Ist nur legales BDSM echtes BDSM?

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      Ist nur legales BDSM echtes BDSM?

      Zuerst einmal, hierzu gibt es eine Umfrage: gentledom.de/aus-dem-leben/umf…gales-bdsm-wirklich-bdsm/ bevor ihr weiter lest nehmt bitte an dieser teil!

      Und nun ran an die Tasten und schreibt eure Meinung :)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Dann versuche ich es mal....

      Ich habe mit "ich spiele auch im Metakonsens und BDSM kann Gesetze brechen und es kann dennoch BDSM sein." geantwortet.

      Die Begründung zu formulieren fällt mir aber echt schwer.

      Ich habe 10 mal angesetzt, hier etwas zu schreiben. Und es 10 mal wieder gelöscht.

      Vielleicht muss das einfach noch etwas in meinem Hirn reifen, bis die richtigen Worte in meine Finger fließen.....
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light
      Für mich sind nicht Gesetze das Maß der Dinge, sondern ob ich beim BDSM verantwortlich handle und z.B. Außenstehende nicht belästige.

      Im Vereinigten Königreich ist beispielsweise Sadomasochismus strafbar. Nicht das ich damit nun Gesetze als irrelevant abstempeln will, aber ob jemand Gesetze einhält ist für mich nicht für die Unterscheidung zwischen BDSM und kein BDSM relevant.

      Um es auf den Punkt zu bringen: Wer BDSM betreibt, muss den Unterschied zwischen asozialem Verhalten und einvernehmlichem Handeln kennen und beherzigen. Was sich im Übrigen auch nicht mit Dingen wie Metakonsens und TPE beißt, solange verantwortungsbewusst mit der Macht umgegangen wird.
      Ich habe mich für diese Antwort entschieden:

      Ich spiele nur/auch ohne Safeword: Nein, BDSM kann Gesetze brechen und es kann dennoch BDSM sein

      und versuche jetzt mal mein Gedanken-WirrWarr verständlich niederzuschreiben.
      Meiner Meinung nach ist das Gesetz ja irgendwie schnell gebrochen, wenn ich an den Tatbestand der einfachen Körperverletzung denke.
      Dieser ist unter Umständen beim Richter schnell erfüllt.

      Einfache Körperverletzung (Definition Schweiz)

      Im Normalfall liegt bei einer einfachen Körperverletzung eine Schädigung des Körpers vor, die folgenlos verheilt, aber mindestens einige Tage lang sicht- oder spürbar ist.

      Beispiele:
      • das Zufügen einer oberflächlichen Schnittwunde am Arm.
      • das Ohrfeigen einer Person, wenn die Spuren der Ohrfeige mehr als einen Tag lang erkennbar sind
      • das Kahlscheren einer Person oder das Abschneiden von wesentlichen Mengen an Kopfhaar, beispielsweise von einem Zopf


      Was ja durchaus Praktiken sind im BDSM. Ich glaube bei metakonsens wird es schwierig eine Einvernehmlichkeit zu beweisen oder was ist wenn man das Safeword erst nach dem „Geschehen“ sagt, weils jetzt genug ist und die „Verletzung“ schon da? Auch wenn es beide so wollten:)

      Deshalb meine Antwort. Das Gesetz ist so feingegliedert, man könnte aus jensten Paragraphen jemanden einen Strick ziehen und trotzdem ist es BDSM.
      Ab wann illegal kein BDSM ist, hmm, kann ich irgendwie nicht beantworten, weil da ja auch meine ethischen Prinzipien noch eine Rolle spielen und würde ich auch unabhängig von BDSM nicht tolerieren und verurteilen.

      Vielleicht hab ich da aber auch in meinem Gedanken irgendwo ne Lücke und bedenke was nicht. I don‘t know…
      Schöne Frage,

      Auch Illegales BDSM ist BDSM. Spätestens wenn es in ein Land geht in dem BDSM komplett verboten ist, ist unser aller BDSM das wir hier in Deutschland Leben nicht mehr erlaubt und dennoch ist es unser echtes BDSM.

      Dadurch das es verboten ist, wird BDSM nicht unecht.

