Den eigenen Horizont erweitern

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Den eigenen Horizont erweitern

      Ihr lieben, engagierten Forumsteilnehmer,

      ich könnte Eure Ansichten gebrauchen. Am besten eine bunte Sammlung Eurer Meinungen und eigenen Erfahrungen und gerne auch von der männlichen Seite:

      Was bedeutet es für Euch den persönlichen "Horizont zu erweitern"?

      Mir kam in den Sinn,

      dass ich WEISS, was es alles so noch auf der Welt und zwischen den Menschen gibt (was ich vorher nicht wusste/nicht dachte usw...) und akzeptiere es, habe aber auch oder entwickele dabei auch eine eigene Einstellung dazu (finde ich gut/nicht gut, mag ich für mich auch oder will ich für mich nicht, passt für mich sogar oder passt für mich nicht usw.....), einschließlich meiner für mich stimmigen Gründe!

      Hintergrund bei mir ist (was ich hier gar nicht diskutieren möchte, bitte!), dass mein Sir sich von mir wünschen würde, dass ich meinen Horizont erweitere. Ich hätte eine kleine/enge Welt/Weltsicht. :gruebel:
      Meine Interpretation ist da eine andere: Ich empfinde meinen Horizont sowohl als sehr offen und erweiterbar (in den letzten zwei/drei Jahren habe ich ihn sogar massiv erweitert, aber auch zuvor in meiner langjährigen Ehe auch schon- also gerade in Partnerschaft oder auch in engen Freundschaften passiert es für mich).
      Horizonterweiterung ist für mich nicht daran geknüpft, dass ich bestimmte, neue Dinge für mich selber dann MÖCHTE!!!
      Ich habe den Eindruck, das ist es eigentlich, was sich mein Sir von mir wünschen würde (nur meine Interpretation und mir bewusst, dass ich das nur in der Auseinandersetzung mit ihm selbst klären kann!).

      Also, nur zur Erklärung wegen des Hintergrundes meiner Frage, hier meine Frage selbst noch mal: Was bedeutet es für Euch, Euren Horizont zu erweitern?

      E`s d (Liza)

      PS Falls jemand doch eine persönliche Anmerkung für mich hat (kommt ja doch immer mal), bitte gerne nur per PN.
      Ganz kurz zusammengefasst bedeutet es für mich vor allem:

      - für unterschiedliche Ansichten / Sichtweisen offen zu sein, diese nicht unbedingt zu bewerten und in Kategorien einzuordnen, sondern sie mit ehrlichem Interesse zu hinterfragen und zu betrachten. Sich also für die Hintergründe verschiedener Anschauungen zu interessieren, sich so gut wie möglich in sie 'hineinzudenken', indem man sie auch aus völlig anderen / neuen Blickwinkeln beleuchtet und Zusammenhänge verstehen lernt. Offen für 'Andersartiges' zu sein (damit meine ich in diesem Falle alles, was vom eigenen Weltbild und der persönlichen Meinung und Einstellung abweicht).

      - empathisch auf andere Menschen einzugehen, um deren (Gedanken-)Welt kennenzulernen.

      - persönliche Interessen und Fähigkeiten zu erweitern / auszubauen und ggf. Neues zu erlernen. → Vielseitigkeit

      - kulturelles Interesse.

      - sich von oberflächlichen, klischeehaften Gedanken oder Verhaltensweisen zu lösen, Vorurteile abzulegen und stattdessen weiter zu denken (über den Tellerrand, wir man so sagt).


      Das fällt mir spontan dazu ein. Sicher habe ich noch einiges vergessen.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Allgein würde ich sagen, daß man seinen Horizont fast jeden Tag erweitern kann, durch neue Situationen, Leute die mit einem in welcher Weise auch immer interagieren, Nachrichten, ....was einem so tagtäglich begegnet oder mit was man konfrontiert wird. Es ist auch nicht zwangsweise notwendig, daß man es wertet.
      Und dann gibt es für mich noch die geziehlte Horizonterweiterung die über ein bestimmtes Thema dem ich aktiv nachgehe und recherchiere.
      Den eigenen Horizont erweitern...
      Das ist für mich , wach durch das Leben wandern, neue Aspekte nicht gleich ablehnen, sondern diesen neuen Aspekt einfach mal in Gedanken reifen lassen. Nicht in schwarz - weiß denken, sondern auch mal die vielen Grautöne sehen.
      Versuchen, jeden Tag in irgendeiner Form etwas aufzunehmen, etwas zu lernen.

