Mehr als nur ein Schmuckstück - Teil 2

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Mehr als nur ein Schmuckstück - Teil 2

      'Es ist, glaube ich, das erste Mal seit fast einem Jahr, dass ich wieder ein Halsband trage und nicht gedenke, es wieder abzulegen.', schrieb ich im ersten Teil dieses Blogs.

      Nur vier Monate und ein paar Tage sind seitdem vergangen - und das Halsband liegt in meiner Schreibtischschublade. In der Nacht zu Dienstag habe ich es unter Tränen abgelegt, es geküsst und schweren Herzens in der Schublade verschwinden lassen. Ich bin sehr traurig und friere.

      Wenn ich versuche, mich in die Rolle eines Nicht-BDSMlers hineinzuversetzen, erscheint es mir fast ein wenig absurd, dass es jemanden so traurig macht, sein Halsband nicht mehr zu tragen. Schließlich habe ich es selbstgemacht und war kein Geschenk, sonst wäre es noch irgendwie verständlich. Es ist doch nur ein Halsband! Zwei Lederriemen, die mit Buchschrauben aneinander befestigt sind - und vorne baumelt ein goldfarbener Ring hin und her, wenn ich es trage. Was ist daran schon so besonders?

      Oh, vieles ist daran besonders! Und es ist nicht absurd, dass es mich traurig macht, es abgelegt zu haben! Warum? Weil es eben mehr als nur ein Schmuckstück ist. So viel mehr... Im Gegensatz zu anderen Schmuckstücken, die man an mir sieht, hatte es nicht nur den Zweck, mich zu zieren und hübsch auszusehen. Es hatte eine Bedeutung und hat etwas über mich ausgesagt. Es war ein Symbol für etwas, das mir wichtig war und am Herzen lag. Deshalb habe ich es auch Tag und Nacht getragen. Nur zur Arbeit musste ich es ablegen. Aber das waren meist nur ein paar Stunden (und war in den vergangenen Monaten aufgrund der Pandemie ohnehin nur selten möglich) und wenn ich wieder zu Hause war, habe ich es gleich wieder angelegt. Und es hat sich gut angefühlt und mir Freude bereitet.

      Mein Halsband war ein Zeichen von Zugehörigkeit zu einem besonderen Mann. Es war Ausdruck meiner freiwilligen Unterwerfung, Hingabe und Leidenschaft. Es hat so viel gesagt wie: Ich habe jemanden, der mich führt und dem ich folge; jemanden, an dessen Regeln und Vorschriften ich mich halte; jemanden, dem ich dienen möchte, weil ich zu ihm aufsehe.

      Dass zum Öffnen und Schließen des Halsbandes ein Schraubenzieher erforderlich war, hatte durchaus einen Grund: Ich konnte es nicht mal eben auf die Schnelle ablegen, sondern brauchte dafür eine 'ruhige Hand' und musste es mit Bedacht tun, wenn ich nicht gerade abrutschen und mir das Werkzeug in den Nacken rammen wollte. Für mich hatte es etwas von Verbindlichkeit. Nichts, was ich mal schnell zwischendurch oder nach Lust und Laune getan hätte. Keine Spielerei oder etwas, das nur in der Zeit unseres Zusammenseins von Bedeutung war.

      Wenn wir uns nicht sehen konnten, hatte ich wenigstens das Halsband, das mich verstärkt an ihn denken ließ, wenn ich es im Spiegel gesehen oder es berührt habe, weil meine Finger nur zu gern mit dem Ring herumgespielt haben. ^^ Und wenn wir zusammen waren und Zeit miteinander verbringen konnten, hatte es für mich eine noch viel tiefere Bedeutung. Immer. Bei jedem unserer Treffen. Ausgesprochen habe ich es leider nie, wenn ich mich recht erinnere, aber in seiner Gegenwart bedeutete mein Halsband, dass ich mich ihm anbiete - dass er, wenn er es möchte und wann immer es ihm beliebt, eine Kette, Leine, ein Seil oder was auch immer an dem Ring befestigen dürfte und ich mich auch im wörtlichen Sinne von ihm führen lassen würde, wohin er will; dass ich mich seiner Führung anvertrauen, mich in seine Hände begeben und ihm folgen möchte; dass ich ihm jederzeit die Möglichkeit dazu bieten möchte, mich ihm somit also aus freien Stücken hingebe.

      Also nein, es ist nicht absurd, sehr traurig darüber zu sein, dass es nun in der Schublade liegt.
      Aber es hat mich sehr glücklich gemacht, dass er es schön fand und sich darüber gefreut hat, dass ich es für ihn getragen habe und dass es auch für ihn eine Bedeutung hatte.
      Und ich bin dankbar für das, was ich mit diesem Halsband verbinde: Liebevolle Fürsorge und Dominanz seinerseits, das Befolgen von Anweisungen und Regeln meinerseits - und eine ganze Reihe wunderschöner Momente voller Nähe, Vertrauen und Leidenschaft, die wir gemeinsam erlebt haben. Danke, Sir. <3
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.