Zu "versaut" für Blümchensex, zu "vanilla" für BDSM?

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      Ich versteh dich voll und ganz
      Mir geht es ähnlich, bin grad am Anfang die Thematik kennenzulernen und mein Dom ist einfühlsam und gibt mir Zeit
      Habe aber auch das Gefühl wenn ich in andern Gruppen was lese , das das nicht mein Ding ist (totale Unterwerfung und Erniedrigung zum Beispiel)
      Hab das Gefühl das ist eher bis jetzt Blümchen BDSM , Sex mit einer härteren Gangart , hoffe ihr versteht das
      Ich glaube ja sogar, dass es (bei mir zumindest) nie aufhören wird mit den Zweifeln :huh: Eigentlich sind wir schon durch alle Höhen und Tiefen gegangen, ich hab vieles erlebt, ausprobiert, genossen und etliches verworfen. Und trotzdem ist da eine Dynamik, dass mir manches an Spielarten "plötzlich" Probleme macht, also wirklich von einer Sekunde auf die andere. Dann wieder gibt es das beklemmende Gefühl, dass sich langsam ein Problem einschleicht, das ich gar nicht richtig greifen kann. Dabei hilft mir persönlich das Forum ungemein, einfach um Informationen zu sammeln, Stimmungen zu spüren, mein Erlebtes irgendwie für mich einzuordnen.
      Vergleichen tue ich mich nicht mehr, denn ich bin zu der letztgültigen Überzeugung gekommen, dass niemand aus dem Internet unter unserem Bett sitzt :icon_lol: Also nutze ich "Vergleiche" niemals wertend, sondern um meinen Horizont zu erweitern, ich lerne neue Sichtweisen kennen, werde im besten Fall neugierig auf etwas, getröstet oder ermutigt.

      D/s läuft bei uns nach all den Jahren intensiv, alltagsbestimmend und sehr erfüllend zu unserer größten Zufriedenheit. Hier würde ich mich tatsächlich als hartgesotten bezeichnen :D SM dagegen ist ein seltsames Ding für mich, und die passende Bezeichnung wäre wohl "Komfort-Kuschel-SM" Es ist gleichermaßen geliebt, gehaßt, gefürchtet, erwartet - ein Konglomerat aus widersprüchlichen Gefühlen, bei dem es nur eine Konstante gibt: mein Mann entscheidet, und ich gehorche ihm. Auch das ist eine Aussage, die wahrhaft nicht für Jeden und Jede passen kann! Aber wir haben es uns so eingerichtet, dass er mich an die Hand nimmt, die Dinge nach seinem Geschmack und mit größter Verantwortung aufzieht, und ich mache da getrost mit. Weil es für uns so passt ^^

      Beim Sex bin ich manchmal ein rohes Ei, dann wieder ein kleines Luder und sehr selten eine aufsässige Mistkröte :evil: Das kann wochenlang in die eine Richtung ausschlagen, oder sich auch ganz schnell ändern. Mein Mann ist bestimmt nicht wenig geplagt mit mir, aber ich packe mich selber am Schöpperl, dass ich nicht launisch, blöd oder zu anstrengend bin. Reden hilft! Wir machen das im Bett / Keller / Wiese / Speisekammer, was uns beiden gut tut - egal, ob das in eine BDSM-Schublade eingeordnet werden kann oder nicht.

      Von daher, habt Spaß :blumen: Bleibt neugierig und entspannt, vielleicht ist das Forum, ein Stammtisch oder ein privater Austausch eine nützliche Quelle für Anregungen und Informationen. Aber kein Mensch muss sich schlechter / besser / verrückter fühlen, weil die Dinge im heimatlichen Schlafzimmer nun mal so gemacht werden, wie sie gemacht werden. Alle guten Wünsche!
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.

      Black Velvet schrieb:

      Aber kein Mensch muss sich schlechter / besser / verrückter fühlen, weil die Dinge im heimatlichen Schlafzimmer nun mal so gemacht werden, wie sie gemacht werden.
      Oder auch beispielsweise deswegen nicht, weil BDSM "nur" im Schlafzimmer gelebt wird ;) . Was bei erstaunlich vielen der Fall ist, obwohl man leicht den Eindruck gewinnen kann, es wäre genau umgekehrt.

      Es kommt eben nur auf den Kick im Kopf an, jeder BDSMer weiß, wovon ich spreche (und es einem Vanilla zu erklären, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt). Und wie man sich den beschert, ob mit rosa Plüschhandschellen mit Druckknopf, Klettfesseln, Frotteepeitschen (oder auch nur der entsprechenden Wortwahl) oder ganz anderen Spielzeugen spielt absolut überhaupt keine Rolle.

      Da du liebe @Ossacip offensichtlich genau weißt, wovon ich spreche, gehörst du auch zu diesem speziellen Club ;) . Viel Spaß bei der - wahrscheinlich lebenslangen - Mitgliedschaft :D .
      Power is nothing without control.

      Trust me, I know what I'm doing!

