Playparty

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      Hallo zusammen,
      Ich lese schon einige Zeit hier still mit.
      Jetzt habe ich mich entschlossen mich anzumelden und freue mich auf den Austausch hier.

      Mein Bdsm lebe ich jetzt 3 Jahre aus, bisher immer nur privat.
      Mein neuer Dom wollte aber gerne mit mir auf eine Playparty, da es jetzt am Wochenende möglich war, haben wir es umgesetzt.

      Noch immer bin ich vollkommen geschockt und habe keine Ahnung wie ich es einsortieren soll.
      Wir hatten vereinbart, dass ich mir erst mal alles anschauen darf. Es war eine kleine private Veranstaltung. Erst war ich darüber froh, weil ich dachte ein paar Leute reichen auch für den Anfang.
      Wir waren dann dabei als ein Paar eine Session hatte, diese wurde meiner Meinung nach dann ziemlich hart.
      Die Sub war am wimmern und weinen aber ihren Dom schien das wenig zu interessieren.
      Es schien eher so, als würde es ihn noch mehr anstacheln. Er war sehr distanziert und beschimpfte sie. Da war nichts von Nähe oder Fürsorge zu spüren.
      Für mich war es fast unerträglich. Mein Dom war der Meinung, es sei schon alles in Ordnung. Irgendwann endete diese Aktion dann auch und auch da hat der Dom der seine Sub geschlagen hat, sich nicht wirklich um sie gekümmert.
      Mir ging es ganz schlecht und wir mussten dann auch die Veranstaltung irgendwann verlassen, ich zitterte am ganzen Körper.
      Ich überlege ob ich überhaupt jemals wieder eine Session will, die Bilder diese Abends gehen mir nicht mehr aus dem Kopf.

      Sind solche Session normal?
      Bin ich zu weich für solche Sachen?

      Ich habe auch Angst, dass mein Dom auf die Idee kommen könnte, eine solche Session zu wollen, es schien ihn schon anzumachen.
      So möchte ich nicht behandelt werden und ich möchte auch nie wieder sowas sehen.
      Mich plagt auch die Frage ob ich hätte eingreifen müssen. Würdet ihr es tun?
      Meine erste Playparty war ähnlich, und ich konnte es für mich damals noch nicht einordnen. Für meinen damaligen Top war das Thema dann auch durch, weil ich halt seiner Meinung nach nicht gefestigt genug wäre.

      Mir hat Jahre später mit jemandem anderen geholfen, mich damit auseinander zu setzen, darüber zu reden, und wirklich ganz langsam in kleinen Stücken herangeführt zu werden. Und mir klar zu werden: das ist deren Art zu spielen, ich / wir haben eine andere Art.

      Lass es sacken. Rede mit deinem Partner darüber. Rede mit anderen darüber. Sag, dass dir das in dem Moment zu viel war.

      Meine letzte Playparty ist C-bedingt jetzt schon etwas länger her; wirklich zuschauen mag ich immer noch nicht so gerne, weil ich für die Emotionen anderer sehr empfänglich bin.
      Aber das Wissen, dass alles in Ordnung ist, solange kein "Mayday" ertönt, beruhigt auch mich.
      Und dann fällt es mir auch leichter, mich vor den Emotionen anderer zu schützen.

      Jeder entwickelt eine andere Art und Weise, damit umzugehen. Ich sitze auf ner Playparty zwischen den Sessions lieber im Barbereich und unterhalte mich mit Bekannten, oder lustwandle mal etwas durch. Aber wirklich von Anfang bis Ende schau ich mir keine Session an.
      Viele Grüße
      safine
      Lass es mich mal so sagen: Es gibt Leute, die spielen einfach sehr hart, es gibt Leute die spielen distanziert, es gibt Leute die spielen mit Demütigung und es gibt Leute, die brauchen Aftercare erst am Tag danach (oder gar nicht).

      Solange das Erwachsene sind, die wissen was sie tun, würde ich da nicht einfach so eingreifen, weil mir einfach die Fakten fehlen.

