von Höhen und Tiefen

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      von Höhen und Tiefen

      Hallo zusammen :D

      Ich schreibe nun hier meinen ersten "richtigen" Beitrag, weil ich das Gefühl habe einfach mal alles rauszulassen (bereits das zweite Mal diese Woche, dazu später mehr).

      Vor gut 2 Jahren lernte ich während des Studiums einen Mann kennen - ursprünglich sollte dies auch körperlich bleiben, da er verheiratet ist und Kinder hat. Aber wie das mit den "guten Vorsätzen" immer so ist, hat sich da bei mir ziemlich schnell sehr viel mehr entwickelt (und ich möchte behaupten, dass ich ihn so gut einschätzen kann und sagen kann, dass auch bei ihm die Würfel schnell gefallen sind).Wir verbrachten von 0 auf 100 jeden Tag bzw. jede Nacht zusammen. Sexuell gesehen hatten wir anfangs nur Kuschelsex, er kannte diese Welt noch nicht. Irgendwann beschloss ich aber ihn mitzunehmen - mehr oder weniger einfühlsam. Dass ihm eine (damals) 20-jährige zeigt, wie der Hase läuft, damit hatte er nicht gerechnet. :saint: Dementsprechend litt auch seine Standfestigkeit. :D Nachdem der erste Schock überwunden war, beschäftigte er sich intensiv mit BDSM und las auch einiges hier im Forum. Nun ja, nach einiger Zeit, zeigte er mir wo's lang geht. ^^
      Nach 4 Monaten voller neuer, wunderschöner Erfahrungen, gemeinsamer Zeit und voller Wertschätzung rückte das Semesterende näher, er flüsterte mir "Ich liebe dich" ins Ohr. Die anschließende Verabschiedung war hart, ich habe geweint wie ein Wasserfall und war kaum zu beruhigen. Auch die ersten Wochen ohne ihn waren...
      Während des folgenden Praxissemesters konnten wir uns nur ab und an treffen, jedes einzelne Mal habe ich genossen. Und dann kam Corona: ursprünglich hätten wir noch einmal 3 Monate zusammen gehabt, nun waren wir beide im Fernstudium und haben uns teilweise monatelang nicht gesehen. Kurzzeitig konnte er 2 Wochen in Präsenz verbringen und ich besuchte ihn auch. Trotzdem (oder auch wegen sporadischem Kontakt) schlich sich bei mir irgendwann das Gefühl ein, dass es nicht mehr so wie früher ist.

      Vor kurzem trat nun ein Mann in mein Leben, mit dem ich mich auch ausleben wollte. Es ging aber nicht, ich dachte ununterbrochen an o.g. Mann. Dieser meldete sich kurz darauf - seine Einladung konnte und wollte ich nicht ablehnen. Als wir uns trafen spürte ich eine permanente Anspannung zwischen uns, trotzdem sagte ich ihm, dass das nun nicht mehr ginge. Long Story short: ich küsste ihn. Ich "musste", mein Kopf und mein Körper sehnten sich so sehr. Als ich mich bettfertig machte, vergaß ich, dass ich blaue Flecken am Po hatte. Er war nicht glücklich darüber, aber wie sehr es ihn traf ahnte ich in diesem Moment keineswegs. Anschließend war ich im Urlaub und wir texteten nur ein wenig.
      Die folgende Woche (im Übrigen: das war letzte Woche) kam und wir verabredeten, dass er mich besuchte. Wir haben gespielt, meine Strafe kam - er hörte auf und sagte es wäre genug. Nun gut. Als wir später kuschelten, sagte er mir, wie sehr ihn der Anblick (s.o.) traf. Er warf das für mich angefertigte Halsband weg (ich hatte es bis dato noch nicht zu Gesicht bekommen)...und versuchte sich von mir zu lösen. Und er erzählte und offenbarte (wieder einmal) so viel von sich. Am nächsten Tag - ich war in Leipzig, er in Dresden - schickte er mir einen Text einer anderen Frau, in dem sie beschrieb, was er mit ihr angestellt hatte. Als ich den Text las, telefonierte ich mit meiner besten Freundin - ich konnte mich absolut nicht mehr auf das Gespräch konzentrieren, ich war rasend, mir wurde schlecht und las immer und immer wieder. Auch ich rechnete nicht damit, dass mich dies so treffen würde. Nach mehreren wutgeladenen/verzweifelten Nachrichten meinerseits, fragte er ob ich noch fahren könne und so machte ich mich auf den Weg nach Dresden. Dort wartete ich wiederum 45min, da Mann betrunken die Orientierung verloren hatte (mehr Zeit für mich das ein oder andere Frustbier zu trinken). Als ich ihn schlussendlich sah, konnte ich nichts tun. Ich konnte ihn nicht anschauen, noch mit ihm sprechen. Im Zimmer angekommen brach bei mir der Damm - ich schrie, fluchte, weinte. Ich warf Gegenstände aus dem Fenster, in sein Gesicht, trat Dinge durchs Zimmer, gab ihm eine Ohrfeige. Als ich mich "beruhigt" hatte, erklärte er sein Handeln und mittlerweile kann ich es nachvollziehen. Ich blieb bei ihm und schlief in seinen Armen ein. Der Abschied am nächsten Morgen fiel schwer, aber es war alles geklärt und besprochen. Wir vereinbarten Exklusivität ab nun an. Und nun treffen wir uns in 3 Wochen wieder und ich kann es kaum erwarten... :rot: Das "allerschlimste" daran: ich sehe diesen Mann an und muss grinsen. Immer, egal welche Situation, egal was passiert ist. Er bringt mich immer zum lächeln. :whistling:


