D/s ohne Strafen

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      Das kommt auf beider Charakter an...

      Manche (Brat -Göre-) provozieren gern und auch Dom meint dazu, das wäre das Salz in der Suppe, ohne das DS langweilig wäre.

      Dann gibt es Paare, wo sie ihn nach Feierabend entspannt (jetzt nicht sexuell gemeint) und er genießt. Wir sind aber alle Menschen. Von daher kann es beim Bedienen unabsichtlich zum Regelverstoß kommen... Er ermahnt sie - und gut ist, denn sie ist selbst über sich verärgert und traurig.
      @AppreciationPrince ich kann nur von mir selbst sprechen.

      Eine Strafe an sich bräuchte ich nicht unbedingt, da ich mich bei einem Fehler maßlos über mich selber aufrege, mir Vorwürfe mache, ein schlechtes Gewissen bekomme usw. Eine Strafe ändert das für mich bzw in mir nicht wirklich.
      Auf der anderen Seite gehört es für mich doch irgendwo dazu, klar die Selbstvorwürfe bleiben, aber irgendwo ist es dann doch aus meiner Sicht eine Wiedergutmachung. Der weitere Umgang mit meinem Partner/Herrn/Gegenüber fällt mir danach dann wieder etwas leichter. Ob das auch anders erreichbar wäre weiß ich nicht.
      Man soll nicht immer nur auf das Äußere achten. Salz schaut auch aus wie Zucker. Deshalb immer erst anlecken. :D
      Ich hab vor kurzem schonmal in einem anderen Beitrag etwas dazu geschrieben (das war von @Callimorpha) und kopiere mal einen Teil davon hier rein :

      Wir leben komplett ohne Strafen, auch ohne erzieherische Konsequenzen. Sowohl als Paar im d/s Kontext als auch im übrigen Leben, in Kontakt mit anderen Menschen, unseren Kindern, beruflich (Pädagogik) etc. Weil es zu unseren Überzeugungen nicht passt. Er darf mich natürlich schlagen wann immer er das möchte, aber nicht als Strafe. Wenn er etwas möchte, mir irgendwelche Vorgaben macht oder Aufträge gibt, versuche ich die so gut wie es mir in diesem Moment möglich ist zu erfüllen. Wenn es nicht so ist, wie er es sich wünscht oder erwartet, gibt er mir eine entsprechende Rückmeldung. Manchmal bin ich albern und /oder brattig. Dann "bestraft" er das durch eine aktive Unterwerfung/körperliche Zurechtweisung. Das ist dann aber eine Spielaufforderung auf die er eingeht. Keine wirkliche Strafe um ein unerwünschtes Verhalten abzustellen im behavioristischen Sinne.

      Er ist einfach der "Leitwolf". Dazu gehören für uns keine Strafen.

      AppreciationPrince schrieb:

      Zeigt Dom in dem Fall einfach seine Enttäuschung und das wars dann, oder wie funktioniert das?
      es gibt auch Subs wo ein Regelbruch tief treffen kann und wenn Dom dann seine große Enttäuschung kunt tut ist allein das schon quasi eine große Strafe.

      Das ist mehr die mentale Ebene........mach mich stolz ist dann quasi die Belohnung
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      AppreciationPrince schrieb:

      Zeigt Dom in dem Fall einfach seine Enttäuschung und das wars dann, oder wie funktioniert das?
      Das kann in jeder Beziehung passieren.
      Wenn z.B. meine Sub eine x-mal besprochene Sache vergessen hat brauche ich die Enttäuschung gar nicht zeigen. Das merkt sie sofort.
      Für sie ist das Strafe genug. Sie sagte letztens lieber 20 mit dem Rohrstock...
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !

      AppreciationPrince schrieb:

      Strafen scheinen bei D/s ja sehr verbreitet zu sein. Neulich habe ich aber gelesen, dass es auch D/s-Beziehungen ohne Strafen gibt. Habt ihr Erfahrungen damit? Wie geht ihr dann damit um, wenn Sub eine Regel missachtet, die im Zuge des D/s festgelegt wurde? Zeigt Dom in dem Fall einfach seine Enttäuschung und das wars dann, oder wie funktioniert das?
      Warum hat Sub die Regel missachtet? Hatte sie gute Gründe? Oder hatte sie einfach keine Lust? War es ihr überhaupt möglich, die Regel einzuhalten?

