Ds im Alltag

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      Ds im Alltag

      Ab dem Zeitpunkt an dem ich angefangen habe, mich damit auseinanderzusetzen, was Ds für mich ist, was meine Devotion für mich und für meine Lebensgestaltung bedeutet, kristallisierte sich immer mehr heraus, ich brauche Taten keine Worte.
      Sicher kann man mich mit Worten auch bekommen, doch für ein Vertrauensverhältnis brauche ich Taten. Da scheine ich sogar ziemlich kompliziert zu sein, denn wenn etwas von mir erwartet wird, muss man mir das tatsächlich in irgendeiner Form auch Vorleben können. Um es mal an Beispielen fest zu machen.

      Würde von mir erwartet, eine bestimmte Ernährung einzuhalten, würde ich erwarten, dass es etwas ist, dass auch Dom umsetzen kann. Das es etwas ist, das ihm wichtig ist und er es auch für sich so sieht.
      Wird von mir erwartet, dass ich X-mal die Woche Sport mache, um eine sportliche Figur zu haben, würde es ein "Couchpotato" schwer mit mir haben.
      Ebenso mit vielen anderen Dingen.
      Wenn von mir absolute Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit gefordert wird, möchte ich diese einerseits auch bekommen, andererseits aber auch, dass Dom das lebt.

      Auch wenn viele es für undevot halten, habe ich da schon meine, wie soll ich sagen, Ansprüche, an mein Gegenüber.

      Dabei beziehe ich mich jetzt auf den Alltag, nicht auf einfach Anweisungen, die muss Dom natürlich nicht vorher selber durchführen :D
      .
      In einigen Threads habe ich das Gefühl, dass dieses "Vorleben" gar nicht so häufig statt findet und schon rattert es bei mir im Kopf und ich versuche krampfhaft nachzuempfinden wie es anders gehen kann.....ähhh ja und scheitere kläglich.
      Wie handhabt ihr das?
      Gibt es bei euch Regeln, die Dom selber gar nicht einhalten könnte.
      Die dem dominanten Part absolut zuwider wären.
      Wie bekommt ihr diese dann umgesetzt?

      Callimorpha schrieb:

      Wie handhabt ihr das?
      Gibt es bei euch Regeln, die Dom selber gar nicht einhalten könnte.
      Die dem dominanten Part absolut zuwider wären.
      Wie bekommt ihr diese dann umgesetzt?
      naja...vielleicht könnte aber nicht muss.

      Wenn ich ...sagen wir mal......wöchentlich sowas wie einen Bericht schreiben soll....es wäre ok für mich und Dom muss das nicht tun.


      Callimorpha schrieb:

      Würde von mir erwartet, eine bestimmte Ernährung einzuhalten, würde ich erwarten, dass es etwas ist, dass auch Dom umsetzen kann.
      bei sowas bin ich ganz bei Dir.......soll ich nicht zuviel Zucker essen, wegen Gesundheit und so....soll Dom das bitte auch nicht tun!
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      Callimorpha schrieb:

      .....
      Dabei beziehe ich mich jetzt auf den Alltag, nicht auf einfach Anweisungen, die muss Dom natürlich nicht vorher selber durchführen :D
      ....


      Wie handhabt ihr das?
      Gibt es bei euch Regeln, die Dom selber gar nicht einhalten könnte.
      Die dem dominanten Part absolut zuwider wären.
      Wie bekommt ihr diese dann umgesetzt?
      Dann will ich mal. :D

      Also wenn Sex mit zum Alltag gehört, dann gibt es so etwas schon bei uns.
      Nicht zu kommen ohne Erlaubnis ist nämlich etwas, bei dem ich definitiv nicht mitmachen würde. Hier gilt: Es muss meiner Königin nicht alles gefallen.
      Gleiches Recht für alle ist hier definitiv nicht.

      Bei allem anderen, nun ja....
      Ihre Regeln sind nicht so umfangreich. Wir reden von genau 7 elementaren Regeln, auf denen unsere Beziehung aufbaut und die auch auf sie individuell zugeschnitten sind.
      Die erste Regel ist zum Beispiel, dass sie etwas ganz besonderes und kostbares ist und die zweite, dass sie mich jederzeit ohne zu fragen berühren darf.

