… wenn die Unterwerfung schwer ist

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      … wenn die Unterwerfung schwer ist

      In all den Jahren unseres Machtgefälles fühlte sich meine Unterwerfung oft leicht an, sie gab mir Sicherheit, klare Strukturen, Antworten. Heute fühlt sie sich das erste Mal überhaupt, unendlich schwer an, ich bin auf eine hoffnungslose Art traurig und sehe für mich keine Handlungsfähigkeit mehr.
      Was ist passiert? Ich habe meinem Mann gegenüber geäußert, dass ich mir bestimmte Gegenstände sehr sehr wünsche. Die würde ich selbstverständlich von meinem eigenen Taschengeld bezahlen, aber es wäre auch gut passend für ein Weihnachtsgeschenk. Mein Mann hörte mich an, und hat meinen Wunsch dann sehr klar abgeschlagen. Derartiges duldet er in seinem Haushalt nicht, da er es für häßlich und wertlos befindet. Eine Aussage, die in dieser Absolutheit Bestand haben wird.
      Wie das halt so ist mit zerbrochenen Träumen, ich war wütend, enttäuscht, verletzt und fühle mich machtlos.

      Da sind plötzlich böse und verzweifelte Gedanken in meinem Kopf…… Unterwerfe ich mich eigentlich nur, weil ich dem Willen meines Mannes ohnehin nichts entgegenzusetzen habe? Weder in einer Vanilla-Welt, noch innerhalb des Machtgefälles? Werde ich vorsichtiger in meinen Wünschen? Lebloser, resignierter? Ich zweifle an meinem (guten???) Geschmack, den mein Mann als grobe Geschmacksverirrung ablehnt. Will und kann ich eigentlich so leichten Herzens verzichten, wie ich es mir gerade abverlange? Was bedeutet es für mich, dass mein Mann diese Macht hat? Er kann festlegen, dass ich mit jedem beliebigen Thema fertig bin, heute, und dann selbstredend für immer.
      Viele Fragen, bei denen ich mir immerhin gestatte, sie nicht sofort zu beantworten, sondern ein Stück wegzuschieben.

      Und jetzt, wie geht es jetzt weiter? Tja, Welt, jetzt kannst du feixen und dich über mich erheben, dass es in meiner zuckerrosa Sonnenscheinwelt auch endlich mal dunkel geworden ist. Verstehen muss meine Gefühle an dieser Stelle kein Menschenkind, und wer kann schon behaupten, einen Anderen wirklich zu verstehen? Ihr alle mögt mir eins drüber braten, und mich eigensüchtig, materialistisch und oberflächlich schelten. Vielleicht denkt ihr, ich könnte oder müsste das Machtgefälle beenden, flüchten aus dieser Konstellation. Oder im Gegenteil, mich nicht so zimperlich anstellen, mit noch mehr Demut meine Wünsche zurück stellen. Ich weiß momentan gar nichts, außer dass unsere Verbindung mehr wert ist, als ein bestimmter Wunsch. Habt Mitleid. Warum ich es in die Welt hinaus schreibe, weiß ich auch nicht. Vielleicht, um für die Zukunft zu lernen und Mut zu fassen? Weil ich meine verschiedenen Gefühle ehrlich hinterfragen will? Sicherlich auch, um wieder einmal Frieden zu schließen mit der Lebensweise, die ich mir ausgesucht habe.

      Selbstverständlich ändert sich rein gar nichts an unserem Machtgefälle. Ich werde meinen Mann nicht mit einem weinerlichen Gesicht erpressen und auf gar keinen Fall unser D/s anzweifeln. Ich tue das, was ich immer tue: mich seiner Entscheidung beugen, ihm vertrauen und weiter machen. Das tue ich, weil es für mich die Art ist, nach der ich leben möchte, und die sich als der einzig richtige Weg anfühlt. Dass Unterwerfung immer leicht ist, oder nur stattfindet, wenn es mir in den Kram passt, das haben wir so nicht ausgemacht. Denn es ist unsere Wahrheit, dass er jede denkbare Macht über mich hat, und ich habe - selbstgewählt - keine Macht.

