Monogam = muss man therapieren?

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      Monogam = muss man therapieren?

      Wer mich kennt der weiß, ich zerpflücken ungerne Threads, wenn jemand Hilfe sucht.
      Etwas was mir in letzter Zeit aufgefallen ist, es gibt viel Verständnis für "Spielbeziehungen". Vom Prinzip her finde ich es erst mal gut, doch auch mit einem großen ABER!
      Für mich gehört dazu wirklich das sich alle Betroffenen offen und ehrlich dafür entscheiden. Dafür entscheiden, dazu zählt für mich diese Form der Beziehung zu wollen, sich damit auseinanderzusetzen und irgendwo auch den eigenen Vorteil zu entdecken.
      Derzeit gibt es viele Diskussionen die sich darum drehen die eigene Neiging ausleben zu können....
      Soweit so gut....
      Nur über welche L.....
      Muss ein Nicht-Bdsm-Partner wirklich alles dafür tun, dass es einem gut geht?
      Muss dieser von Monogamie abweichen?
      Bei aller Toleranz aber auch der Partner ob mit oder ohne BDSM-Neigung hat doch seine Grenzen.
      Kann man wirklich Toleranz bezgl. der Neigung in allen Bereichen erwarten?

      Ja mein Thread hat wieder mit der Entwicklung in einem anderen Thread zu tun.
      Es irritiert mich auf das Tiefste, wenn einem nicht Bdsm-ler empfohlen wird einen Paartherapeuten aufzusuchen, weil er monogam leben will

      Können wir Bdsm-ler bitte mal die Toleranz aufbringen, dass nicht jeder unsere Neigung teilt und wenn wir uns jemanden aussuchen, der dieses nicht tut, ihn nicht zum Therapeuten zu schicken.
      Sorry.....aber die Monogamen-Beziehungen, sind die "Normalen".
      Wenn ich etwas anderes möchte muss ich dafür werben / daran arbeiten.
      Ich nehme an, dass das mit dem Therapeuten auf mich gemünzt ist, klar war ja von mir ne.

      Ich habe keinen Nicht BDSMler zu einem Therapeuten geschickt, damit er den nicht BDSMLer umstimmt oder überzeugt zu etwas.

      Ich habe einer verunsicherte Partnerin samt ihrem Partner dazu geraten.

      das kann tatsächlich helfen, das richtige Gleis zu bilden auf dem die Partnerschaft weiter fahren kann.

      Callimorpha schrieb:

      Es irritiert mich auf das Tiefste, wenn einem nicht Bdsm-ler empfohlen wird einen Paartherapeuten aufzusuchen, weil er monogam leben will
      Wurde nicht dazu geraten, weil die Person unsicher ist, wie sie eine Situation, die sie für sich nicht ausgeschlossen hat, bewältigen soll?
      Es soll ja keine Monogamie "wegtherapiert" werden sondern die Unterstützung bei partnerschaftlichen Herausforderungen in Betracht gezogen werden.

      Ich verstehe nicht so ganz, wo da ein Toleranz-Problem bestehen soll ?(

      Callimorpha schrieb:

      Sorry.....aber die Monogamen-Beziehungen, sind die "Normalen".
      Ich war bis zu diesem Punkt versucht Dein Post grundsätzlich zu liken aber genau hier bekomme ich mit Deinem Ruf nach Toleranz ein Problem, wer legt denn nun fest was normal ist? Polyamore Beziehung oder monogame sind beide ok solange sie für alle Beteiligten stimmig sind.

      Wo ich aber durchaus mit Deinem Posting konform gehe ...

      Callimorpha schrieb:

      Für mich gehört dazu wirklich das sich alle Betroffenen offen und ehrlich dafür entscheiden. Dafür entscheiden, dazu zählt für mich diese Form der Beziehung zu wollen, sich damit auseinanderzusetzen und irgendwo auch den eigenen Vorteil zu entdecken.
      In einer solchen Konstellation müssen sich alle Beteiligten wohl und gut fühlen.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      PUH:

      Nein niemand muss alles dafür tun, damit ich glücklich werde.
      Nein man muss/soll Monogamie nicht wegtherapieren.
      Nein man muss nicht alles tolerieren.

