verzweifeltes Hallo

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      verzweifeltes Hallo

      Hallo :/

      Ich wende mich an dieses Forum, weil ich nicht weiß, wem ich dies sonst sagen kann.
      Meine Gedanken sind durcheinander. Igendwo zwischen riesig gut und unendlicher Scham und dem Gedanken, dass es falsch sein muss.
      Ich habe schon vor fast 2 Jahren einen Mann kennen gelernt. Wir begegneten uns in Münster zum Studium. Er ist älter als 30 Jahre, ich bin 19. Er war mir sehr sympathisch und süß. Ich machte mir jedoch nie Hoffnung ihm näher zu kommen. Er ist verheiratet, hat Kinder. Er ist viel älter. Später erfuhr ich, dass er auch noch eine Affäre hatte. Es wäre sowieso komplett falsch gewesen sich ihm zu nähern.
      Trotzdem ließen mich die Gedanken an ihn nie ganz los. Im Herbst 2020 sah ich ihn zum letzten Mal. Seine Affäre, ein Mädchen welche ich irgendwie nicht sehr mag, kam ihn auch besuchen. In der Unterhaltung mit Freunden bekam ich mit, dass er einen Fetisch für BDSM haben soll. Er unterhielt sich angeregt mit einem Freund darüber.
      Ich bekam Angst vor ihm. Dieser süße, aufmerksame Mensch soll Frauen schlagen? Seitdem hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Trotz seines angeblichen Fetisches stieg meine Faszination für ihn. Schon der Gedanke war verstörend, falsch und… ich weiß nicht.

      Gestern Vormittag schrieb er mir.
      Er fragte, ob ich ihn nicht besuchen möchte. Er ist arbeitsseitig in Dresden. Ich fasste es als Scherz auf, der Weg dorthin war hunderte Kilometer weit. Eine Stunde später war ich mit dem Auto auf der Autobahn… Erst war ich gespannt. Dann hatte ich wieder Angst. Ich fragte mich, was ich mache.
      Er ist hat bis nächste Woche ein Hotelzimmer, da er abends nicht nach Hause fahren kann. Wir gingen aus. Es war wunderschön. Er kümmerte sich um mich, verwöhnte mich. Wir saßen am Elbufer. Alkohol haben wir nicht getrunken. Ich trinke sehr selten Alkohol und er verzichtete auch darauf.
      Auch das Thema Sex hatten wir. Wir redeten offen und amüsiert darüber. Innerlich wussten wir beide, dass ich bei ihm bleiben würde. Er fragte auch nach Taboos, ich witzelte und wusste keine rechte Antwort. Ich fragte ihn nach BDSM und sagte ihm, dass man ihm das nachsagte. Er lächelte, und… er bejahte dies. Er ist also doch ein Perverser. Mein Geist sagte, dass ich gehen sollte. Ich blieb. Sein Auftreten, sein Lächeln, sein Auftreten. Es war so sympathisch, warm. Irgendwie ich weiß nicht. Väterlich trifft es, obwohl sich alles dagegen strebt es zu schreiben. Ich ging mit ihm.
      Er sagte mir offen, was er machen möchte. Ich ließ es zu. Er hatte Kontaktlinsen für mich. Sie waren schwarz. Ich sah kaum noch etwas. Eingesetzt hab ich sie selbst, ich trage öfters Kontaktlinsen. Ich stand hilflos, fast blind im Bad. Er führte mich zum Bett, er küsste mich. Seine Hand umfasste meinen Hals. Noch ruhig flüsterte er mir ins Ohr: „Wenn es zuviel wird sag Orange“ WTF? Ich bejahte und versuchte zu lächeln.
      Er trug mich ins Bett. Ich merkte, wie er mit Seilen meine Arme erst zusammen band und dann am Bett befestigte. Er wird bestimmt nichts weiter machen. Er baute einen „Hügel mit den Decken, ich musste mich darauf legen. So stand mein Hintern hoch, eine entwürdigende Situation. Er küsste mich wieder in den Nacken. Es war schön, er wird schon wissen was er macht. Dann traf mich ein harter Schlag mit der Hand auf den Hintern. Mein Gewissen schrie mich an. Ich wollte Orange sagen gehen und weg. Doch ich blieb liegen. Der Schmerz wurde warm. Wurde er etwa schön? Er küsste mich wieder und fragte wie es mir gehe. Ich sagte „gut“. WAS? Er hatte mich entwürdigt, mich geschlagen, er hatte… Der nächste Schlag. Härter. Wärmer. Es war… ich fand mich selbst abstoßend. So ging es weiter, ich hatte leider jedes Zeitgefühl verloren. Ich hörte ein Summen, spürte kurz eine vibierende Kugel in meinem Schritt. Schlag! Warm, Falsch, entwürdigend. Später kam die vibrierende Kugel wieder. Sie vibrierte unglaublich stark. Ich merkte, wie mein Körper darauf reagierte, ich wollte aber nicht. Ich kam gegen meinen Willen. Ich schäme mich so sehr. Er streichelte durch mein Haar, er küsste mich. Ich spürte seine Wärme. Er flüsterte wieder. Ich sei noch nicht fertig. Er drehte mich auf den Rücken, die Arme noch am Bett gebunden. Er drang in mich ein. Ich merkte seine Hand an meinem Hals, er drückte zwar nicht zu, es schnürte sich mir trotzdem alles zu. Ich wurde ohmächtig. Als ich wieder aufwachte lag er mit mir im Bett. Er hatte wieder ein Hemd und eine Shorts an. Ich lag ohne Seile in seinem Arm. Er lächelte mich an und gab mir Wasser. Er drückte mich fest, küsste mich. Ich weiß nicht was ich fühle. Scham, Ekel, Wärme, Geborgenheit?
      Es ist so pervers, falsch. Aber ich fühlte mich so gut in seinem Arm. Alles andere dieser Welt war weg. Nur er war da. Ich war so klein, und glücklich.
      Als er heute früh auf Arbeit ging konnte ich nicht mehr einschlafen. Ich fing an mich so sehr zu schämen. Ich fühle mich so schlecht.
      Als er wiederkam bat ich ihn weiter allein sein zu können. Angst vor ihm und Verlangen nach ihm sind in mir. Er lächelte mich wieder an. Er küsste mich. Dann gab er mir seine Karte für das Hotelzimmer. Er zückte das Smartphone und sagte mir, dass ich mich melden solle, wenn er wiederkommen könne. Er hat sich nun in Dresden mit einem alten Bekannten getroffen.