      Es gibt natürlich Ausnahmen, wenn z.B. ein offensichtliches Safeword ("Rot", "Mayday", etc.) ignoriert wird, dann sollte man eingreifen. Man darf halt nicht vergessen, dass die Leute sich ggf. schon seit ner Weile auf die Party freuen und wenn man da nun in die Session reingrätscht, zerstört man ihnen dies vielleicht. Deshalb ist da Zurückhaltung geboten. Gefährliche Situationen sind natürlich was, wo man eingreifen könnte, aber man sollte sich dann auch sicher sein, dass es gefährlich ist.

      Es ist auch nichts, was für dich was sein muss. Vielleicht entwickelst du dich da hin, vielleicht auch nicht. Ist ja nicht so, als müsste man alles nachmachen, was man anderswo so sieht. Was bei anderen geht, geht nicht automatisch bei euch.
      Hallo @Feliz

      also aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass eine Session manchmal härter aussieht, als sie eigentlich ist. Und selbst wenn es so hart war, wie du es empfunden hast, gibt es Paare, die sich in diesem Bereich bewegen. So lange so etwas einvernehmlich ist, ist da auch nichts gegen einzuwenden.

      Dass der Dom sich nach der Session nicht um sie gekümmert hat, kann auch noch zum Spiel gehören und bei Sub ein Gefühl der "Wertlosigkeit" und "Objektifizierung" auslösen. Wenn das so gewollt und abgesprochen ist, warum nicht?


      Ob du hättest eingreifen müssen? Ich weiß nicht, ich war nicht dabei. Aber ein Kriterium sind immer die anderen (vielleicht erfahreneren) Zuschauer. Du sagst, es war eher eine private Party. Vermutlich kannte man sich dort auch untereinander.

      Aber grundsätzlich gilt: Wenn du nicht weißt, ob etwas noch in Ordnung ist oder wenn du wirklich Bauchschmerzen und Zweifel an der Einvernehmlichkeit hast, dann geh zum Veranstalter und frag dort nach. Auf keinen Fall solltest du in ein Play eingreifen, das gerade im Gange ist. Das kann die Akteure komplett raus reißen und sogar einen Absturz verursachen.


      Ich würde dir jedenfalls raten, mit deinem Herrn darüber zu sprechen. Was du dabei empfunden hast und welche Ängste und Befürchtungen du nun hast. Rede offen mit ihm, nur dann kann er auf deine Befürchtungen und Ängste eingehen.
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light
      Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.

      Du schreibst zwar, dass du deine Neigung seit 3 Jahren auslebst, aber nicht, wie.

      Feliz schrieb:

      Ich habe auch Angst, dass mein Dom auf die Idee kommen könnte, eine solche Session zu wollen, es schien ihn schon anzumachen.
      Zum einen erwarte ich von meinem Dom, dass er mich gut genug einschätzen kann, um zu wissen, was er mir zumuten kann.
      Zum anderen erwarte ich, dass er ein klares Nein zu etwas als Tabu akzeptiert.
      Hast du denn mit ihm im Nachgang der Party darüber geredet?
      Ich bin ich. Manchmal auch wir.
      Erst einmal herzlich Willkommen hier im Forum :blumen: @Feliz

      Es ist ja schon viel gesagt worden, dem ich mich so eigentlich nur anschließen kann.

      Wichtig für dich, wäre jetzt das Erlebte aufzuarbeiten. Am besten geht es natürlich mit den Menschen die dabei waren.
      Rede mit deinem Dom darüber, erklär ihm was es in dir ausgelöst hat.

      Wenn es eine private Versnstaltung war, besteht die Möglichkeit mit den Akteuren zu reden? Das wäre eine Möglichkeit dir ihre Sicht und Gefühle schildern zu lassen.
      Du würdest einen Einblick in ihre Welt bekommen.


      Feliz schrieb:

      Ich habe auch Angst, dass mein Dom auf die Idee kommen könnte, eine solche Session zu wollen, es schien ihn schon anzumachen.
      Genau aus dem Grund ist es ganz wichtig es auch mit deinem Dom noch mal anzusprechen, denn sonst ist es nicht "nur" das Erlebnis das dich belastet, es belastet auch eure Beziehung.