      ABER:
      Wenn es mir in einer Beziehung schlecht geht muss sich was ändern und wenn ich jetzt vom Vanilla kein Entgegenkommen bekomme(weil muss ja nicht alles tun und so), dann führt das zu einer Trennung, denn ich muss nicht unglücklich in einer Beziehung sein, nur weil meine Bedürfnisse nicht dem Normalen entsprechen usw.
      Wenn dann die Motivation auf beiden Seiten groß genug ist die Beziehung zu erhalten und auch Lösungen zu finden ist doch eine Paartherapie eine gute Unterstützung dabei oder?

      Und JA es ist fragwürdig eine Beziehung mit jemandem ein zu gehen, wo man seine Bedürfnisse nicht erfüllt bekommt. Trotzdem ist es ein klassischer Rückschaufehler zu sagen, man hätte damals schon wissen müssen, dass es so auf Dauer nicht klappt.
      Man ist nunmal dann in der Situation und hat einen Leidensdruck und eine Lösung muss her.
      Wahr sind nur die Erinnerungen, die wir mit uns tragen; die Träume, die wir spinnen, und die Sehnsüchte, die uns treiben.

      Die Feuerzangenbowle; Heinrich Spoerl
      Meiner Meinung hast du da was missverstanden.
      Ich sehe es so. Sie möchte es versuchen, ihn seine Neigung ausleben zu lassen. Das ist somit
      ihr Wille es zumindest mal zu versuchen.
      Nur weiss sie noch nicht so recht, wie sie damit umgehen soll/kann/wird…
      Und da wurde dann die Paartherapie empfohlen und nicht um die „Monogamie zu therapieren“, sondern um einen gangbaren Mittelweg mit einer unvoreingenommenen Drittperson zu finden.

      und noch was zu „normal“
      Der Mensch bzw. die Vorfahren sind eigentlich nicht gemacht, monogam zu leben;)
      Ich denke wie andere vor mir, dass du wirklich etwas falsch interpretiert hast. Mit keinem Wort wurde gesagt, das Monogamie wegtherapiert werden sollte.
      So wie ich es verstanden habe ging es vielmehr darum, eine Situation zu schaffen in der alle sich wiederfinden. Beide einen Weg sehen um weiter als Paar glücklich miteinander leben zu können.
      Da kein ein Blick von außen noch einmal andere Denkanstöße geben. Denn was bleibt, wenn man ausleben der Neigung gegen Monogamie stellt? Für mich nur die Lösung Trennung, wenn alle anderen Optionen nicht funktionieren.

      Callimorpha schrieb:

      Etwas was mir in letzter Zeit aufgefallen ist, es gibt viel Verständnis für "Spielbeziehungen". Vom Prinzip her finde ich es erst mal gut, doch auch mit einem großen ABER!
      Für mich gehört dazu wirklich das sich alle Betroffenen offen und ehrlich dafür entscheiden. Dafür entscheiden, dazu zählt für mich diese Form der Beziehung zu wollen, sich damit auseinanderzusetzen und irgendwo auch den eigenen Vorteil zu entdecken.
      Da du den Thread ja selber ins Spiel gebracht hast...nichts anderes wird dort gerade gemacht. Beide sind mitten drin in der Auseinandersetzung mit der Beziehungsform Spielbeziehung.
      Dies macht nicht jeder nur für sich, sondern geschieht auch in gemeinsamen Gesprächen. Wo passt da dein ABER hin :gruebel:
      Stärke und Vertrauen lassen mich meinen Blick senken

      Callimorpha schrieb:

      Bei aller Toleranz aber auch der Partner ob mit oder ohne BDSM-Neigung hat doch seine Grenzen.

      Kann man wirklich Toleranz bezgl. der Neigung in allen Bereichen erwarten?

      Es irritiert mich auf das Tiefste, wenn einem nicht Bdsm-ler empfohlen wird einen Paartherapeuten aufzusuchen, weil er monogam leben will

      Dabei geht es doch überhaupt nicht primär um BDSM. Sondern darum, einen Weg zu finden, ob überhaupt und - wenn ja - wie man eine Beziehung öffnen kann.