      Natürlich hat das alles weitreichende Folgen, und meine Aussage deckt nicht alle Eventualitäten dieser Welt ab.

      Mfg Talon :D
      :dance:
      Dieser Post beinhaltet einzig meine persönliche Meinung. Er ist keine allgemeingültige Antwort noch erhebt er Anspruch darauf, auch die Meinung anderer widerzugeben.

      Ich finde, dass die Frage zu viele weitere Fragen aufwirft, um sie konkret und kurz beantworten zu können.
      Es fängt schon damit an, dass ich mich frage, was denn "echtes" BDSM ist.
      Was ist denn jetzt echtes BDSM? Wo fängt es an und wo hört es auf?

      Des Weiteren ist für mich die Frage nach der Legalität ebenfalls sehr.... mhmmm... schwierig.
      Was ist mit Menschen, die ihr halbes Leben lang BDSM betrieben haben? Aber das in einem Rahmen, in dem BDSM nicht legal war auf Grund der Gesetze? Es gibt immer noch Länder, in denen es nicht legal ist.
      In Deutschland stand es auch mal auf dem "Index" und war als Krankheit definiert.
      Waren dann unsere "Vorgänger" Menschen, die falsches BDSM betrieben haben und krank?

      Auch in Deutschland können sich Gesetze ändern. Müsste ich dann mit BDSM aufhören, wenn es verboten werden sollte? Ebenso in Ländern, in denen es heute noch nicht legal ist. Kann ich dann dort nur "echtes" BDSM betreiben, in dem ich KEIN BDSM betreibe, wenn ich mal dort hinreise? Sozusagen: "Echtes BDSM ist, wenn man kein BDSM betreibt"?

      Im Prinzip müssten dann ja alle, die geantwortet haben, dass BDSM keine Gesetze brechen darf, sofort damit aufhören, wenn sie sich in einem Land befinden, in dem es nicht legal ist oder auch hier, wenn sich die Gesetze ändern sollten.
      Das es dann aber so von den Abstimmenden zu 100% gehandhabt wird... da habe ich meine Zweifel.
      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform.
      (Rainha)

      „Es ist nicht gut, wenn wir nur unseren Träumen nachhängen und vergessen, zu leben.“
      Harry Potter und der Stein der Weisen
      Warum sollte es nicht echt sein?
      beide Erwachsen, beide wollen es. 2 übereinstimmende Willenserklärungen. Das setze ich voraus, in vollem Bewusstsein.

      Wo kein Kläger, da kein Richter?

      (Wenn nicht mit Safeword gespielt wird, und Sub möchte abbrechen- wie geht das dann?
      was wäre eine Ordnungswidrigkeit in diesem Zusammenhang? Im Freien und man wird erwischt? )

      Ich hab das mit Sw und Ordnungswidrigkeiten ok angekreuzt.

      mit gesetzesverstössen hätte ich jetzt Vergewaltigung,und schlimmeres verbunden.
      Also nicht mal den Hauch einer Einvernehmlichkeit und Wille.

      ich hab gar nicht bedacht, dass BDSM als solches verboten sein könnte, ich naivi

      Anthophila schrieb:

      ....
      (Wenn nicht mit Safeword gespielt wird, und Sub möchte abbrechen- wie geht das dann?
      .....)
      ....
      Indem sie es mitteilt. Körperlich oder verbal.
      ;)
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      (Rainha)

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      Wenn sie keine eigene Meinung hat und nur ein dumpfes Mittel zum Zweck ist, mag das nicht gehen.
      Ansonsten kann sie es durchaus mitteilen.
      Ob dem Wunsch dann entsprochen wird, ist etwas anderes.
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      (Rainha)

      „Es ist nicht gut, wenn wir nur unseren Träumen nachhängen und vergessen, zu leben.“
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      Das Thema kommt ja gefühlt jedes Jahr wenigstens einmal auf.

      Ich denke die wenigsten kennen alle Gesetze und auch im ganz normalen Leben kann es dazu kommen das man Gesetze bricht und sogar eine Strafe dafür bekommt :yes:

      Von daher würde es wohl dazu führen, dass kaum jemand "echtes" Bdsm lebt, würde man es an den Gesetzen fest machen wollen.

