Begegnungen mit Alltagsdominanz

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      Begegnungen mit Alltagsdominanz

      Hey ihr Lieben.
      Ich wollte mal ein bisschen meine Gedanken schweifen lassen und hören,ob es euch ähnlich geht.
      Ich hatte schon mehrfach Begegnungen mit Menschen bei denen ich irgendwie ein sehr besonderes Gefühl hatte. Wahrscheinlich kann man diesen Menschen am ehesten als "alltagsdominant" bezeichnen. Es waren Leute, die einen sofort mental packen konnten. Sei es ein Referent auf einer Sportfortbildung, seien es einige wenige ehemalige Lehrer. Das hatte nichts sexuelles, versteht mich nicht falsch. Aber irgendwie war ich direkt gefangen von deren Art und angestachelt meine Sachen wirklich gut machen zu wollen. Ich hab mich wirklich dabei ertappt gefallen zu wollen in dem was verlangt wurde, war hochmotiviert und bereit die Dinge zu erledigen. Das klingt jetzt vielleicht zu extrem. Das war jetzt nicht so eine kopflose "Wenn derjenige sagt spring,dann springe ich."-Einstellung, aber man war weniger zögerlich, hat weniger hinterfragt...Ich kann es gar nicht so recht ausdrücken.
      Kennt ihr das? Wie unterschiedlich erlebt ihr das vielleicht je nach Neigung? Mich interessiert da vor allem auch, ob dominante Personen sowas auch schon erlebt haben...
      Bin gespannt! :)
      Ja, ich kenne Alltagsdominanz.
      Ein Kollege von mir strahlt das aus. Das macht es unheimlich leicht zu wissen, wie man sich geben muss um zu bekommen, was man von ihm will. Einfach ein wenig rehäugige Bewunderung und ein bisschen Aufschauen zu dem ach so besserwissenden Kerl und schon ist er ganz kooperativ.

      Andere alltagsdominante Leute, die auch noch ein wenig Arroganz dabei ausstrahlen, erwecken in mir das Bedürfnis, ihnen ein paar Federn aus der Krone rupfen zu wollen.
      An ein wohliges Gefühl des Gefallen wollens und des Beeindrucken wollens hingegen kann ich mich nicht erinnern.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche

      Amarena schrieb:

      Andere alltagsdominante Leute, die auch noch ein wenig Arroganz dabei ausstrahlen, erwecken in mir das Bedürfnis, ihnen ein paar Federn aus der Krone rupfen zu wollen.
      :thumbsup: :thumbsup:

      ich kenne das auch...diese Menscchen sind nach meiner Erfahrung meist sehr kompetent in dem was sie machen und können Leute aif positive Art mitreißen.

      Schwingungen stimmen dann einfach...... :)
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Ich kenne das auch. Es gibt Menschen, die so eine besonders starke Ausstrahlung haben. Bei mir hat es nicht unbedingt dazu geführt, dass ich mich stärker angestrengt hätte, wenn eine Lehrkraft diese Ausstrahlung hatte, aber das liegt daran, dass ich in der Schule generell eine faule Socke war. Es hat aber dazu geführt, dass ich aufmerksamer zugehört und mitgearbeitet habe (das war kein Problem für die Faulheit, denn die Unterrichtszeit war ja eh verplant, dann kann man es sich auch interessant machen).
      Und ich erlebe das auch heute noch ab und an, dass jemand eine starke Präsenz ausstrahlt und mich dazu bringt, gefallen zu wollen.
      (Ich hoffe, man nimmt mir den Dom jetzt noch ab :D )
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!

      Amarena schrieb:

      Ja, ich kenne Alltagsdominanz.
      Ein Kollege von mir strahlt das aus. Das macht es unheimlich leicht zu wissen, wie man sich geben muss um zu bekommen, was man von ihm will. Einfach ein wenig rehäugige Bewunderung und ein bisschen Aufschauen zu dem ach so besserwissenden Kerl und schon ist er ganz kooperativ.
      :D ehrlich gesagt hab ich das in solchen Fällen nie versucht. Meist war ich dann zu beeindruckt glaube ich. Ich werde es mir aber für die Zukunft merken :D :yes:

      Dominantseptakkord schrieb:



      Und ich erlebe das auch heute noch ab und an, dass jemand eine starke Präsenz ausstrahlt und mich dazu bringt, gefallen zu wollen.
      (Ich hoffe, man nimmt mir den Dom jetzt noch ab :D )
      Danke für deine Ehrlichkeit. Finde ich spannend,dass es auch diese Seite von Erfahrungen gibt. Hätte ich ehrlich gesagt gar nicht so erwartet, dass da direkt auch so eine Rückmeldung zu kommt.
      mir persönlich gefällt der Begriff Alltagsdominanz nicht……..

