10 Jahre Beziehung und Frustration

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      10 Jahre Beziehung und Frustration

      Hallo liebes Forum!

      Ich weiß garnicht so wirklich wo ich anfangen soll. Ich bin 26 (selbstständig) mit meinem Freund 34(ebenfalls selbstständig) seit fast 10 Jahren zusammen.

      Mein Partner ist erst seit wenigen Monaten selbstständig und ich habe das Gefühl das deshalb alles komplett auf der Strecke bleibt. Früher waren wir Swingerclub Besucher, mein Freund fühlte sich sehr wohl in der dominanten Rolle. Mir hat es auch sehr gefallen.

      Aber wie ich bereits schrieb ist seit der Selbstständigkeit alles eingefroren. Sex gibt es kaum noch und wenn, ist dieser alles andere als dominant von seiner Seite aus, sondern nur 0815, was mir persönlich überhaupt nichts gibt.

      Ich habe letztens versucht meinen Partner wieder mehr zur Dominanz anzuregen indem ich seine Hand fest an meine Brust drückte, was dazu führte das er den GV abbrach und danach sagte, er wäre halt nicht mehr so und ich müsste mich nun damit abfinden. Generell schiebt er es mehr auf mich und meine Selbstständigkeit, dass wir kaum noch „geile Sachen“ machen. Ich müsste in seiner Vorstellung mehr auf ihn zugehen und ihn heiß machen, was sich für mich und in meinen Fantasien falsch anfühlt, da ich mir selber dann dominant vorkomme, was absolut nicht mein Ding ist. Er meinte auch wenn es von meiner Seite nicht anders wird, steht auch die Trennung im Raum , da er keine „Kollegin“ bräuchte. Ich fühle mich damit total unter Druck gesetzt und weiß auch eigentlich garnicht was er eigentlich will, denn wenn ich versucht habe ihn mal heiß zu mschen, hat er mich abgewiesen und war meistens zu gestresst oder zu müde. Ich wünsche mir das er mich mal (sorry)so richtig nimmt. Das hat er bisher nur einmal gemacht und seitdem muss ich quasi von diesem Erlebnis „zehren“.

      Heute kam zudem Post , bezüglich neuer Schulden wegen einer Sache um die er sich nicht gekümmert hat, deshalb hat er nun schlechte Laune und der Sex fällt wieder flach und ich bleibe mit meinen Bedürfnissen allein und muss aber mal wieder Verständnis haben. Zudem turnt mich die Sache sehr von ihm ab, weil er in meinen Augen einfach den Kopf in den Sand steckt anstatt sich mal um Dinge zu kümmern.

      Mein Abend besteht dann aus Erotikfilmen und meinen eigenen Fantasien, was mich aber auch noch mehr frustriert weil mir klar wird , dass ich das wohl so in der Form nicht mehr erleben werde. Auch träume ich immer öfter von anderen Männern oder fantasiere über konkrete erotische Situationen wie in den Filmen, was mich dann sehr traurig macht weil mein eigener Partner meine Bedürfnisse nicht wahrnehmen kann oder will.

      Ich würde mich über ein offenes Ohr oder Ratschläge sehr freuen.

      Pink_Butterfly schrieb:

      Mein Partner ist erst seit wenigen Monaten selbstständig und ich habe das Gefühl das deshalb alles komplett auf der Strecke bleibt. Früher waren wir Swingerclub Besucher, mein Freund fühlte sich sehr wohl in der dominanten Rolle. Mir hat es auch sehr gefallen.
      Sorry aber auch wenn ich verstehen kann, dass unerfüllte sexuelle Bedürfnisse sicher auch wichtig sind, wenn jemand sich gerade selbstständig gemacht hat, noch in einer wirtschaftlich so schwierigen Zeit wie gerade, dann ist halt mal eine Zeit wo andere Dinge Priorität haben und man dem Partner dann vielleicht auch mal Raum gibt und sich selbst etwas zurück stellt. Ich finde es nicht unnormal, dass man dann vielleicht mit dem Kopf mal woanders ist und auch die Lust mal vorübergehend auf der Strecke bleibt. Geb ihm, Dir, Euch doch einfach ein bisschen Zeit.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Hm... okay, also ich bin mir unsicher, ob ich dafür geeignet bin, hier Tipps zu geben. Aber ich möchte es gerne, also traue ich mich mal.

