft, nicht immer, was Tabu, was Grenze ist.
      Insofern kommt man nicht umhin, auszutesten, um die tatsächlichen Tabus und die verschiebbaren Grenzen zu identifizieren, andernfalls wäre ja gerade bei einer verschlossenen Anfängerin keine Entwicklung möglich. Dabei gilt es, nicht mit der Holzhammermetode vorzugehen, sondern in kleinen Schritten, bei denen Sub achtsam beobachtet wird.


      newbarbie schrieb:

      für mich wäre da Exklusivität schon aufgehoben....weil eine andere Person dabei ist.....
      Ich würde dies gerne etwas präzisieren. Die Exklusivität ist ja im Grunde bereits bei einer Vorführung aufgehoben, da man seinen Diamanten Dritten präsentiert, die somit in das erotische Spiel mit eingebunden werden. Für dich, wenn ich dich richtig verstehe, ist die Exklusivität aufgehoben, sobald eine physische Berührung durch Dritte erfolgt.
      Wenn ich jetzt deine Kommentare hierzu einmal bündle:

      newbarbie schrieb:

      wenn sie für Dich ein Diamant ist...dann darf wer anders mit diesem spielen.....?

      newbarbie schrieb:

      und genau das spürt sie ...kann es vielleicht nicht so benennen und trotzdem ist (diese Grenze?) dann für sie (noch?) nicht zu überwinden.
      dann verstehe ich dich in der Sache, allerdings erschließt sich mir gerade nicht, was du mir vermitteln möchtest, daher frage ich jetzt präzise nach:
      1) Willst du mir mitteilen, dass zum jetzigen Zeitpunkt diese optionale Aufgabe einen zu großen Schritt darstellt und es falsch war, diese zu formulieren?
      2) Willst du mir generell davon abraten, die Exklusivität aufzuheben, da auf einer allgemeineren Argumentationsebene, der Dom in seiner Fürsorgepflicht keine Dritten in das Spiel mit einbezieht?
      Danke für Deine Antwort.
      Reden hilft, redet Ihr miteinander?
      Schilder ihr deine Eindrücke und was du denkst und frag sie wie sie das sieht.

      ich denke nicht dass sie in einer Beziehung Vanilla leben kann, da diese Zeit mit dir sie verändert.


      du schreibst sie will dir dienen,

      Warum will sie das?

      Ich denke es ist wichtig zu schauen wo der Weg hingehen soll, wir haben unsere Ziele definiert und arbeiten daran. Nur wenn man das Ziel kennt, kann man Wege beschreiten.
      ist sie so jung dass sie so unerfahren ist in eurer Beziehung?

      Wenn du die Büchse der Pandora öffnest, bekommst du sie schwerlich zu.
      dass sie andere Männer anfasst oder angefasst wird, oder Sex hat kann ziemlich nach hinten losgehen aus den von dir erwähnten Gründen. Was bringt es dir? Wenn du ihr nicht mehr reichen würdest und sie mehr will? So eine Beziehung ist wie eine zarte Pflanze, Holzhammer ist beim wachsen nicht unbedingt zielführend.


      was verstehst du unter d/s?

      Euer D/s ist für dich in Ordnung?
      Ausser wenn ihr streitet, da will sie Augenhöhe.?
      Es ist vollkommen ok, wenn ihr zufrieden seid
      miteinander, allerdings beginnt d/s genau an dem Punkt, wo es keine Augenhöhe gibt. Vorher ist es eine bdsm Beziehung mit d/s Anteilen aber nicht mehr.


      Du schreibst das erste Jahr war.....
      Das zweite Jahr war.....
      Das dritte Jahr ist....
      Was ist wenn es nichts neues mehr gibt? Endet eure Beziehung dann?

      Books schrieb:

      redet Ihr miteinander?

      ExarKun schrieb:

      Wir sprachen recht früh das Thema BDSM und Sex an.