      Ich habe - insbesondere in jungen Jahren - Autoritäten kennenlernen dürfen welche - im Gegensatz zu autoritären Persönlichkeiten - ein Händchchen hatten um Wissen zu vermitteln, zu fokussieren, Interesse zu wecken, Leidenschaft zu wecken, sich über sich hinauswachsen zu lassen………Unterricht hat auf einmal Spaß gemacht, ich konnte mich freuen, glauben, vertrauen……
      Nun zu meiner Brücke:
      Zeichnet das geschilderte nicht einen „guten“ Dom aus?
      Mit den rein autoritären bin ich selten klar gekommen - aktivierte zumeist meinen zivilen Ungehorsam, dann ging er los der Tanz :blah:

      Amarena schrieb:

      Ja, ich kenne Alltagsdominanz.
      Ein Kollege von mir strahlt das aus. Das macht es unheimlich leicht zu wissen, wie man sich geben muss um zu bekommen, was man von ihm will. Einfach ein wenig rehäugige Bewunderung und ein bisschen Aufschauen zu dem ach so besserwissenden Kerl und schon ist er ganz kooperativ.
      Interessant, dieses Verhalten hätte ich persönlich gar nicht mit Alltagsdominanz in Verbindung gebracht. Das klingt für mich eher nach einem im Grunde unsicheren Menschen, der viel Bestätigung von außen braucht und dadurch leicht zu manipulieren ist. Gerade das würde ich von einem dominanten Menschen nicht erwarten. (Das soll nicht heißen, dass das keine Alltagsdominanz sein kann, ich nehme es nur anders wahr).


      Dominanz im Alltag (so wie ich sie verstehe) hat eine total positive Wirkung auf mich, ganz ähnlich wie es @Madita09 beschreibt. Ich nehme diese Menschen als selbstsicher und gleichzeitig zugewandt wahr, was ein spontanes Vertrauen bei mir entstehen lässt und es mir leicht macht, ihnen zu folgen und mich motiviert, mein Bestes zu geben. Ich fühle mich frei und entspannt in ihrer Gegenwart, ich vermute aufgrund der Sicherheit, die sie auf mich ausstrahlen. Ich bringe damit auch eine gewisse Fürsorglichkeit und etwas Beschützendes in Verbindung, wodurch für mich ein Gefühl entsteht, dass ich in ihrer Anwesenheit sicher bin.
      Ich denke, ihre besondere Ausstrahlung kommt aufgrund ihrer Präsenz zustande; sie sind "ganz da", "verstecken" sich nicht, sondern bringen authentisch zum Ausdruck, wer sie sind.
      Es stimmt, ich will dann auch gefallen, indem ich gute Leistung bringe etc.. Sicher auch, um Anerkennung zu bekommen, aber vor allem auch, weil mir ihre Vorgaben und Ziele tatsächlich sinnvoll und erstrebenswert erscheinen. Sie vermitteln für mich einfach, dass sie wirklich dahinter stehen, was sie anstreben und fordern. Das macht es für mich leicht, mich darauf einzulassen.
      Ich habe schon das Gefühl, dass eine Begegnung mit solchen Menschen meine submissive Seite zum Klingen bringt.
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning
      Mein Chef ist jemand, der durch sein Auftreten und seine Art eine positive Motivation weckt, meine Arbeit nicht nur gut zu erledigen, sondern sehr gut.
      Er ist seinen Mitarbeitenden gegenüber Loyal und steht hinter ihnen.

      Aber als Alltagsdominant würde ich das nicht bezeichnen wollen, eher als eine sehr gute Führungskraft.

      Bei "alltagsdominanten" Menschen geht's mir wie Amarena. Da wird die Schwachstelle gesucht, um sie zu knacken. Und wenn sie dann in die Luft gehen wie das HB Männchen, hab ich ne Befriedigung. Nicht nett, aber ... Da juckts halt echt.
      Viele Grüße
      safine

      safine schrieb:

      Aber als Alltagsdominant würde ich das nicht bezeichnen wollen, eher als eine sehr gute Führungskraft.
      Spannend. Ich würde sagen, eine Alltagsdominanz ist genau das, was eine gute Führungskraft ausmacht. Wobei ich in meiner Antwort auch eher lieber von Präsenz und Ausstrahlung gesprochen habe als von Dominanz. Ich habe den Eindruck, Du und @Amarena verbinden mit dem Begriff "Alltagdominanz" ein etwas herrisches und selbstgefälliges Auftreten - stimmt mein Eindruck? Da kann ich den Impuls der Gegenwehr verstehen.
      Wie ich es verstanden habe, sind eher solche Führungsqualitäten gemeint. Deshalb unterscheiden sich die Antworten hier vielleicht so voneinander.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Ich kenne Menschen, die gute " Anführer" sind. Charismatisch, mit Ausstrahlung. Habe ich gern als Chef. Das sind aber auch "nur" Menschen, die jenseits ihrer, ich sag mal angeborenen Eigenschaften als Charismatiker, ihre Schwächen haben. Das kann von bösartigem Narzissmus bis zum grossen menschlichen Vakuum hinter einer Oberfläche alles sein.
      Ich bin inzwischen vorsichtig, wenn sich jemand mir gegenüber als devot zeigt. Und ich schaue mir jemand sehr genau an, bevor ich meine submissive Seite öffne.
      Und die ganzen unauthentischen Möchtegerndoms, auch im Alltag, ja, denen lasse ich auch gern mal die Luft raus, wenn es notwendig ist.

