Kennenlernphase/Vetrauensaufbau wie läuft das bei euch ab?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Vieles ist hier schon geschrieben oder beantwortet, weshalb ich gerne versuchen würde noch eine andere Perspektive reinzubringen.

      Zunächst einmal finde ich es super, dass du bemerkst, dass es da ein Muster gibt und ich finde Muster sind es immer wieder wert betrachtet zu werden.

      Aus meiner Sicht gibt es drei Aspekte:

      Zum einen geht es für mich zunächst darum - welche Konstellation vorherrscht, ist es eine reine Spielbeziehung und endet das Machtgefälle am Ende einer Session.
      Soll sich sein "Zugriff" auch auf deinen Alltag erstrecken und dazu gehört klar, vorab deine Entscheidung und auch die Absprache, dass ein fehlendes Telefonat eben in dieses Machtgefälle gehört und Teil dessen ist.
      Wenn dem so ist, dann wäre es für mich als Sub völlig ok und es wäre an mir zu lernen damit umzugehen. Wenn dies seine Auffassung von Machtgefälle und BDSM mit mir ist, liegt es mir zu entscheiden ob ich dies so will.
      Ist dies aber nicht so, dann geht es für mich um Verbindlichkeit und Integrität - er tut was er sagt. Dies würde ich ebenso kommunizieren - denn wenn er nicht tut was er sagt, gäbe es für mich auch kein BDSM.

      Aus meiner Sicht beschreibst du zwei Konstellationen.
      Ein Telefonat das verabredet wurde - "wir telefonieren morgen Abend"
      ah ok - wann? wer ruft an? gibt es einen "Zeitslot" auf den ich mich einstellen soll? Was ist das Thema? Einfach Quatschen? Spielen am Telefon? Aufgaben und Regeln des Tages besprechen?
      Aus meiner Sicht, fühlt sich das "wir telefonieren morgen Abend dann" sehr lose an ... und so wird es dann auch gehandhabt, sehr "lose"

      die zweite Konstellation die ich sehe ist eine Routine die sich ergibt und dann als gegeben gesehen wird (er meldet sich immer zwischen 5 und 6) bleibt dies dann aus herrscht Unsicherheit. Für mich hilft es dann, ein Gespräch zu führen, in Ruhe, auf Augenhöhe und klar zu beschreiben, was das Verhalten in mir auslöst. Dazu gehört aber auch die Bedürfnisse meines Gegenübers zu erfragen - denn vielleicht hat dieser gemerkt, dass er seinen oder deinen Ansprüchen nicht gerecht werden kann oder es ihm zu "eng" wurde oder sich Prioritäten verschoben haben. All dies ist möglich und wäre reine Spekulation - daher wäre meine Weg für Klarheit zu sorgen. Einfach gesagt, was macht das Verhalten mit mir und was brauche ich und - genauso wichtig, was macht dies nun mit ihm/ihr und was braucht er oder sie.

      Dies bringt mich zum dritten Punkt. Spekulationen die meist darin enden, dass wir das Verhalten des Gegenübers auf uns selbst beziehen.
      "ich bin weniger wichtig" "ich habe einen "vermasselten" Abend. Dies bringt zumindest mich immer in ein passive Haltung und dies führt dazu, dass ich den anderen verantwortlich mache.

      Was sind meine Grenzen? Wie lange warte ich bei einem Telefonat? Ich persönliche gebe meinem Gegenüber 15 Minuten - es kann etwas unvorhergesehenes passieren, völlig ok.
      (ich möchte hier nicht auf "Ausnahmesituationen" eingehen, denn um diese ging es aus meiner Sicht bei dieser ursprünglichen Frage nicht)
      Danach gebe ich mir 15 Minuten um durchzuatmen, mir bewusst etwas gutes zu tun, ich koche mir einen Tee :) (Abwarten und Tee trinken ;) und überlege wie ich den Abend so verbringe, dass ich ihn nicht als verpasst erlebe.
      Würde er sich dann nach dieser Zeit melden und ich hätte z.B. meinen Abend dann anderweitig verplant wäre ich nicht mehr verfügbar und würde das so kommunizieren.