      Dann gibt es weitere Regeln, die mit der Zeit gewachsen sind. Zum Beispiel, dass sie nicht vor mir zu essen anfängt. Im Gegenzug esse ich als "Schnell-Esser" so langsam, dass ich erst nach ihr fertig werde. Zum einen, damit ich nicht mehr so schlinge, ist ja nicht gesund für den Magen und zum anderen damit sie auch genug Zeit hat für ihr Essen. Historisch gesehen war/ist es ja so, dass wenn der Herr des Hauses fertig war mit dem Essen, die anderen auch aufhören mussten zu essen.
      Wird ab und zu von ihr mal gerne zum necken genutzt, in dem sie besonders langsam isst, aber da muss ich dann durch. Hier gilt: Es muss mir nicht immer alles gefallen. :D :D

      Ansonsten ist es .... mhmm... sehr entspannt bei uns beiden.
      Ich sehe keinen Grund, von ihr Dinge zu fordern, die mir selbst nicht gefallen.
      Zum Beispiel Salat: Fleisch ist mein Salat. Warum sollte ich dann von ihr verlangen, sich von Salat zu ernähren? :gruebel:

      Aber so ist meine Sicht der Dinge. Kann sein, dass sie es anders sieht. Aber Klagen habe ich noch nie gehört von ihr. Und klagen und beschweren darf sie sich. So oft sie will. Ich muss ja nicht drauf eingehen. :D :coffee:
      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform.
      (Rainha)

      „Es ist nicht gut, wenn wir nur unseren Träumen nachhängen und vergessen, zu leben.“
      Harry Potter und der Stein der Weisen
      Puh, ich such noch nach Beispielen.

      Wir sind in Hinblick auf das körperliche Energielevel so unterschiedlich wie Tag und Nacht.
      Bsp. Nach einem üblichen Tag mit rund 15.000 Schritten auf meiner Seite, brauch ich nicht noch fragen, ob ich an die Rudermaschine oder Pole stange darf. Da, kommt sofort ein,, nein" und Couch Pause mit Naschi. In dem Moment passt mir das gar nicht. Er hat aber mein Wohlergehen ( längerfristig) im Auge.
      Genauso darf er nach einem Couch Sonntag gerne den Esstisch decken und sich um das entstandene Chaos in der Küche kümmern...
      Passt ihm nicht.

      Bei LsS Beispiel : ich fange erst nach ihm an zu essen und bin stets als Letzte fertig. ( 3 Kinder sind mit am Tisch, also schnatter hier und blabla da). Essen ist für mich purer Genuss und wesentlich mehr als nur Nahrhngsaufnahme. Er bleibt aber aus Respekt solange mit am Tisch sitzen, bis ich das Besteck weglege.

      Unserer Regelungen sind auf uns zugeschnitten.
      Mir würde im Traum nicht einfallen, alles was er von mir erwartet, zuerst von ihm probieren oder testen zu lassen.

      Was mich erfüllt und glücklich macht, wäre für ihn bisweilen eine totale Katastrophe und umgekehrt genauso. :pardon:
      Liebe @Callimorpha,

      ich glaube leider nur, verstanden zu haben, auf was Du mit diesem Thread hinaus willst, bin mir aber aufgrund der Beispiele dann doch nicht wirklich sicher.

      Ich beginne mal mit Letzterem, den Beispielen. Vielleicht sind sie unglücklich gewählt oder formuliert, aber ich werde den Eindruck zumindest nicht los, dass sie recht symmetrische Verhältnisse postulieren und zudem auch die Motive zu sehr im Dunkel liegen. Beides nichts, was hier meinem Verständnis von Alltags-Ds hülfe. Beispiel "Essen":

      Callimorpha schrieb:

      Würde von mir erwartet, eine bestimmte Ernährung einzuhalten, würde ich erwarten, dass es etwas ist, dass auch Dom umsetzen kann. Das es etwas ist, das ihm wichtig ist und er es auch für sich so sieht.
      • Soll meine sub zB auf "irgendwas" verzichten, klingt es für mich nach Willkür, was für mich in einem Alltags-Ds wenig Sinn macht, da es ja keine sexuelle Komponente hat. Dort ist Willkür (in den Schranken der Tabus) Ausdruck meines Triebs und meiner Lust und auch des Konsens. Gerade im Alltag sollte Ds für mich aber zielgerichtet fördernde, Persönlichkeitsachstum anregende und meine Vorstellung von Beziehung annehmende Aspekte im Fokus stehen.
      • Soll meine sub hingehen auf Milchprodukte verzichten, weil sie eine Laktoseintoleranz hat, dann gönne ich mir dennoch selbstverständlich Milch und strafe nur ihre Verfehlungen. Natürlich habe ich kein Problem mit laktosefreier Milch, wenn sie es dann auch verträgt. Allerdings bleibt Hafer- oder Kokosmilch in meinem Kaffee für mich ein Tabu: auch wenn das ihre einzige Alternative wäre kommt es nicht in meine Cornflakes.


      Vermutlich ging es Dir aber jenseits der Beispiele doch mehr darum, dass ein Alltags-Ds eben nicht willkürlich oder beliebig sein sollte und Dom eine seinen Erwartungen angemessene Integrität und Konsistenz im Verhalten aufweist: erwartet Dom durch diverse Anweisungen ein gesundes Verhalten von sub, kann er sich selbst nicht in Völlerei und Trägheit gehen lassen, um ein abstraktes Beispiel für mich stimmig darzustellen.

      Attribute wie Ehrlichkeit oder Aufrichtigkeit sehe ich außerhalb eines Ds stets als Fundament einer fruchtbaren Beziehung. Das erwarte ich schon von Freunden und Bekannten, ganz ohne intime, gar sexuelle Beziehung.

      Im übrigen sehe ich aber Ds eben als Asymmetrie, bei der ein "Ausgleich" allein darin stattfindet, dass beide Seiten sich darin wohlfühlen, ein "Vorleben" sich maximal auf die Integrität der "Dom-Rolle" hingegen nicht auf konkrete Vorgaben/Anweisungen beziehen kann und im Übrigen Dom auch verantwortlich für seine Vormachtstellung gegenüber sub ist (was natürlich auch nur wieder ein Teil der Integrität ist).

      Hab ich Dich in diesem Sinne nun richtig verstanden?

      Grüße
      HvR
      Ich verstehe das Thema so, dass es um Aspekte der (Selbst-) Kontrolle geht, z. B. wenn der Dom von der Sub verlangt, ein gewisses Gewicht o.ä. nicht zu überschreiten, dass er dann diesen Willen auch bei sich selbst aufzubringen bereit bzw. fähig ist.

      Ich nehme mal das Beispiel Cola. Der Dom will nicht, dass sub Cola trinkt, weil Cola ungesund ist, viel Zucker hat und dick macht. Daher verbietet er sub Cola bzw. erlaubt sie ggf. zu besonderen Anlässen. Wenn jetzt Dom aber jeden Tag zur Colaflasche greift, dann stimmt für mich etwas nicht mit dessen Selbstfürsorge. Für die sub trägt er die Sorge um deren Gesundheit, für sich selbst aber nicht? Das ist für mich nicht kongruent und damit hätte ich als sub ein Problem.

      Ich denke, es geht hier vielleicht im gewissen Sinne auch darum, dass die Beteiligten ähnliche Werte vertreten. Gegensätze ziehen sich an heißt es. Aber auch gleich und gleich gesellt sich gern. Ich denke, wenn elementare Voraussetzungen nicht stimmen, dann wird eine Beziehung ohnehin nicht allzu lang halten bzw. gesund halten.

      Ich glaube nicht, dass Dom sub gänzlich umzukrempeln in der Lage ist und wenn doch, dann wage ich zu behaupten, ist das nicht gerade eine gesunde Art von Beziehung. Dass Dom sub zu Dingen bringt/ zwingt, welche ihm wichtig sind, das ist denke ich absolut stimmig, allerdings eben auch nur so lange, als dieses "wichtig" auch ihm selbst gilt.