      Nachtrag:
      Fast vergessen zu fragen.
      Darf man fragen wie die Gespräche dazu im Vorfeld mit deinem Dom abgelaufen sind?

      Wusste er das du noch keine Erfahrungen mit Partys hast?
      Natürlich ist da jede(r) anders gestrickt, aber auf ne Playparty so als allererste Veranstaltung ist ja schon mal von 0 auf 100 :yes: Ich gehöre auch zu den Leuten, die sich so manches nicht geben wollen und für die es wichtig ist, dass es auf Veranstaltungen auch stillere Rückzugsorte gibt :yes:

      Wie seid Ihr denn an diese Veranstaltung gekommen? Nur so einfach über Inet oder über gemeinsame Bekannte?

      Im ersten Fall gibts ja normalerweise vom Veranstalter eine Beschreibung dessen, was erlaubt und was erwünscht ist, im zweiten Fall kann man auch mal individueller nachfragen oder signalisiern: wird mir grad irgendwie komisch hier. ^^

      Absolut nachvollziehbar, dass Du gehen wolltest/musstest, aber vielleicht hätte es Dir ja doch geholfen, im Nachhinein mit den entsprechenden Leuten in Kontakt zu kommen und somit andere Eindrücke zu gewinnen. Wenn das möglich ist, würde ich nochmals versuchen, mit dem selben Kreis etwas zu organisieren und versuchen, mich auszusprechen :yes: Nette BDSMler sind dazu - meiner Erfahrung nach - durchaus bereit und nehmen Neulinge -Subs wie auch Doms(en) - gern an die Hand. :yes:
      Ich so: "Warum nehmt Ihr mich nie ernst?!!" ;( Forum so: "Hihi. Der war gut!" :rofl:
      Sind solche Session normal?

      Mei, was ist schon normal? Es ist jedenfalls nicht einzigartig. Manche mögen es so und manche anders, in gewissem Rahmen basieren solche Partys darauf, dass die Besucher tolerant miteinander umgehen.

      Bin ich zu weich für solche Sachen?

      Jein? Wenn es dir nicht zusagt, dann schirme dich von den Reizen ab, schau nicht zu. Das hört sich fieser an, als es gemeint ist - ich kann deinen Bericht gut mitfühlen, mir geht es öfters ähnlich. Ein Besuch einer solchen Party soll niemanden belasten. Es kann aber nur bedingt Aufgabe des spielenden Paares sein, dafür zu sorgen, dass niemand Dinge sieht, die ihm nicht gefallen.
      Beispiele bei denen es mir zu viel geworden ist, waren z.B, eine Bondage-Aufführung, die ein non-con Szenario dargestellt hat, Spiele mit Waterboarding und Strom, Bondage mit akutem Gefahrenpotential. Manches finde ich persönlich nur nicht schön anzusehen, manches stresst mich, weil ein Teil von mir damit rechnet, dass was schief geht.
      Die müssen meinetwegen nicht aufhören zu spielen, aber ich will die Dinge nicht direkt mitkriegen. Sollte etwas schiefgehen, breitet sich die ernste Stimmung ja meist schnell aus, dann kann man immer noch hin gehen um erste Hilfe zu leisten.

      Ich habe auch Angst, dass mein Dom auf die Idee kommen könnte, eine solche Session zu wollen, es schien ihn schon anzumachen.
      So möchte ich nicht behandelt werden und ich möchte auch nie wieder sowas sehen.

      Wenn du so nicht spielen möchtest ist das doch ein wunderbarer Anknüpfungspunkt um festzustellen: So will ich das nicht. Sprich mit deinem Partner darüber, deine Gefühle sind absolut berechtigt :)
      Dann hatte das Zusehen vielleicht sogar etwas Gutes.

      Mich plagt auch die Frage ob ich hätte eingreifen müssen. Würdet ihr es tun?