      Manchmal bekommen wir immer wieder die gleiche Situation im Leben, weil wir an dieser wachsen sollen, daher würde ich dich gerne ermuntern und einladen zu schauen, was gibt dir diese Situation an Wachstum?
      Ist es aus einer Abhängigkeit rauszukommen in die du dich reinbringst? (Damit meine ich nun keine positive Abhängigkeit in einem Spiel) sondern die, dass du frustriert bist und ich sage es mal ein wenig provokant - im eigenen Opfer festhängst, denn dies passiert uns allen mal und ich merke es daran, dass ich meine Gefühle von einem anderen Abhängig mache - diese Macht bekommt selbst mein DOM nicht ;) denn sonst wäre ich handlungsunfähig und würde einem anderen Menschen eine Verantwortung einräumen, die, so glaube ich (zumindest in unserer Konstellation) mein Partner nicht tragen kann und soll. Denn für meine Gefühle bin ich verantwortlich und auch dafür, dass wenn die Werte in unserer Beziehung nicht zusammen passen, darüber zu sprechen und wenn nötig auch die Konsequenzen zu ziehen, denn gehe ich hier faule Kompromisse ein, weis ich, dass es uns beide früher oder später einholen wird.

      Eines habe ich gelernt - Leben kommt in Wellen und so auch mein BDSM, bei mir und auch bei meinem Partner - dabei hilft für mich nur eins- Klarheit und Kommunikation.

      :*

      MinaHaker schrieb:

      Zunächst einmal finde ich es super, dass du bemerkst, dass es da ein Muster gibt und ich finde Muster sind es immer wieder wert betrachtet zu werden.
      @MinaHaker: an ein Muster dachte ich auch schon. Allerdings entfaltete es sich bei mir in Bezug auf das "Beuteschema" von @Zora_79, weil sich solches Erleben offenbar mit unterschiedlichen Partnern ergab. Hier wäre dann die Frage relevant, was an diesem Herren denn zunächst so "anziehend" ist/war: ein vielleicht nur vordergründig dominantes Auftreten, das sich tatsächlich als blanker Egoismus entpuppt vielleicht? Solch Charakter ist natürlich nichts für reflektierte Menschen, welche ihr subsein bewusst und mit Anspruch/Bedürfnissen ausgestattet Leben (wollen) - was als Konstellation letztlich auch zum Vorhalt "Wunschzettelsub" hervorragend passen würde. Hier hülfe dann nur ein rechtzeitig zu führendes Gespräch auf Augenhöhe, das neben dem Bedürfnissen auch die Konsequenzen klar auftischt. Wer da dann den Vorwurf mir dem Wunschzettel auspackt, den kann man dann auch getrost mit einem freundlichen Lächeln aus seinem Leben hinaus komplimentieren, auch wenn sonst alles zu passen scheint (!).

      Wie auch immer: auf alle Fälle halte ich den Rat, die eigenen Muster und den (selbst befriedigenden) Umgang mit ihnen zu beobachten, zu untersuchen, bewusst zu machen, für den seriösesten Lösungsansatz. Nicht zuletzt schon deshalb, weil man damit zunächst sich selbst was Gutes tut.

      Grüße
      HvR
      @Noctua vielen Dank für deine Antwort.
      Ich habe an sich kein Problem mit laissez-faire was die Kommunikation angeht, das hatte ich 3 Jahre lang als Freundschaft+. Hat super fnktioniert. :) Mir mach dieser Wechsel von sehr oft Kontakt zu es kommt plötzlich gar nix, auch auf (gelesene) Nachfragen kommt erst einige Stunden später eine Reaktion zu schaffen.

      Ja, ich werde es in Zukunft definitiv früher bzw anders ansprechen und hoffen das es hilft.


      @MinaHaker durch dieses Thema ist mir auch (wieder) klar geworden, das ich da ab und an noch alten Mustern folge. Ich habe die letzten Jahre schon viel geschafft, habe viel an mir gearbeitet. Manchmal hab ich mich dann wohl doch nicht so im Griff, wie ich dachte. :LA2:
      Aber es ist ja ein Lernprozess und ich werde täglich besser.

