BDSM außerhalb der Beziehung

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      BDSM außerhalb der Beziehung

      Hallo,

      Zugegeben, das hier ist alles noch sehr neu für mich und hoffe hier ein paar nützliche Tipps oder Ideen zu bekommen.

      Ich bin mit meinem Partner seit knapp 4 Jahren zusammen und bei uns passt auch alles, bis auf das sexuelle leider. Nur bin ich diejenige die tendenziell eher wenig Lust verspürt, mein Freund dafür umso. Gerade der Bereich BDSM fehlt ihm, das merke ich mit der Zeit auch immer stärker, wir haben es zwar auch versucht, muss aber sagen dass es einfach nicht meine Welt ist. Ganz leichte Anfänge sind für mich okay, er meinte aber schon dass er gerne noch viel weiter gehen würde.

      Nun hatten wir bereits auch das Gespräch, ob es vielleicht sinnvoll wäre dass er sich für seine Vorlieben ab und zu jemanden sucht, mit der er das ausleben kann. Dabei beschäftigen mich viele Fragen, die wir auch vorab klären wollen. Wäre es zum Beispiel besser wenn man es gar nicht weiß oder vorher Bescheid bekommt(wozu ich momentan tendiere), wie viel Mitsprache Recht sollte der Partner dabei haben und vielleicht können hier ja auch ein paar Leute sagen wie es ihre Beziehung beeinflusst hat, im positiven oder negativen? Ich habe nämlich auch sehr starke Angst davor dass die Beziehung daran kaputt gehen könnte oder er sich auf Dauer dann doch eine Sub sucht.

      Danke für das ertragen meines Gejammers und hier noch eine kleine Bestechung: :cookie:
      Ich kann deine Ängste gut verstehen... ich bin in einer ähnlichen Situation, nur dass ich die Neigungen habe. Ebenfalls 4 Jahre Beziehung und er kann mit BDSM ziemlich wenig anfangen. Wir haben es versucht, aber dominant kann man eben nicht spielen. Und jetzt steht bei uns auch die Frage im Raum: Spielbeziehung suchen?

      Die Frage ist ja auch: wenn man die Beziehung nicht öffnet, aber zusammen bleiben will wie funktioniert das auf Dauer? Weitere 4 Jahre mit unbefriedigendem Sex bzw. Frustration auf beiden Seiten? Gefährdet das die Beziehung dann nicht auch?
      Natürlich ist das Öffnen der Beziehung auch riskant. Kann er Gefühle und Sex trennen? Und wenn er es nicht kann was bedeutet es für eure Beziehung wenn er Gefühle für seine Sub entwickelt? Kannst du damit leben?

      Die restlichen Absprachen im Sinne von "ich will vorher von den Treffen wissen oder lieber nicht", ich denke die ergeben sich und die könnte man ja auch flexibel anpassen und verändern, wenn es soweit ist.

      Izuyashi schrieb:

      ...
      Wäre es zum Beispiel besser wenn man es gar nicht weiß oder vorher Bescheid bekommt(wozu ich momentan tendiere), ...?

      ...
      Ich bin nicht in einer derartigen Beziehungskonstellation, aber WENN ich es waere, würde ich zumindest wissen wollen, DASS mein Partner jemanden gefunden hat & wenn er allein weggeht, ob er dann zu IHR faehrt/geht, oder sich mit Freunden trifft.

      Izuyashi schrieb:

      ...
      wie viel Mitsprache Recht sollte der Partner dabei haben ..?
      ...
      Auch da kann ich nicht aus Erfahrung sprechen, aber ich wuerde die Person mit der mein Partner dann jeweils spielen wollen wuerde (sofern nicht direkt ausgemacht waere, dass es immer nur BDSM-One-Night-Stands sein werden) zumindest vorm ersten Spielen mal kurz auf nen Kaffee, oder bei nem gemeinsamen Restaurantbesuch zu dritt kennenlernen wollen, ganz unverfaenglich.
      Ausserdem wuerde ICH darauf bestehen, dass ich die potentielle Spielpartnerin nach dem Treffen & vorm ersten Spiel der beiden ablehnen kann - sei es, weil ich der Meinung bin, dass sie mir tatsaechlich gefaehrlich werden kann & mir den Partner ausspannen kann (ok, das waere bei mir da vermutlich der wahrscheinlichste Grund), oder ich die Dame irgendwo her kenne und weiss, dass sie nen Ruf als xyz hat, oder *hier beliebige weitere Gruende einfuegen*.