      Was kann jetzt ich machen? Er beschämt mich so sehr, er hat mich entwürdigt. Ich brauche ihn.

      little.diamond schrieb:

      Hallo :/

      Ich wende mich an dieses Forum, weil ich nicht weiß, wem ich dies sonst sagen kann.
      Meine Gedanken sind durcheinander. Igendwo zwischen riesig gut und unendlicher Scham und dem Gedanken, dass es falsch sein muss.
      [...]
      Gestern Vormittag schrieb er mir.[...]

      Er hatte Kontaktlinsen für mich. Sie waren schwarz. Ich sah kaum noch etwas. Ich weiß nicht was ich fühle. Scham, Ekel, Wärme, Geborgenheit?[...]Es ist so pervers, falsch. Aber ich fühlte mich so gut in seinem Arm. Alles andere dieser Welt war weg. Nur er war da. Ich war so klein, und glücklich.[...]
      Was kann jetzt ich machen? Er beschämt mich so sehr, er hat mich entwürdigt. Ich brauche ihn.
      Guten Abend little.diamond,

      würdest du denn sagen, dass alles was passiert ist grundsätzlich einvernehmlich war oder war da etwas wovon du als Gewalt gegen deinen Willen sprechen würdest?
      Du bist ja noch sehr jung und öfters braucht es Zeit bis man sich seiner Vorlieben und Neigungen bewusst wird, nicht selten werden sie dann abgelehnt. Welche emanzipierte Frau lässt sich schon gerne schlagen oder demütigen?
      Von daher würde ich den Zwiespalt aus Scham, Geborgenheit, Unsicherheit etc. als normalen Prozess betrachten. Da kollidieren zwei Weltsichten die emanzipierte & selbstbewusste Frau mit etwas Kleinen & Untergeordnetem.
      In deinem Posting wertest du das was passiert ist sehr ab "pervers, ekel", fühlst du dich denn wirklich so, oder sagt das dein Kopf?
      Woran machst du die Entwürdigung fest? Gleichzeitig beschreibst du eine Art Abhängigkeit indem du ihn brauchst. Für was genau?