      Deine Frage ist nicht einfach so zu beantworten. Das hängt von der Beziehung der beiden ab. Es hängt davon ab, in welcher Form DS gelebt wird. Es hängt davon ab, welche Regeln Sub befolgen soll, ob tatsächlich eine Erziehung stattfinden soll oder ob es eher um eine Art funishment geht.

      Wir haben hier im Forum sehr viele Themen, die sich genau damit auseinandersetzen.
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light
      Danke für eure Antworten!

      Ok, wenn Sub sich sowieso schon schlecht fühlt, dann kann das in vielen Fällen schon Strafe genug sein. Dann braucht es auch keine mehr "von außen". Das macht Sinn. Und wenn Sub absichtlich und ohne guten Grund etwas "falsch" macht, dann kann man ja darüber reden wie in jeder anderen (Vanilla-)Beziehung auch.

      Tine1 schrieb:

      Wir leben komplett ohne Strafen, auch ohne erzieherische Konsequenzen. (...) Manchmal bin ich albern und /oder brattig. Dann "bestraft" er das durch eine aktive Unterwerfung/körperliche Zurechtweisung. Das ist dann aber eine Spielaufforderung auf die er eingeht.
      An so eine Konstellation hatte ich bisher noch gar nicht gedacht. Das klingt aber wie etwas, dass mir auch gefallen könnte. Danke für die Inspiration. ^^

      Zora_79 schrieb:

      Eine Strafe an sich bräuchte ich nicht unbedingt, da ich mich bei einem Fehler maßlos über mich selber aufrege, mir Vorwürfe mache, ein schlechtes Gewissen bekomme usw. Eine Strafe ändert das für mich bzw in mir nicht wirklich.Auf der anderen Seite gehört es für mich doch irgendwo dazu, klar die Selbstvorwürfe bleiben, aber irgendwo ist es dann doch aus meiner Sicht eine Wiedergutmachung. Der weitere Umgang mit meinem Partner/Herrn/Gegenüber fällt mir danach dann wieder etwas leichter. Ob das auch anders erreichbar wäre weiß ich nicht.
      Den Teil mit der Wiedergutmachung finde ich interessant. Geht das in die Richtung von "Ich habe etwas schlimmes getan und wenn ich jetzt selber etwas schlimmes aushalte, dann gleicht sich das wieder aus"? Ich könnte mir nämlich Vorstellen, dass diese Wiedergutmachung auch etwas positives sein könnte. Also "Ich habe etwas schlechtes gemacht und wenn ich jetzt was gutes mache, dann ist wieder alles im Gleichgewicht".

      Mir fallen da einige Wiedergutmachungs-Rituale ein, die vielleicht funktionieren könnten. z.B. Sub schreibt einen formalen Entschuldigungsbrief, der von beiden Partnern unterschrieben wird. Oder beide Partner duschen/baden auf eine rituelle Weise zusammen, um Sub von der "Schuld" reinwaschen. Oder Sub spendet Geld an eine gemeinnützige Organisation, die Dom sich aussucht. Je größer das Vergehen, desto mehr Geld.

      Meint ihr, das würde funktionieren Sub dabei zu helfen sich besser zu fühlen und die D/s-Dynamik wieder zu bekräftigen? Praktisch als alternative zur Bestrafung.

      Tine1 schrieb:

      @AppreciationPrince
      Magst du erzählen, welche Gedanken und Erwägungen dich zu der Frage bewegen und wie du es handhabt?
      Ich war bisher noch in keiner D/s-Beziehung. Seit einiger Zeit interessiert mich das Thema aber und ich will jetzt herausfinden, welche Möglichkeiten für mich in Frage kommen würden D/s in eine zukünftige Beziehung zu integrieren.

      AppreciationPrince schrieb:

      Meint ihr, das würde funktionieren Sub dabei zu helfen sich besser zu fühlen und die D/s-Dynamik wieder zu bekräftigen?
      Das kann man nicht so pauschal sagen.
      Bei manchen Subbies würde es sicherlich funktionieren, andere bräuchten "empfindlichere" Strafen.

