Hallihallo,
Gedankensortierend versuche ich mich dann auch mal an einem kleinen Blogpost, in der Hoffnung, für etwas Ruhe in meinem Hirn zu sorgen. Ich hoffe, das ist für mich als sonst stille Mitleserin in Ordnung
Ich kann mich noch gut erinnern, als ich damals während meiner Reisezeit mal wieder Adrenalin spüren und meine Höhenangst in Frage stellen wollte (Spoiler: Die Höhenangst ist immer noch best friend mit mir). Also ab auf eine riesige Schaukel (Ledge Swing in Queenstown, NZ) und sich mit zitterndem Körper in Position begeben. Zwar hatte ich Bungy und Skydive schon ein paar Jahre vorher ausprobiert, aber das hier ist wieder etwas anderes. In diesem Fall liegt mein Sturz komplett bei mir. Keiner, der für mich aus dem Flugzeug springt und mich halt mitnimmt, weil ich an ihm festgemacht bin. Keiner, der so dicht hinter mir steht, dass ich weiß, er könnte mir durchaus einen kleinen Schubser geben, wenn ich mich nicht nach vorne ins Leere fallen lasse.
Nein, diesmal liegt es an mir. Wenn ich nicht das Verbindungsstück zwischen Seil und Sicherungsseil rauszieh, tut es keiner. Hier kommt mir niemand zur Hilfe, auch nicht die nette Lady ein paar Meter entfernt auf sicherem Boden, die mir noch zuzwinkert und meint: „Lieber direkt ziehen, wenn mein ‚Go‘ kommt – wer es nicht im ersten Anlauf schafft, hat es sehr viel schwieriger danach.“ Ich nicke und denke mir nur Augen zu und durch. Kann ich ja sonst auch gut. Und es ist ja nur ein kurzer freier Fall. Danach schaukelst du nur mehr, vielleicht mit ein paar kleinen Hüpfern am höchsten Punkt der Schaukelbewegung, wenn die Trägheit deines Körpers noch kurz weiter nach oben möchte und verpasst, dass es schon wieder runter geht.
Drei.
Oh je, Augen zu, Augen zu, Augen zu. Nicht an jetzt gleich denken. Oder ja, vielleicht schon an jetzt gleich denken, denn nachher wirst du dich an den Moment zurückerinnern und darüber lachen und ein Kribbeln im Körper spüren.
Zwei.
Nein, okay, vielleicht doch nicht dran denken. Einfach nur die Stimme hören, die sagt dir, was zu tun ist. Es ist safe, das machen hunderte Menschen in der Woche. Oder am Tag. Eigentlich auch egal, leg den Fokus auf die Stimme. Nicht nachdenken.
Eins.
Hilfe, Hilfe, Hilfe, holt mich hier raus. Bitte. Und zwar nicht durch den Weg runter. Aber ich kneife die Augen stärker zusammen, beiße die Zähne zusammen und klammere mich an dem metallenem Verbindungsteil fest, das ich gleich rausziehen muss. Stimme. Fokus. Alles andere zählt nicht.
GO.
Ich ziehe mit aller Macht an dem Teil, jeder Faser meines Körpers ist angespannt und es ist eine komische Erleichterung, endlich den „point of no return“ überschritten zu haben. Ich falle, ich schreie und ich hasse mich in diesem Moment zutiefst für meine Sturheit und meine endlose Grenzenaustesterei.
Und dann fängt mich das Seil, ich spüre den Ruck und weiß, dass der freie Fall überstanden ist und ich aufgefangen wurde. Ich reiße die Augen auf, mein Schrei geht nahtlos über in Lachen, als ich über der Welt mit ruhigen Schaukelbewegungen zu fliegen scheine. Ich schaue mich um, strampel erleichtert mit meinen Füßen und genieße die Aussicht, während meine Wangen vor lauter Grinsen schon ganz wehtun. Die Schaukelbewegung wird immer weniger und ich hänge nur noch leicht lachend im Gurt und genieße das Gefühl zu schweben. So muss sich Freiheit anfühlen. Die Crew lacht mit mir, als sie mich hochzieht und gibt mir ein High-Five.
Noch Stunden später spüre ich das Kribbeln in meinen Zehen und meinen Fingerspitzen und muss breit grinsen mit dem Gedanken an die Momente – an die Angst davor, den Nervenkitzel und die Freude, die sich nach dem Fall breit gemacht hat. Sicher aufgefangen mit einem völlig neuen Blickwinkel auf die Welt.
Ja, so kann es gehen. Jedenfalls in der Materie der vergnüglichen Adrenalinkicks, für die man kein Wissen braucht, nur ein bisschen Mut. Was das ganze hier jetzt mit BDSM zu tun hat, liegt vielleicht auf der Hand, vielleicht aber auch nicht. Aber es beschreibt ungefähr das, was ich derzeit fühle, wenn ich an die kommende Woche denke. Herzklopfen, Panik, Freude, Nervosität und Hoffnung.