      Ich könnte noch so viel mehr bzw. detaillierter schreiben, aber das hier sollte kein Roman werden. Ich wollte unsere "Geschichte" nur mal runterschreiben.

      PS: wenn du das liest: du bist das Größte für mich und ich freue mich, noch so viel mit dir gemeinsam auszuprobieren und Zeit mit dir zu verbringen! :love:


      "Was für ein Glück die Gewissheit zu haben, dass du so oft an mich denkst,
      mir in vollen warmen Zügen deinen Herzschlag widmest in diesem Moment,
      dass ich weiß deine Umarmung fühlt sich fest an
      und dass sie mich hält, selbst wenn du nicht da bist, sondern am anderen Ende der Welt."

      subofp schrieb:

      Vor gut 2 Jahren lernte ich während des Studiums einen Mann kennen - ursprünglich sollte dies auch körperlich bleiben, da er verheiratet ist und Kinder hat.

      subofp schrieb:

      Wir vereinbarten Exklusivität ab nun an.
      Hmmm wenn ich deinem Text richtig folgen konnte, ist der Mann mit dem du dich auf Exklusivität geeinigt hast Vater von Kindern und verheiratet. Ist er denn inzwischen geschieden? Ich denke mir immer es ist ein deutlich schwierigerer Schritt einen Ehepartner mit dem man Kinder hat zu betrügen, denn eine BDSM Beziehung.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      subofp schrieb:

      Oh sorry - nein, er ist nicht geschieden. Ich formuliere es mal so: in "dieser" Welt haben wir uns auf Exklusivität geeinigt.
      Alles gut, es ist deine Entscheidung und dein Lebensglück :) Ich für meinen Teil hätte einfach ein Problem mit der Glaubwürdigkeit einer solchen Aussage, sollte die Ehefrau davon nichts wissen. Aber so bewertet jeder ein solches Verprechen anders.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Da es recht kritisch gesehen wird, wenn er zu seinem Wort steht, dann habt ihr eine exklusive BDSM Beziehung, was mehr ist als viele Subs haben. Ich traue solchen Worten wenig, aber es ist ja nicht ausgeschlossen, dass er dir gegenüber ehrlich und loyal ist und seiner Frau gegenüber nicht.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Hmmm....in der Zeit als ich Singel war, gab es zwei Varianten. Entweder Exklusivität und dann gab es keine weitere Beziehung auch nicht bei Dom oder eben nicht.
      Mir hat sich der Sinn nue erschlossen, warum ich jemandem Exklusivität zusichern sollte, mit dem eine gemeinsame Zukunftsplanung nicht möglich ist, weil er gebunden ist.
      Ohne es böse zu meinen: irgendetwas an hakt an der gesamten Konstellation, an diesem „Auf- und ab“.