      Mit ist das Einvernehmen da als Richtwert deutlich lieber.

      Wie andere es handhaben ist mir solange egal, wie ich davon ausgehen kann, dass es einvernehmlich ist.

      Was mein Partner und ich, miteinander treiben/ betreiben und was keine Aussenstehenden antasten, geht in meinen Augen niemanden etwas an.
      @Anthophila
      Ich möchte meine letzte Äußerung noch gerne etwas ergänzen, damit es einfacher wird, die Antwort zu verstehen.

      Ich "spiele" prinzipiell im Metakonsens. In all den Jahren habe ich erst einmal eine Session auf Wunsch der Sub abgebrochen. Erst einmal, weil es auch nur einmal diesen Wunsch gab.
      Ich habe aber insgesamt schon mehr als eine Session abgebrochen. Und es ging dabei ansonsten immer von mir aus. Weil ich mein Gegenüber ganz genau beobachte. Bis es zu einer richtigen Session kommt vergeht bei mir viel Zeit. Zeit, in der ich mein Gegenüber kennen und lesen lerne.
      Dadurch sehe ich Veränderungen bei ihr während einer Session, auf die ich vielleicht nicht achten würde, wenn ich mit Safeword spielen würde.
      Ich erkenne also im Normalfall schon vorher, wie weit ich gehen kann und breche dann ab, wenn ich der Meinung bin, ein "weiter" könnte bei ihr zu Schäden führen.

      Für mich persönlich wäre die Nutzung eines Safeword nur die Übertragung der Verantwortung an die sub. Und das wiederum würde mir persönlich und meiner Einstellung dazu diametral entgegen stehen.

      Das andere ein Safeword verwenden ist für mich aber auch in Ordnung. Nicht alles passt für jeden und für mich wäre es halt nicht passend.
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      (Rainha)

      „Es ist nicht gut, wenn wir nur unseren Träumen nachhängen und vergessen, zu leben.“
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      Meine intuitive Antwort: NEIN!

      Auch wenn man natürlich die Begriffe „legales“ und „echtes“ hinterfragen könnte. Das Wetter ist aber viel zu schön für solche Grundsatzdiskussionen und ehrlich gesagt würde ich mir ohnehin ein andere Frage stellen:

      Fühlt sich UNSER BDSM für MICH und MEINE PARTNERIN so an, wie WIR es leben möchten. Dann ist es für UNS ECHT! … Ob es dann kuschelweich, illegal, böse, legal oder wie auch immer sein mag, spiel dann wirklich keine Rolle.
      Zwei mal drei macht vier, widewidewitt und drei macht neune ...
      Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump
      Bis mich einer anfasst und ich mich hingebe dauert es sehr lange. Viele Monate. Bis ich ihn lesen kann und weiß wie er tickt. Und er mich lesen kann. Viel Kommunikation, ehrliche Kommunikation

      Ich hab das SW mit dem Meiningen nicht wegen ihm, sondern weil ich meine Grenzen noch nicht kenne.

      Ich bin mir sicher, dass der Meinige genau einschätzt, so dass ich es nicht sagen muss.

      so sollte es immer sein.
      Es wurde ja schon erwähnt, die Rechtslage ist je nach Land sehr unterschiedlich. Gerade wenn es um Metakonsens und CNC geht, ist es rechtlich haarig.

      Ich verlasse mich einfach darauf, dass in meiner Beziehung das Wort gilt und wir 100% zueinander stehen. In der Öffentlichkeit bin ich vorsichtig genug, dass es keine Probleme geben sollte. Was das Gesetz dann dazu sagt, ist mir dann ehrlich gesagt egal. Ich sehe das BDSM als Privatsache zwischen mir und meiner Partnerin.
      Mit der Antwort "Ich spiele nur/auch metakonsensual: Ja, BDSM darf keine Gesetze brechen" habe ich so meine Schwierigkeiten. :gruebel:

      Metakonsens beinhaltet doch, dass das Einvernehmen eben nicht ständig zu jeder Zeit vorhanden ist. Dass man grundsätzlich einverstanden ist, bei einzelnen Handlungen / Aktionen / Situationen es aber durchaus auch mal nicht ist. Denn sonst wäre es ja ein Konsens und kein Metakonsens.