      Zum Thema was kann ich machen?
      Wenn du diesem Mann vertraust, dann spreche mit ihm über deine Gefühle. Es war wohl das erste Mal da kann man durcheinander kommen. Du kannst dich auch hier vielleicht mit Subs austauschen, um die Gefühle zu sortieren.
      Das was du über das Geschehene schreibst ist zwiespältig, ich rate dir die Moral, also die Bewertung des erlebten in richtig oder falsch, in pervers oder normal zu lassen. Solange sich etwas gut anfühlt und einvernehmlich ist, ist Moral nicht zu gebrauchen.
      Um das Ekel Gefühl los zu werden: Vielleicht hat er Zeit zärtlich zu sein, zu reden, zu kuscheln oder ähnliches, damit du dich gut aufgehoben fühlst.
      Und tu was dir gut tut, ein Bad, soziale Kontakte, schlafen, Entspannung.
      *Wahre Nähe entsteht nur durch Hingabe*
      Ich bin mir nicht sichern was ich wollte. Ich weiß aber, dass ich noch hier bin. Ich könnte auch fahren.
      Ich habe seine Karte er kann nicht rein. Er ist wohl noch mit seinem Freund unterwegs.

      Unsicher macht es mich, wenn ich ihn beschreiben soll.
      Es ist verstörend ihn als Vaterfigur zu beschreiben, aber es trifft ihn recht gut.
      Er nimmt mich in den Arm. Ich fühle mich geborgen, alle meine Sorgen sind weg. Ich darf klein sein, keiner ermahnt mich erwachsen und selbstständig zu sein.
      Nur will ich auch mehr von ihm.
      Es verunsichert mich auch wie ich den Schmerz beschreiben soll. Er war warm, ich wollte mich nicht wehren. jetzt schäme ich mich wieder.
      Kann Schmerz schön sein?
      Sollte ich fahren bevor er wieder zurück kommt?
      Du brauchst Gespräche mit ihm, darüber was in Deinem Kopf vor sich geht. Nach diesem Wochenende brauchst du Abstand, um zu verarbeiten. UND viele Gespräche mit andern Subs.

      Versuche, das was passiert ist nicht als pervers vorzuverurteilen!
      Du studierst? Also kannst du auch versuchen einen nüchternen, rationalen und analytischen Standpunkt einzunehmen.
      Abseits aller Konventionen und Ideologien wirst du Antworten und deinen Platz finden.
      Existence could not resist the temptation of creating me

      little.diamond schrieb:

      er hat mich entwürdigt
      Er hat dich entwürdigt? Warum fühlt es sich für dich so an? Du bist zu ihm gefahren, freiwillig - und wenn ich dich richtig verstanden habe, ist das, was zwischen euch passiert ist, nicht gegen deinen Willen geschehen und zudem hat er dir die Option gegeben, das Ganze jederzeit abzubrechen. Du warst neugierig auf diesen Mann und das, was er mit dir vorhatte. Du hast dich darauf eingelassen, weil du es ausprobieren wolltest. Für mich klingt das nach Einvernehmlichkeit, nach SSC (da du ein Safeword hattest). Oder sehe ich das falsch?

      Andererseits habe ich den Eindruck, dass du dich noch nicht wirklich mit BDSM auseinandergesetzt hast, sondern ein von Klischees geprägtes Bild davon im Kopf hast.
      Du brauchst dich keineswegs für das zu schämen, was du zugelassen hast. So lange es von beiden gewollt war, ist alles in Ordnung!

      BDSM ist übrigens kein Fetisch, sondern umfasst verschiedene sexuelle Neigungen, Präferenzen, Spielarten und Beziehungsmodelle.


      little.diamond schrieb:

      Ich brauche ihn.
      Ganz ehrlich: Das glaube ich nicht. Ihr scheint euch nicht mal wirklich zu kennen und einander vertraut zu sein. Ihr hattet einen gemeinsamen Abend mit Sex und BDSM. Warum meinst du, du würdest ihn brauchen?
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.

      little.diamond schrieb:

      Ich bin mir nicht sichern was ich wollte. Ich weiß aber, dass ich noch hier bin. Ich könnte auch fahren.
      Ich habe seine Karte er kann nicht rein. Er ist wohl noch mit seinem Freund unterwegs.
      [...]
      Es ist verstörend ihn als Vaterfigur zu beschreiben, aber es trifft ihn recht gut.
      Er nimmt mich in den Arm. Ich fühle mich geborgen, alle meine Sorgen sind weg. Ich darf klein sein, keiner ermahnt mich erwachsen und selbstständig zu sein.
      [...]