      Vielleicht die Idee, das es nicht das „Happy End“ ist, sondern man als Außenstehender eher denkt, dass gerade einfach wieder ein Berg der Sinusschwingung erreicht ist.

      Und dass es um zwei Menschen geht, die weder miteinander noch ohneeinander auskommen. Keiner von beiden weiß wirklich, was er will, ganz unabhängig von BDSM.
      Ich finde Romantik sehr schön.
      Aber so richtig kann ich sie hier nicht nachvollziehen, zu viel ist einfach ungeklärt.

      subofp schrieb:

      Oh sorry - nein, er ist nicht geschieden. Ich formuliere es mal so: in "dieser" Welt haben wir uns auf Exklusivität geeinigt.
      Gut, wenn das für euch so funktioniert... :pardon: . Ich muss da spontan an das legendäre Zitat (aus der Serie Coupling) "Vegetarianism for me is about saying yes to things…even meat." denken.
      Power is nothing without control.

      Trust me, I know what I'm doing!

      Bedenke den Spaß...
      Ich verstehe nicht immer ganz, warum es so oft kritisiert wird, wenn jemand verheiratet ist und weiterst eine BDSM Beziehung mit jemanden eingeht, wenn die Außenstehenden die Umstände nicht kennen.

      Man kann auf eine Art glücklich verheiratet sein, sein Fundament haben und ehrlich zu einander sein und trotzdem die Ehe öffnen, um gegebene Bedürfnisse außerhalb zu stillen, die man zusammen in der Ehe nicht bedienen kann.

      Exklusivität muss auch nicht auf einen Menschen bezogen sein. Sondern auf einen Kontext. Möglich sie haben sich Exklusivität im Bereich BDSM geschworen. Das heisst, er hat keine weitere Sub, sie keinen weiteren Dom. Aber nirgends steht geschrieben, dass sie keinen Partner an ihrer Seite haben kann, wenn es von Anfang an kommuniziert wird.

      Ich respektiere eure Meinungen und Ansichten, aber denke, man sollte nicht immer von sich auf andere schließen. Wir gehen nicht in den Schuhen der anderen... Und jeder Mensch hat sein eigenes Konzept von Partnerschaft.

      @subofp dir wünsche ich eine schöne Zeit mit ihm. Dass ihr beide schätzen könnt, was ihr aneinander habt und den Weg eures BDSM findet, ungeachtet, was andere denken. Und ja, es gibt Höhen und Tiefen... Das macht das ganze Miteinander erst spannend, dass man die ganze Bandbreite an Emotionen ergründen kann und nicht an der Oberfläche verbleibt.

      Lebt, liebt, geniesst... Auf eure Art und Weise.

      LG Lucy
      Mein Wunsch sei Dir Befehl...

      subofp schrieb:

      Am nächsten Tag [...] schickte er mir einen Text einer anderen Frau, in dem sie beschrieb, was er mit ihr angestellt hatte.
      Classy move. Not. :thumbdown: Ich bezweifle mal sehr, dass sie den Text für Dritte geschrieben hat oder dass er vorher gefragt hat, ob das okay für sie ist, wenn er ihre Nachricht an seine Geliebte weiterleitet, um die eifersüchtig zu machen.

      Von diesem Vertrauensbruch der dritten Frau gegenüber mal abgesehen - offenbar hatte er die Session mit der anderen, bevor ihr euch wiedergetroffen habt, und er hat dir nichts davon erzählt und dir stattdessen bei dem Treffen dramatisch demonstriert, wie sehr es ihn verletzt hat, dass du mit jemand anderem gespielt hast (Halsband wegwerfen etc.). Finde ich ganz schön manipulativ. 8|

      Zu der Frage, warum die Konstellation kritisiert wird: Weil er seine Frau betrügt. Reicht für mich, das Ganze erst mal kritisch zu sehen. Ich lese im EP nichts, was darauf hindeutet, dass er eine offene Beziehung führt, also belügt und betrügt er sie.
      Darüber hinaus kann man in diesem Fall nicht mal "mildernde" Umstände à la "Seine Frau lehnt seine Neigung ab und er kann das Bedürfnis einfach nicht dauerhaft unterdrücken" konstruieren, weil er laut Aussage der TE vor der Affäre weder Erfahrung mit noch Interesse an BDSM hatte.


