Ein Leben ohne bdsm?

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      Ich hab` meine Ageplayneigung bisher wenig ausgelebt, und in den letzten Jahren fast gar nicht, weil ich noch nicht genau wusste, was ich möchte und was mir gut tut, und jetzt bin ich auf dem Weg schon fortgeschritten, und habe einen großen Wunsch, nämlich, dass ich meine Neigung mit einer Partnerin ausleben kann, und zwar so, dass wir beide voll und ganz darin aufgehen, also, dass es uns glücklich macht und erfüllt. Wie eine Schauspielerin, die in ihrem Spiel aufgeht (das ist für mich ein sehr passender Vergleich, weil ich ja auch Ageplaygeschichten schreibe, und davon träume, so ungefähr diese Geschichten real umzusetzen, also nach einem Drehbuch zu schauen, was machen wir daraus....).

      Du fragst, ob man auf das Ausleben der eigenen Neigung verzichten KANN - das kann man wahrscheinlich schon, doch für mich ist die entscheidende Frage: WILL ich darauf verzichten, und wenn ja, WARUM? Und diese Frage beantworte ich klar mit NEIN.
      "Nenne dich nicht arm, wenn deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind.
      Wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat."
      (Marie von Ebner - Eschenbach)
      Hmmm, ja tatsächlich kann/könnte ich auch ohne Leben.

      Derzeit ist bei uns eine Phase im Leben, da ist einfach unfassbar wenig Zeit übrig für alles und jeden und auch für ein ausgiebiges Sexleben.
      Aber, da ist auch eine neue Selbstständigkeit, ein 2. Job und mein Mann hat ebenfalls seinen Job und einen kleinen Nebenjob. Dazu haben wir eine 16 Monate alte Tochter und gerade ganz andere Prioritäten als BDSM. Unser Liebesleben ist auch ohne toll und so lange das so ist, könnte ich auch ganz ohne leben. Ich habe nicht das Gefühl auf etwas zu verzichten oder dass mir etwas fehlt.
      Aber wenn wieder mehr Zeit da ist, könnte ich mir auch gut vorstellen, dass BDSM wieder wichtiger wird.

      Es zeigt mir aber, wenn andere Dinge für mich wichtiger sind und ansonsten das Liebes- bzw Sexleben bei uns passt, dann kann und könnte ich persönlich auch ohne BDSM leben, ohne dass es sich ungut anfühlt.
      Hallo Nurkurzda,
      Bevor ich meinen Mann kennenlernte hatte ich erste Erfahrungen im BDSM gemacht. Anfangs konnte ich es nicht zuordnen und es wurde mir erst mit der Zeit bewusster. Dann kam mein Mann in meinem Leben. Er kam damit nicht zurecht und ich habe es akzeptiert. Fremd gehen oder eine offene Beziehung zu führen war während unserer Beziehung keine Option für mich. Wenn ich mich jemanden verbunden fühle, dann komme ich mit jemand weiteres nicht zurecht und überhaupt. Ich war auch nicht unglücklich mit ihm, nur manchmal spürte ich eine große Sehnsucht und Verlangen in mir. Vor 7 Jahren wurde er mir dann genommen und als ich wieder langsam angefangen habe ein Leben aufzubauen, da habe ich einen tollen Herrn kennengelernt. Ich habe durch ihn und mit ihm vieles gelernt und entdeckt. Wir sind zwar nicht mehr zusammen, aber für mich steht der Entschluss fest, dass ich keine Beziehung mehr eingehen möchte, ohne den BDSM wieder zurück zu stellen.
      Lieben Gruß
      Thalia
      Ein Leben komplett ohne BDSM kann ich mir zwar kaum vorstellen, aber es gibt immer Phasen im Leben, wo nicht alles so umgesetzt werden kann, wie man so möchte. Gründe gibt es da viele. Zum Beispiel Krankheiten meines Mannes. Da war ich gefordert stark zu sein und alles zu regeln und mein Subsein mal hinten anzustellen. Solche Phasen gibt es nunmal in einer Beziehung, die schon über 40 Jahre andauert.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Eine gute Frage...
      Ein klares Jaein...
      Ich liebe BDSM, es gehört zu mir, es ist Teil meines Charakters. Es ist mehr als eine sexuelle Spielart (in keinster Weise despektierlich gemeint)
      Aber... ich kann mir BDSM mit einem anderen Partner als dem meinen nicht mehr vorstellen... wir sind seit 20 Jahren (im Juni dann :love: ) zusammen...nennt mich naiv...aber es gibt ein Versprechen zwischen uns... Nur er.. nur ich.. keine weiteren BDSM-Partner mehr.
      Ich weiss auch in meinem Herzen es würde nie wieder so sein...und fair wäre das keinem "neuen" Dom gegenüber.
      Ich für mich habe den 6er im Lotto.. auch wenn nicht alles nur super ist (wie auch.. das gibt es nicht)
      Unterwerfung ist ein Geschenk, geboren aus Stärke, genährt durch Vertrauen und erhalten durch Respekt und Achtung.
      Ich dreh den Gedanken auch in meinem Kopf hin und her, und komme trotzdem nicht zu einem wirklich abschließenden Ergebnis. Den Ansatz von @Dreamings_ finde ich jedenfalls sehr schön und stimmig :)

