Dom, der auch gerne mal Unterwerfung spürt...

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      Dom, der auch gerne mal Unterwerfung spürt...

      Ich habe schon lange mit dem Gedanken gespielt darüber zu schreiben. Im Zentrum steht die Frage - ist man(n) wirklich Dom/Caregiver (eigenes Naturell wird als solches bezeichnet) wenn gleichzeitig sehr das Gefühl gemocht wird sich zu unterwerfen? Für mich klingt das eindeutig nach Switcher?

      Es gibt diesen Mann in meinem Leben, der sich aber keinesfalls als Switcher bezeichnet. (Ich bin kein Riesen Freund von all diesen "Stempel"-Bezeichnungen, aber dennoch geben sie ja doch ein wenig Richtung)...
      Er beschreibt sich, sein Naturell als Dom und Caregiver, in Richtung 24/7 gehend...liebt ein konventielles Rollenverständnis im D/s...
      Gleichzeitig genießt er es aber sehr die devote Rolle einzunehmen. So weit so gut...Für ihn ist das D/s keine Spielart, sondern eben im 24/7 eine Lebensart in der Beziehung. Aber was ist mit der devoten Seite? Mich würde interessieren wie ihr darüber denkt? Ich denke mir - kann man das so exakt klassizifizieren in Dom - Sub - Switcher? Entweder ist man Dom, Sub oder eben beides? Was denkt ihr wenn jemand sagt - nein, ich bin nicht Switcher, sondern Dom als wahres Naturell mit dem Hang als Spielart ab und an devot zu sein, was sich dann im Gegensatz zum Dom Charakter eben nur auf das Schlafzimmer bezieht? Dom im Alltag und als wahres "Ich" auch außerhalb des Schlafzimmers. Im selbigen allerdings dominant und devot? Oder sagt ihr - nee, das ist doch eindeutig Switcher? Ihr fragt euch vielleicht warum ich nicht ihn frage...das ist ein wenig schwierig darüber zu sprechen. Bzw hab ich dies selbstverständlich bereits. Ich habe einfach die Befürchtung dass er nicht ehrlich zu mir ist und nicht dazu steht, zu dieser Seite. Darauf "pocht" er ist in seinem Naturell Dom. Vielleicht weil ich ihm das nicht geben kann. Ich kann ihn in dem Moment nicht mehr als dominanten starken Part wahrnehmen. Dann kommt mir alles wie gespielt vor. Was an sich nicht falsch ist. Für manche ist es ein erfüllendes Spiel und auf Augenhöhe im Alltag, für mich ist es immerwährend da.
      Na ja, wenn jemand sich auch gerne mal unterwirft, würde ich das schlicht nicht "24/7" Dom nennen. Nicht falsch verstehen, das ist jetzt keine Bewertung, ist auch völlig ok, aber wenn man sich unterwirft, kann man in der Situation schwierig jemanden gleichzeitig dominieren. Klar könnte man überlegen, eine Beziehung 24/7 zu nennen, solange die ganze Zeit irgendwer dominiert und irgendwer sich unterwirft, auch wenn es wechselt, wer was macht - rein persönlich würde ich aber von solche arg "aufgeweichten" Definitionen absehen. Man akzeptiere es einfach, dass es nicht 24/7 ist und gut ist, ist doch völlig ok.

      Und ja, als grobe Schublade würde ich so jemanden Switcher nennen, wenn auch mit Präferenz zum Dom. Das bedeutet ja nicht, dass er ein schlechter Dom ist oder schlechter als "nur" Doms, wieso denn auch? Ich hab da keine Vorurteile, für mich ist das völlig ok und ich würde da persönlich eher versuchen, das klar zu beschreiben, wenn nötig, anstatt an Begriffen festzuhalten, nur weil ich mich unwohl fühle mit anderen. Das "Problem" besteht vermutlich im Kopf, mit den "negativen" Assoziationen dieser Situation - verständlich, aber man muss sich halt selbst einfach akzeptieren.