      Pink_Butterfly schrieb:

      was sich für mich und in meinen Fantasien falsch anfühlt, da ich mir selber dann dominant vorkomme, was absolut nicht mein Ding ist
      Weiß er das? Klar, wenn ihr seit 10 Jahren in einer Beziehung seid, müsste er das wissen, aber es kann durchaus mal vorkommen, dass auch solche eher wichtigen Dinge kurzzeitig vergessen werden.

      Pink_Butterfly schrieb:

      Ich fühle mich damit total unter Druck gesetzt und weiß auch eigentlich garnicht was er eigentlich will, denn wenn ich versucht habe ihn mal heiß zu mschen, hat er mich abgewiesen und war meistens zu gestresst oder zu müde. Ich wünsche mir das er mich mal (sorry)so richtig nimmt. Das hat er bisher nur einmal gemacht und seitdem muss ich quasi von diesem Erlebnis „zehren“.
      Und hast du ihm das auch so gesagt? Oder erwartest du, dass er weiß, wie du dich aktuell fühlst und was du dir wünschst?

      Pink_Butterfly schrieb:

      was mich aber auch noch mehr frustriert weil mir klar wird , dass ich das wohl so in der Form nicht mehr erleben werde
      Das finde ich sehr negativ gedacht. Ja, vielleicht wirst du das die nächsten Tage/Wochen/Monate nicht mehr erleben. Aber das bedeutet doch nicht, dass das für immer so bleibt.

      Ich denke, ihr solltet ganz ganz viel miteinander reden und euch auch mal wirklich bewusst die Zeit für ein (oder zwei oder drei oder hundert) Gespräch(e) nehmen. Sowas sollte nicht zwischen Tür und Angel stattfinden und keiner von euch sollte dabei irgendwie gestresst sein, weil er noch was zu erledigen hat oder so.
      Ich bin der Meinung, dass es euch helfen würde, wenn ihr darüber reden würdet, was eure aktuellen Bedürfnisse sind, was ihr voneinander erwartet, welche Probleme es gibt und was mögliche Lösungen sein könnten.
      Dabei ist es wichtig, dem anderen wirklich zuzuhören. So, dass ihr nicht darauf wartet, selbst zu Wort zu kommen, sondern dass ihr wirklich darüber nachdenkt, was der andere sagt, und dabei auch selbstreflektiert/selbstkritisch seid. Eben ein gemeinsames Gespräch und kein Gegeneinander.

      Ich weiß, Reden ist immer der erste Ratschlag, den man bei Beziehungsproblemen bekommt, aber es wird oft aus den Augen verloren. Dabei ist Kommunikation so wichtig.

      Wenn ihr beide an der aktuellen Situation arbeiten wollt, wird das sicher auch klappen :saint:
      Ich hoffe, ich konnte zumindest ein bisschen helfen.

      LG Sternenguckerin
      Du fühlst dich von ihm unter Druck gesetzt, weil er von dir Verhalten erwartet, das dir nicht entspricht.
      Du erwartest von ihm Verhalten, das ihm laut seiner eigenen Aussage nicht (mehr) entspricht, hast aber deinerseits null Verständnis dafür, dass er sich dadurch unter Druck gesetzt fühlt.

      Du schreibst, wegen seiner Selbständigkeit habt ihr keinen Sex mehr; er sagt, wegen deiner Selbständigkeit habt ihr keinen Sex mehr.

      Du zweifelst an der Beziehung, weil der Sex für dich unbefriedigend ist; er bringt das Thema Trennung auf den Tisch, weil der Sex nicht mehr passt.


      Hm. :gruebel:


      Was hält euch denn noch zusammen?


      Ich finde es schon heftig, wie wenig Empathie in deinem Post durchklingt. Wie Hera schreibt - er hat sich kürzlich selbständig gemacht, das ist ein ziemlich großer Schritt, kostet viel Energie und kann echt beängstigend sein. Du scheinst da aber recht wenig Verständnis für ihn zu haben.
      Und wenn ich mir vorstelle, ich erfahre, dass ich (ob durch eigene Schlamperei oder was auch immer, das macht es in dem Moment nicht besser) plötzlich Schulden an der Backe habe und statt mir emotional beizustehen, schmollt mein Freund (am selben Tag noch!) nur rum, dass es deswegen wieder keinen Sex gibt, da wär bei mir der Ofen aber echt aus.
      “To live is the rarest thing in the world. Most people exist, that is all.”
      ― Oscar Wilde
      Wenn ihr redet, ist es noch wichtig, WIE ihr redet.