      Mein Mann ist kein herzloser Mann! Er sieht meinen Kummer, er hält mich, und er lässt mir Zeit. Wir sind im Gespräch, und alles was mich bewegt, weiß er schon längst. In der Sache ist er aber unerbittlich. Es wird kein Nachgeben, keinen faulen Kompromiss und auch keine weitere Diskussion geben. So hoffe ich, das sind das die Leitplanken, die mich überleben lassen und die Grenzen, innerhalb derer ich geborgen bin.
      Dieser Text steht natürlich nur hier, weil ich die Zustimmung von meinem Mann eingeholt habe. In unserer Welt hintergehe ich ihn nicht, und ohne seine Erlaubnis kann und will ich nichts tun.

      Wollt ihr wissen, welche Gegenstände überhaupt zur Debatte stehen? Nostalgische Gläser, wunderschönes Bleikristall, aus einem Nachlass. So banal ist meine Realität.

      Aber trotzdem, es ist schwer für mich! Dass mein Mann mich zwingt, einen Wunsch zu begraben, den er als geschmacklos einstuft, tut mir im Herzen weh.

      Was sich nicht verändert hat, ist die Achtung für meinen Mann. Ihm gehört mein ganzer Respekt und mein Gehorsam, auch wenn es weh tut!
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.
      Liebe @Black Velvet ja ich maße mir an zu sagen, das ich dich verstehen kann, und das nun böse Gedanken durch das Hirn ziehen, auch das verstehe ich sehr gut.
      Momentan schreibst du in der Vergangenheit, "sie gab mir Sicherheit"
      Auch das wird sich wieder zurück revidieren.
      Denn ja, es ist ein Wunsch wie eine Seifenblase zerplazt, ein Wunsch der dir scheinbar sehr wichtig und am Herzen lag.
      Das kann ich sehr gut verstehen und ja Demut und Gehorsam verlangt einem zuweilen sehr viel ab. Aber im Grunde ist es doch das, was wir uns wünschen warum wir uns für diesen Weg ganz freiwillig entschieden haben. Der uns stark werden lässt und ja es dürfen auch mal graue Wolken in der sonst so schönen zuckerrosa Sonnenscheinwelt auf ziehen, und es kann einfach auch mal verdammt hart sein, das man dies einfach nur noch laut raus schreien will. :empathy:
      Hallo liebe Black Velvet, wir haben kein so allumfassendes Machtgefälle und vielleicht kann ich mich in die konkrete Situation deswegen zu wenig hineinversetzen. Beim Lesen spüre ich einen Moment der Bewußtwerdung des von euch gewählten Machtgefälles, eine innere Zerrissenheit zwischen dem damit auch verbundenen emotionalen Schmerz und dem Wunsch nach einer weiter-und tiefergehenden Annahme desselben.

      Zum anderen lese ich eine Verletzung und Kränkung heraus. Nicht weil du die Gläser nicht bekommst, sondern weil in der Situation und in der Kommunikation wichtige Bedürfnisse von dir unbeachtet blieben. Vielleicht das nach Wertschätzung, nach Anerkennung, nach Integrität? Oder etwas anderes? Vielleicht auch nach gesehen-werden? Einen Herzenswunsch abgeschlagen zu bekommen, musst du verkraften. Das kann schon schwer sein. Seine Einstufung des Herzenswunsches als geschmacklos kommt noch dazu und ist vielleicht einfach zu viel um es einfach so wegzustecken. Vielleicht triggert es dich sogar, und was von ihm dahergesagt war, als seine "Meinung" kränkt dich deswegen umso mehr?

      Meinst du, es würde dir etwas bringen, nochmal mit ihm zu sprechen? Nicht um ihn zu überreden oder zu signalisieren dass du seine Entscheidung nicht respektierst, sondern im Gegenteil mit bewusster Anerkennung seiner Entscheidung über die Gefühle und nicht erfüllten Bedürfnisse innerhalb eurer Kommunikation sprechen?