      Wenn ich z.B. weiss, er steht optisch nur auf dunkelhaarige Frauen, aus dem suedlaendischen Raum steht (a la "Beuteschema" von Boris Becker), die pot. Spielpartnerin aber eher der nordische Typ ist (blond, helle Haut), braeuchte man sich da relativ wenig Sorgen machen, denk ich.

      Artepus schrieb:

      Wenn ich z.B. weiss, er steht optisch nur auf dunkelhaarige Frauen, aus dem suedlaendischen Raum steht (a la "Beuteschema" von Boris Becker), die pot. Spielpartnerin aber eher der nordische Typ ist (blond, helle Haut), braeuchte man sich da relativ wenig Sorgen machen, denk ich.
      Du würdest also lieber auf solche - sorry - albernen Äußerlichkeitsgründe vertrauen als deinem Partner in dieser Situation schlicht das Vertrauen entgegen zu bringen, dass "keine Gefahr für dich besteht"? Ich glaube, da machst du dir was vor... so oberflächlich sind die allermeisten Menschen nicht. Und wäre ich jemand, dem konkret durch ein solches Misstrauen eine derartige Oberflächlichkeit - also Frau mit bestimmten Merkmalen kommt um die Ecke und man verfällt der natürlich zwangsläufig - unterstellt wird... ich würde da wohl nicht gut drauf reagieren!

      Das Einlassen auf eine weitere Person kann wohl nur mit Vertrauen (und Ehrlichkeit) funktionieren, nicht dadurch, dass die weitere Person nur "unpassend" genug ist... Meiner Ansicht nach besteht bei jemandem, den man einen geliebten Menschen mit gutem Gewissen, insbesondere für etwas so inniges wie BDSM, anvertrauen würde, grundsätzlich IMMER die Gefahr, dass "was passiert".
      Power is nothing without control.

      Trust me, I know what I'm doing!

      Bedenke den Spaß...

      DerekReign schrieb:

      Artepus schrieb:

      Wenn ich z.B. weiss, er steht optisch nur auf dunkelhaarige Frauen, aus dem suedlaendischen Raum steht (a la "Beuteschema" von Boris Becker), die pot. Spielpartnerin aber eher der nordische Typ ist (blond, helle Haut), braeuchte man sich da relativ wenig Sorgen machen, denk ich.
      Du würdest also lieber auf solche - sorry - albernen Äußerlichkeitsgründe vertrauen als deinem Partner in dieser Situation schlicht das Vertrauen entgegen zu bringen, dass "keine Gefahr für dich besteht"? Ich glaube, da machst du dir was vor... so oberflächlich sind die allermeisten Menschen nicht. Und wäre ich jemand, dem konkret durch ein solches Misstrauen eine derartige Oberflächlichkeit - also Frau mit bestimmten Merkmalen kommt um die Ecke und man verfällt der natürlich zwangsläufig - unterstellt wird... ich würde da wohl nicht gut drauf reagieren!
      Das Einlassen auf eine weitere Person kann wohl nur mit Vertrauen (und Ehrlichkeit) funktionieren, nicht dadurch, dass die weitere Person nur "unpassend" genug ist... Meiner Ansicht nach besteht bei jemandem, den man einen geliebten Menschen mit gutem Gewissen, insbesondere für etwas so inniges wie BDSM, anvertrauen würde, grundsätzlich IMMER die Gefahr, dass "was passiert".
      Da dies bei uns nie ein Thema war & auch nach aktuellem Stand nie sein wird, habe ich mich damit noch nicht praktisch auseinandersetzen muessen. Aber vom ersten Bauchgefuehl her wuerde ich es so machen wie geschrieben, ja. Mag an eigener Unsicherheit liegen, oder sonstwas. Aber ICH haette da fuer mich gern lieber einen doppelten Boden als Sicherheit und wenns der der Aeusserlichkeit ist, dann ist dem so. Aber wie schon gesagt, es spielt im realen bei uns keine Rolle, wir stehen zum Glueck beide auf BDSM.
      Das meine Sicht nicht der ultimative Weg ist, ist mir klar, es ist auch garantiert nicht der beste Weg fuer sowas, ich bin aber halt auch per se kein Poly-Mensch, daher ist das ganze fuer mich halt recht abstrakt, aber auch aus dem Grund habe ich das 'ICH" ja in meinem Text entsprechend vorgehoben, um ebend zu verdeutlichen, dass das (vermutlich) mein Weg waere, wenn wir die Konstellation haetten, der Weg muss aber nicht automatisch fuer andere passen.

      Und ja, ich bin auch nicht frei von Eifersucht, in unserer tatsaechlichen Beziehung weiss ich woran ich bin & dass ich mir keine Sorgen machen brauch, dass er was machen wuerde, was gg. unsere Auffassung von Beziehung ist, in meinem Text oben, ging es jedoch um eine, fuer mich, theoretische Beziehung, da ich keine offene Beziehung habe und wir halt beide kinky sind.