      Kein "du machst nie...du hast schon ewig nicht... früher hast du..."
      Sondern "mir fehlt...ich vermisse...ich fühle mich....was kann ich tun, damit es wieder prickelnd wird?"

      In der Ich-Form bleiben, keine Vorwürfe machen, Wünsche äußern, aber nicht fordern.
      "Immer" und "Nie" solltest du ganz meiden.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Druck von allen Seiten kann schon sehr schwierig sein...........eine Baustelle nach der anderen.

      Könnt Ihr Euch denn mal Zeit für Euch gönnen?........zum Durchatmen!?

      Zeit zum reden muss man sich auch mal nehmen.....klar...beruht auf Gegenseitigkeit...wenn die völlig fehlt wäre für mich eine Beziehung am Ende
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Erst einmal herzlich Willkommen, hier im Forum :blumen: @Pink_Butterfly
      Bei lesen deines Beitrags bekam ich das Gefühl, dass euer Problem das ihr im sexuellen Bereich habt, nur ein Bruchteil der gesamten Probleme ist.
      Da scheinen deutlich tiegehendere Probleme im partnerschaflichen Bereich zu sein.
      Ihr habt euch beide für eine Selbstdtändigkeit entschieden, dein Partner erst vor ein paar Monaten. Da kann ich mir vorstellen, dass sa viel Zeit und Enrgie in die jeweiligen Projekte geht. Zumal wenn ich lese, dass du seine Selbständigkeit für den Grund der Probleme hältst und er deine Selbstständigkeit.

      Habt ihr euch mal zusammengesetzt und darüber gesprochen was der jeweils andere für ein Problem damit hat? Warum und wie man es lösen kann?

      Du schreibst

      Pink_Butterfly schrieb:

      Zudem turnt mich die Sache sehr von ihm ab, weil er in meinen Augen einfach den Kopf in den Sand steckt anstatt sich mal um Dinge zu kümmern.
      Für mich liest es sich so, als sei dein Partner gerade überfordert. Vielleicht ist es gerade eine Zeit, in der er eine starke Partnerin an der Seite braucht die ihn unterstützt.
      Vielleicht brauch er gerade auch jemanden der ihm etwas abnimmt....

      Ich gehe jetzt davon aus, dass dieses Verhalten von ihm neu ist und kein generelles schon über Jahre bestehendes Muster von ihm.

      Unter dem Strich wird euch wenn euch eure Beziehung wichtig ist, nicht darum kommen miteinander zu reden und die ganzen kleinen und großen Probleme anzusprechen.

      Du warst 16 als ihr zudammenkamt und er 24.
      Auch da verändert sich vieles in den 10 Jahren. Ihr seid jetzt in einem ganz anderen Lebensabschnitt, so dass man schauen muss, sind die Vorstellungen die man hat vom weiteren Leben noch die gleichen bzw. gehen sie in die gleiche Richtung. Oder hat sich das auseinander gelebt.

      Vielleicht hat er sich auch "ausgetobt" genug experimentiert. All das, wirst du aber nur an Hand von Gesprächen raus finden können.
      Mal aus männlich dominanter Sicht:
      Ich bin ebenfalls selbständig. Insofern kann ich seine Seite evtl etwas nachvollziehen.

      Sollte dein Geschäft gut laufen und du (im Verhältnis zu ihm ) wenig Aufwand damit haben, dann ist das schön für dich. So wie du seine Situation schilderst, hat er im Moment genug mit sich selbst und seinen Problemen zu tun. Da ist einerseits wenig Platz im Kopf für Sex & Co, und wenn es zusätzliche Probleme gibt, dann fühlt man sich auch nicht gerade dominant genug, um seine Partnerin "zu bespaßen". Dominanz hat auch immer etwas mit Sicherheit und Selbstsicherheit zu tun.
      Das dürfte ihm gerade ein wenig abgehen. Dazu noch eine fordernde, Verständnis vermissen lassende Sub und der Gedanke "ach, lass mich doch in Ruhe" ist schnell da. Bessert sich die Situation nicht, stellt sich uU ein Fluchtreflex ein.
      Existence could not resist the temptation of creating me
      Hallo @Pink_Butterfly

      Ich schliesse mich meinen Vorrednern an.