      Zofe schrieb:

      - sich von oberflächlichen, klischeehaften Gedanken oder Verhaltensweisen zu lösen, Vorurteile abzulegen und stattdessen weiter zu denken (über den Tellerrand, wir man so sagt).
      Zofe hat das hier sehr schön geschildert. So, soll das sein!
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Für mich bedeutet "den Horizont erweitern" vor allem, neue Erfahrungen zu machen. Das kann aktiv gestaltet sein, sodass man sich extra direkt auf eine Erfahrung einlässt, aber auch passiv ("Oh, diese Erfahrung hat meinen Horizont aber erweitert!").
      Je mehr ich von anderen Menschen, Orten und Dingen erfahre, desto weitläufiger wird mein Blick von der Welt.
      Auch negative Erfahrungen können im Nachhinein meinen Horizont erweitert haben.
      Ich versuche es mal kurz zu fassen, für mich bedeutet es neue Perspektiven gewinnen, ob ich das jetzt durch aktives selbst tun oder durch zuhören, anschauen und fiktiv in einen Situation reinfühlen erreiche ist für mich sekundär. Das Erweitern des Horizontes heißt für mich einfach sich mit Neuem zu beschäftigen, offen auf Neues, Unbekanntes zu reagieren.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Ich führe mal ein bisschen simpel auf: Horizont erweitern bedeutet für mich z.B. etwas Neues versuchen, mit dem Vorsatz es zu schaffen, um mich dann zu fragen, warum um alles in der Welt hast du das nicht schon viel früher gemacht. Und wenn sich Erfolg einstellt, sich auch darüber freuen können.
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Emilia () aus folgendem Grund: Korrektur

      Das ist nett von Euch. Danke!!!
      Unter dem Strich verstehe ich alle benannten Dinge ähnlich und gleich und würde sie ebenso sehen.

      Beim Weitergrübeln fiel mir auf, dass ich Horizonterweiterungen in meinem Leben hatte, die nicht schön, sondern sehr schmerzhaft waren. Manche so, dass ich gerne darauf hätte verzichten können!!! Manche, die sich auch mal sehr viel später als bereichernd heraus stellten – auch wenn sie anfänglich grauselig anmuteten.
      Manche waren nicht freiwillig, andere schon, manche nicht gewollt, manche bewusst oder unbewusst erstrebt. Viele auch gut und schön und wunderschön. Welche, die das Leben bunt und lebenswert bereicherten. Die anderen, die es eher schwarz einfärbten (gehört halt auch dazu).

      Mir fiel auch auf, dass ich teilweise dagegen entscheide, meinen Horizont erweitern zu wollen. In manche Bereiche wage ich nur einen kleinen Einblick und ziehe mich dann bereits zurück (kein Interesse, riskant, gefällt nicht, zu stressig/anstrengend, usw…). In anderen Bereichen kann ich von der Vertiefung und Erweiterung nicht genug bekommen.

      Wenn ich aber einen Bereich eben nicht weiter ansehen oder in ihn nicht mehr weiter hineinsehen möchte, habe ich dafür meine persönlichen und berechtigen Gründe. Für mich ist es, aus welchen Gründen auch immer, richtig und gut so und ich möchte es so und nicht anders!

      Könnte man das als begrenzten und eingeschränkten Horizont ansehen/als das erachten? Im Prinzip ist es das. Hm :gruebel: .
      Ich bin dann eben an der Stelle NICHT mehr offen und neugierig- interessiert. Ich habe dann genug gesehen, gehört und gefühlt an dieser Stelle. Manchmal geht das bei Themen vielleicht sogar auch recht schnell, manchmal dauert es länger (ich schnuppere länger neugierig darin herum), bis ich feststelle, dass ich da nicht weiter nachsehen möchte.

      Habt ihr dazu noch Gedanken, Meinungen, persönliche Erfahrungen?

      E`s d (Liza)
      Horizont erweitern, interessiert sein und offen bleiben, muss ja nicht unbedingt für jeden in jegliche Richtung bedeuten.
      Wenn man seinen Horizont in Richtung Chirurgie erweitern soll und kein Blut sehen kann, dann gehts halt in diese Richtung nicht. Dann hat man in genau dieser Richtung die Grenze des persönlichen Horizonts erreicht.
      Und permanent über eine Grenze getrieben zu werden, die einem nicht gut tut, geht auf Dauer auf die Psyche.
      Ich finde es durchaus berechtigt, neben Horizonten auch Grenzen im Blick zu behalten.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche
      wer oder was bestimmt denn diese Grenze?
      Ich habe auch ein paar Themen, mit denen ich mich nicht weiter befassen möchte. Nicht, weil ich es nicht verkraften könnte, sondern weil ich die Dinge so abwegig finde. Da könnte man mir uU Engstirnigkeit oder Ignoranz vorwerfen -
      ich überlege grad, ob mich das stören würde. Ich glaube, eher nicht.
      "wenn wir einmal irrtümlich verschiedener Meinung sind, haben wir uns besonders lieb"

      Katharina schrieb:

      wer oder was bestimmt denn diese Grenze?
      jeder für sich, würde ich sagen.