      subofp schrieb:

      Ich warf Gegenstände aus dem Fenster, in sein Gesicht, trat Dinge durchs Zimmer, gab ihm eine Ohrfeige.
      Bei einem Mann würde man das häusliche Gewalt nennen.
      “To live is the rarest thing in the world. Most people exist, that is all.”
      ― Oscar Wilde
      Abgesehen davon, dass dieses Eifersüchtig machen für mich sowieso Kindergarten ist, kann man in Frage stellen, ob das wirklich passiert ist. Wie oft passiert es, dass man aus Kränkung etwas sagt, was nicht stimmt. Das weiss, in diesem Fall, nur der besagte Herr... Vll ist der geschickte Text nur ein Märchen, vll Wahrheit... Who knows...


      Ob er seine Frau wirklich betrogen hat, ist auch nicht verifiziert. Sie können ob der Kinder willen oder aus finanziellen oder anderen Gründen noch immer verheiratet sein und doch kein Paar mehr sein und dem anderen etwas zugestehen.


      Keine Frau kann so blind sein, wenn der Mann jede Nacht wegbleibt, sich einzureden alles ist gut. Also wird es da sicherlich ein Arrangement geben. AUch diese Geschichte ist nicht beleuchtet und von daher sollte auch da nicht zu schnell geurteilt werden.

      Meiner Meinung nach maßen sich viel zu viel Menschen ein Urteil über andere an, welches nicht legitim ist.

      Und so die die TE geschrieben hat, wollte sie sich einfach mal von der Seele schreiben und keine Verurteilungen abholen. Ich bin überzeugt, niemand hier und generell, kann den ersten Stein werfen. Niemand ist fehlerfrei. Und wenn die beiden damit zurecht kommen, bestens. So what?!

      Das Verhalten der TE mit Dingen werfen, um sich schlagen und auch jemanden anderen aus der Wut zu verletzen finde ich auch nicht gut. Die Emotionen in dem Moment wsl legitim, aber so zu handeln und sich soweit nicht unter der Kontrolle zu haben - ein Lernfeld für die Zukunft, sich da zu entwickeln, reifer zu handeln. Aber ich denke, dass ist ihr auch selber klar. Und seine Art zu handeln, spricht für ihn. Ich hätte wohl anders reagiert (ich wäre gegangen, in der Sekunde).

      LG Lucy
      Mein Wunsch sei Dir Befehl...
      Die TE beschreibt doch, dass er während des Semesters nicht bei seiner Familie gelebt hat, und dass sie sich während der Semesterferien und des coronabedingten Fernstudiums nicht oder nur sehr sporadisch treffen konnten. Das schreit schon recht deutlich, dass die Ehefrau von nichts weiß, denn wenn sie mit der Geschicte d'accord ginge, wären Verabredungen ja kein Problem.

      Ich finde eher, dass sein Verhalten (Manipulation, Vertrauensbrüche etc.) für sich spricht, nicht für ihn, aber da können wir ja jeweils unsere eigene Ansicht haben.
      “To live is the rarest thing in the world. Most people exist, that is all.”
      ― Oscar Wilde
      Puh, in dieser Konstellation sind so viele red flags, dass alles in mir schreit, liebe TE geh da raus.

      Aber da ich in der Vergangenheit auch in ungünstigen Konstellationen gesteckt habe und weiß wie schwer es ist da "einfach mal so" rauszugehen schicke ich dir viel Kraft dafür, dass du bei dir und deinen Bedürfnissen bleibst und vielleicht ein bisschen übst nicht jede Emotion auszuagieren und vielleicht eher Abstand zu suchen als die Konfrontation, wenn du das Bedürfnis hast Dinge zu werfen etc.

      Achte auf dich, pflege deine Freundschaften und sonstigen Sozialkontakte, denn die Menschen werden für dich da sein, wenn es schiefgeht. Mache Dinge, die dir gut tun, pflege Hobbys etc. Es ist wichtig, dass du dein Leben nicht nach diesem Menschen ausrichtest und Freundschaften, Arbeit/Ausbildung/Studium und Hobbys hintenanstellst.
      Vielleicht hilft es dir ein Stimmungstagebuch zu führen und vielleicht 1x wöchentlich eine halbe Seite aufzuschreiben, wie es dir gerade in der Konstellation mit diesem Mann geht um dann nach 1 Monat mal zurückzuschauen, ob das Ganze wirklich zur Verbesserung deines Lebens beiträgt.