      Es verunsichert mich auch wie ich den Schmerz beschreiben soll. Er war warm, ich wollte mich nicht wehren. jetzt schäme ich mich wieder.
      Kann Schmerz schön sein?
      Sollte ich fahren bevor er wieder zurück kommt?
      Schmerz kann schön sein, das nennt man Erotisieren und Masochismus.
      Was sagt dein Bauchgefühlt? Möchtest du dort bleiben? Fühlt sich das richtig an, wenn er wieder kommt oder willst du lieber alleine sein?
      Du brauchst dich für das Genießen von Schmerz nicht zu schämen. Hier laufen eine Menge Menschen rum die ähnlich fühlen.

      Zum Thema Vaterfigur, es gibt schon Neigungen die sich mit dem Thema beschäftigen, Stichwort "little/daddy/Ageplay", vielleicht würdest du deine Gefühle unter dem Begriff wieder finden.
      Hast du jemandem im realen Leben den du anrufen könntest, nicht zwingend zum Thema, aber so ne Runde telefonieren, damit du nicht so alleine bist?
      Um ehrlich zu sein klingt, das nämlich für mich nach keinem guten Zustand und ich würde dir erstmal Distanz und einen sicheren Ort wie deine Wohnung empfehlen. Nachdem dann alles etwas gesackt ist empfehle ich dir definitiv sich nochmal mit ihm zu unterhalten und genau deine Zwiespälte zu besprechen.
      *Wahre Nähe entsteht nur durch Hingabe*
      Irgendwie hört sich das für mich wie eine Geschichte an…tut mir leid, wenn ich dir ev. unrecht tue.

      aber ob du gehst oder bleibst, ist genau so deine Entscheidung, wie was du mit dir machen lässt.
      Es hört sich für mich einfach nach ZU VIEL DES GUTEN AN!

      Anderst gesagt, da hat ne ganze Menge das „DAZWISCHEN“ gefehlt von beiden Seiten.

      Sind vielleicht nicht die Worte die man hören möchte, aber eventuell die Worte, die es braucht, damit sowas kein zweites Mal passiert.
      Ich gebe @Zofe recht, was ihr hattet war einvernehmlicher Sex mit ein paar Extras. Du fühlst dich zu ihm hingezogen und wolltest wissen, wie es mit ihm ist. Der Nervenkitzel hat dich zu ihm getrieben, wie in einen Gruselfilm.
      Deinem Körper hat es gefallen. Es war geil.

      Das was du "ich brauche ihn" nennst ist lediglich eine Schwärmerei. Du bist verknallt, das ist alles.

      Er hat schon zwei Frauen. Willst du die Nr. 3 sein? Denkst du wirklich, du wirst (irgendwann) seine Nr. 1?
      Nimm die rosarote Brille ab und frag dich: Wie realistisch ist das?
      Existence could not resist the temptation of creating me

      little.diamond schrieb:

      Ich merkte seine Hand an meinem Hals, er drückte zwar nicht zu, es schnürte sich mir trotzdem alles zu. Ich wurde ohmächtig. Als ich wieder aufwachte lag er mit mir im Bett.
      Findet das hier keiner außer mir grenzwertig? :gruebel:
      DAS war nicht mehr SSC, weil du nicht mehr weißt, was in der Zeit deiner Ohnmacht mit dir passiert ist.

      Wenn das für dich nicht in Ordnung war, hättest du schon mal dein erstes Tabu.
      Ich nehme an, er hat dir die Halsschlagader zugedrückt.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Was heißt SSC?
      Tut mir wirklich Leid, wenn ich für Unmut sorge. ;(
      Ich weiß bloß nicht, wie ich die letzte Nacht bewerten soll.
      Es fühlte sich nicht so schlimm an wie es sich eigentlich anfühlen sollte.
      Ist es nicht schlimm, wenn ich, wenn es gar nicht so schlimm war?