Wie so viele hier, habe auch ich über die Community aus mir nicht ganz erfindlichen Gründen wen gefunden, der zufällig demnächst in der Stadt ist. Und manchmal muss man solche Gelegenheiten eben am Schopf packen, wenn sie einem so in den Schoß fallen – auch wenn ich dementsprechend grad überlege, wie ich mich die Woche auf die Arbeit konzentrieren soll.
Wünsche, Ideen, Listen mit Sachen, die ich mag, nicht mag, okay finde oder ausprobieren möchte, Fragen, die ich habe, Sicherheitsvorkehrungen, die getroffen werden, … ich habe die letzten zwei Tage über Dinge nachgedacht, von denen ich nicht dachte, dass ich sie je in Worte zu fassen haben würde. Aber ich bin guter Dinge unter all der Nervosität, die ich verspüre. Ich möchte dieses Verbindungsteil, was mich derzeit noch hält, rausziehen, ich möchte diesen freien Fall spüren und ich hoffe, dass mein Bauchgefühl gemeinsam mit meiner Vernunft die richtige Person gefunden haben, die mich bei diesem Abenteuer sicher auffangen und vielleicht meinen Blick auf die Welt ein bisschen verändern kann.
Um es mal raus aus dieser Prosa zu hauen: ich freu mich natürlich total, bin nur super nervös, was die meisten hier wahrscheinlich verstehen können. Ich werde gecovert, wir treffen uns zuerst mal an einem öffentlichen Ort für ungezwungenes Kennenlernen, es ist auf beiden Seiten klar, dass kein Zwang für irgendwas besteht, wenn eine der beiden Parteien doch nicht die richtigen Vibes spürt (wobei wir uns derzeit über Messenger sehr gut zu verstehen scheinen) und er weiß, was für Ticks sich bei mir auftun könnten bzw. was ich derzeit vermute zu brauchen, wenn es denn mal Richtung freien Fall geht. Mein Kopf ist derzeit einfach nur super voll und es schwirren so viele Gedankenfetzen herum und ein paar davon wollte ich einfach zu Papier bringen. Und ich fand meine Analogie einfach recht treffend und wollte sie teilen – auch weil ich neugierig bin, ob das jemand hier ähnlich oder vielleicht ganz anders sieht.
Ich bin durch die Mischung aus Höhenangst und bisschen Adrenalinsuchti bzw. Grenzenaustester einfach aus sehr komischen Grund recht gern in solchen Situationen, weil ich mich selten lebendiger fühle als dann. Und ich kann mir vorstellen, dass das bei einer Session etwas ähnlich sein kann – sind jetzt aber nur Vermutungen meinerseits, denn soweit war ich bisher nie.
Also ja, meine Worte so am Abend.
Liebe Grüße :))
Gedankensortierend versuche ich mich dann auch mal an einem kleinen Blogpost, in der Hoffnung, für etwas Ruhe in meinem Hirn zu sorgen. Ich hoffe, das ist für mich als sonst stille Mitleserin in Ordnung
Ich kann mich noch gut erinnern, als ich damals während meiner Reisezeit mal wieder Adrenalin spüren und meine Höhenangst in Frage stellen wollte (Spoiler: Die Höhenangst ist immer noch best friend mit mir). Also ab auf eine riesige Schaukel (Ledge Swing in Queenstown, NZ) und sich mit zitterndem Körper in Position begeben. Zwar hatte ich Bungy und Skydive schon ein paar Jahre vorher ausprobiert, aber das hier ist wieder etwas anderes. In diesem Fall liegt mein Sturz komplett bei mir. Keiner, der für mich aus dem Flugzeug springt und mich halt mitnimmt, weil ich an ihm festgemacht bin. Keiner, der so dicht hinter mir steht, dass ich weiß, er könnte mir durchaus einen kleinen Schubser geben, wenn ich mich nicht nach vorne ins Leere fallen lasse.
Nein, diesmal liegt es an mir. Wenn ich nicht das Verbindungsstück zwischen Seil und Sicherungsseil rauszieh, tut es keiner. Hier kommt mir niemand zur Hilfe, auch nicht die nette Lady ein paar Meter entfernt auf sicherem Boden, die mir noch zuzwinkert und meint: „Lieber direkt ziehen, wenn mein ‚Go‘ kommt – wer es nicht im ersten Anlauf schafft, hat es sehr viel schwieriger danach.“ Ich nicke und denke mir nur Augen zu und durch. Kann ich ja sonst auch gut. Und es ist ja nur ein kurzer freier Fall. Danach schaukelst du nur mehr, vielleicht mit ein paar kleinen Hüpfern am höchsten Punkt der Schaukelbewegung, wenn die Trägheit deines Körpers noch kurz weiter nach oben möchte und verpasst, dass es schon wieder runter geht.
Drei.
Oh je, Augen zu, Augen zu, Augen zu. Nicht an jetzt gleich denken. Oder ja, vielleicht schon an jetzt gleich denken, denn nachher wirst du dich an den Moment zurückerinnern und darüber lachen und ein Kribbeln im Körper spüren.
Zwei.
Nein, okay, vielleicht doch nicht dran denken. Einfach nur die Stimme hören, die sagt dir, was zu tun ist. Es ist safe, das machen hunderte Menschen in der Woche. Oder am Tag. Eigentlich auch egal, leg den Fokus auf die Stimme. Nicht nachdenken.