      DerekReign schrieb:

      Artepus schrieb:

      Wenn ich z.B. weiss, er steht optisch nur auf dunkelhaarige Frauen, aus dem suedlaendischen Raum steht (a la "Beuteschema" von Boris Becker), die pot. Spielpartnerin aber eher der nordische Typ ist (blond, helle Haut), braeuchte man sich da relativ wenig Sorgen machen, denk ich.
      Das Einlassen auf eine weitere Person kann wohl nur mit Vertrauen (und Ehrlichkeit) funktionieren, nicht dadurch, dass die weitere Person nur "unpassend" genug ist... Meiner Ansicht nach besteht bei jemandem, den man einen geliebten Menschen mit gutem Gewissen, insbesondere für etwas so inniges wie BDSM, anvertrauen würde, grundsätzlich IMMER die Gefahr, dass "was passiert".
      Ich gebe dir recht, es setzt viel Vertrauen voraus. Ich finde aber, da gibt es kein "richtig" oder "falsch". Wenn das Fundament einer Beziehung steht und es klare Regeln gibt, dann kann es funktionieren. Ob diese Regeln nun beinhalten, dass man voneinander etwas weiß oder nicht, hängt sehr von den Beteiligten ab. Das ist sehr individuell und braucht von beiden Seiten, wie gesagt, viel Verrauen.
      "Ama et fac quod vis!" Augustinus

      Wenn jemand zu dir sagt, das geht nicht,
      dann sind das seine Grenzen - nicht deine.
      Hallo @lzuyashi,

      am Anfang stehen 1000 Fragen und viel Unsicherheit - und das ist völlig normal.

      Das "Thema" ist komplex, oder eher vielschichtig. Auf der einen Seite geht es um Bedürfnisse, Neigungen, Vorlieben... auf der anderen Seite um Vertrauen, Nähe, Gefühle und dazwischen vermutlich noch um sehr viel mehr.

      Wie auch immer Euer Weg sein wird, was auch immer Eure Lösung sein wird, die Basis dafür ist - in meinen Augen und meiner Erfahrung nach - eine gesunde Beziehung, Vertrauen ineinander, Nähe, Offenheit und Ehrlichkeit. Ihr solltet reden, reden, reden und... genau, reden.

      So sind wir gestartet und das hat sich in jeder Hinsicht als gut erwiesen. Noch heute spreche ich mit meinem Mann über viele Dinge, Begegnungen Momente... über Dinge wie Eifersucht, Verlustangst, wie fühlt sich was an, was ist ok, was vielleicht nicht.... Und noch immer gibt es manchmal neue Erkenntnisse.

      Als wir damals die Beziehung geöffnet haben war es auch ein Ausprobieren. Ich - um direkt auf dein Beispiel einzugehen - wollte Anfangs nicht wissen, was er gemacht hat wenn er unterwegs war (mein Mann hat mit BDSM nichts am Hut, es ging für ihn also um rein sexuelle Begegnungen)... ich war mehr der Typ "don't ask, don't tell", aber das hat sich gerächt. In meinem Kopf war das alles nämlich sehr viel wilder und "schlimmer" als in der Realität. Und so hat es mir eines Tages unglaublich gut getan mit ihm darüber zu sprechen. Und das zum Teil sehr detailliert - natürlich nach der Zustimmung seiner Partnerin.

      Bevor ich mich in Details verliere... die Beziehung zu öffnen (ob für BDSM oder auf anderen Ebenen) ist ein Weg. Und den solltet ihr gemeinsam gehen. Ihr solltet in engem Kontakt bleiben und über diese Dinge sprechen. Wie geht es dir damit? Wie geht es ihm damit? Was fühlt sich wie an? Wo sind die Grenzen, gibt es Grenzen? Was ist dir wichtig, was ist ihm wichtig? Es gibt so viele Dinge die man nur im Dialog klären kann.

      Abschließend, wie es unseres Beziehung beeinflusst hat? Diese ist inniger, vertrauter und fester als zuvor und wächst weiter jeden Tag. Die Liebe ist die Basis, das Vertrauen, die Nähe, die Offenheit stärken sie, verbinden uns. Wir wachsen daran, miteinander.

      Du darfst dich gern melden, wenn du Fragen hast oder darüber reden möchtest.

      Was mich noch interessieren würde ist: wie sieht dein Partner die Situation? Hat er je den Wunsch geäußert seine Neigungen außerhalb Eurer Beziehung auszuleben? Wünscht er sich eine Sub?