      Mein Mann und ich haben ja vor einigen Jahren zusammen zum BDSM gefunden, also haben wir uns folglich auch vorher schon geliebt. Genau genommen kennen wir uns auch fast 20 Jahre, sind miteinander erwachsen geworden. Unsere D/s-Kiste ist es, was die Ehe rund, bunt und gesund macht. Uns beiden würde ein wahnsinnig großer Teil fehlen, wenn es aus einem bestimmten Grund damit vorbei wäre. Dass es sang- und klanglos einschläft, sowas kann ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen :huh: Da bräuchte es schon ein schwerwiegendes Ereignis, so dass ich meinen Mann um Freigabe bitten muss. Von selbst kann ich unsere Konstellation seelisch-moralisch nicht verlassen oder beenden, auch wenn mir als Staatsbeamtin natürlich die Gesetzeslage des bundesdeutschen Rechtsstaats bekannt ist. Ich wäre auch jederzeit für meinen Mann, unsere Kinder und mich selbst handlungsfähig, sollte uns eine absolute Katastrophe heimsuchen. Und trotzdem, entweder er schickt mich ganz aus seinem Leben fort oder er beendet das D/s in unserer Beziehung. Anders wird BDSM nicht enden, und das gibt mir viel Ruhe und Sicherheit.

      Sollte mein Mann aus tiefgreifenden Gründen kein Verlangen oder keine Möglichkeit mehr nach Führung spüren, gesundheitlich dazu nicht mehr in der Lage sein, oder sich bisher ungeahnte Probleme auftürmen, könnte ich wohl auch in unserer Ehe ohne BDSM glücklich sein. Mit diesem einen Mann, der mich liebt und den ich so sehr liebe <3

      Wäre die Ehe nicht mehr gut, dann ganz ehrlich - ich weiß nicht, was ich dann tun würde. Momentan nehme ich mir die Freiheit und Gewissheit heraus, dass alles zum Besten steht, dass wir 20 Jahre lang gelernt haben, Probleme zu lösen und dass ich im Katastrophenfall auch wieder irgendeine Art von Lösung finden werde. Ob es mit einem anderen Mann jemals zu BDSM kommt? Ob es überhaupt jemals einen anderen Mann geben kann? Das weiß ich nicht!

      Wir können auch Phasen überstehen, die von Stress, Kummer, Überforderung, Trauer oder Krankheit geprägt sind. Das mussten wir leider schon erfahren und sind daran irgendwie gewachsen. D/s ist nicht nur, dass er mich schlägt, weil ich ohne seine Erlaubnis ein Stück Sahnetorte verspeist habe und dazu noch frech grinse. Es ist auch seine feste Hand, die mich an der Beerdigung meines Vaters durch diesen entsetzlichen Tag gebracht hat. Unser D/s kann so leise und zart sein, dass unser ganzer Alltag davon unsichtbar durchflochten ist, tauglich für gute und schlechte Zeiten.
      Ich will also irgendwie verständlich machen, dass wir nicht immer offensives, aufwändiges oder schlicht hartes BDSM brauchen und leben. Viele unserer Gewohnheiten sind unspektakulär, selbstverständlich und basieren eher auf einer tiefen Zuneigung denn auf beinhartem, sanktioniertem Machtgefälle. Ihr wisst schon, was ich meine? Da unser BDSM unaufgeregt, beständig mitläuft, kriegen wir es auch in schlechten Zeiten so hin, dass es immer da ist und der Ehe Rückgrat verleiht.

      Unsere Liebe ist mehr als BDSM <3 Kann ich das so provokativ überhaupt sagen? Ach ich weiß auch nicht, bitte nicht schimpfen. Vielleicht kann ich nach all den Jahren gar nicht mehr so genau trennen, wie sich Liebe ohne BDSM anfühlt, ob BDSM und Liebe überhaupt das Gleiche sind, warum bei unserer Liebe das BDSM automatisch dazugehört, warum......? Viel Kopfsalat heute von mir zu diesem komplexen Thema ?(
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.
      Ein Leben ohne BDSM?
      Auf keinen Fall!

      Ich habs mal versucht mehrere Wochen zu unterdrücken.
      Ich war unausgeglichen, extrem leicht reizbar, aggressiv, destruktiv und depressiv.