      Die Frage ist natürlich was für ein Leben du führen möchtest? Welche Beziehungsqualität möchtest du haben?
      Wenn dir dieses Auf und Ab gefällt und du sagst, das geht okay, dann mach es weiter so.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)

      B schrieb:

      subofp schrieb:

      Am nächsten Tag [...] schickte er mir einen Text einer anderen Frau, in dem sie beschrieb, was er mit ihr angestellt hatte.
      Classy move. Not. :thumbdown: Ich bezweifle mal sehr, dass sie den Text für Dritte geschrieben hat oder dass er vorher gefragt hat, ob das okay für sie ist, wenn er ihre Nachricht an seine Geliebte weiterleitet, um die eifersüchtig zu machen.
      Von diesem Vertrauensbruch der dritten Frau gegenüber mal abgesehen - offenbar hatte er die Session mit der anderen, bevor ihr euch wiedergetroffen habt, und er hat dir nichts davon erzählt und dir stattdessen bei dem Treffen dramatisch demonstriert, wie sehr es ihn verletzt hat, dass du mit jemand anderem gespielt hast (Halsband wegwerfen etc.). Finde ich ganz schön manipulativ. 8|

      subofp schrieb:

      Ich warf Gegenstände aus dem Fenster, in sein Gesicht, trat Dinge durchs Zimmer, gab ihm eine Ohrfeige.
      Bei einem Mann würde man das häusliche Gewalt nennen.
      Ihr Text ist öffentlich einsehbar und ich wäre auch ohne jegliches Zutun darauf gestoßen.

      Mhm, so dramatisch war sein Auftritt gar nicht. Mein "Ausraster" (nicht falsch verstehen, dass ich das hier in "" setze) folgte auch erst später.


      Zum Thema Dinge schmeißen etc. - ja, das war definitiv nicht in Ordnung. Ich habe mich entschuldigt und damit war das Ding auch durch.

      Chat.Noir schrieb:

      Puh, in dieser Konstellation sind so viele red flags, dass alles in mir schreit, liebe TE geh da raus.

      Aber da ich in der Vergangenheit auch in ungünstigen Konstellationen gesteckt habe und weiß wie schwer es ist da "einfach mal so" rauszugehen schicke ich dir viel Kraft dafür, dass du bei dir und deinen Bedürfnissen bleibst und vielleicht ein bisschen übst nicht jede Emotion auszuagieren und vielleicht eher Abstand zu suchen als die Konfrontation, wenn du das Bedürfnis hast Dinge zu werfen etc.

      Achte auf dich, pflege deine Freundschaften und sonstigen Sozialkontakte, denn die Menschen werden für dich da sein, wenn es schiefgeht. Mache Dinge, die dir gut tun, pflege Hobbys etc. Es ist wichtig, dass du dein Leben nicht nach diesem Menschen ausrichtest und Freundschaften, Arbeit/Ausbildung/Studium und Hobbys hintenanstellst.
      Vielleicht hilft es dir ein Stimmungstagebuch zu führen und vielleicht 1x wöchentlich eine halbe Seite aufzuschreiben, wie es dir gerade in der Konstellation mit diesem Mann geht um dann nach 1 Monat mal zurückzuschauen, ob das Ganze wirklich zur Verbesserung deines Lebens beiträgt.

      Die Frage ist natürlich was für ein Leben du führen möchtest? Welche Beziehungsqualität möchtest du haben?
      Wenn dir dieses Auf und Ab gefällt und du sagst, das geht okay, dann mach es weiter so.
      Danke für deine Worte. :) Aber all das tue ich, ich richte mein Leben nicht nach diesem Mann aus. So eine Art Stimmungstagebuch habe ich bereits eine zeitlang geführt und ich kann berichten, dass alles in Ordnung ist und dass mir diese Konstellation kein Kopfzerbrechen bereitet.