      Alles Gute für Euren Weg!
      Demut ist ein Geschenk, Dominanz die Gabe es anzunehmen.

      queenofpassion schrieb:

      Was mich noch interessieren würde ist: wie sieht dein Partner die Situation? Hat er je den Wunsch geäußert seine Neigungen außerhalb Eurer Beziehung auszuleben? Wünscht er sich eine Sub?
      Hallo.

      erstmal danke, nicht nur an dich gerichtet, sondern an alle, die sich hier gemeldet haben. Es hilft mir gerade sehr und hat mich auch darauf gebracht Punkte anzusprechen, an die ich vorher noch gar nicht gedacht habe. Nun, um deine Fragen zu beantworten: Mein Partner sieht die Situation sehr schwierig, da auch für ihn alles neu ist in Bezug auf einer festen Beziehung. Er selber hat nie sowas geäußert, tatsächlich fing er erstmals an so wirklich darüber nachzudenken, als ich diese Idee ins Spiel gebracht habe, da ich ja auch merkte, dass was fehlt. Im Nachhinein hat er mir auch erzählt, dass er durch andere Wege sich trotzdem versucht hat weiter mit BDSM zu beschäftigen, zum Beispiel mit Geschichten etc. Und ja, er wünscht sich auf jeden Fall eine feste Sub, er hat da auch jemand bestimmtes Auge, da sie schon früher seine Sub war.
      Hallo lzuyashi,
      ein Einblick in mein Leben:
      Mein Ehemann und ich leben in einer offenen Beziehung. Ich hab vor einigen Jahren das Thema BDSM in unsere Beziehung gebracht. Wollte es mehr als er. Wir haben mit der Zeit festgestellt, dass für mich BDSM zum Leben gehört und ich nicht mehr ohne kann. Mein Partner könnte sich ein Leben ohne BDSM vorstellen. Wir spielen miteinander aber jeder von uns hat noch einen Spielpartner. Das hat mehrere Gründe. Einer ist der, dass wir versch. Neigungen haben.
      Wir beide haben nicht richtig gesucht. Jeder von uns hat seinen Spielpartner zufällig gefunden. Und witzigerweise auch fast gleichzeitig.

      Ja, es ist manchmal schwierig. Eifersucht, Angst, Sorgen,....
      Für uns ist die Lösung: absolute Ehrlichkeit, Kommunikation und einige Regeln.
      Wir haben am Anfang tagelang diskutiert. Fast jede freie Minute. Haben uns die Sorgen/Ängste/... des anderen angehört und überlegt wie der andere mehr Sicherheit bekommt. Ob die Sorgen/Ängste/.... genommen werden können oder ob dies nur die Zeit kann.
      Wir haben einige Regeln aufgestellt um unsere Beziehung zu schützen. Sozusagen Sicherheitsbarrieren eingebaut. Zum Beispiel treffen wir unseren Spielpartner jeweils nur 1x im Monat. Am Wochenende gibt es nur uns - kaum Kontakt zu seiner Sub oder meinem Dom. Der Spielpartner darf kein Single sein. .......

      Aber interessanterweise hat es auch uns stärker zusammengeschweist. Wir reden wieder viel intensiver miteinander. Haben wieder fast täglich Sex. Der eingeschlichene Alltag ist weg. Wir geben uns auch wieder deutlich mehr Mühe dem anderen zu zeigen wie sehr wir ihn lieben.

      Wir wissen jeweils immer wann der andere ein Treffen wahrnimmt und wo. Ich könnte nicht damit leben nicht zu wissen ob er jetzt tatsächlich zu nem Freund geht oder doch zu seiner Sub. Anders würde in mir jedesmal eine kleine Stimme fragen: lügt er dich gerade an oder stimmt es jetzt was er sagt? Meiner Meinung nach nagt das auf die Dauer am Vertrauen.

      Wir freuen uns, dass der andere seine Neigungen ausleben kann. Denn es gibt nichts schlimmeres als diese unterdrücken zu müssen.
      Wobei wir versuchen unser BDSM weiter zu entdecken. Vll gibt es ja doch noch mehr gemeinsame Neigungen die wir jetzt noch nicht gefunden haben. BDSM ist ja so vielseitig.

      Ich bin ein Freund von Gleichberechtigung. Damit jeder einigermaßen nachvollziehen kann wie der andere sich fühlt und was er denkt. Was ihn bewegt. Was der andere evtl. durchmacht. Aber auch damit nicht einer in der "Opferrolle" drin ist. In der Rolle des Benachteiligten. Eine Überlegung wäre also vll, dass du dir ebenfalls jemanden suchst. Nicht für BDSM sondern eben für Sex.

      LG