      Bedenke den Spaß...
      Ganz genau, @DerekReign hat auch noch einen super wichtigen Punkt angesprochen.
      Ich bin jetzt Eine, die tief verankert hat, das sich BDSM auf den ganzen Alltag auswirkt. Aber ganz dunkel kann ich mich noch erinnern, dass mein Schatz und ich am Anfang besprochen habe, "mal etwas härteren Sex" zu haben. Für diesen Kram mit Machtgefälle und Unterwerfung wären wir eh nicht pervers genug :lol:

      Naja, im tiefsten Herzen bin ich eine Spießerin geblieben, mittlerweile trotzdem hübsch pervers, und der härtere Sex ist nur noch ein Bruchteil von dem, was mir eigentlich gefällt. Daher ist meine Erfahrung, dass man sich und dem Partner zugesteht, das sich Dinge entwickeln können. Oft tut man sich leichter, wenn man flexibel und gelassen bleibt. Etwas unbedingt "erreichen" zu wollen, erzeugt nur Leistungsdruck bei mir. Und ich kann es überhaupt nicht leiden, mich selbstgewählt ständig defizitär und ungenügend belastbar zu fühlen.

      Wenn es für ein Paar gut passt, BDSM nur im Schlafzimmer auszuleben, ist das doch eine herrliche Sache :love: Falls mehr daraus wird, ist das einfach eine zusätzliche Komponente ohne eine besondere Wertigkeit. Und dieses MEHR kann man ausprobieren, beibehalten oder auch wieder verwerfen. Das ist es jedenfalls, was mich im Kopf ruhig und frei werden lässt, dass ich nämlich nichts MUSS, sondern mit meinem Mann soviel DARF.

      Ha, und bevor ich es vergesse: @DerekReign, WO HAST DU SCHON MAL EINE FROTTEEPEITSCHE GESEHEN??? Haben will! :icon_lol:
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.

      Black Velvet schrieb:

      WO HAST DU SCHON MAL EINE FROTTEEPEITSCHE GESEHEN???
      Bei so einer von diesen TV-Sexratgebersendungen vor vieeelen Jahren. Glaube es war ProSieben. Wie nach so langer Zeit üblich sind einem nur so auffällige Dinge wie die Frotteepeitsche im Gedächtnis geblieben. Und das Pärchen, das sich damit mit größtem Spaß und großer Hingabe "ausgepeitscht" hat. Und SOOO groß ist der Unterschied zu unserem weichen Flogger da wohl nicht ;) .

      Fand ich einfach ein super Beispiel für etwas, das vermutlich viele belächeln würden, das aber meiner Meinung nach auch BDSM ist (eben sehr soft). Und demgegenüber ist @Ossacip geradezu Lichtjahre voraus ^^ .
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      Bedenke den Spaß...
      ... wenn man aber die Frotteepeitsche nass macht... *Leuchtendeaugen*

      Back to topic...

      Wir waren mal mit einem befreundeten Pärchen weg.
      Sie tönte noch, dass sie sich "das niemals trauen würde, in der Öffentlichkeit Schläge zu empfangen", sie wäre "ja viel zu Weichei dafür"

      Kurze Zeit später lag sie überm Bock und sie empfing von ihrem Mann Schläge, wo mir die Ohren schlackerten. Und ich halt -je nach Verfassung- doch das ein oder andere aus.

      Empfinden ist unterschiedlich.
      Viele Grüße
      safine

      Black Velvet schrieb:

      Ha, und bevor ich es vergesse: @DerekReign, WO HAST DU SCHON MAL EINE FROTTEEPEITSCHE GESEHEN??? Haben will!
      .eis.de/suche?fss=peitsche+rot&api-url=%2Fp%2Fguilty-pleasure-peitsche-mit-weichen-baumwollriemen-308457to%3Fajax%3Dtrue&api-params=%3Ft%3Dst-pd%26tc%3Dtrue

      Kein Frottee, aber selbst für mich absoluten BDSM-Neuling, Schisser 10 und "Ich bin NICHT maso!"-Sager war das Ding total soft.
      Mein damaliger Herr hatte für das erste Treffen nach etwas gesucht, was mir keine Heidenangst einjagt und musste wirklich all seine Kraft in die Schläge legen, damit ich überhaupt was merke. Die Enden haben sich aufgelöst und das Teil hat danach einen Ehrenplatz an meiner Schlafzimmerwand bekommen, dort hängt es immer noch.Baumwollflogger.jpg
      Ich hab mich dann im selben Treffen in seinen Gürtel verliebt :whistling:

      Ossacip schrieb:

      Und weil ich eben nicht auf "extremere" Praktiken stehe, habe ich mich (bis jetzt) noch nie getraut, mich mit anderen BDSMlern auszutauschen, aus Angst als "Langweilerin" oder 50 Shades of Grey-Fangirl abgestempelt zu werden. Gleichzeitig bin ich aber nur mit Blümchensex (mit dem ist auch nichts falsch für zwischendurch) definitiv nicht glücklich.
      Du bist mit diesem Betrag doch schon mittendrin in der Diskussion mit uns ^^
      Genieße es, genieße deine Neugier, genieße deine Offenheit, genieße die Vielfalt dieses Forums.
      Wir sind alle ein wenig abseits der Norm :P
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Solche Zweifel kenne ich gut, @Ossacip
      Vermutlich wird es, wie hier teilweise schon erwähnt, durch Erfahrungen mit den Jahren besser. Vielleicht bleibt es zu einem gewissen Grad aber auch.