      Eingreifen ist ein schwieriges Thema, gerade wenn man die Spielenden nicht kennt. Oft gibt es ein allgemeines Safeword (z.B. Mayday), auf das man horchen kann. Man kann Menschen ansprechen, die das Paar persönlich kennen oder den Veranstalter. Ich stimme @Shayleigh nicht zu in der Aussage, dass auf keinen Fall in ein Spiel eingegriffen werden sollte, zumindest nicht in der Absolution. Ich finde es sollte absolut vermieden werden und nach Möglichkeit zunächst andere Schritte ergriffen werden.
      Aber ich kann mir durchaus Situationen ausmalen, in denen ich direkt eingreifen würde. Dabei nimmt man dann im Worst-Case das Risiko in Kauf, dass man dort nicht mehr erwünscht ist, aber ich sage es mal so: Ich habe zu viele Dinge erlebt (außerhalb des BDSM-Kontext), als dass ich eine Absolution geben kann, niemals irgendwo einzugreifen.
      Aber ich hoffe, dass das niemals notwendig wird.
      Für die Situation die du geschildert hast, hätte ich mich im Zweifelsfall an andere gewandt. Es hat sich gelesen, als wäre das ein Freundeskreis gewesen? Dann wäre das ja einfach. Ansonsten könnte man gucken, ob sich nach Abschluss des Spiels eine Gelegenheit bietet, sich mal mit der Sub zu unterhalten, wie sie das Spiel erlebt hat. Das könnte auch für dich als Zuschauer die Erfahrung positiv beeinflussen.

      Rehlein schrieb:

      Ich stimme @Shayleigh nicht zu in der Aussage, dass auf keinen Fall in ein Spiel eingegriffen werden sollte, zumindest nicht in der Absolution. Ich finde es sollte absolut vermieden werden und nach Möglichkeit zunächst andere Schritte ergriffen werden.
      @Rehlein ich sprach dabei davon, dass es Zweifel an der Einvernehmlichkeit geben könnte oder ein ungutes Bauchgefühl. Das sind keine Dinge, die meiner Meinung nach rechtfertigen würden, ein Play zu unterbrechen. In diesen Situation ist meiner Meinung nach immer der Veranstalter zu informieren und es obliegt seiner Entscheidung einzugreifen oder nicht.


      Etwas anderes ist es, wenn ein "Mayday" missachtet wird. Dann bestehen keine Zweifel mehr an der Einvernehmlichkeit, dann ist definitiv keine Einvernehmlichkeit mehr vorhanden. Aber davon war in meinem Beitrag keine Rede.

      Und selbst dann würde ich immer eher den Veranstalter dazu holen, als selbst einzugreifen. Man weiß schließlich nie, wie derjenige reagiert und auf eine Konfrontation habe ich persönlich dann nicht wirklich Lust.
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      Ich war jetzt schon auf einigen Verandtaltungen, was mir bis jetzt nie passiert ist, dass es tatsächlich zu einer Situation kam, in der ein Mayday übergangen worden wäre.

      Die meisten Bdsm-ler halte ich aber für so couragiert, dass an dem Punkt sofort eingegriffen würde.
      Es macht jetzt denke ich auch wenig Sinn, dass noch zu vertiefen.

      Bei Spielveranstaltungen in einem privaten Kreis, kann man davon ausgehen, die Personen kennen sich, es würde eingegriffen werden, wenn es wirklich eine Notsituation ist. Da möchte ich fast behaupten, man merkt doch wie die allgemeine Stimmung ist.

      Mir fallen ganz wenige Situationen ein, wo ich auch nur darüber nachdenken würde, in eine Session einzugreifen.
      Auch wenn es für mich den Eindruck vermittelt, nicht aushaltbar zu sein, kann es für das Paar ganz anders aussehen.


      Feliz schrieb:

      Da war nichts von Nähe oder Fürsorge zu spüren.
      Für mich war es fast unerträglich. Mein Dom war der Meinung, es sei schon alles in Ordnung. Irgendwann endete diese Aktion dann auch und auch da hat der Dom der seine Sub geschlagen hat, sich nicht wirklich um sie gekümmert.
      Auf den Absatz möchte ich noch mal eingehen. Da es dazu auch schon weitere Antworten gibt.