      Weil:

      Callimorpha schrieb:

      Sorry.....aber die Monogamen-Beziehungen, sind die "Normalen".
      das ganz einfach nicht stimmt. Warum ist monogam "normal"? Weil es in unserer Gesellschaft die allgemein akzeptierte Beziehungsform ist? Obwohl die meisten Menschen heute nur noch seriell monogam leben (und nicht wirklich monogam mit dem ersten Partner bis zum Tod). Wenn man sich die Scheidungsraten und die Anzahl der "Fremdgeher" anschaut, scheinen nicht wenige Menschen ein Problem mit dem monogamen Leben zu haben. Und dann gibt es Menschen, die in offenen Beziehungen oder gar polyamor leben und damit glücklich sind. Jeder wie er will. Andere Beziehungsformen sind nur eines: anders. Wieso sind sie nicht normal?
      Deswegen auch der Rat zu einem Coaching. Um zu überprüfen und vielleicht festzustellen, dass nicht-monogam nicht unbedingt nicht-normal ist. Oder um zu erkennen, dass monogam doch die einzige Beziehungsform ist, die man leben will. Dafür muss man aber ergebnisoffen darüber nachdenken und nicht suggeriert bekommen, dass nur monogam richtig ist. Wenn es das für dich ist, ist es gut. Aber eben für dich.
      Those who don´t jump will never fly.
      Ich habe den anderen threat nicht verfolgt. Erinnerte mich an eine Löwengrube...
      Um hier zu antworten... Ich bin (seriell) monogam und bin es tatsächlich leid mich immer wieder dafür rechtfertigen zu müssen, weil behauptet wird, dass

      ... Monogamie nur von der Gesellschaft aufoktruiert wird

      ... Bdsmler nicht monogam sind, als ob das eine mit dem anderen zu tun hätte.

      ... Evolutionär der Mensch nicht monogam sei (was bin ich dann? Kein Mensch oder was? Außerdem ist es eher so, dass der Mensch evolutionär gesehen seriell monogam ist! Keine Ahnung warum das Gegenteil als Fakt hingestellt wird. )

      ... Monogam etwas für Vanillas und Engstirnige wäre

      ... Eine offene Beziehung eine Lösung wäre.

      Es gibt Menschen wie mich, die sich nur sehr selten verlieben und dann auch, wenn einmal verliebt, sich nicht noch in einen anderen verlieben können. Monoamorelie wenn man so will.


      Kommt dann noch dazu, dass man, wie ich, für die Intimität von Sex wenigstens Verliebtheit braucht, dann entsteht eben Monogamie.

      Und da ging es noch nicht mal um Neigungen wie bdsm oder nicht bdsm...

      Irgendwie habe ich zu oft den Eindruck, dass alles zu tolerien sei, nur Monogamie wird gebasht. Ich bin ja manchmal geneigt zu sagen, macht halt, was ihr wollt, aber akzeptiert, dass es auch uns monos gibt und hört auf so zu reden, als sei das was schlechtes.

      Nur mein Empfinden...

      PS. Keine Ahnung, was das mit der Schriftgröße soll, das war nicht ich.
      -Es gibt nix, wo mehr Erotik ausstrahlt, wie wenn man mit Worten und Sprache gut umgehen tut. -
      @Siofna
      Wenn ich deinen Beitrag ergänzen darf:

      Siofna schrieb:

      weil behauptet wird, dass

      ...Monogamie meistens Eifersucht und Konkurrenzdenken zugrunde liegen.

      ...sich monogame Paare nur gegenseitig einschränken.

      ...monogame Beziehungen auf Egoismus beruhen (→ Man wolle die einzige Person sein, damit man das Gefühl behalte, wichtig und etwas Besonderes zu sein.).


      Das wurde mir tatsächlich vor nicht allzu langer Zeit genau so unterstellt, nachdem ich sagte, dass ich monogam bin und in einer offenen oder polyamourösen Beziehung nicht glücklich werden könnte und mich deshalb nicht darauf einlassen würde. Meine Gründe, warum ich offene oder Poly-Beziehungsmodelle ausschließe, sind allerdings ganz andere. Kurz gesagt: Sie entsprechen nicht meinen Vorstellungen von einer glücklichen, harmonischen Beziehung, die Bestand haben soll, und passen schlicht und ergreifend nicht zu mir und in mein Leben. Jedenfalls nicht in mein Leben, wie ich es mir für die Zukunft wünsche und wie ich es gerne gestalten möchte. Und davon abgesehen habe ich auch einfach nicht das Bedürfnis, mehrere Partner zu haben. Ich wünsche mir nur einen - aber einen monogamen.