      Zur Zeit sagen Kopf, Bauch und Herz "ja" und vorallem das Bauchgefühl trügt mich eigentlich nie.

      LucyFire schrieb:



      Und so die die TE geschrieben hat, wollte sie sich einfach mal von der Seele schreiben und keine Verurteilungen abholen. Ich bin überzeugt, niemand hier und generell, kann den ersten Stein werfen. Niemand ist fehlerfrei. Und wenn die beiden damit zurecht kommen, bestens. So what?!
      Genau so ist es.
      Ich wollte nur mal alles rauslassen und ich werde niemanden, weder mich noch den Mann noch sonst wen, hier verteidigen oder irgendetwas schön reden.
      Hallo @LucyFire, ich glaube nicht, dass sich hier zu viele eine „Urteil anmaßen“. Das würde mir auch fernstehen und das würde ich in der Tat auch nicht wollen, wenn es um meine Beziehung geht.
      Andererseits merken einige, dass die Abläufe irgendwo „haken“, es Fragezeichen gibt, ja, dass man aus der Distanz zu Schlüssen kommen kann, die diese BDSM-Beziehung etwas nüchterner sehen.
      Und gerade diese „nüchterne Betrachtungsweise“, die nicht etwa ein Urteil bedeutet, kann eventuell der Threadöffnerin oder auch anderen Mitlesern Denkanstöße geben.

      Und, naja, ich glaube schon, dass Du die Situation ein wenig „gewollt positiv“ auslegst:


      LucyFire schrieb:

      Abgesehen davon, dass dieses Eifersüchtig machen für mich sowieso Kindergarten ist, kann man in Frage stellen, ob das wirklich passiert ist. Wie oft passiert es, dass man aus Kränkung etwas sagt, was nicht stimmt. Das weiss, in diesem Fall, nur der besagte Herr... Vll ist der geschickte Text nur ein Märchen, vll Wahrheit... Who knows...


      Ob er seine Frau wirklich betrogen hat, ist auch nicht verifiziert. Sie können ob der Kinder willen oder aus finanziellen oder anderen Gründen noch immer verheiratet sein und doch kein Paar mehr sein und dem anderen etwas zugestehen.


      Keine Frau kann so blind sein, wenn der Mann jede Nacht wegbleibt, sich einzureden alles ist gut. Also wird es da sicherlich ein Arrangement geben. AUch diese Geschichte ist nicht beleuchtet und von daher sollte auch da nicht zu schnell geurteilt werden.

      (…)

      Zunächst einmal glaube ich Abläufe, die in einem Thread, der auf persönlicher Erfahrung beruht, auch wenn solche Erfahrungen naturgemäß immer subjektiv gefärbt sein müssen.
      Es gibt keine Anhaltspunkte, warum man eine entsprechende Inszenierung von ihm annehmen müsste.
      Ferner mag er durchaus mit seiner Frau irgendein, wenn auch nur stillschweigendes, Arrangement getroffen haben. In der Tat ist das sogar wahrscheinlich.
      Dennoch besteht, ohne dass man moralisch bewerten sollte, immer die Gefahr, dass sich die Beteiligten in so einer zumindest teilweise unklaren Dreieckssituation gehörig die Finger verbrennen!



      LucyFire schrieb:

      (…)

      Das Verhalten der TE mit Dingen werfen, um sich schlagen und auch jemanden anderen aus der Wut zu verletzen finde ich auch nicht gut. Die Emotionen in dem Moment wsl legitim, aber so zu handeln und sich soweit nicht unter der Kontrolle zu haben - ein Lernfeld für die Zukunft, sich da zu entwickeln, reifer zu handeln. Aber ich denke, dass ist ihr auch selber klar. Und seine Art zu handeln, spricht für ihn. Ich hätte wohl anders reagiert (ich wäre gegangen, in der Sekunde).

      LG Lucy

      Wenn ich solche Schilderungen lese, vertausche ich gerne gedanklich die Geschlechter der handelnden Personen. Und schon ist man vielleicht weniger geneigt, eine solche Reaktion als „legitime Emotion“ oder eine bessere „Kontrolle als Lernfeld für die Zukunft“ zu bezeichnen. Es handelt sich hier durchaus um eine Tätlichkeit außerhalb des BDSM-Kontextes.
      @Gordon

      Es ist nicht nur in diesem Thread vorgekommen, und ich möchte auch nicht generalsieren, aber sobald es um ein Thema geht, bei dem es außerhalb einer Partnerschaft eine Zusammenkunft gibt, wird sehr oft der moralische Zeigefinger erhoben, ungeachtet der nicht bekannten Hintergründe oder Halbwissen. Das wollte ich aufzeigen.