      Er hat mir eine Nachricht geschrieben. Er würde mich gerne in den Arm nehmen.
      Morgen soll ich nach Hause fahren. Er fährt zu seiner Familie.
      Mein Kopf sagt mir, dass es falsch ist, mich einem Familienvater hinzugeben.

      Ich habe mich schon vor zwei Jahren mit ihm unterhalten. Wir redeten aber tatsächlich nur über allgemeine Dinge. Aber er akzeptierte immer meine Art. Ich trinke nicht, obwohl alle bei uns regelmäßig mit viel Alkohol feiern. Auch er trinkt oft Bier.

      Es ist nur schon bei ihm zu sein. Ich habe das Gefühl, dass mir keiner etwas antun kann, wenn er da ist. Ich kann klein sein, ich verhalte mich bei ihm fast kindisch. Ich habe das Gefühl, dass es ihn nicht stört. Scheinbar gefällt es ihm sogar. Ich hatte mich bei anderen Partnern sonst mehr unter Kontrolle.
      Liebe @little diamond

      die Frage ist nicht, was du jetzt machen kannst, sondern was du machen willst und diese kannst nur du dir selbst beantworten.

      Gefühle können sehr widersprüchlich sein und offenbar bist du damit gerade ziemlich überfordert, sonst wärst du wahrscheinlich nicht so verzweifelt. Vielleicht atmest du jetzt erstmal tief durch. Du hast viele Optionen, gehe sie gedanklich alle durch und überlege, was du tun möchtest. Jede Entscheidung ist in Ordnung, wenn es das ist, was du für dich gerade brauchst damit es dir ein bisschen besser geht.

      Du könntest deinen Partner anrufen und um ein Gespräch bitten. Dann kannst du ihm sagen, wie es dir gerade geht und was dich belastet....
      Du könntest aber auch eine Nachricht hinterlassen und gehen..... Alles gut.
      Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

      little.diamond schrieb:

      Mein Kopf sagt mir, dass es falsch ist, mich einem Familienvater hinzugeben.
      Da hat dein Kopf höchstwahrscheinlich recht. Du schriebst nämlich auch, dass du mehr von ihm willst - und vermutlich wünschst du dir, mehr als eine heimliche Geliebte oder eine von mehreren Affären zu sein. Es ist nicht sehr realistisch, dass du dieses Mehr bekommen wirst. Steiger dich nicht zu sehr in diese Sache hinein...

      Aber mal grundsätzlich und von Obigem abgesehen:

      little.diamond schrieb:

      Es ist verstörend ihn als Vaterfigur zu beschreiben, aber es trifft ihn recht gut.
      Er nimmt mich in den Arm. Ich fühle mich geborgen, alle meine Sorgen sind weg. Ich darf klein sein, keiner ermahnt mich erwachsen und selbstständig zu sein.

      little.diamond schrieb:

      Es ist nur schon bei ihm zu sein. Ich habe das Gefühl, dass mir keiner etwas antun kann, wenn er da ist. Ich kann klein sein, ich verhalte mich bei ihm fast kindisch. Ich habe das Gefühl, dass es ihn nicht stört. Scheinbar gefällt es ihm sogar.
      Das ist doch wunderschön! Es tut dir gut, so sein zu dürfen, wie du bist und ich habe den Eindruck, dass du genau das von einem zukünftigen Partner - und damit meine ich nicht diesen Mann - brauchst. Du selbst zu sein und genau so angenommen zu werden, dich geborgen und sicher an seiner Seite zu fühlen... Sind es wirklich die Gefühle an sich, die dich verwirren oder ist es eher sein Alter, das dich daran zweifeln lässt, dass das alles gut und richtig so ist? Du hast es mehrfach erwähnt: Er ist viel älter als du und du würdest ihn als Vaterfigur beschreiben. Nun ja... Ist das denn wirklich ein Problem? Oder hast du vielleicht auch in dieser Hinsicht Vorurteile, die dich glauben lassen, so dürfte es nicht sein?