      Aus deinem Post kann ich nur deinen Frust entnehmen. Deine Bedürfnisse und Forderungen.
      In einer Beziehung ist es meines Erachtens sehr wichtig, zu reden. In einem Gespräch kann man genau solche Dinge besprechen und fängt an, den Partner in seiner Situation zu verstehen und kann ihm evtl helfen.

      Du schreibst, dass ihr seid 10 Jahren ein Paar seid. Eigentlich sollte sich in diesen vielen Jahren eure Beziehung so gefestigt haben, dass ihr solch eine Sache ohne grossen Aufwand meistern könnt. Ich würde meinen Partner in allem unterstützen und den nötigen Halt geben. Egal ob wir in dieser Zeit kein BDSM ausleben, denn für mich gehört zwar Sex und BDSM dazu, aber in erster Linie bin ich mit ihm als Mensch, Partner und Freund zusammen, dessen Charakter ich schätze.

      Ich wünsche dir alles Gute.

      LG Corvina
      Schau mich doch in diesem Ton an........ :love:
      Hallo @Pink_Butterfly willkommen hier im Forum :blumen:
      Ich kann deine Frustration in etwa nachvollziehen, weil mein Partner und ich momentan in einer vergleichbaren Situation sind (nicht im Hinblick für berufliche Selbstständigkeit)
      Mein Ehedom hat diverse chronische Erkrankungen, die mal gut, mal weniger gut zu händeln sind (im Moment leben wir in den weniger guten Zeiten)
      Jetzt sieht es in unserem BDSM eher so aus.... BDSM? Ach ja, da war mal was :gruebel:

      Du und dein Freund sind jetzt laut deinem Eingangsthread 10 Jahre zusammen. Eine lange Zeit, in der ihr (denke ich mal) Höhen und Tiefen erlebt habt.
      Eine persönliche Frage an dich (nur für dich zum nachdenken) was war die Triebkraft zusammen zu bleiben?
      (Vielleicht schöne gemeinsame Erlebnisse, evtl sogar Liebe?) Manchmal hilft es, sich genau an diesen Moment zu erinnern.
      Weitere Frage für dich zum nachdenken:
      Sind in schwierigen Zeiten sich irgendwelche Erotikfilmchen anzuschauen (in denen kaum bis gar nichts echt ist) wirklich die Lösung?

      Wenn die Erotik so langsam verschwindet, kann man folgendes tun (persönliches Beispiel) :
      Wenn ich sehe, das es Cobra schlecht geht, was hält mich davon ab, mich ihm zu Füßen zu setzen, die Füße zu massieren und einzucremen (nur ein Bsp)..... Nichts!
      (Auch wenn er sich manchmal etwas davor sperrt... manchmal lohnt es sich, seinen Dom auch mal zu seinem Glück zu zwingen :D
      .... sprich ganz sanften Druck.... {in Form von biiitte, biiitte} auch mal als Sub auszuüben ) ;)
      Warum?
      Weil ich weiß, es tut ihm letztendlich gut, er kann es genießen und mein Sub-Seelchen freut sich :D

      Ich wünsche dir und deinem Partner alles Gute für eure gemeinsame Zukunft
      (wo ein kleines bisschen Wille ist, gibt es auch einen Weg :love: ... kleine persönliche Erfahrung, die seit 27 Jahren mit ihrem Partner zusammen ist)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kat1384 () aus folgendem Grund: einige Wort- und Satzkorrekturen

      @Pink_Butterfly, ich lese Zweifel und Verzweiflung heraus. Er hat sich beruflich selbständig , was nicht einfach ist. Einfordern, erzwingen bringt in dem Fall gar nichts. Verständnis, auch vielleicht Interesse an seinen Sorgen, die ihn sicher quälen zeigen wohl eher? Vielleicht einfach mal ein Käffchen mit Knicksen reichen. "Bitteschön, der Herr". Ein Versuch wärs evtl wert. Sonst wurde vieles schon angesprochen. Alles Gute für Euch!
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)