      Du schreibst immer so liebevoll und achtsam über eure Beziehung. Ich wünsche dir und euch alles Liebe und möge dieser innere und äußere Konflikt euch letzten Endes noch enger zusammen bringen! <3
      Vielen Dank für deine Offenheit und das Zeigen deiner Verletzlichkeit. Es ist so wertvoll, auch solche Emotionen mitlesen zu dürfen. :blumen:

      Dass er deinen Geschmack nicht teilt, tut dir jetzt weh, aber nur im Moment, das Thema ist ja durch, es gibt keine weiteren Diskussionen, die du dir anhören müsstest, wenn ihr euch nicht im DS-Gefüge befinden würdet.
      Zweifel jetzt bitte nicht an dir, es ist lediglich dein Geschmack an einem Gegenstand, den er nicht teilt. Dich als Mensch schätzt er weiterhin so, wie du bist.

      Sieh es mal so: In einer Vanillabeziehung hättest du ihn allerhöchstens, wenn überhaupt, vorher darüber informiert, dass du diese Gläser kaufen wirst.
      Sie würden jetzt da stehen, wo du sie sehen möchtest und was dürftest du dir nun ständig anhören?

      Dass du dein Geld für so hässliches Zeug ausgibst, du an Geschmacksverirrung leidest.
      Dass er Augenkrebs davon bekommt. Evtl. würde er sogar dafür sorgen, dass sie rein zufällig runterfallen, wenn er beim Staubsaugen dagegenkommt.

      Bei wie vielen Vanillapaaren ordnet sich einer in Bezug auf Farbgestaltung, Möbelkauf oder Fernsehprogramm lediglich unter, damit er/sie seine Ruhe hat und der andere sowieso die besseren Argumente hat? Das geschieht dann nur widerwillig mit einem inneren Knurren.
      Du hast dich vor einiger Zeit freiwillig zur Unterordnung entschieden und es bis heute nicht bereut.

      Ich bin der Meinung, dass der Respekt für deinen Mann sogar noch größer wird, wenn du den ersten Schmerz verarbeitet hast. Nämlich darüber, dass er dir eine Mauer aus Unnachgiebigkeit entgegenbringt und somit seiner Rolle gerecht wird, statt einzuknicken, weil er deinen Kummer sieht.

      Und: es sind nur materielle Dinge. Vielleicht kannst du es leichter verschmerzen, wenn du dir bewusst machst, dass er Entscheidungen, die deine Gesundheit oder Kontakte betrifft, höchstwahrscheinlich länger und gründlicher überdenkt und abwägt, bevor er dir da einen Wunsch abschlägt?
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Liebe @Black Velvet.
      :empathy: deine Enttäuschung und Verletzung mit seinem absoluten Nein tut mir wirklich leid.
      Nur: stell dir mal vor, es wäre ein vielleicht oder schauen wir mal von ihm gekommenen. Mit dem sicheren Wissen seinerseits: nie im Leben. Es wären Hoffnungen geschürt worden, sicher auch Vorfreude und du wärst richtig enttäuscht über ein verspätetes Nein. Und noch enttäuschter durch seine verspätete Ehrlichkeit.

      Meine Hochachtung sofort mit dem eigenen Empfinden herauszurücken und den Konsequenzen umzugehen. Deine Traurigkeit und im ersten Moment der Ohnmacht.

      Vielen herzlichen Dank für das Teilen deiner Gefühlswelt. :blumen:

      Noctua schrieb:

      .... mhmmm... ich frage mich, was wahre Grösse ist? ...weil ich sicher ein anderes Bild von männlicher Dominanz habe...als DU sie erlebt hast.

      WIR haben hier lange diskutiert... für UNS keine lebbare Art of Dominanz/submission.