      Das hat nun alles nichts mit dem Thread zu tun, auf den sich @Callimorphas Beitrag bezieht, ist aber meine Antwort hierauf:

      Callimorpha schrieb:

      Muss ein Nicht-Bdsm-Partner wirklich alles dafür tun, dass es einem gut geht?
      Muss dieser von Monogamie abweichen?
      Bei aller Toleranz aber auch der Partner ob mit oder ohne BDSM-Neigung hat doch seine Grenzen.

      Und ich möchte hinzufügen: Auch in einer BDSM-Beziehung muss nicht einer von Monogamie abweichen, nur weil der andere es sich wünscht. Da würde ich eher sagen: Wenn A sich nicht auf eine Poly-Beziehung einlassen kann und möchte und B nicht darauf verzichten möchte oder dies nicht kann, ohne darunter zu leiden, passt etwas Grundlegendes nicht zusammen, nämlich die gewünschten Beziehungsmodelle und 'Rahmenbedingungen'.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.

      bluehorse69 schrieb:

      Wenn man sich die Scheidungsraten und die Anzahl der "Fremdgeher" anschaut, scheinen nicht wenige Menschen ein Problem mit dem monogamen Leben zu haben.
      Ich weiß, dass fremdgehen die unterschiedlichsten 'Gründe' haben kann, aber mit dem Wunsch nach einer polyamourösen oder ähnlich konzipierten Beziehungsform kann ich es wirklich kaum in Verbindung bringen. Fremdgehen ist für mich in erster Linie ein Zeichen von Untreue und / oder dafür, dass in der Beziehung etwas nicht stimmt (das muss aber sicher nicht gleich der ganze 'Rahmen', also die Beziehungsform sein).

      Und von hohen Scheidungsraten würde ich nun auch nicht unbedingt auf 'ein Problem mit dem monogamen Leben' schließen...
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.

      Rehlein schrieb:

      Wieso musst du dich dann dafür rechtfertigen? Vor wem?
      Mich verwirrt dieser Thread. Ich habe nirgendwo eine Intoleranz gegenüber Monogamie herauslesen können.
      Ich greife das mal auf weil ich finde wir sind wieder genau da, bei der Toleranz von Lebensmodellen.

      Was meins ist muss nicht deins sein und umgekehrt. Ich lese hier jetzt zum wiederholten Male, dass sich (völlig egal aus welcher Perspektive auf ein Lebensmodell geschaut wird) immer wieder die Partei auf die Füße gereten fühlt, die nicht konform mit der Lebensform geht. Da wird sofort das Intoleranzkärtchen gezogen, gefolgt vom Rechtfertigungskärtchen.

      Tatsächlich kann ich nicht wirklich nachvollziehen warum immer wieder versucht wird das kategorisch in normal und a-normal zu kategorisieren, warum versucht wird, die eigene Lebensweise als die richtige "verkaufen" zu wollen.

      Momentan habe ich eher das Gefühl, dass Toleranz verlangt aber nicht gelebt wird. Ob ich nun monogam, polyamor oder rückwärts Salto schlagend lebe muss doch für mich und meine(n) Partner passen. Richtig (sofern es für sowas überhaupt ein Richtig oder Falsch gibt) ist was für die Beteiligten richtig ist, ob Lieschen Müller so leben möchte ist doch irrelevant dafür.
      Einfach runter gebrochen ob meine Schuhe anderen gefallen, sie darin laufen können ist unwichtig.

