Ui, was habe ich denn da jetzt angerichtet. Da habe ich etwas ganz durcheinander gebracht.
Ich fange nochmal bei meiner Definition von Missbrauch an:
Es ist ein Missbrauch bzw. Fehlgebrauch oder "falscher"/"schlechter" Gebrauch einer Person, wenn man versucht das Verhalten einer anderen Person zu kontrollieren, um seine Bedürfnisse zu erfüllen, ohne auf die Bedürfnisse der anderen Person zu achten und dies ohne ihrer Zustimmung passiert. (Man "gebraucht" den anderen also für seine eigenen Zwecke, ohne Rücksicht zu nehmen.)
Analog ist es ein "guter"/"richtiger" Gebrauch einer Person, wenn man entweder
Es ist ein Missbrauch, wenn der Schweregrad oder die Häufigkeit des oben genannten "Fehlgebrauchs" ein Maß überschreitet, ab dem der angerichtete psychologische Schaden zu groß wird. (Was dabei "zu groß" ist, muss jeder für sich selber entscheiden.)
Um diese zweite Definition von der ersten abzugrenzen, nenne ich den oben genannten "Fehlgebrauch" mal eine Grenzüberschreitung. Mit "Missbrauch" meine ich jetzt nur noch die zweite Definition.
Mir ist nach euren Antworten auf meinen letzten Beitrag aufgefallen, wie einfach und unbewusst ich in meinem Kopf zwischen diesen beiden Definitionen hin und her gesprungen bin, ohne mir dessen überhaupt bewusst zu sein. (Yay, wieder was über mich gelernt! ) Und das hat natürlich zu vielen Missverständnissen geführt. Zusätzlich hat da der Philosoph in mir zu viel Freude am Diskutieren gehabt und dadurch die Praktische Seite der Geschichte vernachlässigt. Das möchte ich nochmal nachholen:
Diese oben genannten Grenzüberschreitungen passieren ständig in unserem Alltag. Und jedes mal senden wir damit eine Botschaft: "Deine Bedürfnisse sind unwichtig." bzw. "Dein Wohlergehen ist mir (im Moment) egal."
Das ist aber nicht zwingend ein Problem. Jede Person und Beziehung verkraftet ja einige Grenzüberschreitungen ohne sofort auseinander zu brechen. Es dürfen bloß nicht zu viele werden. Aber solange wir uns nicht bewusst darüber sind, dass wir im Alltag viele kleine Grenzüberschreitungen begehen, können wir auch schwer einschätzen, wann es zu viele werden und daraus Missbrauch wird. Das wollte ich einfach mal bewusst machen, damit wir Missbrauch gar nicht erst aufkommen lassen.
Für mich nehme ich auf jeden Fall mit, dass mein "zu viel" an Grenzüberschreitungen wohl ein bisschen niedriger liegt als das von vielen anderen. Außerdem werde ich auf jeden Fall darauf achten, Grenzüberschreitungen nicht mehr als Missbrauch zu bezeichnen (auch, wenn es auf Meta-Ebene einen "Fehlgebrauch" darstellt), damit ich nicht unbewusst zwischen beiden Konzepten hin und her springe und Missverständnisse und Unbehagen auslöse.
Danke, dass ihr mir dabei geholfen habt, meine Gedanken zu sortieren!
PS: Findet ihr Grenzüberschreitung ist ein passender Begriff dafür? Oder wie würdet ihr das nennen?
Ich fange nochmal bei meiner Definition von Missbrauch an:
Es ist ein Missbrauch bzw. Fehlgebrauch oder "falscher"/"schlechter" Gebrauch einer Person, wenn man versucht das Verhalten einer anderen Person zu kontrollieren, um seine Bedürfnisse zu erfüllen, ohne auf die Bedürfnisse der anderen Person zu achten und dies ohne ihrer Zustimmung passiert. (Man "gebraucht" den anderen also für seine eigenen Zwecke, ohne Rücksicht zu nehmen.)
Analog ist es ein "guter"/"richtiger" Gebrauch einer Person, wenn man entweder
- versucht das Verhalten einer anderen Person zu kontrollieren, um seine Bedürfnisse zu erfüllen, ohne auf die Bedürfnisse der anderen Person zu achten und dies mit ihrer Zustimmung passiert. Oder:
- wenn man nicht versucht das Verhalten einer anderen Person zu kontrollieren, sondern darum bemüht ist zusammen die Bedürfnisse aller Beteiligten zu erfüllen.
Es ist ein Missbrauch, wenn der Schweregrad oder die Häufigkeit des oben genannten "Fehlgebrauchs" ein Maß überschreitet, ab dem der angerichtete psychologische Schaden zu groß wird. (Was dabei "zu groß" ist, muss jeder für sich selber entscheiden.)
Um diese zweite Definition von der ersten abzugrenzen, nenne ich den oben genannten "Fehlgebrauch" mal eine Grenzüberschreitung. Mit "Missbrauch" meine ich jetzt nur noch die zweite Definition.
Mir ist nach euren Antworten auf meinen letzten Beitrag aufgefallen, wie einfach und unbewusst ich in meinem Kopf zwischen diesen beiden Definitionen hin und her gesprungen bin, ohne mir dessen überhaupt bewusst zu sein. (Yay, wieder was über mich gelernt! ) Und das hat natürlich zu vielen Missverständnissen geführt. Zusätzlich hat da der Philosoph in mir zu viel Freude am Diskutieren gehabt und dadurch die Praktische Seite der Geschichte vernachlässigt. Das möchte ich nochmal nachholen:
Diese oben genannten Grenzüberschreitungen passieren ständig in unserem Alltag. Und jedes mal senden wir damit eine Botschaft: "Deine Bedürfnisse sind unwichtig." bzw. "Dein Wohlergehen ist mir (im Moment) egal."
Das ist aber nicht zwingend ein Problem. Jede Person und Beziehung verkraftet ja einige Grenzüberschreitungen ohne sofort auseinander zu brechen. Es dürfen bloß nicht zu viele werden. Aber solange wir uns nicht bewusst darüber sind, dass wir im Alltag viele kleine Grenzüberschreitungen begehen, können wir auch schwer einschätzen, wann es zu viele werden und daraus Missbrauch wird. Das wollte ich einfach mal bewusst machen, damit wir Missbrauch gar nicht erst aufkommen lassen.
Für mich nehme ich auf jeden Fall mit, dass mein "zu viel" an Grenzüberschreitungen wohl ein bisschen niedriger liegt als das von vielen anderen. Außerdem werde ich auf jeden Fall darauf achten, Grenzüberschreitungen nicht mehr als Missbrauch zu bezeichnen (auch, wenn es auf Meta-Ebene einen "Fehlgebrauch" darstellt), damit ich nicht unbewusst zwischen beiden Konzepten hin und her springe und Missverständnisse und Unbehagen auslöse.
Danke, dass ihr mir dabei geholfen habt, meine Gedanken zu sortieren!
PS: Findet ihr Grenzüberschreitung ist ein passender Begriff dafür? Oder wie würdet ihr das nennen?