      MinaHaker schrieb:

      Ein Telefonat das verabredet wurde - "wir telefonieren morgen Abend"
      ah ok - wann? wer ruft an? gibt es einen "Zeitslot" auf den ich mich einstellen soll? Was ist das Thema? Einfach Quatschen? Spielen am Telefon? Aufgaben und Regeln des Tages besprechen?
      Aus meiner Sicht, fühlt sich das "wir telefonieren morgen Abend dann" sehr lose an ... und so wird es dann auch gehandhabt, sehr "lose"

      Da gab es meist keinen Zeitslot, ausser halt erst nach Feierabend. Ich habe mir dann einfach den Abend so eingerichtet, das ich keinen Besuch bekommen habe oder sonstiges was für das telefonieren ungünstig wäre. Bei überraschendem Besuch oder Anruf habe ich auch immer direkt Bescheid gesagt, das das angekündigte Telefonat noch etwas warten muß bzw heute eher nicht statt findet und ich mich melde, sobald Besuch/aktuelles Telefonat fertig ist.
      Meist war es so, das es da dann um Aufgaben oder ähnliches ging und davor/danach dann eben auch um einfach quatschen. Muß ja auch mal sein, gerade wenn man nicht zusammen wohnt und sich noch nicht so lange kennt.
      Dieses "lose" hatte immer einige Zeit sehr gut funktioniert, aber aus mir erfindlichen Gründen dann meist nach 2 oder mehr Wochen dann einfach nicht mehr. Einen (für mich) nachvollziehbaren Grund bekam ich so gut wie nie.
      Der komischste war mal, ich wäre zu anhänglich und das tägliche telefonieren nervt ihn. Das gab mir dann schon sehr zu denken, da die Telefonate immer von IHM angesetzt wurden und er bis incl der Tag davor auch drauf bestanden hatte.


      MinaHaker schrieb:

      die zweite Konstellation die ich sehe ist eine Routine die sich ergibt und dann als gegeben gesehen wird (er meldet sich immer zwischen 5 und 6) bleibt dies dann aus herrscht Unsicherheit. Für mich hilft es dann, ein Gespräch zu führen, in Ruhe, auf Augenhöhe und klar zu beschreiben, was das Verhalten in mir auslöst. Dazu gehört aber auch die Bedürfnisse meines Gegenübers zu erfragen - denn vielleicht hat dieser gemerkt, dass er seinen oder deinen Ansprüchen nicht gerecht werden kann oder es ihm zu "eng" wurde oder sich Prioritäten verschoben haben. All dies ist möglich und wäre reine Spekulation - daher wäre meine Weg für Klarheit zu sorgen. Einfach gesagt, was macht das Verhalten mit mir und was brauche ich und - genauso wichtig, was macht dies nun mit ihm/ihr und was braucht er oder sie.
      Wir hatten ein paar Tage später ausführlich darüber geredet, es kam für ihn an dem Tag einfach vieles zusammen das nicht so klappte wie normal. Verschlafen, LKW bzw der Kran da drauf wollte auch nicht so, Stress daheim. Darum hatte er auch nicht geschrieben.
      Klar habe ich mir da Gedanken gemacht gehabt, was los ist, ob es ihm gut geht oder so. Auch war es ungewohnt, weil einfach die Routine unterbrochen wurde. Im Endeffekt war es für mich kein Problem. Ab da wusste ich dann schon, das er sich meldet. Es ist bzw war ihm selber wichtig das wir jeden Tag geschrieben bzw Sprachnachrichten geschickt haben.



      @Herr von Rhea mit dem "Beuteschema" hast du sicher recht. Ich bin oft mit Männern mehr/enger am schreiben, die ähnliches erlebt haben wie ich.
      Ob es nur ein vordergründiges dominantes Verhalten war, kann und will ich nicht beurteilen. Ich habe zumindest schon erlebt/gehört das Mann sich in seiner Dominanz von mir angegriffen fühlte, auch die Bemerkung das ich zu dominant wäre kam schon.
      Mhh, ja das kommt teilweise bestimmt so rüber, das ich dominant bin. Zu einem kleinen Teil bin ich es tatsächlich, zumindest im Alltag definitiv. Teilweise ist es auch einfach ein Schutzmechanismus, so einfach serviere ich meine devote Ader niemandem mehr auf dem Silbertablett.
      Dazu waren meine Spielabstürze einfach zu heftig, ich spiele auch nicht mehr am Telefon oder per Nachrichten, das war damals mein Fehler.

      Meine Trigger (sofern ich sie kenne) habe ich mittlerweile ziemlich gut im Griff. Nicht immer, aber fast. Wenn mich dann jemand zu viel :pieks: ist die Gefahr groß das die sich dann selbstständig machen. Ist nicht schön, für beide Seiten nicht und ich brauche dann auch immer ein paar Stunden/Tage um zu realisieren was gerade läuft.