      Sobald aber das Einvernehmen nicht mehr gegeben ist, ist BDSM derzeit in Deutschland nicht legal. Fehlendes Einverständnis = Körperverletzung, Freiheitsberaubung, sonstiges


      Deswegen verstehe ich diese Antwortmöglichkeit nicht. Oder bezeichnet man sich damit als Nicht-BDSMler?
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      Shayleigh schrieb:

      /Mit der Antwort "Ich spiele nur/auch metakonsensual: Ja, BDSM darf keine Gesetze brechen" habe ich so meine Schwierigkeiten.

      Shayleigh schrieb:

      Deswegen verstehe ich diese Antwortmöglichkeit nicht. Oder bezeichnet man sich damit als Nicht-BDSMler?
      Korrekt, metakonsensuale Spiele sind im deutschsprachigen Raum nicht legal: gentledom.de/schlagwoerter/sonstiges/metakonsens/
      Die Antwortoption ist aber bewusst gewählt, denn nicht jeder der cnc/meta spielt ist sich der Rechtslage bewusst.

      Auch ohne Safeword/Ampel zu spielen ist rechtlich nur sehr schwer legal möglich, denn jede Äußerung, die ein Entzug der Einwilligung darstellen könnte, müsste aktiv hinterfragt werden, um nicht ins rechtswidrige abzudriften. Zur Einwilligung: gentledom.de/infos/bdsm-und-re…htswirksame-einwilligung/



      Ich persönlich finde BDSM endet dort, wo jemand Schaden nimmt, der nicht einwilligen konnte, sei es weil er/sie nicht gefragt wurde oder eben nicht in der Lage war die Tragweite zu verstehen. Erst bei extremen Formen wie Amputationen finde ich hört BDSM auf, selbst wenn jener Punkt eben erfüllt ist. Für mich gehört Metakonsens zu BDSM, auch wenn ich diese Spielart für mich ausschließe. BDSM nur am Gesetz festzumachen ist in meinen Augen wenig sinnvoll, siehe England das keine Einwilligung in die Körperverletzung kennt und wo SM immer strafbar ist. In meinen Augen sollte aber jeder der sich beim BDSM in einen strafbaren Bereich begibt, dieses bewusst tun. Die Rechtslage ist in Deutschland erfreulich einfach und eindeutig, dann ist es schade, wenn diese in der Szene nur bedingt bekannt ist.

      Wer es noch nicht kennt, das Rechtsquiz: gentledom.de/infos/bdsm-quiz/rechtsfragen/
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich finde man kann leicht in für beide Richtungen argumentieren, aber meine Tendenz geht zu BDSM ist, was legal ist*. Wobei ich das einfach mal auf D bezogen habe und da ist die Gesetzeslage in meinen Augen wirklich fair, das macht die Entscheidung einfach. In anderen Ländern weiß ich, dass es anders ist.
      Ein weiterer Grund warum ich das so abgrenze, ist bestimmt, dass ich unter Freunden eher offen diesem Teil meines Lebens umgehe, und nicht mit strafrechtlich relevanten Spielarten assoziiert werden möchte.

      Die Antwortmöglichkeit mit der Ordnungswidrigkeit war schwierig für mich. Während ich mich für gut informiert halte, was das Strafrechtliche angeht, war das einzige Beispiel für eine Ordnungswidrigkeit was mir einfiel Nacktheit/Sex in der Öffentlichkeit, aber auch dabei bin ich mir nicht sicher. Ich würde mich freuen mehr darüber zu lernen.

      * Beim zweiten Lesen fiel auf: Eher anders herum, in Deutschland ist legal, was in meinen Augen beim BDSM legal sein sollte.
      Im SM-Bereich macht doch erst meine Einwilligung die Praktiken legal. Ansonsten wäre es zumindest Körperverletzung.
      Dabei ist es für mich egal, ob ich diese Einwilligung direkt gebe oder - im Metakonsens - irgendwann gegeben habe.
      Würde ich nach einer Session zur Polizei gehen und den Mann anzeigen, wäre es doch strafrechtlich relevant.
      Those who don´t jump will never fly.