      Wir kennen natürlich immer nur den subjektiven Teil der Einzelperson. Niemals die ganze Geschichte, dazu müsste man mit allen Beteiligten an einem Tisch sitzen. Und auch da ist eine persönliche Meinung ok, aber sich ein Urteil über die betreffenden Parteien zu bilden, obwohl man nicht in den Schuhen steckt, wohl menschlich, aber nicht angebracht.

      Und ja, wie geschrieben, heisse ich dieses Verhalten nicht gut. Und ja, es zählt als Tätlichkeit. Mit legitim meinte ich auch ihre Gefühle. Sie hat so gefühlt, aus bestimmten Gründen heraus. Wie sie daraufhin gehandelt hat, passt eben nicht. Und da liegt halt der Punkt der persönlichen Reifung, anders in der Situation umzugehen.

      Sein Verhalten hingegen, dass er abwartet, sie beruhigt und die Situation nicht weiter reizt oder sogar ähnlich reagiert, spricht für ihn. Nicht für andere Handlungen zuvor...

      Es geht auch nicht darum, dass ich diese Geschichte übermäßig positiv sehe oder positivieren möchte (eigentlich sehr neutral), sondern einfach mal ums Innehalten und einfühlen, bevor ich die Keule der Moral schwinge. Wie gesagt, kein Mensch ist frei von Fehlern und Gefühle lassen uns manchmal die irrationalsten Dinge tun... Ich bin da nicht ausgeschlossen ;)
      Mein Wunsch sei Dir Befehl...
      Guten Morgen,


      Da ich hier beschriebener Mann bin, möchte ich nun ebenfalls ein paar Worte niederschreiben. Vielleicht trägt dies zum Verständnis bei. Verständnis, im Sinne von „das kann ich nachvollziehen“ erwarte ich dabei nicht. Ich erhoffe lediglich den Kontext ein wenig aufhellen zu können.


      Zuerst zu der Frage, welche die meisten hier beschäftigt. Meine Ehefrau und ich haben uns vor über 10 Jahren kennen gelernt. Ich war damals, und noch sehr lang Soldat, somit maximal am Wochenende daheim. 2014 heirateten wir. Wir haben zwei Kinder. Private Verbindungen meiner Familie zu meinem beruflichen Umfeld, sei es beispielsweise in Form von Bekannten oder Freunden, gab es nie. Dazu war die räumliche Entfernung stets zu groß. Daheim bei meiner Familie haben wir eigene Freunde und sind fest im Dorfleben integriert. So entstand für mich von ganz allein eine kleine Welt mit meiner Familie in unserem Dorf, mit Freunden, gemeinsamen Hobbies und anderen Dingen des täglichen Lebens. Wenn ich daheim bin, bringe ich regelmäßig meine Kinder abends ins Bett, spiele mit ihnen und bin einfach Vater. Ich liebe sie. Ich verließ vor einigen Jahren die Armee um täglich für meine Familie da zu sein. Ich verließ nie daheim den Hof mit dem alleinigen Ziel bei einer anderen Frau zu übernachten. Wenn ich daheim bin, bin ich ausschließlich für meine Familie verfügbar. Es ist aber auch richtig, dass ich „beruflich auswärts“ meine Frau und Familie betrüge.


      Wenn ich nun noch immer berufsbedingt, wenn auch wesentlich seltener, zum Sonntag Abend den Hof verlasse, fahre ich regelmäßig in die andere Welt ohne Verbindungen nach Hause, bis auf das tägliche Telefonat mit meiner Frau. Man verlässt so die täglichen Routinen daheim, wird quasi aus diesem Trott gerissen. Weiter hat man rein körperliche Bedürfnisse, welchen ich mich mehrfach hingab. Dass dies nicht richtig ist, weiß ich. Wie diese heute bei mir ausgestaltet sind, wusste ich bis vor zwei Jahren jedoch auch noch nicht. Mir war nur klar, dass der einfache „Vanilla“-Sex schnell eher routiniert oder drastischer formuliert „langweilig“ wurde. Alternative Spielarten sind daheim undenkbar, gar ein Tabu, welche nicht angesprochen oder diskutiert werden können. Für sie gibt es nur den weißen, also gesellschaftlich anerkannten und damit vermeintlich richtigen Bereich und den schwarzen Bereich, dem Perversen und Verabscheuenswerten.


