Euer erster „Ich steh auf BDSM“-Moment?

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      Euer erster „Ich steh auf BDSM“-Moment?

      Hallo ihr Lieben :saint:
      Ich wollte mal die Frage in den Raum stellen, wann euch zum ersten Mal bewusst geworden ist, dass ihr auf BDSM steht bzw. wann und in welcher Form ihr eure ersten Phantasien in der Richtung hattet?
      Bei mir ist es (leider) so, dass das wirklich schon in der Kindheit kam, meine ersten sexuellen Phantasien hatten alle etwas mit wirklich krassem v.a. D/s zu tun, ohne dass ich damals wusste, was das wirklich ist. Auf den Namen BDSM bin ich erst mit 15/16 gekommen und war dann quasi beruhigt, dass ich nicht die einzige „Bekloppte“ bin.
      Und dennoch macht es mir immer noch irgendwie zu schaffen, dass das bei mir schon so früh kam und ich vor allem NIE andere Phantasien hatte (und nein, damals kam mir das nicht komisch vor, eher jetzt, wenn ich darüber nachdenke).
      Gibts hier irgendjemanden, der mir sagen kann, dass ich da nicht die Einzige bin? ;(
      Da kann ich mich anschließen.

      Meine frühesten sexuell motivierten Fantasien (!an die ich mich erinnern kann!), enthielten Fesseln, Wehrlosigkeit, Demütigung und Schmerz in irgendeiner Art und Weise.

      Auch ich wusste natürlich nicht, unter welchen Begriff das alles fällt etc., das kam erst viel viel viel später. Wie auch die Erkenntnis, dass es sich eben nicht nur als Fantasie eignet, sondern auch tatsächlich ausgelebt werden kann (mit dem richtigen Partner).

      Ich kann auch überhaupt nicht sagen, wo diese Fantasien im Kindesalter bei mir hergekommen sind. Bewusst habe ich in der Richtung nie etwas gesehen/mitbekommen o.Ä., wo ich es mir hätte "abschauen" können.

      Vielleicht hatte ich es einfach von Anfang an irgendwo in mir. ^^
      Wenn man es so betrachtet, dass man nichts sexuelles reininterpretiert hat, dann war das ev. auch als Kind.
      Ich hatte so mit 7/8 Jahren lange, lockige/wellige Haare bis zum Hintern. Mit vielen Knötchen, die Mama mir herausbürsten musste, jeweis morgens und abends.
      Ich fand den Schmerz, der dabei entstand irgendwie interessant. Meine Mutter entschuldigte sich immer dafür und ich immer „nö nö alles gut, mach nur, ich kann das ab“
      …und das mag ich bis heute.
      Kämen kann ich mich inzwischen alleine:D aber das Reissen mag ich immernoch sehr
      Mit "DS" habe ich bereits im Kindergarten begonnen ;)
      War bereits als Kind sehr schön, wenn alle anderen gemacht haben, was ich wollte.
      Wie sie auch auf Zuspruch und Lob reagiert haben, mir gefallen wollten (ob nun Mädel oder Bub).


      Herausgefunden, dass ich sexuell etwas anderes bevorzuge habe ich, wie die meisten, in der Pubertät.
      Explizit dem Kind einen Namen geben konnte ich nach erotischer BDSM-Lektüre, die zufällig in meine Hände geriet.
      Von da an wusste ich, "wo" ich zuhause bin. Es folgte eine Experimentierphase und dann kam die Verdrängung.
      War es schon fordernd genug, sich in der Gesellschaft als Homosexuell zu outen, war BDSM ein weiterer "Brocken", der erstmal verdaut werden musste.
      Vor allem, wenn Unverständnis kommt, wie: "du willst anderen weh tun?"
      Mein Wunsch sei Dir Befehl...
      Schon ab Kindergartenzeit habe ich davon geträumt, dass mir jemand den Hintern versohlt. Wurde als Kind aber antiautoritär erzogen, habe nie Schläge bekommen. Ich dachte lange, derartige Phantasien hat keiner außer mir. Später habe ich dann die Werke von de Sade gelesen und fand es faszinierend.
      Those who don´t jump will never fly.

