Kontrolle in welchem Bereich?

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      Kontrolle in welchem Bereich?

      Wo hat Dom/se Entscheidungsrecht in Eurer Beziehung 42
      1.  
        Hauptsächlich im sexuellen Bereich mit wenigen auf den Alltag übergreifenden Komponenten (18) 43%
      2.  
        Alle Bereiche übergreifend (15) 36%
      3.  
        Auch im Alltag integriert mit wenigen Ausnahmen (7) 17%
      4.  
        Nur im sexuellen Bereich (5) 12%
      Angeregt durch @zayas Thema Kontrolle würde ich gerne mal wissen wie das Thema Kontrolle bzw. Machtgefälle in den verschiedenen Beziehungen so gelebt wird.
      Das Dinge abgesprochen sind und man gemeinsam eine Entscheidung über diese Dinge trifft sollte klar sein.

      Spannend wäre auch wie lange man BDSM schon auslebt und ob sich innerhalb dieser Zeit der Bereich der übertragenen Rechte verändert hat.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Die Frage kann ich gar nicht so einfach beantworten :D
      Die letzte Entscheidungsgewalt hat mein Partner, in allen Bereichen.

      Mit der Kontrolle ist es so eine Sache, da haben wir ein eher ungewöhnliches Ds-Konstrukt.
      Zum einen vertraut er in vielen Fällen darauf, dass ich mich an Vereinbarungen halte, so dass es relativ wenig Kontrolle gibt, wir haben beide nicht die Neigung das uns das wichtig ist. (Mir ist klar das in anderen Beziehungen nicht aus Misstrauen kontrolliert wird). Merkt er aber das bestimmte Dinge mir schwer fallen, dann kontrolliert er diese auch intensiver.

      Ähh...ist das verständlich ?(
      Ansonsten ist es mir auch sehr wichtig, gemeinsame Vereinbarungen einzuhalten und ich weiß das es ihm ebenso wichtig ist.

      Dinge die ihm ganz wichtig sind, die nimmt er auch einfach so wahr, wenn sie nicht stimmig sind. Da gibt es keine bestimmten Kontrollmechanismen, Vielleicht ist es deshalb so schwer zu erklären.

      Wie sind da ziemlich auf das Wesentliche fokosiert und weniger darauf einen Kink zu bedienen.

      Zusatz:
      Gerade diese Art wie wir es leben, ist aber auch der Grund warum ich unsere Beziehung trotz allem, nicht als Tpe oder H/s bezeichne, denn da gehören für mich deutlich mehr Faktoren dazu.

      Hera schrieb:

      und ob sich innerhalb dieser Zeit der Bereich der übertragenen Rechte verändert hat.
      der verändert sich immer mal wieder. Nich nur das mehr an Dom übertragen wird, es kann auch umgekehrt sein...quasi als Aufgabe.........ich möchte, daß Du jetzt eigenständig entscheidest.......usw.
      Man kann dann darüber Bericht erstatten und ggf. kann Dom auch wieder was ändern.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      Hera schrieb:

      Spannend wäre auch wie lange man BDSM schon auslebt und ob sich innerhalb dieser Zeit der Bereich der übertragenen Rechte verändert hat.
      Rückblickend gesehen von meinen zögerlichen realen Anfängen im Jahr 2007 bis jetzt hat sich ziemlich viel verändert... eigentlich alles :gruebel: . Was ich mir nie hätte vorstellen können bzw. maximal im Kopfkino, bauen wir seit Beginn unserer Beziehung immer weiter aus. Es war nie so, dass mein Herr etwas explizit (ein)gefordert hätte. Stattdessen hat er gewartet, bis ich bereit war, den nächsten Schritt zu tun. Letztendlich war die Abgabe der Kontrolle eine Entscheidung, über die ich lange nachgedacht habe. Es war keine rosarote-Brille-Moments-Entscheidung von mir, sondern eine bewußte Entscheidung. Letztlich holt sich Mylord auch in bestimmten Abständen immer wieder eine Rückversicherung von mir, ob für mich noch alles in Ordnung ist.

      Callimorpha schrieb:

      Mit der Kontrolle ist es so eine Sache, da haben wir ein eher ungewöhnliches Ds-Konstrukt.
      Zum einen vertraut er in vielen Fällen darauf, dass ich mich an Vereinbarungen halte, so dass es relativ wenig Kontrolle gibt, wir haben beide nicht die Neigung das uns das wichtig ist. (Mir ist klar das in anderen Beziehungen nicht aus Misstrauen kontrolliert wird). Merkt er aber das bestimmte Dinge mir schwer fallen, dann kontrolliert er diese auch intensiver.

      Ähh...ist das verständlich ?(
      Ist es :yes:
      Bei uns ist es ähnlich. Mylord verlässt sich darauf, dass ich meine Regeln einhalte. Wenn er allerdings merkt, dass gewisse Verhaltensweise einreißen oder ich Dinge vergesse, dann kommt ein Hinweis und in den nächsten Tagen oder Wochen findet dort eine verstärkte Kontrolle statt.