      Bei mir weiß ich, dass ich dazu neige, mir Sorgen darüber zu machen, was andere von mir denken. Ich kann es einfach nicht abschalten. Dazu kommt dann, dass ich kaum Erfahrungen (mit anderen Menschen) habe. Beides zusammen ist idealer Nährboden für Ängste und Zweifel.
      Ich bin mir aber sicher, dass das bei mir und auch bei dir mit der Zeit (durch Erfahrung eben) besser wird! ;)

      Ab und zu denke ich mir: "Das, was ich gerade getan/phantasiert habe... wenn das kein BDSM ist, was soll es denn dann sein? Nein, es ist BDSM!".
      Und mir fällt gerade noch ein: BDSMler zu sein, muss ja nicht heißen, dass die eigene Sexualität/etc NUR aus BDSM besteht. Es spricht ja nix gegen Abwechslung bzw eine Mischung aus BDSM- und "vanilla"-Elementen.
      huch ist das aufregend…….
      mit frischen 57 Jahren vor nicht all zu langer Zeit eine Frau kennengelernt, verliebt - frische Vanilla gekaut………
      Wir kamen sehr schnell auf das Thema D/s und ich konnte mir offen und entspannt einiges - mir fremdes - berichten lassen.
      Und nach wiederum kurzer Zeit ergab ich mich den Impuls ihr weh zu tun……
      Nun bin ich ja seit ein paar Wochen ausgesprochener Dom und das Gefühl von „Zugehörigkeit“ - Unsicherheit - Neugierde - Wissensdrang usw usf kenne ich und kann nachempfinden!
      Meine Zugehörigkeit gehört zunächst einmal nur und ausschließlich meiner Sub und dem unbeschreiblichen Erleben mit ihr.
      Ich bin noch nie in meinem Leben so bedingungslos geliebt worden und mir hat sich noch nie eine Frau so dermaßen hingegeben.
      Sie gibt mir nie das Gefühl Anfänger zu sein im Gegenteil
      Ich habe meine Zugehörigkeit gefunden
      Worin gleichen sich "Mein Kung-Fu.." & " Mein BDSM.. "?
      Es gibt so viele verschiedene, wie es Menschen gibt.
      Worin besteht der Unterschied?
      Kung Fu üben geht auch alleine...
      (Ich zitiere mich hier mal selbst - eine kleine Eitelkeit am Morgen )
      Aber zum Kern der Sache: DEIN/EUER BDSM ist immer jenes, welches EUCH kickt, glücklich macht & Deine Glöckchen bimmeln lässt. Thats it! Probier Dich aus, sei mutig und folge Deiner Lust sei das einzige Gesetz. Und tausche Dich aus! Lass Dich nicht bewerten und beurteilen - jemand der das tut hat BDSM ohnehin nicht ganz verstanden. Und das Leben auch nicht.
      Eine spannende Reise wünsche ich Dir.

      Ossacip schrieb:

      Und weil ich eben nicht auf "extremere" Praktiken stehe, habe ich mich (bis jetzt) noch nie getraut, mich mit anderen BDSMlern auszutauschen, aus Angst als "Langweilerin" oder 50 Shades of Grey-Fangirl abgestempelt zu werden.
      Es gibt Musik, in genau so viele Variationen als alles Andere was Menschen mit Leidenschaft machen. Um sich Musikliebhaber nennen zu dürfen muss man aber nicht zwangsläufig auf die heftigste Metalbands aus der Gegenwart stehen. Wer gerne Bach hört, oder die Tote Hosen, oder Helmut Lotti, oder meinetwegen Abba oder the Beatles ist genau so Musikliebhaber als jemand bei dem es härter zu geht.

      Es kann so wirken als ob es wenig Gesprächsthemen zwischen Metalhead und Bach-liebhaber geben müsste. Aber das ist nicht zwangsläufig wahr. Man kann trotz die Unterschiede im Geschmack sich austauschen über die Sachen die irgendwie gut gefallen haben oder deren technische Ausführung irgendwie Respekt verlangt. Und obwohl man sich auf der ganze Linie nicht auf ein Geschmack einigen wird, gibt es immer wieder Kleinigkeiten in dem Geschmack des Anderen die man respektieren oder sogar mal ausprobieren und genießen kann; ohne damit irgendwie zu den Geschmack "bekehrt" zu werden.

      BDSM ist mindestens so vielfältig wie Musik. Mehr, vielleicht, weil es nicht so wie Musik überall andauernd in den Ohren gespuckt wird, ob man will oder nicht, und jeder so mehr seinen eigenen Geschmack entwickelt anstatt nach zu machen was allgemein so läuft.

      Also tausch dich aus, lerne dazu und mach kein Wettrennen daraus. Du musst nur so sein wie du bist, nicht wie Anderen sind, um dazu zu passen.
      Hitting rock bottom teaches you lessons climbing mountains never could.