      Um jetzt den Bogen zu dem anderen Thread zu schlagen, da hat jemand signalisiert, ich möchte mich austauschen, wie lebt ihr, wie kommt ihr zurecht und hat seine Bedenken zu der Konstellation geschrieben. Darauf wurde verschiedentlich geantwortet, natürlich aus Sicht der jeweils in der Kostellation lebenden und durchaus auch kritisch. Dann bleibst Du an dem Punkt der Paartherapie hängen und verstehst für mich die Intension selbiger schlichtweg falsch. Es geht doch dabei nicht darum jemandem ein Lebensmodell schön und richtig zu singen sondern zu schauen wo man in der aktuellen Situation Lösungswege finden kann, ergebnisoffen übrigens. So könnte das Ergebnis auch sein, dass man gemeinsam den Weg der Monogamie als Lösung findet.

      Ich könnte in solch einer Konstellation nicht dauerhaft leben und kann all die Bedenken der Threaderstellerin verstehen. Für mich wären das irgendwie 2 Partnerschaften, anders herum könnte ich mir vorstellen meinem Partner die Möglichkeit zu geben wenn das Bedürfnis überhand nimmt diesem Bedürfnis in einem gemeinsam gesteckten Rahmen mal (also nicht dauerhaft) nachzugehen, wenn der Rest der Beziehung stabil ist. Bin ich jetzt monogam mit Abstrichen oder eher latent polyamor?
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      Evelyn Beatrice Hall
      Polyamor bezieht sich m. M. nach auf die Gefühlsebene. Kann ich mehrere Menschen gleichzeitig gleichwertig lieben?
      Ob dann daraus eine Beziehungsform gemacht werden kann, ob es zu sexueller Interaktion kommt, das steht auf einem anderen Blatt. Ich denke es ist nicht leicht und brauch viel Beziehungsarbeit soetwas aufzubauen und zu leben, so dass alle sich wohl damit fühlen.

      Manchmal glaube ich allerdings, dass der Begriff des Poly vorgeschoben wird, weil derjenige nur sich selbst liebt und einfach keine Rücksicht nehmen will. Da wird das oder auch die sogenannte offene Beziehung als ein vermeintlich leichter Weg genommen. Das würde ich in einer Partnerschaft nicht haben wollen.

      Prinzipiell bin ich aber der Meinung, dass man in einer Beziehung man selbst sein dürfen muss. Wenn man sich zu sehr verbiegen muss, passt es eben grundlegend nicht und dann ist es langfristig besser und leichter, wenn man kurzfristig auch harte Entscheidungen trifft.
      -Es gibt nix, wo mehr Erotik ausstrahlt, wie wenn man mit Worten und Sprache gut umgehen tut. -

      Callimorpha schrieb:

      Es irritiert mich auf das Tiefste, wenn einem nicht Bdsm-ler empfohlen wird einen Paartherapeuten aufzusuchen, weil er monogam leben will
      Ich habe das ja auch in einem Thread zu Sprache gebracht.

      Um es klarzustellen: Auf keinen Fall um jemanden seine "Monogamie" wegzutherapierern. Ich lebe auch monogam und durchaus steht das manchmal der Erfüllung meiner Wünsche im Wege.
      Nichts desto Trotz haben wir beide uns geeinigt und entwickeln unsere Spielart auf einem gemeinsamen Nenner.
      Würde ich diese gemeinsame Ebene verlassen,ginge es ihr sehr schlecht, auch wenn sie es vermutlich dulden würde. Und das ist für mich ein NoGo.

      In dem betreffenden Thread ging es um eine Dame, der die Öffnung der Beziehung offensichtlich nicht gut tut. Und da halte ich es für sinnvoller eine professionelle Beratung "von Außen" in Anspruch zu nehmen, um zu schauen was man machen kann, damit es keinem schlecht geht.
      Und das ist ergebnisoffen.
      Es kann ja durchaus sein, daß Dom dann doch herausfindet, daß seine Bedürfnisse nicht so stark sind wie es gerade erscheint.
      Es kann sein, daß die Frau einer Öffnung guten Gewissens zustimmen kann, es kann aber auch sein, daß man erkennt eben nicht der richtige Partner für den / die andere zu sein und die Option einer Trennung die auf Dauer bessere Lösung ist.

      Daher meine ganz klare Empfehlung für professionelle Beratung in Situationen, die man selber nicht aufgelöst bekommt.
      Es geht nicht um "Gedanken umdrehen", sondern um "Gedanken sortieren"

      Callimorpha schrieb:

      Es irritiert mich auf das Tiefste, wenn einem nicht Bdsm-ler empfohlen wird einen Paartherapeuten aufzusuchen, weil er monogam leben will
      Ich hab mir jetzt den betreffenden Thread nochmal gaaaanz langsam durchgelesen.