      Mal ein kleines Beispiel: Letzten Sommer hat er bemerkt, dass ich abends eher unaufmerksam war. Der Grund war, dass ich tagsüber einfach zu wenig getrunken habe und irgendwann schaltet das Hirn da einfach in den Sparmodus. Ich bekam daher die Aufgabe, meine tägliche Trinkmenge zu notieren und abends zu berichten. Nach einiger Zeit hat er es nur noch sproradisch abgefragt und irgendwann hatte es sich erledigt, weil ich selber viel mehr darauf geachtet habe.

      Bei anderen Dingen findet keine Kontrolle statt, z.B. bei den Finanzen. Das heißt aber nicht, dass wir es ausgeklammert haben, sondern dass Mylord hier die Entscheidungsgewalt an mich delegiert hat. Im Prinzip könnte es also morgen schon anders aussehen. Beim Essen und der Kleidung habe ich einen Rahmen. Innerhalb diesem kann ich selber entscheiden, wann und was ich esse oder was ich anziehe. Trotzdem könnte dieser Rahmen ohne weitere Erklärung enger oder weiter gefaßt werden.

      Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: Ich habe in den letzten Jahren gelernt, niemals nie zu sagen. Vieles hätte ich mir früher nicht vorstellen können und das sind genau die Dinge, auf die heute nicht mehr verzichten möchte und kann ^^
      Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr, sind ihre Wege auch schwer und steil. (Khalil Gibran)

      Was ist Liebe? Eine Hütte nicht gegen einen Palast tauschen wollen, Untugenden und Fehler lächelnd übersehen, Hingabe ohne geringstes Zögern. (Aus China)

      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform. (Rainha)
      Bei mir ist weniger die Zeit, seit der ich BDSM auslebe, ausschlaggebend. Ich wollte mich eigentlich schon immer meinen Partner unterwerfen, auch wenn ich früher nur eine sehr diffuse Vorstellung davon hatte. Meine Partner wollten diese Macht über mich aber überhaupt nicht haben.

      Richtig angekommen fühle ich mich erst mit meinem jetzigen DaddyDom, dem es auch gefällt, alles über mich zu wissen und entscheiden zu können. Er nimmt die Macht, die ich ihm über mich gebe, gerne an.

      Er fordert aber auch gelegentlich mal etwas ein. Er hat aber ein sehr gutes Gespür dafür, wann ich bereit bin, die Macht/Kontrolle über etwas abzugeben. Auch wenn es mal unangenehm für mich ist – ist das immer nur aus einer inneren Hemmung heraus. Beispielsweise wenn er lesen will, was ich in einem Forum geschrieben habe. (Anmerkung: Das betrifft nur meine Beiträge und auch nur in öffentlichen Foren, also er liest keine PNs oder in geschützten Bereichen mit.)

      Wir sind erst seit einem Dreiviertel Jahr zusammen. Deswegen entwickelt sich unser Machtgefälle noch. Ich habe aber das Gefühl, dass vieles in unserer Beziehung sehr schnell geht. Einfach weil wir beide dieses Machtgefälle wollen und ich ihm zu 100% vertraue. (Wir kannten uns aber schon 1,5 Jahre, bevor wir zusammen kamen. Die Vertrauensbasis war also zu Beginn unserer Beziehung schon vorhanden.) Es gibt keinen Bereich mehr, in dem ich nicht auf ihn höre bzw. er keine Entscheidungsgewalt hätte. Er bestimmt darüber, was ich morgens anziehe. Er hat die vollständige Kontrolle über die Finanzen inkl. meiner Kontokarte – er ist allerdings zur Zeit Alleinverdiener, da ist das ohnehin einfacher. Verabredungen und Termine spreche ich grundsätzlich mit ihm ab. Usw usf. Er lässt mir durchaus viel Freiraum, er will aber über möglichst alles Bescheid wissen.

      Was das Einhalten diverser Regeln angeht, leben wir wohl ähnlich wie @Callimorpha und @Rainha. Er vertraut darauf, dass ich Regeln befolge, ohne dass ich da explizit kontrolliert werde.


      Die meisten unserer Regeln beziehen sich aber ohnehin auf unser Zusammenleben. Da fällt es eigentlich von selbst auf, wenn ich sie nicht einhalte, bspw. wenn ich meine Kleidung (zB Pyjama) nicht auf den dafür vorgesehenen Platz lege.

      Wir sind wohl auch beide keine Freunde davon, dass ich Dinge genau protokolliere, um das anschließend von ihm kontrollieren zu lassen. Mit dem Trinken habe ich aber auch oft Probleme. Wir hatten das dann zeitweise so gelöst, dass er mir morgens zwei Flaschen Wasser hingestellt hat, die abends leer an derselben Stelle stehen mussten. Das hat sehr gut funktioniert. Zur Zeit ist das wegen diversen Gründen zwar in den Hintergrund gerückt, soll aber auf ähnliche Weise wieder eingeführt werden.
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)
      Angefangen vor 11 Jahren sind wir mit Kontrolle im sexuellen Bereich. Schnell, schon innerhalb des 1. Beziehungsjahres, hat sich unser Machtgefälle auch in Teile des Alltags ausgeweitet. Inzwischen hat mein Herr das alleinige Entscheidungsrecht. Allerdings ist das bei uns nicht zwangsläufig mit permanenter, aktiver Kontrolle von seiner Seite gleichzusetzen.
      Carpe et diem et noctem.