      ExarKun schrieb:

      Wir eruierten, was für mich in einer solchen Beziehung wichtig ist, wie das mit ihr umgesetzt werden kann und wo ihre Grenzen sind.

      ExarKun schrieb:

      vereinbarten wir,

      ExarKun schrieb:

      Diese Aufgaben wurden von mir kreiert und im Gespräch von ihr angenommen.
      Ja, wir reden ganz viel und beiderseitig sind wir der Meinung, dass wir eine gute und klare Kommunikation haben, was dazu beiträgt, dass sie mir so vertraut.


      Books schrieb:

      du schreibst sie will dir dienen,
      Warum will sie das?

      ExarKun schrieb:

      Da ist also ein sehr großer Drang in ihr, sich dem Partner anzupassen. Dies ist nicht nur in der Beziehung so, sondern auch im Job. Das höchste Geschenk ist für sie das Lob, getrumpft wird es noch durch ein Geschenk.
      Es ist Teil ihrer Persönlichkeitsstruktur und zieht sich durch alle Lebensbereiche, am ausgeprägtesten natürlich in einer Liebesbeziehung.


      Books schrieb:

      wir haben unsere Ziele definiert
      Ist das Ziel aber immer schon so klar, sodass es nicht verändert oder erweitert wird?


      Books schrieb:

      ist sie so jung dass sie so unerfahren ist in eurer Beziehung?

      ExarKun schrieb:

      Sie selber hatte ein paar Vanilla-Beziehungen, die wirklich arg Vanilla waren.

      ExarKun schrieb:

      Ich würde sagen, dass meine Sub und Partnerin noch nicht ihre Weiblichkeit entdeckt hat. Sie ist noch sehr kindlich, was ich auch süß finde und was auch nicht verschwinden soll. Zugleich entdeckt sie jetzt eben mit mir sehr vieles, was ihr Frausein anbetrifft.
      Sie ist Mitte dreißig, aber eben gänzlich unerfahren.


      Books schrieb:

      Euer D/s ist für dich in Ordnung?

      ExarKun schrieb:

      Was den D/S-Bereich anbetrifft bin ich absolut zufrieden.


      Books schrieb:

      Es ist vollkommen ok, wenn ihr zufrieden seid
      miteinander, allerdings beginnt d/s genau an dem Punkt, wo es keine Augenhöhe gibt. Vorher ist es eine bdsm Beziehung mit d/s Anteilen aber nicht mehr.
      Also ich will mich jetzt nicht bzgl. Definitionen streiten. Sie ist nicht masochistisch veranlagt. Sie empfindet z. B. bei Schmerzen keine Lust. Aber nimmt Strafe und damit Schmerzen an, wenn sie Regelverstöße begangen hat. Insofern ist D/S die Hauptkomponente unserer Beziehung. Allerdings muss das Machtungleichgewicht nicht 24/7 bestehen. Sie kann sich in ihre Rolle als Sub nach eigener Aussage nur fallen lassen, wenn sie sich geliebt und geborgen fühlt. In einer Streitsituation ist dem nicht so, und hier nehmen wir dann in der Tat Augenhöhe an, um den Konflikt beizulegen.


      Books schrieb:

      Du schreibst das erste Jahr war.....
      Das zweite Jahr war.....
      Das dritte Jahr ist....
      Was ist wenn es nichts neues mehr gibt? Endet eure Beziehung dann?
      Warum sollte dann die Beziehung enden? Wenn man einen Eingangspost verfasst, beschreibt man ja auch eine Entwicklung, damit die Leser wissen, was bereits erfolgt ist. Und wo gibt es eine Beziehung ohne Entwicklung. Ich glaube auch nicht, dass es nie etwas neues gibt. Wandel ist das Merkmal von Leben. Starre bedeutet Tod.