      ....
      Aber jeder so wie er sein BDSM leben mag.

      Was ist denn in diesem Fall bei der männlichen Dominanz anders als bei der weiblichen?
      Wie unterscheiden sie sich für dich?
      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform.
      (Rainha)

      „Es ist nicht gut, wenn wir nur unseren Träumen nachhängen und vergessen, zu leben.“
      Harry Potter und der Stein der Weisen

      Black Velvet schrieb:

      Ich weiß momentan gar nichts, außer dass unsere Verbindung mehr wert ist, als ein bestimmter Wunsch.
      für sind das auch so Grundsätze ...Menschen vor Dinge..........

      Black Velvet schrieb:

      Wir sind im Gespräch, und alles was mich bewegt, weiß er schon längst. In der Sache ist er aber unerbittlich. Es wird kein Nachgeben, keinen faulen Kompromiss und auch keine weitere Diskussion geben.
      Ich kann Dich da auch gut verstehen...man wünscht es sich so sehr.........aber auch da habe ich gelernt: brauche ich es wirklich für mein Wohlbefinden?......ist es gut immer alle Wünsche zu erfüllen.....?
      Dominanz hier klar und deutlich zu spüren wäre mir auch mehr wert.

      Black Velvet schrieb:

      ber trotzdem, es ist schwer für mich! Dass mein Mann mich zwingt, einen Wunsch zu begraben, den er als geschmacklos einstuft, tut mir im Herzen weh.
      :empathy:
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      LsS schrieb:

      Was ist denn in diesem Fall bei der männlichen Dominanz anders als bei der weiblichen?

      Wie unterscheiden sie sich für dich?
      @LsS... ich kann nur aus dieser Erfahrungswelt schöpfen (meine WELT-meine lebbare, gelebte Realität) da ich mit einer fraulichen Dominanz das Machtgefälle sprenge...
      ....
      In dieser beschriebenen Fall wäre ich nicht die richtige sub/Sklavin zum männlichen Pendant.
      It doesn't fit/match.
      Ich kann Deine Verletztheit, Wut und Traurigkeit aus Deinen Zeilen lesen und, ich kann Deine Gefühle absolut nachvollziehen.

      Ich hätte große Schwierigkeiten mit dieser Art Dominanz zu zeigen, möchte aber kurz erklären warum.
      Taschengeld dessen Verwendung ich erfragen muss/soll nimmt den Sinn des Taschengeldes.

      Mir geht es nicht darum, dass nicht auch ich dem Wunsch meines Doms folgen würde, wenn und jetzt kommt das für mich in meinen Beziehungen (ob nun Vanilla oder D/s) essentielle, ich muss einen Sinn hinter der Entscheidung meines Doms sehen können, der muss dann nicht meinen Wünschen entsprechen kann ich aber den Sinn nicht nachvollziehen kommt meine sub in Schwierigkeiten. Sprächen wir jetzt von einem Wohnzimmersofa, kein Thema. Hier geht es aber um ein paar Gläser, die müssen nicht in seinem Blickfeld stehen, die könntest Du nutzen wenn Du mit Deinen Mädels Zeit verbringst. Hier geht es um einen einfachen Wunsch, der ihn/euch nicht tangiert, diesen abzuschlagen aufgrund von, ja von was eigentlich, kann ich nicht mit einem für mich nachvollziehbaren Sinn in Einklang bringen. Hier würde ich mir nochmal ein Gespräch mit meinem Herrn wünschen, da hätte ich Klärungsbedarf.

      Das Devotion nicht immer einfach ist und man emotional auch an seine Grnezen kommt und sie auch mal erweitern muss bleibt davon unberührt.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Ich sehe da zwei Seiten:

      Die eine ist sein Wille und seine Unnachgiebigkeit. Das sind die Leitplanken, die dir den Weg zeigen. Er will es nicht, und damit basta. Das hast du zu akzeptieren, aber auch wenn es zähneknirschend und enttäuscht ist, war es nicht das, was du brauchst und sonst immer geschätzt hast?