      Ich denke es ist nicht gut etwas in sich zu unterdrücken das raus will.
      Möglich ja, aber sehr ungesund für seine Umwelt, aber vor allem für das eigene Wohlergehen.
      In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist heist es.
      Aber ich denke das ist auch umgekehrt der Fall.
      Und deswegen trage ich meine Treiskele offen und mit Stolz =)
      Und deswegen lebe ich es aus. Auf meine Weise.
      Mal allein, und mal nicht allein. Aber immer ganz BDSM weil ich es liebe und diesen Teil von mir liebe.
      Ich hab auch nur vier Hufe...

      Hand aufs Herz kannst mir vertrauen, werd mir sonst einen Muffin ins Auge hauen.

      An apple a day keeps the pony to stay!
      Ich hatte ein Leben ohne bdsm, ein Leben in dem ich trotzdem erfüllende Sexualität erlebt habe.
      Auch "normaler" Sex kann bedfriedigend sein.
      Auch eine Beziehung ohne D/s kann glücklich sein.

      Mir hat immer etwas gefehlt, etwas das ich irgendwann kennen lernen durfte.

      Es ist allerdings eine besondere Art sich zu begegnen, ein Prozess des zeigen und öffnen. Eine gute bdsm Beziehung zeichnet sich, für mich, durch ein gegenseitiges blank legen der Emotionen und Gedanken aus.
      Wünsche, Hoffnungen und Gefühle die man sich eingesteht, sich nackt und verletzlich zu zeigen.

      Ich bin einmal das Wagnis einer tiefen Begegnung eingegangen. Habe mich offenbart und mich gegeben.
      Den Verlust, den ich dabei erlitten habe, habe ich nie richtig verschmerzt.

      Ich denke mir, dass ich, falls ich jemals wieder jemanden suchen sollen müsste, ich mich nicht mehr an bdsm in meiner Partnerschaft orientieren werde.

      Es war schön zu erleben, was ich erlebt habe aber auch sehr schmerzhaft im Verlust.

      Also für mich ist bdsm zwar ein Teil meiner Persönlichkeit, allerdings einer den ich nicht um jeden Preis ausleben muss.
      Ich glaube, wenn es absolut nicht anders ginge, aus was für Gründen auch immer, könnte ich es. Aber ich sehe derzeit kein Szenario in denen es wirklich garnicht anders ginge.
      Wenn mein Partner BDSM komplett abgeneigt wäre, dann wäre das nicht der richtige Partner für mich.
      BDSM ist für mich so viel mehr als Sex, es ist Teil von mir, es ist ein essenzieller Teil dessen, wie ich meine Beziehungen führen möchte und intrinsisch tue. Es gibt so oft Momente in denen ich garnicht bewusst entscheide "jetzt handele ich devot ihm gegenüber" und es trotzdem tue, dass ich nicht weiß ob ich das überhaupt ausschalten könnte.

      Mal ganz abgesehen davon, wäre ich auch einfach auf Dauer ohne DS unzufrieden.
      Cunning. Ambitious. Resourceful. Determined. Shrewd.
      Wahrscheinlich nicht. Verzichten könnte ich sicherlich für eine Weile, wenn es sein muss, aber ganz ohne wird es vermutlich nicht gehen. Ich habe die leise Befürchtung, dass sich meine Dominanz immer einen Weg bahnen wird, auch wenn er noch so schmal ist. Wenn ich meine Dominanz nicht offen ausleben dürfte, würde es früher oder später darauf hinauslaufen, dass ich mir Partner suche, die eine eher devote Grundneigung haben. Das passiert mir sowieso schon, wenn ich mir mein Jagdverhalten auf Männer ansehe... Und dann würde es so sein, dass ich sehr, sehr, sehr subtil die Führung und Verantwortung übernehme und mir mindestens in einem Gebiet der Beziehung die Hosen anziehe. Das ist bei meinem Vanillapartner auch recht schnell passiert. Er hat mich vermutlich nicht umsonst in unseren Anfängen liebevoll "Frau Großadmiral" genannt.
      Ich könnte also auf BD, DS, SM verzichten, aber ich glaube Verantwortung übernehmen, die Freude am Führen, bestimmend fürsorglich zu sein, das kann ich nicht abstellen. Und mein Sadismus wird dann vermutlich in gedanklichen Fantasien und echt schlechten und makaberen Witzen versuchen ein kleines Ventil zu finden. Mindestens.

      Nurkurzda schrieb:

      Wäre es für euch möglich?
      Mit dem richtigen Partner komplett auf bdsm zu verzichten und nie wieder auszuleben?
      Ist ein erfülltes Sexleben trotzdem möglich?
      Kann dieses Bedürfnis sanft abflachen, obwohl es einen das ganze Leben begleitet hat?
      Wird es irgendwann weniger dominant und in den Hintergrund treten?
      Ganz klares NEIN! Seit ich BDSM kennen/lieben gelernt habe kann/ möchte ich nicht mehr darauf verzichten. Meine sexueller Bedürfnisse werden erst, seit dieser komplett befriedigt. Ich bin daran gewachsen!

      BellaStrega schrieb:

      „..." Alles was passieren
      soll wird passieren,
      sofern alles passt"...“