      Books schrieb:

      Wenn du die Büchse der Pandora öffnest, bekommst du sie schwerlich zu.
      dass sie andere Männer anfasst oder angefasst wird, oder Sex hat kann ziemlich nach hinten losgehen aus den von dir erwähnten Gründen. Was bringt es dir? Wenn du ihr nicht mehr reichen würdest und sie mehr will? So eine Beziehung ist wie eine zarte Pflanze, Holzhammer ist beim wachsen nicht unbedingt zielführend.
      Mir fällt auf, dass hier eine sehr starke und beinahe ausschließliche Fokussierung auf diese vierte optionale Aufgabe stattfindet. Ist dies, weil die Einbeziehung Dritter triggert oder mit BDSM nicht vereinbar betrachtet wird?

      Eine kleine Anekdote. Meine letzte Sub war eine alleinerziehende Mutter, die über eine Plattform Sexdates ausmachte und im Laufe dessen, ihre Devotheit, inbesondere ihren Wunsch vor ihrem Herrn zu knien, entdeckt hatte.
      Als sie meine Sub wurde, merkte ich einfach, wie so eine Art sechster Sinn, dass in ihr, aufgrund ihrer Geilheit, das Potenzial vorhanden ist, Dritte einzubeziehen. Sie war zu diesem Zeitpunkt, was orale Befriedigung anbetrifft noch sehr unbedarft. Also lernte sie unter meiner Anweisung, wie sie ihre Fähigkeiten als Liebesdienerin hier verbessert.
      Als sich ihre Technik verbessert hatte, sprachen wir über mein Anliegen, sie zu teilen. Sie sprach positiv an und wir fuhren bald darauf in einen Club. Sie trug auf mein Geheiß eine Unterbrustcorsage. Ihr Aussehen an diesem Abend erfüllte mich mit tiefen Stolz. Ihre großen, aber straffen Brüste zogen die Blicke nur so auf sich. Das war meine Sub. Wir gingen an diesem Abend, an dem HÜ war, durch den Club und bald folgten uns eine Schar Männer. Wir betraten ein abschließbares Zimmer. Sub stellte sich in der Mitte aus. Und ich als ihr Herr wählte fünf Männer aus, die optisch Sub gefallen würden. Der Raum wurde dann abgeschlossen. Ich erklärte der Gruppe die Regeln und es stellte sich sogleich eine Hierarchie zwischen uns ein. Sub hatte aber das letzte Wort und von ihr kam das grüne Licht, indem sie ihren Wunsch äußerte, hart genommen zu werden. In der nächsten Stunde dirigierte ich den Ablauf, was ein interessantes Gefühl von Verantwortung und Macht war, zugleich achtete und passte ich auf Sub auf, was ich als ein ganz intensives und verstärktes Gefühl von Fürsorge und Zärtlichkeit empfand.

      Später am Abend starteten wir eine zweite Runde, diesmal in einer kleineren Runde, indem wir lediglich zwei Männer zum Spielen einluden. Aber hier geschah eine Veränderung bei der Sub. War sie noch in der ersten Runde eher passiv gewesen und ließ sich nehmen, wandelte sich mit einem Male ihr auftreten, indem sie die aktive wurde und auf die Männer zuging, erfüllt von einem hohen Selbstbewusstsein, führte sie schon fast auf aggressive Weise ihre orale Technik vor und war fordernd beim Sex. Dieser Wandel erfüllte mich abermals mit großen Stolz für meine Sub.

      Anschließend beendeten wir den Abend in Zweisamkeit und mit innigen Slow Sex.
      Es war für Sub ein gelungener und horizonterweiternder Abend.

      Ich denke, dieses Erlebnis beantwortet dir am besten, was ich mit dem Einbezug Dritter verbinde. Wobei:

      ExarKun schrieb:

      Zunächst, Sex mit Dritten ist ein Thema, dass sich jetzt nicht stellt.
      zum Thema Tabus und Grenzen haben mein Herr und ich am Anfang unserer bdsm Beziehung folgende Vereinbarung getroffen:

      Wir probieren verschiedene Dinge aus und wenn sie für mich garnicht gehen kommen sie auf die tabuliste.

      Wir haben auch während und nach dem ausprobieren neuer Dinge immer viel darüber gesprochen.