      Die andere Seite scheint dich mehr zu verletzen. Da tauchen Wörter auf, nämlich "geschmacklos", "grobe Geschmacksverirrung". Das ist eine kritische Äusserung, die dich trifft. Und das würde jedem so gehen, ob Sub oder nicht. Damit wälzt er seine ablehnende Haltung mehr oder weniger auf dich ab, sie wertet dich ab, und das verletzt.

      Hätte er gesagt. "Ich will es nicht, weil es mir nicht gefällt", dann hättest du seine Entscheidung selbstverständlich akzeptiert, oder? Du wirst sie jetzt trotzdem akzeptieren, das gehört zu deiner Grundeinstellung, und das ist gut so. Aber vielleicht kannst du einfach mal mit ihm reden und ihm sagen, dass die "Geschmacksverirrung" dich doch sehr verletzt hat.

      P.S. Mir ist das auch schon passiert, dass ich mich mal rein sprachlich vergriffen habe. Ich wollte hart sein und habe mich falsch ausgedrückt. Das kann jedem passieren. Ich habe mich entschuldigt und bin trotzdem bei meiner Meinung geblieben. Subbie hat's akzeptiert. Gut war's!
      Danke euch allen für die freundlichen Worte, für Unterstützung, Anteilnahme und Denkanstöße :blumen:

      So wie heute unser Sonntag gelaufen ist, hab ich einige wichtige Erkenntnisse gewonnen. Wir lieben uns, und das ist die beste und stabilste Basis, die ich mir vorstellen kann. Ich bin bei meinem Mann in sicheren Händen. Er ist mir immer wohlgesonnen und er ist kein Volldepp. Worte auf der Goldwaage sind genau das: Worte von uns beiden, die nicht immer bis ins letzte durchdacht waren. Dinge sind in der Tat nie so wichtig, wie unsere grundlegende Verbindung. Und die muss für meinen Mann und mich passen. Frieden innerhalb unserer Ehe ist wichtig, und ich gebe ein Stück Verantwortung dafür an meinen Mann ab. Er ist ehrlich, ernsthaft und konsequent, und ohne diese Eigenschaften wäre mein Respekt für ihn fraglich. Ich kann durchaus eine Enttäuschung überleben. Denn ich bin schon ein großes Mädchen, und ich finde auch Stärke in mir selbst, wenn sich nach der ersten Verzweiflung wieder der Verstand einschaltet. Seine Argumente können sich manchmal erst nach einigen Stunden erschließen. Wir werden immer miteinander reden, und aus einem Problem wird niemals Sprachlosigkeit oder gar ein ernstes Zerwürfnis. Sogar lachen können wir zusammen, auch wenn ich drei Stunden vorher noch geweint habe.
      Und das was ich mir den ganzen Tag schon denke: ich mag ihn einfach saugern, mit oder ohne Bleikristall in der Vitrine ^^
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.
      Liebe black velvet,


      hoffentlich darf ich hier, auch wenn es ein blog-Eintrag von Dir ist, meine aktuelle Erfahrung zu diesem Thema schildern.


      Ich möchte x und mein Sir, sagte nicht „Nein“ dazu, sondern machte mir eine Vorgabe/stellte eine Bedingung dazu auf, die ich auf gar keinen Fall möchte (von der er genau weiß, dass sie mir zuwider und eine extrem große Hürde für mich ist).


      Ich habe gesagt, dass ich das nicht möchte. Ich habe Gründe genannt. Ich habe gebeten und Lösungsvorschläge für seine Argumente, die er mir für seinen Wunsch nannte, unterbreitet. Es änderte an seinem Wunsch letztlich… nichts. Rein gar nichts. Und er wollte nicht mal mehr darüber diskutieren, dass er diesen Wunsch so hat, wie er ihn hat. Er möchte das so von mir. Punkt. Ich gehöre ihm. Punkt.