      Beim öffentlichen spielen, mag ich es deutlich lieber wenn es distanzierter ist.
      Das kann auf Anwesende mitunter den Eindruck erwecken, dass es herzlos oder ohne Fürsorge statt findet. Nur ein zu viel an "bekümmern" würde mich in der Situation nicht den Kopf ausschalten lassen.

      Ebenso die Nachsorge.
      In meiner letzten Beziehung waren wir sehr häufig auf Crossplay-Parties.
      Nach einer Session, lag ich dann in der Regel auf einer mitgebrachten Decke in der Ecke eines Raums auf dem Boden.
      Für Aussenstehende sah es so aus, als wenn mein Herr mich dort, ähh...ja in der Ecke "entsorgt".
      Für mich war es genau das Richtige. Ich brauchte meine Zeit zum runter kommen und vorallem, ich hätte keine Gespräche ertragen können.
      So konnte ich dort, für mich ganz alleine wieder im "Hier und Jetzt" ankommen.
      Alles andere hätte mich maßlos überfordert.

      Also nicht alles was nach Gefühlskälte ausschaut ist es auch ;)
      @Shayleigh

      Solange das Safeword nicht gefallen ist, kann ich ja nicht wissen, ob es nicht-einvernehmlich ist. Da ist der Ausdruck "Zweifel an der Einvernehmlichkeit" in meinen Augen eine treffende Beschreibung, auch wenn es sich natürlich wie beim Bauchgfühl um einen sehr dehnbaren Begriff handelt.
      Angenommen ein Spiel artet aus Sicht des Betrachters in ein Streit aus und es wird nicht unerhebliche Gewalt auf den Kopf einer Person angewendet. Da ist es für mich an einem gewissen Punkt unerheblich, ob das Safeword gefallen ist. Und ich weiß nicht, ob das zu deren Spiel gehört und würde dann das Risiko in Kauf nehmen, ein konsensuelles Spiel zu unterbrechen.

      Ich gehe nicht davon aus, dass du an so etwas Ungewöhnliches gedacht hast. Ich finde nur, wenn man darüber spricht, wie man zum Unterbrechen von fremden Spielen steht, dann gehört es dazu, auch die seltenen Extreme miteinzubeziehen, an denen sonst gute Grundsätze an ihre Grenzen kommen.


      Ob man dann selbst eingreift ist selbstverständlich jedem selbst überlassen und situationsabhängig. Niemand muss sich selbst gefährden.

      Rehlein schrieb:

      Angenommen ein Spiel artet aus Sicht des Betrachters in ein Streit aus und es wird nicht unerhebliche Gewalt auf den Kopf einer Person angewendet. Da ist es für mich an einem gewissen Punkt unerheblich, ob das Safeword gefallen ist. Und ich weiß nicht, ob das zu deren Spiel gehört und würde dann das Risiko in Kauf nehmen, ein konsensuelles Spiel zu unterbrechen.
      Genau in solchen Situationen gehe ich zum Veranstalter und überlasse ihm die Entscheidung, denn das ist sein Job. Wenn ich nicht entscheiden kann, ob etwas einvernehmlich ist oder nicht und das "Opfer" mich nicht aktiv um Hilfe bittet (Stichwort "Mayday") dann greife ich nicht ein. Wenn ich der Meinung bin, etwas läuft aus dem Rahmen oder geht über die Einvernehmlichkeit hinaus, dann ist der Veranstalter mein Ansprechpartner.


      Wenn es jetzt in einen solchen Streit eskaliert, dass objektive Lebensgefahr für eine Person besteht, dann hat das in meinen Augen auch nichts mehr mit BDSM und einer Session zu tun. Sondern dann handelt es sich um Gewalt. Davon war aber hier nicht die Rede. Es ging im Eröffnungspost um eine harte Session und um die Frage, ob man eine laufende Session unterbricht und nicht darum, ob man einen handfesten Streit unterbricht.