      Meine 2 Cents dazu :sofa:

      PS: Mir persönlich ist eine gewisse Ausstrahlung des Dom wichtig und dazu gehört auch die Fähigkeit zur Selbstkontrolle :yes:
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3
      Johann Wolfgang von Goethe

      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3
      Marie Luise Kaschnitz

      Louise schrieb:

      Ich nehme mal das Beispiel Cola
      Das Beispiel ist gut. Ich kann im Alltag nicht von Subbie etwas verlangen, was ich selbst nicht einhalten muss oder will.

      "Trink keine Cola, die macht dick!" Könnte ich zu Subbie sagen. Aber das Gleiche könnte und dürfte auch Subbie zu mir sagen.
      (Zum Glück gibt's bei uns sowieso nie Cola)

      Ich sorge mich um Subbies Gesundheit und Wohlergehen genau so wie umgekehrt. Das hat nichts mit Dom oder Sub zu tun, sondern ist eine Frage von gegenseitigem Respekt und Aufmerksamkeit.
      Ich schleiche ja immer ewig um einen Beitrag herum, bevor ich mir über meine Situation halbwegs klar bin.


      Grundsätzlich: Mein Sir kann von mir verlangen/erwarten/versuchen durchzusetzen, was er möchte. Von mir aus auch, mich vor einem Glas Wasser sitzen zu lassen, während er seine Cola genießt (so lange sich sein Konsum in Grenzen hält).

      Genauso kann er sich ein Eis genehmigen und es mir verwehren oder der Ansicht sein, dass ich abnehmen solle (obwohl ich normal gewichtig bin und er auch).


      Aber es gibt eine Basis:

      • Er ist mir grundsätzlich in Selbstdisziplin voraus und darin, sein Leben zu menagen. Ich kann da eher zu ihm aufsehen, habe Respekt vor dem, was er erreicht hat und leistet und würde mir am liebsten Dinge abgucken oder sie eben so können wie er und bin frustriert darüber, dass mir manche Dinge nicht so gelingen, wie ich sie gerne hätte.
      • Es gibt eine recht übereinstimmende Ansicht zu Körper und Gesundheit, Alltag, Leben mit Kindern, usw… (auch wenn weder er noch ich alles perfekt umsetzen können). Kein Rauchen, kein Alkohol, so wenig Medikamente, wie möglich, mal als Beispiele im Bereich Körper und Gesundheit genannt.

      Unter dem Strich, machen uns wohl gerade die Gemeinsamkeiten in unseren grundsätzlichen Ansätzen zum Mensch-Sein und dem Leben, aber eben auch das Gefälle aus. Dass er von mir Dinge verlangen kann/darf, an die er sich selber gerade nicht hält, weil sie für mich notwendig sind, für ihn aber nicht. Oder weil sie für mich gerade umsetzbar sind, für ihn aber nicht (wegen job z. B.).


      Bsp: Sport. Ich gehe regelmäßig joggen. Er möchte auch, dass ich Sport mache. Er möchte auch selber fit sein. Aber er geht gerade nicht mehr regelmäßig schwimmen (aus Gründen xy).


      Ich denke, man sollte nicht pauschalisieren. Das Leben ist so sehr in Bewegung, dass man da flexibel reagieren muss. Je nach aktueller Situation.


      Aber ich habe mich auch schon mal „beschwert“, als ich durch Zufall heraus bekam, dass er sich um eine gesundheitliche Sache bei mir sorgte, sich darum „kümmerte“ (mir eine Vorgabe machte) und selber aber, in meinen Augen, nicht ausreichend auf sich achtete (so dass ich mir Sorgen machte). Da sage ich also schon mal was dazu . Aber nicht wegen des: Wie Du mir, so ich Dir. Sondern, weil ich mir dann anfange, Gedanken um ihn zu machen und nicht „abschalten“ kann.



      Soweit meine derzeitigen Überlegungen zu dem Thema :gruebel: .

      E`s d (Liza)