      Ich habe dann sogar mit dem Gedanken gespielt, mit vollem Bewusstsein gegen seine Vorgabe zu verstoßen. Bis ich feststellte, dass ich mich damit nur furchtbar, furchtbar unwohl fühlen würde. Selbst wenn mir sein Wunsch noch so abwegig und unnötig erscheint. Ich mag es nicht, etwas zu tun, was gegen ihn spricht. Grundsätzlich nicht. Und in diesem Fall mache ich mir auch etwas Sorgen über die Konsequenzen ;) .
      Letztlich habe ich mich aktuell GEGEN meinen Wunsch x entschieden. Ist auch nichts Überlebensnotwendiges, wäre auch mit Stress verbunden gewesen und reichlich Einsatz. Aber ich hatte mich irgendwie doch darauf gefreut und spürte nun Traurigkeit darüber, dass es für mich nicht klappen wird.


      Und ich finde es gerade schwer: D/S. Ich spüre auch, dass es für meinen Sir gerade nicht einfach ist. Er wollte nicht, dass ich mich gegen x entscheide. Ganz im Gegenteil wollte er, dass ich mich FÜR x entscheide und damit die Herausforderung, vor die er mich gestellt hatte, auch nehme.

      In aller letzter Instanz hat er noch versucht, seine Vorgabe von meinem Wunsch x abzugrenzen, sie allgemein zu stellen und mir, falls ich x dann doch noch wöllte, mir eine Art „Belohnung“ in Aussicht gestellt.


      Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Aber: Unterwerfung ist manchmal mehr als schwer :( . Aber irgendwie „Führung“ in so einem Fall dann doch auch.


      E`s d (Liza)
      Ach komm mal her, liebe @Elizabeth`s devotion :empathy: Wahrscheinlich weiß ich, wie du dich fühlst.... Und wie du sagst, Unterwerfung ist manchmal schwer! Wir haben auch noch lange über mein Anliegen gesprochen, explizit in der Sache mit den Gläsern, aber auch allgemein seine Macht und meine Ohnmacht beleuchtet. Und ich pflichte dir weiterhin bei, Führung ist ebenfalls schwer!

      Ich bin durchaus nicht selbstlos in meinen Wünschen, und ich kann auch vehement eine Meinung vertreten, so ist das nicht.... Aber ich habe durch die Erfahrung der letzten Tage für mich dazu gelernt, die Dinge mehr zu gewichten. Mir scheint, es kann wichtiger sein, meinem Herrn zu gefallen, als etwas Bestimmtes durchzusetzen. Wie @Isegrim_w_devot so scharfsinnig und fast hellsichtig angemerkt hat: mein Respekt hat sich durch seine Unnachgiebigkeit noch gesteigert. Und er ist es nämlich, der meinen Kummer ertragen muss. Er weiß ja, dass er ihn verursacht hat, und mich seine Erklärungen im akuten Moment womöglich nicht erreichen. Aber er hat die "Werkzeuge" in der Hand, mich dadurch auch reifen zu lassen. Geduld ist eines davon, ein gütiger Tonfall, seine Fähigkeit, mich wieder aus dem Tal der Tränen ins pralle Leben zu locken, er kann dann auch relativ schnell spaßig sein und mit mir scherzen. Und dennoch, er legt die Regeln fest, ist verantwortlich für mein (oft unausweichliches) Mißfallen und "hat uns das jetzt eingebrockt". Er hätte ja auch alles durchwinken und abnicken können, was ich dann aber definitiv nicht als Führungsstärke werten kann... :fie:

      Ich versuche in letzter Zeit, meinen Blickwinkel mal zu verlassen, und mich in seine Lage hineinzudenken. Oh ja, er kann Sex haben, wann immer er will, und ich mache alles, was er sagt. Ganz toll! Und dann, was kommt dann? Ich meine, dann geht die wirkliche Führungsarbeit erst los! Ich bin vielleicht traurig wegen seiner Entscheidung. Ich rebelliere, argumentiere, lamentiere. Vielleicht verkrieche ich mich stumm ins Bett. Das sind so Verhaltensweisen, die ich an mir selber wirklich nicht leiden mag ;( Und mein Mann hat es sich zur Aufgabe gemacht, so etwas abzustellen. Ich weiß das, weil er es offen anspricht. Ich kann mit ihm nicht umspringen, wie mit einem Kasperl. Er kann und wird sich von mir nicht jeden Zorn und jedes Drama bieten lassen. Also führt er so, dass ich ihm gehorsam bin, auch wenn es schwer fällt. Das ist wirklich ein Spagat, denn er ist ja auch "nur" ein Mensch mit Beruf, Kindern, Befindlichkeiten, tausend anderen Verpflichtungen.

      Ganz wichtig finde ich noch den Punkt, dass irgendwann Schluß ist mit der Geschichte. Kaum etwas Schlimmeres, als endlose Diskusisonen, am besten noch mitten in der Nacht oder zwischen dem Banktermin und dem Elternabend :cursing: Nä, da bin ich ihm fast dankbar, wenn er kraft seines Amtes dem ein Ende macht. Unfreundlich muss man dabei ja nicht sein, aber ein abschließendes NEIN oder DU MUSST hat schon einigen Jammer befrieden können. Ich kann sowas ganz schlecht, also ergänzt er hier mit seiner Dominanz meinen unermüdlichen Drang am Diskutieren sehr gut.

      Eigentlich glaube ich, dass unsere Art zu Leben vielleicht sogar schwerer ist, als eine dahin plätschernde Vanillabeziehung. Aber wir haben es uns ja so raus gesucht, und insgesamt möchte ich niemals wieder tauschen und in die Gleichberechtigung zurück.
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.
      Liebe @Black Velvet deine Gwfühle kann ich nachvollziehen.
      Ich weiß nicht wie es bei euch geregelt ist, doch bei uns ist es so geregelt, dass ich bestimmte Privilegien habe.
      Diese können natürlich jederzeit entzogen werden, allerdings geschieht dieses nicht, "aus einer Laune heraus".
      Wenn ich mir jetzt deine Situation anschaue, mit dem Privileg über ein Taschengeld verfügen zu dürfen, dann würde es auch bei mir auf ähhh...ja nicht verstehen stoßen.
      Wir haben zu Privilegien aber einen gewissen gemeinsamen Konsens.
      Wie ist das bei euch gehandhabt?
      Oh ja, da muss ich erklärend etwas ausholen ^^ Und bitte vorsorglich um Entschuldigung, dass ich das noch nicht so klar beschrieben habe. Wir verdienen beide Geld, und das geben wir auch gemeinsam aus. Über Anschaffungen für den gemeinsamen Haushalt entscheidet abschließend der Herr im Haus. Zusätzlich habe ich einen festen Betrag im Monat, den ich ausgeben kann, für was auch immer ich möchte. Da fragt mein Boss nicht nach Sinnhaftigkeit, Schönheit oder Preis, legal sollten meine Einkäufe natürlich sein :rolleyes:

      So gesehen, kann ich mir diese benannten Gläser kaufen. Jederzeit, und auch ohne seine Zustimmung einholen zu müssen. Er sagt natürlich, dass er sie nicht gut findet, kaufen kann ich sie mir trotzdem.
      Jetzt kommt der Knackpunkt.... Die Gläser erwartet ein trauriges Schicksal! Sie werden nämlich entweder in einem Karton im Keller gelagert, oder sie stehen wahlweise im Karton in meiner Ankleide oder offen auf meinem Schminktisch in der Ankleide. Ganz sicher werden sie weder im Esszimmer noch in der Küche stehen, und schon gar nicht im Wohnzimmer (Boss-Refugium!). Benutzen kann ich die schon auch, aber nicht in Gegenwart meines Mannes. So könnte ich mir wohl einen Prosecco einschenken, wenn ich allein daheim bin, und mich an dem Glas erfreuen. Für einige mag das sogar eine attraktive Variante oder ein Schlupfloch sein. Für mich allerdings wirklich nicht :/ Das habe ich mir ausführlich überlegt, abgewogen, mit dem Liebsten besprochen und nein, das taugt mir so nicht.