      Wenn du nicht so veranlagt bist, wäre es evtl. sinnvoll für ihn, die devote Seite woanders auszuleben, so dass er für dich immer in einer Rolle ist und du da keine Probleme hast? Aber das klappt natürlich nur für Poly-veranlagte Personen, logischerweise.
      Also ich sehe mich als "Sub mit Präferenz zum Switcher", mein sadistisch-dominanter Anteil liegt bei ca. 10 %.
      In meiner letzten BDSM-Beziehung war mein Herr ähnlich gestrickt wie deiner.
      Ich wäre nie auf die Idee gekommen, ihn als Switcher zu bezeichnen, da er tatsächlich den Großteil unserer gemeinsamen Zeit geführt hat.
      Ab und an durfte ich mal für einen Abend, einen Tag, ein einziges Mal auch ein ganzes Wochenende "herrschen",
      aber weder war ihm das ein Bedürfnis, da eine Regelmäßigkeit reinzubringen, noch mir, gleichberechtigt zu sein in der Hinsicht.
      Selbst beim Switchen war mir klar, wo mein Platz ist und ich brauchte das Gefühl, switchen zu DÜRFEN.

      Unser "Spiel" hat nicht nur an den Wochenenden stattgefunden oder im Schlafzimmer,
      das Machtgefälle war ständig präsent und galt in vielen Lebensbereichen, auch über die Entfernung.
      Wenn irgendwann das Machtgefälle weiter in Richtung 50/50 gegangen wäre, hätte es mich nicht mehr erfüllt.
      Hier in meinem Profil konnte ich mich nicht durchringen, "Sub" oder "Switcher" anzugeben, ich hab mich für "BDSMler" entschieden.

      Nachtrag:
      @Kleanthes, für mich/uns war das schon 24/7, da das Machtgefälle FÜR MICH tatsächlich immer vorhanden war.
      Selbst in meinen dominanten Phasen habe ich darauf geachtet, dass es ihm gefällt
      (ok ok, so manchmal...bei Tunnelspielen.... war mir meine Lust wichtiger :evil: :whistling: :D ), aber ich hab z.B. nie agiert, um mich zu rächen.
      Und: Bei manchen Treffen saß mir ein kleines Teufelchen auf der Schulter und ich hätte gern Schlagwerkzeuge an ihm ausprobiert.
      Ich durfte das dann andeuten, aber wenn es nicht passte, hatte ich mich zu fügen und auf die nächste Gelegenheit zu warten ^^
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Rebekka schrieb:

      … Dom in einer 24/7 Beziehung … (der) sich hin und wieder gerne mit selbsternannten Dominas unterhält.
      Ich hänge mich mal weit aus dem Fenster und gehe mal zu meinen ersten Überlegungen zum Thema ein. Ich kenne z. B. diese Konstellation 24/7 sie dominant bei ihrem Partner, aber absolut und unerschütterlich devot gegenüber einem anderen Mann. Der im Übrigen auch ihren Partner mit dominiert. Und der Wechsel findet nur durch Wechsel der Blickrichtung statt (hat man jedenfalls den Eindruck). Bei ihr ist das einsortieren völlig sinnlos. Sie ist gerade eine echte DSMlerin, wobei das auf Paarebene einen gewissen Cuckold-Charakter besitzt. Das wäre eine Konstellation mit umgekehrten Vorzeichen bei Euch, ohne Cuckold (Ich meine das kann dann in Cuckqueen-Richtung gehen). Daher frag ihn doch mal, ob er dabei die Fantasie hat, dass die Domina euch beide dominieren soll… Wobei sind Dominas nicht eigentlich gewerbliche Damen?

      Wobei ich bei dem Eingangspost gedacht habe, ich kann doch nur Dom sein, wenn mich jemand anderes als solcher für sich macht. Ansonsten bin ich auch nur Mann mit der Neigung BDSM begeistert auf der aktiven Seite zu sein. Oder anders, wenn du zeitweise nicht als seine Sub fühlen kannst, aus Gründen die bei ihm liegen, ist 24/7 schwerlich möglich…
      - Wir sind hier nicht bei Wünsch-Dir-Was, sondern bei So-is‘-es -
      Ursprünglicher Autor leider unbekannt, aber so oft in verschieden Variationen in unterschiedlichen Büros gelesen… und nicht jedesmal das verdammte Grinsen im Gesicht schnell genug los geworden.