      Die Unterscheidung mag gerade im BDSM-Bereich manchmal eine Gratwanderung sein. Aber wenn ich mir unsicher bin, dann frag ich jemanden, der sich damit auskennt, oder dessen Job diese Entscheidung dann ist.
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      Wobei man natürlich auch sagen muss, je "extremer" eine Spielart ist, desto größer die Verantwortung der Spielenden ist, auch dafür zu sorgen, dass solche Eingriffe von Dritten nicht nötig sind. Das kann so simpel sein wie eine Ansage an alle (bei kleinen Playparties problemlos machbar) oder auch erfordern, dass man 1-2 Leute hat, die ggf. als Aufpasser fungieren (oder z.B. die Organisatoren informieren, die das dann machen) und so auch Umstehende informieren können, dass dies noch zu einem einvernehmlichen Spiel gehört und die Leute wissen, was sie tun.

      Das ist für mich so eine Skala: Bis zu einem gewissen Grad kann man einfach erwarten, ungestört spielen zu können, ohne dass sich jemand ungefragt einmischt, weil die Person das Spiel nicht mag. Aber ab einem gewissen Punkt ist man so "ungewöhnlich", "hart", "extrem", etc. dass man selber auch - insb. damit das eigene Spiel ungestört bleibt - dafür verantwortlich ist, dies zu kommunizieren.

      Und manche Spielarten sind einfach inkompatibel mit Playparties. Wenn jemand als Spielart hat, dass Safewords geschrien und ignoriert werden (durchaus denkbar, quasi ein Meta-Kink) ist das jedem im eigenen Spielzimmer selbst überlassen. Für ne Playparty hingegen ist es denkbar ungeeignet.
      Kurzes Beispiel...

      Ich hatte auf der letzten Spielparty mit jemandem gespielt, was ein wenig aus dem Ruder gelaufen ist (mit kurzer Ohnmacht meinerseits, aber sofortigem Auffangen seinerseits).
      Danach habe ich mich geschüttelt und bin für uns Getränke holen gegangen, wie sich das für ein braves subbie :) gehört.
      Anscheinend sah ich ziemlich scheisse aus und wurde mehrfach angesprochen, ob alles in Ordnung ist. Ich war sehr irritiert, weil für mich alles in Ordnung war.
      Es gab dann Stimmen, die meinten, mein damaliger Spielpartner hätte mehr Aftercare geben sollen, nur das wollte ich nicht. Und ja, das fand ich teilweise schon etwas übergriffig, als könnte ich nicht selbst entscheiden, was gut für mich war.

      Es war absolut einvernehmlich, und aus dem Ruder laufen kann immer passieren. Sei es aus der Tagesform heraus, sei es aus anderen Gründen.
      Nur ein Einmischen vor rot oder Mayday empfände ich als sehr übergriffig.
      Viele Grüße
      safine

      Feliz schrieb:

      Sind solche Session normal?
      Bin ich zu weich für solche Sachen?
      für Dich sind sie wohl nicht normal...das ist auch ok.

      Ich schließe mich da auch den Vorredneren an........vielleicht ist es für Dich noch? zu ungewohnt...man wächst ja ein Stück weit hinein.....

      Das Ganze erst mal sacken lassen.....
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Nur ganz kurz:
      Es ist gut, dass du es gesehen hast! Jetzt kannst du darüber nachdenken und mit deinem Partner darüber reden.
      Und: Was für dich schlimm ausgesehen hat, muss für andere nicht schlimm sein. Das wüsste man erst, wenn man mit den Beteiligten sprechen würde. Es kann auch durchaus sein, dass das "Runterkommen", alleine und ohne Gerede, ein wichtiger Punkt für Sub ist, und dass die "Nachsorge" erst Stunden später kommt.
      Wie du geschildert hast, du Lebst dein BDSM seit drei Jahren aus..Dein BDSM ist keineswegs die Norm.. und es gibt auch keine Norm für das bd- ds-SM anderer.
      Es ist bedauerlich, dass du gleich auf deiner ersten Party eine SM-Session erleben musstest, die dich geschockt hat.. Doch anderenseits würde ich es viel wichtiger sehen, das du deine Gefühle, Eindrücke und Bedenken mit deinem Dom offen besprichst.. denn dieser war dabei, kann ( je nach Erfahrung) die Situation beurteilen und mit dir über euer BDSM sprechen.
      Du musst NICHTS, von dem Erleben, was du gesehen hast oder von dem was andere tun, selbst machen, ausgenommen DU willst es.