      Wichtig finde ich auf jeden Fall, dass Fehlverhalten nicht ignoriert wird, denn dann geht ganz schnell die Achtung vor dem dominanten Part verloren.

      Ob das nun mit körperlichen Sanktionen, mit Konsequenzen, die im Zusammenhang mit dem Vergehen stehen oder mit völlig artfremden Aufgaben einhergeht oder gar nur mit Gesprächen, musst du leider herausfinden.

      Wenn der Grundtenor stimmt, werdet ihr euch aufeinandereinspielen.
      Ist der Respekt von vornherein schon nicht vorhanden, wirst du den mit keiner Strafe der Welt entstehen lassen können, dann passt die Beziehung einfach nicht.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      AppreciationPrince schrieb:



      Ok, wenn Sub sich sowieso schon schlecht fühlt, dann kann das in vielen Fällen schon Strafe genug sein. Dann braucht es auch keine mehr "von außen". Das macht Sinn. Und wenn Sub absichtlich und ohne guten Grund etwas "falsch" macht, dann kann man ja darüber reden wie in jeder anderen (Vanilla-)Beziehung auch.
      Bis jetzt ist mir noch keine Situation untergekommen, wo ich absichtlich und ohne Grund etwas "falsches" getan habe. Dazu hab ich schlichtweg keine Motivation, ich möchte mich ja "richtig" verhalten.
      Macht das für dich Sinn? Es liegt einfach nicht in meinem Charakter das zu tun und dann braucht man auch keine (fast keine) Strafen.
      Wahr sind nur die Erinnerungen, die wir mit uns tragen; die Träume, die wir spinnen, und die Sehnsüchte, die uns treiben.

      Die Feuerzangenbowle; Heinrich Spoerl

      AppreciationPrince schrieb:

      Mir fallen da einige Wiedergutmachungs-Rituale ein, die vielleicht funktionieren könnten. z.B. Sub schreibt einen formalen Entschuldigungsbrief, der von beiden Partnern unterschrieben wird. Oder beide Partner duschen/baden auf eine rituelle Weise zusammen, um Sub von der "Schuld" reinwaschen. Oder Sub spendet Geld an eine gemeinnützige Organisation, die Dom sich aussucht. Je größer das Vergehen, desto mehr Geld.


      Meint ihr, das würde funktionieren Sub dabei zu helfen sich besser zu fühlen und die D/s-Dynamik wieder zu bekräftigen? Praktisch als alternative zur Bestrafung.
      Für mich wäre dabei der persönliche Bezug wichtig, immerhin geht es um eine intime Beziehung.
      Ein Entschuldigungsbrief könnte aus meiner Sicht insofern funktionieren, als er Sub Gelegenheit geben kann, das Fehlverhalten nochmal zu reflektieren und sich für die Zukunft zu überlegen, wie er/ sie es besser machen könnte.

      Geldspenden wären mir zu unpersönlich und auch (wahrscheinlich) zu weit weg vom Fehlverhalten. Außerdem käme das für mich einer Strafe gleich, ich sehe darin keine Wiedergutmachung, denn das Fehlverhalten hat ja aller Wahrscheinlichkeit nach nichts mit der jeweiligen Organisation zu tun, der Geld gespendet wird .
      Für mich fühlt sich das nach einer unpersönlichen Geldstrafe an, wie es in unserem Rechtssystem üblich ist, nicht aber wie eine geeignetes Mittel, um das Machtgefälle innerhalb einer D/s- Beziehung zu bekräftigen bzw. durchzusetzen. Das ist aber sicherlich persönliche Ansichtssache. Für mich wäre das nichts.
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning

      AppreciationPrince schrieb:

      Den Teil mit der Wiedergutmachung finde ich interessant. Geht das in die Richtung von "Ich habe etwas schlimmes getan und wenn ich jetzt selber etwas schlimmes aushalte, dann gleicht sich das wieder aus"? Ich könnte mir nämlich Vorstellen, dass diese Wiedergutmachung auch etwas positives sein könnte. Also "Ich habe etwas schlechtes gemacht und wenn ich jetzt was gutes mache, dann ist wieder alles im Gleichgewicht".