      Richtig auf der Suche bin ich nicht, es sind meist 2 bis 3 Männer im Jahr, mit denen ich mir etwas vorstellen könnte. Single bin ich im allgemeinen schon gerne, nur für den Rest meines Lebens alleine bleiben mag ich auch nicht. Wäre schön, wenn sich was ergibt, bevor ich die 10 Jahre Singleleben voll mache. Das wäre dann Mitte Dezember 2023, wenn man Beginn des Trennungsjahres nimmt wäre es August 2022. Ja, wir haben mehr als das Trennungsjahr noch zusammen gewohnt, es war sehr unschön, trotzdem hatte ich in der Zeit immer wieder die Hoffnung ich könnte es wieder kitten...

      Ich wünsche mir jemanden, der ähnliches erlebt hat wie ich. Der aber eben auch schon so weit ist, an sich arbeitet/gearbeitet hat und meine Macken versteht bzw zumindest damit umgehen kann. Umgekehrt gilt natürlich das gleiche.
      Ständig heile Beziehungs-Welt geht nicht, das weiß ich. Selbst im Domestic Discipline oder im TPE nicht.
      Trotzdem werde ich immer versuchen meinem Herrn seine Wünsche von den Augen abzulesen und für mich gibt es im Grunde fast nix schlimmeres wenn ich ihn enttäusche.
      Genug geträumt, wäre schön wenn er der Traum lebbar wird.
      Man soll nicht immer nur auf das Äußere achten. Salz schaut auch aus wie Zucker. Deshalb immer erst anlecken. :D

      Hera schrieb:

      In den Helios-Kliniken ist sogar den Patienten auf der Intensivstation - sofern sie ansprechbar und orientiert sind - das Surfen gestattet.
      Zitat stammt aus der Klinik ;-).

      Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sogar sagen, dass meiner Mutter das Handy gebracht wurde damit sie telefonieren kann.
      Sofern da keine Herzpatienten sind warum auch nicht.


      Hera schrieb:

      Ähm, solange Du fähig bist eine Willensabgabe zu machen kann das kein Arzt verhängen ohne Dein Einverständnis.
      Mal davon angesehen, dass wir hier dann nicht davon sprechen, dass jemand fröhlich in seinem Intensivstationbett liegt und stundenlange Gespräche führt.
      Was Du glaubst zu Wissen und was damals Tatsache der Fall war, sind 2 verschiedene Dinge.


      Hera schrieb:

      Du verwechselst Einsicht mit der Annahme Deiner Meinung.
      Falsch. Du glaubst nur das dies etwas mit meiner Meinung zu tun hat. Tatsachen und eine Meinung sind zwei Unterschiedliche Dinge.
      Auswahl_218.png

      Dir steht es aber natürlich frei das selbst auf die Probe zu stellen. Allerdings auf deine eigenen Risiken und damit verbunden Rechtsprobleme danach.
      Und ohne meinen Rat dazu der Dich freundlicher Weise davor warnt.

      Hera schrieb:

      Nochmal der einzige für mich nachvollziehbare Grund ist der, dass es wirklich keine Möglichkeit gibt eine Information weiter zu geben.
      Na da stimmen wir ja dann ausnahmsweise mal Überein. Nur muss das eben ersichtlich sein, was weder in die eine noch in die andere Richtung ersichtlich ist.
      Und zeitliche Verzögerungen liegen halt immer mal im Bereich des machbaren. Gerade kein Netz, Akku leer und und und. Nur meldet man sich dann eben wieder wenn es geht.

      Anthophila schrieb:

      Wenn das aber trotz Kommunikation zum Verhaltensmuster mutiert, das unpünktliche Melden und Versetzen,….
      Sorry, aber geht gar nicht.
      Da liegt für mich auch der kleine aber feine Unterschied.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !

      Tocken1978 schrieb:

      Was Du glaubst zu Wissen und was damals Tatsache der Fall war, sind 2 verschiedene Dinge.
      Falsch. Du glaubst nur das dies etwas mit meiner Meinung zu tun hat.




      Lieber Tocken1978
      Ich als Leserin bin gerade entsetzt. Ich denke das dieser Beitrag weder zum Thema passt noch öffentlich diskutiert werden sollte. Es tut mir leid, dass ich mich hier nun einmische, aber dieser „Schlagabtausch“ ist nicht gerade vertrauensfördernd. Auch denke ich wird in diesem Fall eine Ausnahmesituation besprochen.

      Viele Grüße
      Mina