      Auf Partys kannst du im Großen und Ganzen davon ausgehen, solange die anderen Gäste weiter genüsslich ihre Coke süffeln und es weiter geplaudert wird ist, das Geschehen für die anderen schon mal oK. Danach gilt es eher zu beobachten, wie es dem Passiven geht-- nicht was der Dom macht.
      Weinen bei Session, gehört für viele SM-er dazu. Auch Distanz. Direktes Kuscheln/ Nähe nach einer Session kann für manche Masochisten die Session kippen, gar bis zu einem Gefühlschaos und Absturz führen.
      Es gibt dafür keine Norm.. nur die Indivualität der Akteure.
      Usus auf Partys ist..dass nahezu jeder Hellhörig wird wenn Wörter wärend einer Session fallen , die mit selbiger so garnichts zu tun haben.. von Mayday angefangen über Waschmaschine bis hin zum Motoröl. Dann jedoch sollte der Veranstalter / Gastgeber benachrichtigt werden.

      Ich selbst spiele durchaus oft in der Hardcore-Liga. Wenn ich auf Partys fremd bin, sage ich das auch dem Veranstalter und lasse das von der Bottom, nebst einem Codewort bestätigen. Trotzdem kommt es immer wieder vor, das übereifrige Gäste der Meinung sind, meine Session zu unterbrechen um mich aufzuklären was sie unmöglich finden.

      Dazu möche ich als Hardcorler auch mal meine Sicht sagen; Es gibt nicht so viele Hardcore -Masochistinnen welche außerdem noch etwas exhibionistisch sind. Und wenn man als bekennender Sadist, das Gück hat eine solche kennen zu lernen, ist es durchaus viel Arbeit eine gute Session, welche Realitätsnah für die Masochistin ist, aufzubauen. Sie dahin und hindurch zu führen. Aber die Session ist jedoch in Sekunden zerstört wenn Gäste glauben, mit der Bottem während der Session Smaltalg zu machen zu müssen, um sich zu erkundigen ob Ihr das alles Spass macht und obs Ihr gutgeht. Dafür gibt es in der Regel später an der Theke noch Raum genug.


      Aus meiner Erfahrung heraus. Du wirst auf Partys nicht viele solcher Erlebnisse haben. Wenn, dann eher auf kleinen Privaten, wo die Gäste sich überwiegend kennen. Der Veranstalter seine Gäste und die Art dieser zu Spielen kennt. Der Veranstalter / Gastgeber immer der verantwortliche Ansprechpartner ist, wenn einem etwas unkorrekt vorkommt.. Denn dieser hat das Hausrecht und auch Sorgfaltspflicht.. Wenn dir etwas unstimmig erscheint, du auch meist über andere Gäste erfahren kannst, ob die Spieler bekannt sind und ob das eben IHR Spiel ist.

      Um deine Fragen detailierter zu beantworten: Zwischen bd-ds und SM liegen Welten. Und für keine dieser Spielarten gibt es eine Norm / Normalität. Nur eine Individualität zwischen den Paaren und Partnern und deren Absprachen bezüglich Ihrer Neigungen. Softes BDsm ist genauso legitim wie hartes bdSM-- Das hat mit zu weich oder zu hart nichts zu tun. BDSM ist das unterschiedlichste Ausleben, von Neigungen, Charaktären, Lust und oder Schmerzlevel.
      Das was BDSM ausmacht, ist die Einvernehmlichkeit der Partner. Diese kannst du jedoch nur durch offene Gespräche mit deinem Partner / Dom / Top, sowie dem Abgleichen eurer Vorlieben und Neigungen erreichen.


      Gruß Marquis le deuxième
      Immer bestrebt, auf sehr liebevolle Weise und meine ganz besondere Art, böse zu sein.