      Mein letzter langjähriger Partner war 27 Jahre älter als ich, aber das Alter stand nie zwischen uns. Manchmal hatte er durchaus eine etwas väterliche Art an sich und ja, ich durfte auch mal kindisch sein, ohne dass er es blöd fand. Aber ich habe mich deshalb nie wie ein 'Kind' gefühlt oder ihn als 'Vater' gesehen - und umgekehrt war das auch nicht der Fall. Ein bisschen aufeinander aufpassen, den anderen so sein lassen und so annehmen, wie er ist - das ist etwas Wunderbares und gehört für mich einfach dazu.

      Zwischen meinem letzten Herrn und mir lagen 21,5 Jahre. Auch er hatte gewissermaßen etwas Väterliches an sich. Jedenfalls von außen betrachtet. Aber nicht für mich im Rahmen der Beziehung. Da habe ich ihn einfach nur als wundervollen, fürsorglichen Menschen und als attraktiven, begehrenswerten Mann wahrgenommen. Da ist mir das Alter doch sowas von schnuppe.


      little.diamond schrieb:

      Ich hatte mich bei anderen Partnern sonst mehr unter Kontrolle.
      Muss man sich denn immer unter Kontrolle haben? Willst du dich vor einem Partner immer unter Kontrolle haben? Sollte es nicht gerade der Partner sein, vor dem man sich so geben kann und darf, wie man ist? Bei dem man sich wirklich fallen lassen kann und auch mal 'klein und schwach' sein darf?

      Gerade im BDSM-Bereich spielt das Abgeben von Kontrolle eine große Rolle! Solltest du wirklich Interesse an BDSM bzw. eine entsprechende sexuelle Neigung haben, kann ich dir nur empfehlen, dich in Ruhe mit der Thematik auseinanderzusetzen und dich nicht mehr oder weniger ahnungslos (nicht böse gemeint) in eine solche Situation zu begeben.

      Wie ist der Abend denn ausgegangen, @little.diamond? Bist du geblieben oder gegangen? Habt ihr geredet?
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Guten Morgen @Zofe

      Danke für deinen letzten Kommentar. Ich werde jetzt wohl erst einmal viel über 'richtig' und 'falsch' nachdenken.
      Nach deinem ersten Kommentar hatte ich Angst wirklich alles falsch gemacht zu haben.
      Tut mir wirklich Leid, wenn ich euch gestern in meiner Verzweiflung so genervt habe.

      Letztendlich wartete ich, bis er wieder an der Tür klopfte. Er sah wohl, das etwas nicht ganz stimmte.
      Er machte sich im Bad fertig und wir kuschelten noch lange. Wir redeten nur kurz über unseren Vorabend. Als ich mich halb auf ihn legte, er mich streichelte und küsste, war alles wie weg geblasen. Alles war einfach gut. Er erzählte mir, wie er sich erstmalig bewusst mit dem Thema auseinander setzte. Als er erstmalig beim Sex von seiner (damaligen? Er ließ die Nachfrage unbeantwortet) Affäre aufgefordert wurde sie ins Gesicht zu schlagen oder auch sie zu würgen, hatte er wohl Probleme mit seinem "Stehvermögen“. Wir beide lachten. :D

      Ich bin mir noch nicht sicher, was ich mag und ob ich es gut fand.
      Jetzt ist er wieder arbeiten und ich schäme mich wieder selbst.
      Ich habe Angst mit meinen Freunden darüber zu reden. ;(
      Liebe little.diamond,

      mach dir erstmal keine Sorgen wegen des Unmuts - du bist da wohl ziemlich Hals-über-Kopf in etwas für Außenstehende ziemlich Verschreckendes hineingestolpert. Deine Empfindungen kann ich stellenweise gut nachvollziehen, mir erging es anfangs ähnlich (aber eher mit der Einstellung „Der schlägt Frauen? Na das soll er bei mir erstmal versuchen, ich hau zurück :huntsman: !“ :D )

      Kannst du genau beschreiben, was dich beschämt?
      Ist es, dass du sowas hast über dich ergehen lassen und nicht nicht wie eine „ordentliche, emanzipierte Frau“ dagegen gewehrt hast?
      Aus moralischer Sicht, dass du dich mit einem Familienvater eingelassen hast?
      Oder, dass du durch seine Handlungen sexuell erregt warst?