      Es wird tatsächlich mehrfach darauf hingewiesen, dass es gut wäre, eine Paartherapie in Anspruch zu nehmen, aber immer in Bezug darauf, dass jemand von außen als Mediator wirken könnte. Es ging immer darum, dass die Außenansicht empfohlen wurde, um das Ehepaar neutral bei einer Entscheidungsfindung zu unterstützen und nicht, um eine Lebensform zu verdammen.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Anthophila schrieb:

      Ich nehme an, dass das mit dem Therapeuten auf mich gemünzt ist, klar war ja von mir ne.

      Ich habe keinen Nicht BDSMler zu einem Therapeuten geschickt, damit er den nicht BDSMLer umstimmt oder überzeugt zu etwas.

      Ich habe einer verunsicherte Partnerin samt ihrem Partner dazu geraten.

      das kann tatsächlich helfen, das richtige Gleis zu bilden auf dem die Partnerschaft weiter fahren kann.
      @Anthophila zum einen meine ich nicht nur dich, die Aussage gab es noch mal in einem anderen Zusammenhang in dem Thread.

      Und hier mal das was du geschrieben hast.

      Anthophila schrieb:

      Es IST auch nicht leicht.
      Du musst die Stärkere sein in dem Fall. So etwas erfordert neben Deiner Liebe, Selbstbewusstsein deinerseits, sonst gehst du zugrunde.
      Absolut Ehrlichkeit zu dir und zu Euch muss gegeben sein.

      Vielleicht solltest du mal zu einer Paartherapeutin gehen. Eine Dritte Person, wert- und urteilsfrei.
      Du hast also erst einmal lediglich ihr empfohlen einen Paartherapeuten aufzusuchen.
      Und ja ich finde es irgendwie "schräg".
      Ich habe auch keine Ahnung warum sie die Stärkere sein muss.

      Erst später kam dann diese Aussage von dir ;)

      Anthophila schrieb:

      Dann geht es doch beide mit professioneller Hilfe an. Manchmal reicht ein kleiner anderer Blickwinkel auf das Ganze.
      Die ich so auch nicht falsch finde.
      Es macht für mich aber schon einen gravierenden Unterschied ob man einem Paar dazu rät, sich Hilfe zu holen oder ob man einer Person die aich bei dem Gedanken an eine offene Beziehung schwer tut, dazu rät.
      Man hätte ja auch ihn raten können sich Hilfe zu holen ;)
      Ich hoffe es ist verständlich was ich meine.



      Hera schrieb:

      Ich war bis zu diesem Punkt versucht Dein Post grundsätzlich zu liken aber genau hier bekomme ich mit Deinem Ruf nach Toleranz ein Problem, wer legt denn nun fest was normal ist? Polyamore Beziehung oder monogame sind beide ok solange sie für alle Beteiligten stimmig sind.
      @Hera Zum einen habe ich "Normalen" in Anführungsstriche gesetzt.
      Zum anderen schreibt der Duden

      Duden schrieb:

      so [beschaffen, geartet], wie es sich die allgemeine Meinung als das Übliche, Richtige vorstellt
      Und ich denke, wir können dich zumindest darin übereinstimmen, dass die Beziehungsform die sie meisten Menschen in Deutschland leben die Vereinbarung einer monogamen Beziehung ist.

      Nicht mehr und nich weniger wollte ich damit ausdrücken.

      Ich finde es aber mittlerweile auch verdammt schwierig, dass jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird. X(


      Bluehorse69 schrieb:

      Obwohl die meisten Menschen heute nur noch seriell monogam leben (und nicht wirklich monogam mit dem ersten Partner bis zum Tod). Wenn man sich die Scheidungsraten und die Anzahl der "Fremdgeher" anschaut, scheinen nicht wenige Menschen ein Problem mit dem monogamen Leben zu haben. Und dann gibt es Menschen, die in offenen Beziehungen oder gar polyamor leben und damit glücklich sind. Jeder wie er will. Andere Beziehungsformen sind nur eines: anders. Wieso sind sie nicht normal?
      Ich denke es macht versammt wenig Sinn Vor-und Nach-Teile verschiedener Beziehungformen gegeneinander zu stellen.