      Reden ist immer wichtig und am Anfang noch viel wichtiger
      Eine Frau die sich selbst unterwirft kann nicht gedemütigt werden. Sie hat den absoluten Vorteil sich in selbstgewählter Weise einem selbstgewählten Menschen unterworfen zu haben und wird dadurch unverletzlich.
      • Simone de Beauvoir

      Books schrieb:

      Wenn du die Büchse der Pandora öffnest, bekommst du sie schwerlich zu.
      dass sie andere Männer anfasst oder angefasst wird, oder Sex hat kann ziemlich nach hinten losgehen aus den von dir erwähnten Gründen. Was bringt es dir? Wenn du ihr nicht mehr reichen würdest und sie mehr will?
      Deine Warnung nehme ich ernst und sehe ich auch als absolut berechtigt. Ich kenne Berichte von Swingern, wo der Mann eben als treibende Kraft seine Partnerin dazu brachte, einen Club zu besuchen, indem sie dann aber das Objekt der Begierde war und der Mann ins Hintertreffen geriet. Ihr gefiel der Clubbesuch so gut, dass sie plötzlich zur treibenden Kraft wurde und den Ehemann überholte. Dieser fühlte sich nun bedroht und es gelang ihm nicht mehr, die Frau einzufangen.
      Andererseits sind mir auch Paare bekannt, die haben Sex mit Dritten und sind seit 20 Jahren zusammen.
      Es ist also immer ein Spiel mit der Gefahr.

      Aber besteht die Gefahr nicht auch schon, wenn ich meiner Sub zu mehr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein verhelfe, dass dies nach hinten losgehen kann und sie sich irgendwann nicht mehr als Sub sehen kann?

      Was wäre dann die Alternative? Stillstand?

      elfisub schrieb:

      Wir probieren verschiedene Dinge aus und wenn sie für mich garnicht gehen kommen sie auf die tabuliste.

      Wir haben auch während und nach dem ausprobieren neuer Dinge immer viel darüber gesprochen.

      Reden ist immer wichtig und am Anfang noch viel wichtiger
      Hier kann ich mich gut wiederfinden. So handhaben wir das auch.

      ExarKun schrieb:

      Und hier stehe ich oft vor einem moralischen Dilemma: wie Umgehen mit Grenzen? Auf der einen Seite gilt es, sie zu beachten, andererseits zeigt sich immer wieder, dass Sub im Zuge ihrer Weiterentwicklung, Dinge anders betrachtet und sich dann Situationen ergeben, wo sich im nonverbalen Einvernehmen, Grenzen verschieben lassen. Aber es geht eben vom Dom aus. Stellt dies aber nicht zugleich auch eine Übergriffigkeit dar?

      ExarKun schrieb:

      Aber natürlich erwarte ich auch von einer Sub, die eben eine erwachsene Frau ist, dass sie kommuniziert, wenn sie sich unwohl fühlt. Da hapert es eben noch immer, weil sie ja de Irrglauben aufsitzt, dienen bedeutet entgegen ihres Wohlergehens zu handeln. Aber hier sind wir dran.

      ExarKun schrieb:

      Oft gilt hier, genau zu zuhören. Am Tonfall erkennt man sehr oft, nicht immer, was Tabu, was Grenze ist.
      Insofern kommt man nicht umhin, auszutesten, um die tatsächlichen Tabus und die verschiebbaren Grenzen zu identifizieren, andernfalls wäre ja gerade bei einer verschlossenen Anfängerin keine Entwicklung möglich. Dabei gilt es, nicht mit der Holzhammermetode vorzugehen, sondern in kleinen Schritten, bei denen Sub achtsam beobachtet wird.
      Ich möchte hier mal vor allem auf diese 3 Äußerungen von dir eingehen.