      Eine "Erweiterung" ist doch auch nur ein Ausbau seiner eigenen Sicht auf Dinge. Warum sollte ich mich mit Dingen auseinandersetzten, die mich nicht interessieren oder sogar schaden könnten?
      Für mich geht es bei einer Horizonterweiterung nicht um eine pure Anhäufung von Wissen, sondern um Perspektivwechsel, die mich in meinem eigenen Dasein weiterbringen in dem sie mir Optionen aufzeigen.

      Wer Grenzen im Denken aufsprengt, ist auch in der Lage zur Veränderung.
      Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von trytofly () aus folgendem Grund: ich schmeiß ne Runde Kommas

      horizonterweiterung:

      Dir gefällt etwas nicht? Du möchtest etwas nicht? Du kennst etwas nicht?
      Gehe einen Schritt weiter als das Du selbst glaubst gehen zu können :yes: mach Dir diese Schritte selbst bewusst und merke sie Dir.

      Ob nun real oder gedanklich oder thematisch....gerade bei den Dingen die Dich fordern :thumbsup:

      Ein paar tage Wochen Monate oder Jahre später wirst Du zurückblicken können und stolz auf Dich sein können. Egal ob Du nun für Dich selbst ein Grünes Häkchen oder ein Rotes Kreuz gesetzt hast
      .....
      :dance:
      Deine Frage gefällt mir: Was bedeutet es für mich den persönlichen "Horizont zu erweitern"?
      Ich denke, dass es nicht nur darum geht, irgendwas neues zu machen. Vor allem nicht, etwas zu tun, was du sowieso nicht magst oder glaubst, schon durchschaut zu haben...
      Ich glaube, den Horizont zu erweitern ist viel mehr eine eigene Haltung, wie Mensch an neues und auch an altes herranggeht. Mir fällt dazu eine meiner Lieblings Geschichten ein, die ich in vielen unterschiedlichen Versionen gefunden habe und die sich tausendfach im Internet kursiert. Das macht sie aber nicht schlechter. Es ist die Sache mit der Teeta
      sse:

      An diesem Tag besuchte ein Gelehrter den Meister um Rat. "Ich bin gekommen, um Sie zu bitten, mir etwas über Zen beizubringen" , sagte der Gelehrte.

      Bald stellte sich heraus, dass der Gelehrte voller eigener Meinungen und Kenntnisse war. Er unterbrach den Meister wiederholt mit seinen eigenen Geschichten und hörte nicht zu, was der Meister zu sagen hatte. Der Meister schlug ruhig vor, dass sie Tee trinken sollten.

      Also schenkte der Meister seinem Gast eine Tasse ein. Die Tasse war gefüllt, aber er goss weiter, bis die Tasse auf den Tisch, auf den Boden und schließlich auf die Roben des Gelehrten lief. Der Gelehrte rief: „Halt! Die Tasse ist schon voll. Kannst du nicht sehen? "

      "Genau", antwortete der Zen-Meister mit einem Lächeln. "Du bist wie diese Tasse - so voller Ideen, dass nichts mehr hineinpasst. Komm mit einer leeren Tasse zu mir zurück."
      (Hier zitiert von ichi.pro/de/leere-deine-tasse-ein-zen-sprichwort-wie-du-dich-neuen-ideen-offnen-kannst-18591996206203, aber es gibt wie gesagt unzählige Versionen).

      Es gibt Menschen, die schauen sich viele fremde Sachen an, sind voreingenommen, und nehmen nichts neues mit. Das erweitert nicht automatisch den Horizont. Es gibt auch die Menschen, die andere über dem Horizont belehren wollen und selbst nicht offen sind...

      Das wichtige am Horizonterweitern ist ganz einfach: sei eine leere Terrasse.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von nightbird () aus folgendem Grund: Link entfernt

      Horizonterweiterung ist für mich zum einen Lernen, neues Wissen und Erkenntnisse erlangen, praktisch und mental.

      Es ist aber auch das Heraustrauen aus der mir eigenen Komfortzone, den sicheren Hafen verlassen, Ängste und Unsicherheiten erkennen und aussprechen.

      Wenn es Wonneangst ist, ist sie leichter zu überwinden und zu genießen als echte Unsicherheiten.
      Diese müssen erstmal erkannt, benannt und analysiert werden, damit ich sie in etwas Fruchtbares umwandeln kann.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Es ist nichts verwerfliches daran, seinen Horizont nicht zu erweitern wenn man es nicht möchte.
      Ich muss auch nicht mit einem Auto vor einen Baum rasen um festzustellen wie sich ein Unfallopfer fühlt. Auch wenn es meinen Horizont dahingehend mit Sicherheit erweitern würde.
      Wenn es darum geht vielleicht mal etwas zu probieren von dem man denkt daß es langweilig ist oder keinen Spaß machen könnte, ist es schon ok sich auch mal zu überwinden. Denn entweder werden die Erwartungen voll erfüllt, oder das Gegenteil tritt ein und es ist nicht langweilig und macht doch Spaß.
      In beiden Fällen ein Gewinn ;)