      Letztlich liegt es egal welche Bezoehungsform es ist, immer an den Beteiligten wie offen und ehrlich sie miteinander umgehen.
      Auch in Polybeziehungen oder offenen Beziehungen kann hintergangen, betrogen und gelogen werden.
      Da macht es wohl wenig Sinn jedes mal darauf zu verweisen, dass es in monogamen Beziehungen Vertrauensmissbrauch gibt, ebenso die Scheidungsraten sagen wenig zum selbst gewählten Beziehungsmodell eines Paares.


      DomzuKoeln schrieb:

      Solltest Du allerdings feststellen, daß es Dir damit wirklich dauerhaft schlecht geht würde ich nicht sofort alles beenden, aber über einen Paartherapeuten Gespräche suchen. Vor Allem um Deine Gedanken zu sortieren.
      Auch hier wurde es ihr empfohlen.

      Um jetzt keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, es ist ja vollkommen in Ordnung bei Beziehungsproblemen und in einer Sackkasse einen Paartherapeuten aufzusuchen, es ist auch vollkommen in Odrnung dieses zu empfehlen.
      Nur sollte dann nicht dem Paar das empfohlen werden und nicht nur einer Person?

      Denn so entsteht der Eindruck sie hat ein Problem, sie muss etwas ändern.
      Sie muss die Stärkere sein, weil sie ihre Zweifel, Unsicherheit auch noch tragen muss, während er bei der anderen ist. Wenn sie also ihm zuliebe darauf eingeht. Das auszuhalten benötigt Stärke und Selbstsicherheit. Weil das sonst immer im Raum steht.

      dass er da mit ihm Thread ist, hab ich erst später gesehen. Ich hab nur azalee‘s Beiträge gelesen.

      Ihr geht es nicht gut- und sie hat kein Problem- und dafür geht er sie es zu einem Therapeuten. Das „Problem“ interpretierst du hinein. Ich hab kein Problem mit Therapeuten.
      Deshalb hab ich das einfach frei so geschrieben

      Callimorpha schrieb:

      DomzuKoeln schrieb:

      Solltest Du allerdings feststellen, daß es Dir damit wirklich dauerhaft schlecht geht würde ich nicht sofort alles beenden, aber über einen Paartherapeuten Gespräche suchen. Vor Allem um Deine Gedanken zu sortieren.
      Auch hier wurde es ihr empfohlen.
      Um jetzt keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, es ist ja vollkommen in Ordnung bei Beziehungsproblemen und in einer Sackkasse einen Paartherapeuten aufzusuchen, es ist auch vollkommen in Odrnung dieses zu empfehlen.
      Nur sollte dann nicht dem Paar das empfohlen werden und nicht nur einer Person?

      Denn so entsteht der Eindruck sie hat ein Problem, sie muss etwas ändern.
      Ah, da sind wir dann wohl nur eine Formulierung von einander entfernt.
      Mir war nicht bewußt, daß das Mißverständlich sein würde.

      Paartherapeut / Paartherapie beinhaltet für mich grundsätzlich BEIDE! Zumindest wäre mir gerade keine Paartherapie bekannt, zu der nur einer geht.
      Und da Sie hier die Frage gestellt hat, habe ich Ihr geantwortet und Ihr empfohlen eine Paartherapie anzustreben. Hätten Beide gefragt, hätte ich das an Beide gerichtet.

      Und ja:
      Das ist ja nicht nur der Eindruck, daß Sie ein Problem hat. Es ist ja auch so.
      Er möchte etwas machen, und ihr geht es nicht gut damit.

      Für mich hat die Aussage "Sie hat ein Problem" aber keine Wertung im Sinne von "Stell dich nicht so an", oder einer Schuldfrage oder sonst etwas, daß einen negativen Anschein Ihrer Gefühls- oder Wertewelt enthält.

      Ihr geht es nicht gut. Das ist ein Problem. Ein großes sogar.
      Und das gilt es - frei jeder Schuld / Moral / oder sonstigen Frage - zu lösen.