      Mein letzter Herr hat es geliebt, mich anfangs nach seinen Vorstellungen zu prägen. Da ich unerfahren war, dachte ich, das sei so okay und ich dürfte ohne Not nicht Nein sagen. Durch dieses Forum hier habe ich erfahren, dass es sehr wohl in Ordnung ist, auch Tabus zu haben, die ich nicht unbedingt vom Verstand her erklären kann und vor allem: dass es einer Sub nicht immer möglich ist, in genau dem Moment das Safewort zu sagen, wenn es nötig ist.

      Er hat es geliebt, an einigen meiner Tabus zu kratzen, indem er immer und immer wieder angedeutet hat, dass er darüber hinweggehen wird.
      Edit: Das war seine Art von Sadismus, mich damit zu foppen.
      Eines, das Bespielen in meiner eigenen Wohnung, ist deshalb gefallen, weil es mich einfach mürbe gemacht hat, immer wieder dagegenzureden und auch, weil ich in ein besonderes Wochenende ohne Strafe starten wollte. Im Nachhinein hat es sich als Segen herausgestellt, dass wir auch bei mir gespielt haben, ich hätte das Tabu allerdings gern in meinem Tempo fallengelassen. Das Foppen mit meinen Tabus hatte er zunächst beibehalten, bis es einmal eskalierte, wie ich hier beschrieben habe: Wenn das Psychospielchen nach hinten losgeht....


      Ich möchte dir mit meiner Antwort für drei Dinge die Augen öffnen:

      1. Eine unerfahrene Sub lässt sich mehr prägen als jemand mit Erfahrung. Sei bitte sehr achtsam, dass du sie nicht zu eine Abziehbild von dem machst, was DU möchtest. Verlier sie einfach nicht aus den Augen. Evtl. überrascht sie dich dann mehr, als wenn du sie immer förderst und forderst (wie mit der Einladung in den Club geschehen, als du das Thema schon abgehakt hattest).

      2. Eine Situation als grenzwertig oder schädlich für die Psyche zu erkennen, gelingt auch erfahreneren Subs nicht immer sofort. Manchmal kommt der Absturz, die Scham, der Schmerz (auch der psychische) verzögert, evtl. erst am nächsten Tag. Das ist kein Unvermögen als erwachsene Frau, sondern schlicht Überforderung. Besser einmal zu früh abbrechen, wie du das ja schon getan hast, als hinterher die Scherben aufkehren zu müssen.

      3. BDSM heißt nicht: höher, weiter, schneller. Auch Stillstand kann man genießen, da ab einem bestimmten Zeitpunkt Sub nicht mehr einschätzen kann, was sie erwartet, weil ihr schon so viele Spielmöglichkeiten ausgetestet habt. Du wiegst sie damit in Sicherheit, sie kann sich öffnen und entfalten und ihr könnt ganz in Ruhe Monate später das nächste Thema in Angriff nehmen. Das ist auch für dich entspannender, als immer neue Aktionen zu planen.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Weißt du was, ich verstehe die Unsicherheit von Dir nicht.

      Es gibt keine definitionsgemässen Weg im BDSM. Jede Beziehung definiert das für sich.

      Ich bin zwar alt, aber unerfahren im BDSM, bin keine Sub die dient, handle auf Augenhöhe mit dem Meinigen. Wir sind am Anfang und mittendrin zugleich. Tasten und vor.
      Ähnlich wie ihr.
      Grenzen verschieben sich. Man probiert.
      Einige hier würden sagen, dass sein kein BDSM das MUSS so und so sein, damit...
      ein Dom Muss, eine Sub muss...
      Bullshit.

      gebt Acht aufeinander, es ist ein Geben und nehmen auch ohne Augenhöhe von beiden Seiten, und jeder dann wenn er/sie bereit ist.

      die Tipps mit Tabus und Grenzen sollen unerfahrene Schützen, vor Ausnutzung / Abhängigkeit psychischer und physischer Art.

      wie diese in dieser Beziehung kommuniziert werden, konkludent, Schriftlich mündlich ist so individuell. kommt auf die Beziehung an sich an, wieviel Vertrauen gibt es schon.