      Vor nun fast zwei Jahren lief mir meine liebe @subofp über den Weg. Ich war damals wieder beruflich bedingt mehrere hundert Kilometer von daheim entfernt. Die erste Zusammenkunft war von Forschheit und putziger Frechheit geprägt. Die schöne Geschichte dazu möchte ich aber für mich behalten. Sie nahm mich auf eine lange und für mich sehr fordernde Reise mit. Ich entdeckte diesen „Graubereich“, das Spielen, die große Vielfalt bei gleichzeitig tiefem Vertrauen untereinander. Hier blieb es tatsächlich nicht mehr nur bei reiner körperlicher Nähe. Ich fing an Dinge an ihr wunderschön zu finden, welche darüber hinaus gingen. Ihre Bodenständigkeit, ihre natürliche Schönheit, ihre jugendliche putzige Frechheit mir gegenüber, ihr Vertrauen mir gegenüber.


      Und natürlich ihren wahnsinnig schönen Hintern, wo ich gerade wieder das Verlangen habe, herzlichst reinzubeißen. :D Entschuldigung ich bin gerade kurz abgeglitten…


      Wir verbrachten „Auswärts“ faktisch jede freie Minute miteinander. Wir kochten zusammen, spielten, schliefen monatelang zusammen in einem Bett, was nur 90cm breit war. Es war wunderschön. Gegen Ende der auswärtigen Zeit kamen in mir die Verlustängste auf. Erst hier bemerkte ich, wie ich mich völlig in eine Beziehung zu einer Frau verrannt hatte, welche nicht richtig scheint und ich eigentlich auch nie wollte.

      Folgend sahen wir uns kaum. Unterschiedliche berufliche Entwicklungen und Corona taten ihr Übriges. Davon erzählte sie bereits in ihrem Post. Trotzdem konnte ich sie nie vergessen.


      Nun kam es zu dem von ihr geschilderten Abend. Ein paar meiner Ausrüstungsgegenstände verließen das Hotel durch das Fenster. Andere flogen in mein Gesicht. Meinem Laptop dürfte ich folglich einen neuen Bildschirm spendieren. Und trotzdem war es irgendwie in Ordnung. Es war einer ihrer seltenen sehr emotionalen Momente, in denen ich so tief in sie hereinschauen kann. Diese gezeigte ehrliche Kränkung und Verzweiflung. Auch wenn der Anlass unschön war, so lernte ich sie doch noch besser kennen.


      Solch offene Emotionen, so aufrichtig unverschlossen und gefühlvoll, sehe ich sonst nur in ihren Augen, wenn ich sie beim Spiel dazu zwinge mich anzuschauen. In ihren Augen sehe ich dann diese Ehrlichkeit, diese wunderschöne Mischung aus Leiden und großer Lust, wobei ich mich dann so gerne in ihr verliere.


      Die angesprochene Exklusivität bezieht sich rein auf unser Spiel, auf BDSM. Ich bin daheim verheiratet, das duldet sie. Sie hat daheim die ein oder andere „Vanilla“-Liaison, dies muss ich dulden. Das schöne Spielen, die ehrliche und innigste Hingabe, die Besitzergreifung, dies soll jedoch nur uns beiden untereinander vorbehalten sein. Dazu kann ich mir auch keinen anderen Menschen vorstellen.

      Ich hoffe mit diesen Erläuterungen ein wenig mehr Licht in diese Geschichte bringen zu können. Sollten weitere Zweifel an der Echtheit bestehen, bin ich auch gern bereit mich für dieses Forum verifizieren zu lassen. Wem durch dieses „emotionale Gesülze“ das Brechen gekommen ist, wünsche ich viel Erfolg beim Aufwischen.