      Lavea schrieb:

      Und dennoch macht es mir immer noch irgendwie zu schaffen, dass das bei mir schon so früh kam und ich vor allem NIE andere Phantasien hatte (und nein, damals kam mir das nicht komisch vor, eher jetzt, wenn ich darüber nachdenke).
      Warum macht dir das zu schaffen? Was stört dich daran? Es klingt so, als würdest du es für seltsam halten, dass du bereits in der Kindheit D/s- geprägte Fantasien hattest. Ist das wirklich so seltsam? Aus meiner Sicht nicht.
      Zu der normalen kindlichen Entwicklung gehört auch eine kindgerechte sexuelle Entwicklung. Warum sollte es komisch sein, wenn sich dort schon bestimmte Vorlieben bemerkbar machen? Wenn wir davon ausgehen, dass eine Vorliebe für BDSM etwas völlig Normales und Harmloses ist (und davon gehe ich aus), wüsste ich nicht, warum es nicht genauso normal und harmlos sein sollte, entsprechende Fantasien bereits in der Kindheit zu haben.

      Alleine bist du damit jedenfalls ganz sicher nicht.
      Ich hatte ebenfalls schon als Kind eindeutig D/s-lastige Fantasien, damals noch ohne konkreten sexuellen Bezug. Ich habe als Kind dabei lediglich so etwas wie wohlige Aufregung/ Erregung verspürt , fand das Gefühl unheimlich spannend und mochte es sehr. Es hat mich fasziniert und ich wollte mehr davon. Zum Glück habe ich eine sehr lebhafte Fantasie. :D
      Seit ich mich mit meiner Neigung ausgesöhnt habe, finde ich mich rückblickend als Kind auch nicht mehr komisch. Ich ticke halt so. Das ist ein Teil von mir. :pardon:
      Der explizite sexuelle Bezug kam bei mir erst später dazu. Und noch später hatte ich einen Namen dafür, was mich da so fasziniert.

      Vielleicht hast du einfach schon sehr früh gespürt, auf was du stehst, was du magst und brauchst, noch bevor du es benennen konntest. Ich finde daran nichts bedenklich.
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning
      Auch ich hatte meine ersten BDSM Fantasien in der Kindheit.
      Ich liebte es gefesselt zu werden oder spielerisch mit Stöcken geschlagen zu werden.
      Ich fand es nicht komisch, das ich da scheinbar anders tickte als die anderen.
      In der Pubertät kamen dann Träume und Entführungsfantasien dazu.
      Meine erste Beziehung war dann leider sehr Vanillla. Ich konnte ihn dann zwar irgendwann überreden mich zu fesseln, aber das war nichts richtiges.
      Seit der Trennung vor 3 Jahre habe ich viel ausprobiert und bin jetzt in einer BDSM Beziehung.
      Unbewusst hat alles geschlummert seit ich so 10-12 war.

      Bewusst wurde durch meinen ersten Kuss. Der Mann war devot, und ich habe realisiert: oh das will ich auch, das sind doch meine Fantasien, nur dass ich die Machtgefälle umgekehrt haben will:).

      Dann habe ich angefangen mich mit dem Thema aktiver auseinanderzusetzen.
      Durchs Lesen einer Geschichte aus "1001 Nacht", in der die Bastonade beschrieben wurde und die bei mir als 15/16jährigem Jugendlichen sexuell erregende Gefühle auslösten! 1973 gabs dafür noch keine Kategorie, die mir beim Einordnen meiner Gefühle hätte helfen können - erst als Erwachsener war ich dazu in der Lage, diese frühe BDSM-Erfahrung einzuordnen...
      "Die üste hat die freie Wahl,
      wählt sie ein W, dann bleibt sie kahl,
      wählt sie ein K, dann wird sie nass,
      die freie Wahl macht keinen Spaß!" (Robert Gernhardt)
      ...wählt sie ein Br, macht sie MIR Spaß!!! (Carmantus) ;)
      Also erstmal: Vielen Dank für eure ganzen Antworten - das hat mich wirklich ein wenig beruhigt :rolleyes:

      @Primrose Ja, da hast du prinzipiell auch vollkommen Recht. Ich sehe BDSM auch als völlig "normale" Neigung (ist es ja sogar aus psychologischer Sicht im Prinzip), meine Bedenken galten bzw. gelten da auch wirklich bei mir dem frühen Beginn.
      Bei mir war es auch schon mit 9/10, dass wirklich explizite Phantasien auftraten, ohne dass ich jemals mit Sex oder gar BDSM in irgendeiner Form in Berührung gekommen war. An meine Kindheit, bevor ich etwa 12 war, habe ich bis auf diese Phantasien auch fast keine Erinnerungen, deshalb kann ich nicht einmal sagen, ob das bei mir beim Spielen oder dergleichen auch schon eingebunden war. Ich weiß nur, dass ich damals lieber die Anführerin war, egal worum es ging - das zumindest passt nicht zu meiner Neigung^^
      Im Endeffekt glaube ich, dass mich auch primär der Inhalt meiner Phantasien und deren Ausprägung "nachdenklich" macht. Ich kann bzw. darf die hier jetzt nicht ausführen, weil es rechtlich nicht einwandfrei wäre (das sollte wohl schon alles sagen), aber im Endeffekt kann man grob sagen, dass meine Phantasien stets so waren, dass ich entführt worden bin, zu...Aktivitäten gezwungen wurde, es mir aber gefallen hat und ich dadurch zu einer Art Liebling meiner Entführer bzw. deren Organisation wurde. Das hat (im jungen Alter) auch dazu geführt, dass ich den Tatbestand von sexueller Übergriffigkeit zum Beispiel nicht verstanden habe, weil in meinem Kopf stets lief: "Hä? Mir würde das gefallen!"
      Deshalb...ja, finde ich etwas bedenklich - vor allem für mich keine kindgerechte sexuelle Entwicklung :D

      Aber es ist auf jeden Fall beruhigend zu lesen, dass andere auch "solche" Gedanken in jungen Jahren hatten.
      Bei mir ging es im Kindergarten los und es wurde immer mehr was ich spannend fand. Als ich die Pubertät kam mochte ich alles mögliche nur keinen vaginalen Vanillasex. Das hat mich zu einem Romantiker werden lassen, dem Liebe viel mehr bedeutet als Sex - da ich dachte, sexuelle Erfüllung eh nie zu finden.

      Jetzt bin ich auf dem Weg beides, Liebe und sexuelle Erfüllung zu vereinen.
      Alle guten Dinge haben etwas Lässiges und liegen wie Kühe auf der Wiese.
      Friedrich Wilhelm Nietzsche
      Wohl schon in der Kindheit, mir gehts wie Lavea. Hab solche Geschichten heimlich geschrieben.
      Ich dachte, dass ich „krank“ wäre.
      Da ich immer die kleinste war, wurde ich beim Fangen spielen vermeintlich als leichtes Opfer versucht zu fangen. Tja. Ging dann nie ohne nötigen Körpereinsatz…

      Tja, knapp 30 Jahre später wurde dem ganzen einen so etwas wie einen Namen gegeben … zumindest glaub ich das?
      Eigentlich dachte ich ja, dass alles mit den Cowboyfilmen anfing. Fesseln z.B. Ich war die einzige "Squaw" im Wohnblock.. Nicht schwer zu erraten, dass ich die Wahl der Qual hatte und mir den Favoriten aussuchen konnte, der mich fesseln durfte. Aber, im Grunde fing es schon viel früher an. Im Kindergarten beim Mutter/Kindspiel. Ich war immer das ungehorsame Kind, das dann den Hintern versohlt bekam. Und nicht zu vergessen die Doktorspiele. Keine Medikamente genommen. Strafe folgte auf den Fuss. Nicht wissend, dass man das später BDSM nennen würde.
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)