      Mir fallen da einige Wiedergutmachungs-Rituale ein, die vielleicht funktionieren könnten. z.B. Sub schreibt einen formalen Entschuldigungsbrief, der von beiden Partnern unterschrieben wird. Oder beide Partner duschen/baden auf eine rituelle Weise zusammen, um Sub von der "Schuld" reinwaschen. Oder Sub spendet Geld an eine gemeinnützige Organisation, die Dom sich aussucht. Je größer das Vergehen, desto mehr Geld.

      Meint ihr, das würde funktionieren Sub dabei zu helfen sich besser zu fühlen und die D/s-Dynamik wieder zu bekräftigen? Praktisch als alternative zur Bestrafung.
      Sooo viele und lange Erfahrungen mit gelebtem D/s habe ich auch noch nicht.
      Mir geht es allerdings auch wie @Katara ich mache nichts absichtlich falsch, ich möchte immer alles "richtig" machen und gefallen.

      Klar hab ich auch hin und wieder alberne Minuten/Tage da foppe/necke ich bis zu einem gewissen Punkt dann auch mal absichtlich. Da verhalte ich mich aber auch wirklich anders als normal, bin eher überdreht und viel am kichern, wer da nicht merkt das ich grad meine 5 Minuten hab, merkt glaub echt nicht mehr viel ;) Die 5 Minuten können dann auch gerne als "Spielaufforderung" gesehen werden.
      Aber selbst da würde ich nie absichtlich Regeln brechen oder über Grenzen rüber gehen! Und wenn dann ein genervter/böser Blick kommt, oder eben auch ein Machtwort ist es meistens auch wieder fertig mit meinen 5 Minuten.

      Die Wiedergutmachung ist glaube ich schon zum Teil das was du oben beschrieben hast, was schlimmes aushalten dafür das ich was schlimmes gemacht habe.
      Für den dominanten Part ist das danach dann meistens auch erledigt, für mich nicht unbedingt...
      Ich sehe als Strafmöglichkeit nicht nur Schmerzen, auch irgendwas abschreiben oder 100x einen bestimmten Satz in Schönschrift schreiben, oder irgendwas sinnloses sortieren (ähnlich wie Aschenputtel ihre Linsen), Handyverbot, in die Ecke stehen, früh ins Bett müssen usw. Klar können es einfach "nur" Schläge sein, aber irgendwie einen Bezug zum Vergehen ist bestimmt auch eine gute Idee.

      Das Ritual mit dem zusammen baden/duschen um die Schuld "abzuwaschen" finde ich interessant :)
      Man soll nicht immer nur auf das Äußere achten. Salz schaut auch aus wie Zucker. Deshalb immer erst anlecken. :D

      AppreciationPrince schrieb:

      Neulich habe ich aber gelesen, dass es auch D/s-Beziehungen ohne Strafen gibt. Habt ihr Erfahrungen damit?
      Ja, habe ich. In meiner letzten Beziehung war es so, dass wir schon einige Jahre zusammen waren, bevor BDSM und speziell DS Teil unserer Beziehung wurde. Wir kannten uns sozusagen in- und auswendig und waren das, was ich als wirklich, wirklich gutes Team bezeichnen würde. Es ging alles Hand in Hand, war größtenteils harmonisch und wir waren uns emotional sehr, sehr nah. Gestritten haben wir uns so gut wie nie, weil es einfach keinen Grund dazu gab. Zudem habe ich mich ihm von Anfang an in vieler Hinsicht untergeordnet, ohne dass ich damals überhaupt wusste, was DS ist. Ich habe es gemacht, weil mein Herz es so wollte und weil es sich gut und richtig angefühlt hat. So waren wir dann auch im BDSM-Bereich recht schnell gut aufeinander eingespielt, auch wenn wir nicht immer das gleiche Tempo hatten. (Ich war insgesamt viel umfassender informiert und hatte nie Schwierigkeiten, meine Neigung anzunehmen; bei ihm war das nicht so, daher brauchte er teilweise mehr Zeit in unserer gemeinsamen Entwicklung.)