      Vielleicht kannst du damit ja besser umgehen, wenn du dir genau ansiehst, was dich beschämt. Ist Sexualität für dich sonst ein ganz freies Thema (im Sinne von „Sex und ähnliche Handlungen sind etwas menschlich ganz Normales, dafür braucht man sich nicht schämen“) oder ist das generell für dich ein Thema, mit dem du dich (noch) unwohl fühlst?

      Versuche doch mal in dich hinein zu hören; wenn das niemals im Leben jemand mitbekommen würde und niemand weiß was du in deiner Freizeit tust - würdest du das wieder machen wollen? Hat es dir (körperlich) gefallen?
      Wenn ja, probiere es doch weiter aus. Du musst ja weder deiner Oma etwas davon erzählen noch taucht es in deinem Lebenslauf auf.

      Warum könnte das dir gut tun: ich habe das Thema BDSM zum ersten Mal mit 20 gehört und fand es - aufgrund der allgemeinen gesellschaftlichen Meinung - als abstoßend und krank. Darum habe ich alles was auch nur im Entferntesten in die Richtung geht abgelehnt. Gleichzeitig war Sexualität für mich in der Form wie meine damaligen Partner sie praktizieren wollten (=„normal“/Vanilla) für mich uninteressant, so weit gehend, dass ich mich für asexuell gehalten habe. Die Beziehungen sind beide geendet und waren für alle Beteiligten auf „romantischer Ebene“ nicht erfüllend. Letztlich habe ich 7 Jahre meines Lebens damit verbracht, intime zwischenmenschliche Nähe als unangenehm zu empfinden. Als ich mich dann, mehr aus wissenschaftlicher Neugier, auf BDSM (erstmal nur rein gedanklich) eingelassen habe, stellte ich plötzlich für mich fest, dass sowas wie sexuelle Erregung auch bei mir existiert.
      Klar, peinlich ist mir das immer noch und ich wünsche mir auch immer noch Mäuselöcher zum Verstecken wenn jemand über meine persönlichen Vorlieben reden möchte… Warum erzähle ich das alles? Letztlich hat diese Entdeckung mein Leben ziemlich bereichert und ich würde sie immer wieder machen wollen; auch wenn ich anfangs ziemlich viel Überwindung dafür brauchte (und mir mein Partner gut zureden musste, zum Beispiel, dass es überhaupt nicht beschämend ist, wenn ich erregt bin, sondern er sich darüber freut, dass es mir gefällt)
      Und ich hätte auch lieber früher als später die Erfahrung gemacht, wenn ich so zurück Blicke. Das hätte meinen Expartnern und mir einiges an Enttäuschung erspart.

      Kurz gesagt: versuche nicht, dich aufgrund gesellschaftlicher Konventionen direkt davor zu verschließen. Dein Weg hierher ist ja schonmal ein guter Anfang :) Probiere dich etwas aus, fühle in dich rein, ob es dir damit besser geht als ohne (und wie gesagt: niemand muss ja davon wissen :whistling: )

      Zu dem Gefühl der Vaterfigur: Das Thema Daddy/Little/Caregiver wurde dir ja schon empfohlen zum weiteren Einlesen. Da ist der dominante Part tatsächlich eine Art Vater-/Mutterfigur; das kann auf sexueller aber auch nonsexueller Ebene sein. Ich kann da sowohl die schönen Empfindungen des Geborgen-seins als auch die Scham/Ablehnung aufgrund der gesellschaftlichen Norm verstehen (da ich mich in einer solchen Beziehung befinde, wir aber einfach beschlossen haben es nicht so zu nennen :D )
      Vielleicht ist das für dich auch eine Möglichkeit mit deiner Scham umzugehen, wenn es dir eigentlich gefällt, was da so gemacht wird? Du könntest es ja gedanklich umformulieren, statt „Er prügelt seine Frau“ ein „er stimuliert ihren Körper, sodass es durch Ausschüttung von Endorphinen für sie eine besondere sexuelle Erfahrung wird“. Oder was auch immer dir hilft, damit du dich damit besser fühlst. Wenn beide mit den Praktiken einverstanden sind, handelt es sich hierbei ja um nichts Illegales (in Deutschland).