Eins.
Hilfe, Hilfe, Hilfe, holt mich hier raus. Bitte. Und zwar nicht durch den Weg runter. Aber ich kneife die Augen stärker zusammen, beiße die Zähne zusammen und klammere mich an dem metallenem Verbindungsteil fest, das ich gleich rausziehen muss. Stimme. Fokus. Alles andere zählt nicht.
GO.
Ich ziehe mit aller Macht an dem Teil, jeder Faser meines Körpers ist angespannt und es ist eine komische Erleichterung, endlich den „point of no return“ überschritten zu haben. Ich falle, ich schreie und ich hasse mich in diesem Moment zutiefst für meine Sturheit und meine endlose Grenzenaustesterei.
Und dann fängt mich das Seil, ich spüre den Ruck und weiß, dass der freie Fall überstanden ist und ich aufgefangen wurde. Ich reiße die Augen auf, mein Schrei geht nahtlos über in Lachen, als ich über der Welt mit ruhigen Schaukelbewegungen zu fliegen scheine. Ich schaue mich um, strampel erleichtert mit meinen Füßen und genieße die Aussicht, während meine Wangen vor lauter Grinsen schon ganz wehtun. Die Schaukelbewegung wird immer weniger und ich hänge nur noch leicht lachend im Gurt und genieße das Gefühl zu schweben. So muss sich Freiheit anfühlen. Die Crew lacht mit mir, als sie mich hochzieht und gibt mir ein High-Five.
Noch Stunden später spüre ich das Kribbeln in meinen Zehen und meinen Fingerspitzen und muss breit grinsen mit dem Gedanken an die Momente – an die Angst davor, den Nervenkitzel und die Freude, die sich nach dem Fall breit gemacht hat. Sicher aufgefangen mit einem völlig neuen Blickwinkel auf die Welt.
Ja, so kann es gehen. Jedenfalls in der Materie der vergnüglichen Adrenalinkicks, für die man kein Wissen braucht, nur ein bisschen Mut. Was das ganze hier jetzt mit BDSM zu tun hat, liegt vielleicht auf der Hand, vielleicht aber auch nicht. Aber es beschreibt ungefähr das, was ich derzeit fühle, wenn ich an die kommende Woche denke. Herzklopfen, Panik, Freude, Nervosität und Hoffnung.
Wie so viele hier, habe auch ich über die Community aus mir nicht ganz erfindlichen Gründen wen gefunden, der zufällig demnächst in der Stadt ist. Und manchmal muss man solche Gelegenheiten eben am Schopf packen, wenn sie einem so in den Schoß fallen – auch wenn ich dementsprechend grad überlege, wie ich mich die Woche auf die Arbeit konzentrieren soll.
Wünsche, Ideen, Listen mit Sachen, die ich mag, nicht mag, okay finde oder ausprobieren möchte, Fragen, die ich habe, Sicherheitsvorkehrungen, die getroffen werden, … ich habe die letzten zwei Tage über Dinge nachgedacht, von denen ich nicht dachte, dass ich sie je in Worte zu fassen haben würde. Aber ich bin guter Dinge unter all der Nervosität, die ich verspüre. Ich möchte dieses Verbindungsteil, was mich derzeit noch hält, rausziehen, ich möchte diesen freien Fall spüren und ich hoffe, dass mein Bauchgefühl gemeinsam mit meiner Vernunft die richtige Person gefunden haben, die mich bei diesem Abenteuer sicher auffangen und vielleicht meinen Blick auf die Welt ein bisschen verändern kann.
Um es mal raus aus dieser Prosa zu hauen: ich freu mich natürlich total, bin nur super nervös, was die meisten hier wahrscheinlich verstehen können. Ich werde gecovert, wir treffen uns zuerst mal an einem öffentlichen Ort für ungezwungenes Kennenlernen, es ist auf beiden Seiten klar, dass kein Zwang für irgendwas besteht, wenn eine der beiden Parteien doch nicht die richtigen Vibes spürt (wobei wir uns derzeit über Messenger sehr gut zu verstehen scheinen) und er weiß, was für Ticks sich bei mir auftun könnten bzw. was ich derzeit vermute zu brauchen, wenn es denn mal Richtung freien Fall geht. Mein Kopf ist derzeit einfach nur super voll und es schwirren so viele Gedankenfetzen herum und ein paar davon wollte ich einfach zu Papier bringen. Und ich fand meine Analogie einfach recht treffend und wollte sie teilen – auch weil ich neugierig bin, ob das jemand hier ähnlich oder vielleicht ganz anders sieht.
Ich bin durch die Mischung aus Höhenangst und bisschen Adrenalinsuchti bzw. Grenzenaustester einfach aus sehr komischen Grund recht gern in solchen Situationen, weil ich mich selten lebendiger fühle als dann. Und ich kann mir vorstellen, dass das bei einer Session etwas ähnlich sein kann – sind jetzt aber nur Vermutungen meinerseits, denn soweit war ich bisher nie.
Also ja, meine Worte so am Abend.
Liebe Grüße :))