      Es hat bei uns also einfach gepasst und somit gab es gar keinen Grund für Bestrafungen. Es fiel mir nicht schwer, mich an seine Regeln zu halten und gehorsam / folgsam zu sein, weil unsere Vorstellungen und Wünsche nahezu identisch waren. Es war mir ein starkes Bedürfnis, folgsam zu sein und mich ihm zu unterwerfen - und das konnte ich auch, weil er meine Grenzen respektiert hat und mich mit dem, was er von mir verlangt hat, nie überfordert hat. Und wenn es mir mal nicht möglich war, hat er sich die Gründe angehört und darauf Rücksicht genommen. Manchmal habe ich mir gewünscht, dass er etwas weniger nachgiebig ist, aber das hat seine Caregiver-Seite wohl einfach nicht zugelassen und war rückblickend daher auch für uns beide in Ordnung.

      Es geht also durchaus auch ohne Strafen.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Geldstrafen finde ich, wie auch schon gesagt wurde, zu "abstrakt". 100x was schreiben finde ich lächerlich. Aber das sind meine Meinungen, für andere mag das vielleicht ok sein.

      Wie auch schon gesagt wurde: Jeder Mensch und jedes Paar ist anders. Es muss eben passen.

      Bei uns ist das so: Wenn Subbie mal gegen eine ausdrückliche Vorschrift verstösst, dann geschieht das niemals absichtlich, sondern es ist immer eine Nachlässigkeit oder Vergesslichkeit. Subbie merkt das dann selbst und bereut es. In den meisten Fällen kommt dann auch ein "Vorschlag", welche "Strafe" angemessen wäre. Diesen Vorschlag kann ich annehmen oder nicht. Meistens sind es dann unangenehme Tätigkeiten oder besondere Dienstleistungen, die von mir nach Belieben verschäft werden können.

      Ich finde es gut, wenn Subbie selbst die "Schwere" des Vergehens einschätzt. Das zeigt mir, wie wichtig ihr eine "Wiedergutmachung" ist. Das kann durchaus sehr variabel sein, von Geschirrspülen bis Rohrstock.
      Nachdem ich jetzt zwei Wochen um den Thread herum getänzelt bin, traue ich mich doch endlich eine Antwort zu formulieren. Und dabei hab ich eigentlich keine stringente Linie, ob ich Strafen jetzt ablehne oder befürworte :gruebel:
      Ich glaube, ganz viel hängt von den Lebensumständen ab, in denen sich das Paar eingerichtet hat, oder die dem Paar auch aus den verschiedensten Gründen aufgezwungen werden. Da ich nichts zum Thema Spielbeziehung, Fernbeziehung, heimliche Beziehung oder kinderlose Beziehung sagen kann - hier mal meine Erfahrungen aus der Welt einer Ehe-Mami-WorkingGirl-Provinz-Sub ^^

      Grundsätzlich lebe ich selbstgewählt in einer D/s-Kiste, die Strafen beinhaltet. Das haben wir am Anfang unserer Reise ausdiskutiert, daran herumgeschraubt und letztendlich für sehr gut befunden. Da ich Fehler mache, kommt es logischerweise auch zu Strafen. Und die entspringen ganz oft dem Chaos, das um mich herum tobt. Ich vergreife mich im Ton, ich vergesse Regeln oder befolge sie nicht, weil ich mit dem "Gesamtpaket Alltag" zu gefordert bin, manchmal setze ich mich aus Zeitnot darüber hinweg und sehr selten kann ich eine Regel nicht einhalten, weil es neugierige Kinder / Verwandte / Nachbarn gibt 8| Mit meinem Mann ist aber abgesprochen, dass jede Verfehlung bestraft wird, also gibt es auch bei mehr oder weniger triftigen Gründen eine Strafe. Und tatsächlich, das find ich voll gut, tröstlich und stabilisierend für das Machtgefälle.
      Leider tue ich mich so schwer damit, immer und zu jeder Zeit gehorsam sein zu können. Unser Leben ist nunmal so prall wie es ist, und ich weiß ziemlich sicher, dass ich an dem Anspruch der allzeit demütigen und perfekten Sub nur scheitern kann. Seine Enttäuschung über einen Fehler enttäuscht mich natürlich selber auch. Aber für mich ist es einfach keine ausreichende Triebfeder, dass ich nur DESHALB immer alles richtig mache. Weil ich es halt nicht immer leisten kann als Multifunktions-Weibchen, oder weil ich mir im akuten Moment denke: "okay Boss, du bist jetzt sauer mit mir, aber ich kann grad nicht anders". Bestraft er mich hinterher, hat das etwas Läuterndes, das mich wieder ruhig und gelassen macht.