      Bezüglich du willst mehr und du brauchst ihn: Das hat jetzt wenig mit BDSM zu tun, so mehr allgemein menschlich. Er ist Familienvater; erhoffst du dir, dass er für dich alle Annehmlichkeiten und Verpflichtungen aufgibt, um mit dir zusammen zu sein? Oder kannst du damit gut leben, dass du für ihn immer nur die dritte, vierte oder fünfte Geige spielen wirst? Bist du „hart“ genug, dass du damit zurecht kommst, wenn es zwischen euch endet? Oder würde es dich sehr verletzen?
      Bevor du dich mehr mit ihm einlässt und da vielleicht Intensivere Gefühle entstehen, solltest du dir überlegen, ob du das wirklich verkraften kannst, zu einem Mann ein inniges Vertrauensverhältnis aufzubauen (das braucht man m.M.n. für BDSM was einem selber gut tut) in dem Bewusstsein, dass er (wahrscheinlich) niemals dich als Partnerin wählen wird.
      (Soll jetzt nicht heißen, dass ich dich/deine Affäre verurteile; nur als „Warnhinweis“, dass dir die Situation eventuell Kummer bereiten könnte).

      Ich hoffe, dass ich dir damit in irgendeiner Form ein bisschen weiterhelfen konnte, deinen weiteren Weg zu finden :)

      little.diamond schrieb:

      Nach deinem ersten Kommentar hatte ich Angst wirklich alles falsch gemacht zu haben.
      Tut mir leid, dass es so bei dir angekommen ist! So war es nicht gemeint.

      Ich wollte dir mit dem ersten Beitrag deutlich machen: Du hast einen weiten Weg auf dich genommen, um bei ihm zu sein, warst neugierig, hast dich freiwillig auf ihn und seine Fantasien eingelassen und dich ihm hingegeben - und offenbar hat es dir auch nicht völlig missfallen und du hast dich teilweise sehr wohl an seiner Seite gefühlt. Daher kann von 'entwürdigen' eigentlich gar nicht die Rede sein. Und da ihr es beide wolltet (andernfalls hättest du es jederzeit abbrechen können), brauchst du dich auch nicht dafür zu schämen - unabhängig davon, ob es dir gefallen hat oder nicht! Es war ein Versuch, ein Ausprobieren, Neugierde... Das ist überhaupt nicht schlimm und es ist auch nicht 'schlecht' oder 'falsch', BDSM zu mögen.

      Das wollte ich damit ausdrücken. :)
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.

      little.diamond schrieb:

      Jetzt ist er wieder arbeiten und ich schäme mich wieder selbst.
      Ich habe Angst mit meinen Freunden darüber zu reden.
      Du musst ja mit niemanden darüber reden, wenn Du das nicht möchtest....das ist Dein freier Wille.

      Schämen......ist es nicht mehr das Gefühl wie geil und schmutzig es war?.........sowas muss auch erst mal sacken.......BDSM ist ein weites Feld.......Du hast alle Zeit um da in Ruhe und in Deinem Tempo reinzuschnuppern.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      GreenBlueEyes schrieb:

      Irgendwie hört sich das für mich wie eine Geschichte an…tut mir leid, wenn ich dir ev. unrecht tue.
      Da kann ich mich nur anschließen, entweder alles erfunden oder ein kleiner Teil hat sich mal so ereignet und wurde entsprechend ausgeschmückt.
      Aber gehen wir mal von der hypothetischen Situation aus, daß sich so eine Geschichte zutragen könnte.

      Dann würde ich ebenfalls Isegrim_w_devot

      Isegrim_w_devot schrieb:

      little.diamond schrieb:

      Ich merkte seine Hand an meinem Hals, er drückte zwar nicht zu, es schnürte sich mir trotzdem alles zu. Ich wurde ohmächtig. Als ich wieder aufwachte lag er mit mir im Bett.
      Findet das hier keiner außer mir grenzwertig? :gruebel: DAS war nicht mehr SSC, weil du nicht mehr weißt, was in der Zeit deiner Ohnmacht mit dir passiert ist.

      Wenn das für dich nicht in Ordnung war, hättest du schon mal dein erstes Tabu.
      Ich nehme an, er hat dir die Halsschlagader zugedrückt.
      zustimmen.

      Zumal noch hinzu käme, daß die ältere Person und entsprechenden Erfahrungswerten sich - zumindest meiner Ansicht nach- nach dem Sex viel zu wenig um die jüngere Person mit gar keinen Erfahrungswerten gekümmert hat.