      Ich habe nur Freude an den Dingern, wenn mein Mann zufrieden ist, wir sie gemeinsam in Gebrauch nehmen, sie uns bei Gästen dienlich sind und wir sie einfach gern anschauen. Da kennt @der Steve jedoch nix, sein Geschmacksurteil steht fest.
      Das weiß ich ja jetzt schon seit einigen Tagen, und habe das immer wieder in meinem Kopf gewälzt. Ich bin mir mittlerweile sehr sicher, dass ich sie nicht als "Privatvergnügen" besitzen möchte. Und ich weiß absolut zweifelsfrei, dass Harmonie wichtiger als Kristallglas ist :D

      Noch eine Ergänzung muss ich wohl einbringen: mein Mann ist von seinem Wesen her sehr großzügig, ich kann in ganz vielen Punkten auf sein freundliches und schweigendes Wohlwollen vertrauen. Er ist kein Kniefiesel (hochdeutsch: Erbsenzähler), der mich bei jeder haarkleinen Entscheidung möglichst streng gängeln will. Grundsätzlich bin ich eine recht gute Wirtschafterin, und meinen Lieben passt meine Vorstellung von "home sweet home".
      Bei einigen Punkten setzt sich aber dann doch der Geschmack meines Mannes durch, und der wird seinen Gin Tonic oder seinen Weißwein im Leben nicht aus geschliffenem Kristall trinken :whistling:
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.
      Ich weiß, dass es ein wenig herzlos klingt….‚ aber ich sehe das eher funktional: Es sind nur Gläser. Jederzeit ersetzbar und keinesfalls einzigartig. Dafür würde ich keinen Konflikt mit meinem Partner bemühen, weil der Gewinn aus meiner Sicht nicht den Einsatz rechtfertigt.
      Geht es allerdings darüber hinaus - also um generelle Themen wie Respekt oder Wertschätzung etc. - besteht intensiverer Gesprächsbedarf.
      "Nur Gläser", ja, aber auch Gegenstände, die in unser Leben integriert sind und Emotionen auslösen.

      Vielleicht ist dieses vergleichbar:
      Mir kam dieses Jahr zum ersten Mal in Gedanken, dass mein Sir, wenn wir zusammen wohnen würden, garantiert KEINE echten Kerzen am Weihnachtsbaum erlaubte :( .
      Er sagte heute, es würde ihn schon sorgen, dass er von den echten Kerzen bei mir am Baum weiß :S .

      Für mich, eine gefühlte Katastrophe, müsste ich einen Baum mit LED-Lichterkette zu Weihnachten ansehen 8| X/ .
      Ich bin mit echten Kerzen am Baum aufgewachsen (mit Kindern, Haustieren,... Jahrzehnte) und kann es mir nicht anders vorstellen und möchte ich auch gar nicht müssen!!!
      Manche anderen Weihnachtsbäume (auch der meines Sirs), wäre für mich, gefühlt, kein Weihnachtsbaum. Auch, wenn er ganz klar einer ist- nur ein sehr anderer.
      Die Atmosphäre mit unserem Baum, wenn die Kerzen brennen, ist für mich einzigartig und meine Weihnachtstraditionen sind mir sehr, sehr wichtig.

      Der Haussegen würde garantiert furchtbar schief hängen, fürchte ich. Und wenn ich mir noch so oft vorsagen würde, dass es eigentlich ja peanuts sind, um die es geht. Nicht lebensbedrohliches oder lebenswichtiges und dennoch... ;(

      Schon der Gedanke daran... seufz.
      In dem Fall würde mir meine Unterwerfung auch schwer zu tragen sein.

      E`s d (Liza)