      Dann ist es bei mir so, dass ich mangels Galle keine Kombination aus Fett-Zucker-schnellen Kohlenhydraten vertragen kann. Große Mengen Kuchen, Pizza, Auflauf, Schokolade, dicker Sonntagsbraten, leider leider NEIN <X Schmecken tut mir das trotzdem, so ist das nicht... Da mein Mann es nicht schätzt, mich erbrechend zur nächsten Notaufnahme zu fahren -> Disziplin beim Essen ist angesagt, hauptsächlich zu meinem eigenen Schutz. Außerdem mag er meine Figur, so wie sie die letzten 20 Jahre ist, und es hilft mir, Maß zu halten. Da würde ich niemals auf unsere klaren Regeln und die angedrohte Strafe verzichten wollen, weil ich praktisch seit Jahren keine Sünden hinsichtlich Vollfressens mehr begangen habe :engel: Auch wenn es sich im ersten Moment hart anhört, aber er würde mich wirklich streng bestrafen, wenn ich aus Maßlosigkeit eine Kolik herauf beschwöre. Da hat er am übernächsten Tag auch kein Mitleid mit seiner ungehorsamen Sub, sobald meine Gesundheit wieder hergestellt ist.

      Ich glaub, ich kann schon sagen, dass Strafen bei uns so schrecklich nützlich sind :D Mir persönlich ist es am liebsten, wenn er das Gespräch sucht, mir seine Entscheidung verkündet, immer habe ich auch Gelegenheit, meine Sicht der Dinge zu schildern. Und dann schlägt er mich mit der Anzahl, die er für richtig hält. Manches haben wir gemeinsam festgelegt, aber er darf auch jederzeit "ungerecht" sein und mehr oder weniger ansetzen (ich liebe diese ganz spezielle Macht von ihm) :love:
      Mein Mann sieht alles, und ich respektiere ihn besonders dafür, dass er mir nichts durchgehen lässt. Hinsichtlich der Blödheiten im Alltag, die Strafen nach sich ziehen, möchte ich jedenfalls nicht ohne Strafen sein. Es gibt uns beiden was

      Was ich bisher niemals machen muss, sind Dinge, die ich ganz persönlich als furchtbar albern empfinde. Selbstverständlich gilt das nur für mich, und ihr alle Anderen mögt es anders einschätzen. Aber ich werde nicht 100 x in ein Heft schreiben, dass ich zukünftig ein braves Mädchen bin :golly: Lieber schreibe ich ihm einen erwachsenen Brief, warum ich so handelte, wie ich es getan habe, was ich bei nochmaligem Nachdenken dazu gelernt habe, was seine Strafe mit mir gemacht hat und was ich mir vornehme, besser zu machen. Bestrafung im sexuellen Kontext finde ich auch ganz schwierig, denn ihm täglich widerwillig einen zu Blasen, weil ich das Selfie am Morgen vergessen habe??? Erkennbar ohne BH in einer durchsichtigen Bluse zum Edeka fahren, weil ich mir das zweite Stück Torte reingeschoben habe??? :huh: Das macht mich nur trotzig und bitter, wahrscheinlich würde ich innerlich abschalten und ihn gefühlsmäßig nicht mehr an mich ranlassen.
      Also ich muss für mich einen sinnvollen Hintergrund sehen. Wenn er mich schlägt, hat das einen ernsthaften Charakter und ich fühle mich danach erleichtert. Peinliche / kindische Aufgaben oder in der Öffentlichkeit erkennbare Demütigungen nur um des Bestrafens willen lehne ich ab.

      Allerdings der Vollständigkeit halber merke ich an, dass in unserem Haus der Chef bestimmt.... Und würde er mich nackt in eine Ecke stellen und ich müsste "alle meine Entchen" singen würde ich wohl auch das tun würde ich auf seine Großzügigkeit hoffen, mir das zu ersparen :icon_lol:
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.