      Über was ich aber meistens schmunzeln muss, manchmal nervts mich auch, ist wenn Leute versuchen durch bestimmes Auftreten und Sprache dominant zu sein. Dieses Verhalten nimmt meiner Meinung nach zu.
      Also Alltagsdominanz an sich hat für mich selber keinerlei negatives Gedankenspiel, warum auch? Ich mag aber grundsätzlich lieber souverän und ja, souveräne Menschen entlocken mir auch durchaus genau die genannten Handlungen meinerseits.

      Ansonsten sehe ich den Begrifft ähnlich wie D7, also keinesfalls negativ.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Wobei man ja gerade bei Alltagsdominanz nicht unbedingt darauf schließen kann, wie jemand hm...schwierig auszudrücken...innerlich tickt.
      @Primrose schrieb, dass solche Menschen wie mein Kollege vielleicht eigentlich sehr unsicher sind innerlich.
      Ich bin im Alltag relativ dominant. Das ist mancher schon, einfach weil man das als Mutter schon ein wenig braucht.
      Dann ist das auch in meinem Job nötig und zu guter Letzt, sehen das andere Leute in mir.
      Zeigt sich darin, dass ich plötzlich irgendwas leite, obwohl ich das gar nicht vorgehabt hatte.
      Innerlich bin ich aber Sub.
      Aber halt nicht bei jedem, der mir gegenüber dominant auftritt.

      Und jetzt frage ich mich: sind Doms auch immer alltagsdominant?
      Oder stimmt das wie bei Subs manchmal gar nicht überein?
      Und wirken vielleicht Menschen bei denen die innerliche und alltägliche Dominanz übereinstimmt dann besonders charismatisch auf diese Weise wie @Madita09 ihre Empfindungen beschreibt?
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche
      Also auf die Frage hin ob ein Dom immer alltagsdominant ist würde ich mit "nein" antworten aus meiner Erfahrung heraus. Im gleichen Atemzug möchte ich auch direkt dazu sagen,dass es das gar nicht immer so braucht. Für mich zumindest nicht. Wir hatten letztens eine sehr angenehme Begegnung bei dem ich den Dom nur teilweise als aus meiner Definition von alltagsdominant einordnen würde. Ich glaube aber dennoch,dass er bestimmt ein guter Dom ist. Ähnlich ergeht es mir mit meinem Mann. In gewissen Situationen unterwerfe ich mich ihm auch plötzlich im alltäglichen,aber ich habe bei ihm nicht dieses o.g. erfurchtsvolle. Und irgendwie finde ich das auch gut so. Ich glaube in einer Ehe wäre dieses Anspruchsdenken an mich selbst irgendwann sonst auch recht anstrengend
      Interessante Diskussion!
      Ich verknüpfe auch ein paar Leute mit Alltagsdominant im positiven Sinne. Das sind für mich Menschen, die das Ruder in die Hand nehmen und steuern. Die in einer Gruppe sagen wir machen das jetzt so, wenn eine Entscheidung notwendig ist und die ganze Gruppe mitnehmen. Ich bin gerne in den Bergen zum wandern. Ich war auch schon mit verschiedenen Gruppen unterwegs und da sind mir auch einzelne Personen aufgefallen, die eine natürliche Autorität haben und die Lenkung der Gruppe übernehmen.
      Ich finde solche Menschen sehr angenehm und fühle mich auch dazu hingezogen. Gar nicht mal im sexuellen Sinne sondern ich mag klare Linien und Struktur.
      Ja genauso geht es mir da auch.
      Finde auch sehr spannend, wie da für die gleiche oder eine ähnliche Sache die Begrifflichkeiten variieren.
      Mittlerweile würde ich meinen Eingangspost auch versuchen mit anderen Worten zu formulieren,weil mir beispielsweise Begrifflichkeiten wie "Autorität", "Präsenz" und "Souveränität" passender und treffender erscheinen als meine Worte.
      Hat irgendwer da vielleicht auch schon einmal eine Art Konkurrenzsituation draus erlebt? Also,dass man beispielsweise das Gefühl hatte sich dieser einen autoritären Person nicht unterordnen zu wollen/ ebenbürtig zu sein... Weniger im Sinne von "das autoritäre Auftreten stört mich ", sondern mehr so "okay, du trittst so auf, aber ich bin ähnlich."