Sind BDSMler allgemein feiger als Stinos?

      Nicht alle Menschen, die mit Sex offen umgehen, sind bdsmler. Dennoch reden die nicht anders über ihre Leidenschaften wie wir auch und auch genauso in Foren. Darüber hinaus gibt es jene, die zu verklemmt sind, um darüber zu reden. Und zu denen unterscheiden wir uns. Aber das hat nicht unbedingt was mit bdsm zu tun. Aber wie gesagt, ich kenne auch viele stinos, die uns an Offenheit in nichts nachstehen. Sie haben nur andere Neigungen.
      Das sind halt meine Erfahrungen.
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:
      In der Fiktion lassen wir uns immer mitreißen und klar werden wir dann von der eine Sichtweise so überschwemmt, das wir nicht anders können als mit zu fiebern. Im Leben ist es auch so, wir hören ja auch nur erstmal nur die eine Seite. Mir geht es so schlecht, ich bekommen nicht, was ich will usw. Mitleid bekommt man geschenkt und Neid muss man sich verdienen, wie es so schön heißt. Doch neidisch ist dann keiner, also wird Mitleid ausgepackt für den der „notbedürftig“ ist. Doch wie heißt es weiterhin, jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Es kommt mir ein Gespräch vom Samstagabend in den Kopf, wo wir im Auto von Süpperdom und Herbstblume saßen. Da sagte er es auch, wir haben unseren eigenen Willen und können selbst entscheiden. Wenn wir das nicht machen, dann „werden wir gelebt“.
      Ich sehe aber es für mich, weniger den Schwachen zu betrachten, denn wo ist er / sie schwach? Schwach keinen Arsch in der Hose zu haben, schwach sich lieber in Mitleid zu suhlen und von anderen, die nur die eine Sichtweise kennen, Zuspruch zu erhalten? Ich weiß nicht, also Sub ist in dem Falle nicht schwach, sondern einfach , wie es der Thread schon sagt FEIGE. Aber es sind alle feige, die sich nicht eingestehen, was sie für Bedürfnisse haben und vor allem dann auch offen kommunizieren. Deswegen mache ich da ungern oder gar nicht die Unterscheidung von Anhängern der Szene oder keinen.
      Weiterhin habe ich noch nie gehört, das eine Verfolgung in dem Maße bei BDSMlern betrieben wurde, wie bei Lesben und Schwulen. Es ist natürlich in der Öffentlichkeit verpönt und man stößt auf mehr oder minder stark ausgeprägte Ablehnung, doch verfolgt wurde deswegen keiner oder wurde dafür umgebracht, wie nämliche oben erwähnte. Von daher kann und will ich nicht, das Mitleid dem gegenüber aussprechen, der meint, nur weil er / sein seinen Willen durchsetzen zu wollen und das mit Mitteln die andere verletzen oder in Mitleidenschaft ziehen.
      Ob ich ihnen verzeihe? Das obliegt nicht mir und es ist auch nicht meine Baustelle. Am Besten man sagt gar nichts dazu, denn eine Zustimmung könnte schnell passieren (siehe oben der Mitleidsweg) und eine Ablehnung treibt die Personen meist noch mehr dazu es zu machen. Ich stelle mich eher hin und sage, überlege was du machst und wie du es machst. Denn nichts ist schlimmer als den zu verletzen den man eigentlich liebt, doch wie war das so schön, wir verletzen die am schwersten, die wir am meisten lieben und achten.

      Lieben Gruß Epi
      "Sind rothaarige allgemein Hexen?
      Sind Christen allgemein langweiliger als Nichtchristen?
      Sind Glatzenträger allgemein gewälttätiger als Menschen mit Haaren auf dem Kopf?"


      Was ich damit sagen will: Was hat denn das Eine mit dem Anderen zu tun?

      Rosalie

      Ich beziehe mich mal auf die im Eröffnungstext aufgestellte These...

      Wie bitte? Feigheit??
      Ich halte es für hahnebüchenen Unfug, Unehrlichkeit (die eigenen Bedürfnisse betreffend) gegenüber anderen in den Kontext mit BDSM zu bringen. Das tun Vanillas (So nennt der BDSMler die "Nicht-BDSMler".) genau so.
      Warum also verhalten sich Leute unehrlich? Des Rätsels Lösung ist recht einfach.
      Zum Einen sind ihnen die eigenen Bedürfnisse vor dem Partner vielleicht peinlich. Oder man will den Partner nicht vor den Kopf stoßen oder ihn schockieren. Eine sehr fadenscheinige Ausrede. Denn Bedürfnisse hat jeder. Und wenn die vom Partner nicht erfüllt werden, dann eben anders. Ist zwar egoistisch, aber im Grunde ein Kommunkationsproblem, wenn man den Partner nicht "belasten" möchte oder nicht zutraut, dass er/sie damit umgehen kann.
      Zum Anderen denke ich, dass einige Leute polyamor veranlagt sind und das nicht wissen oder lieber den gesellschaftlichen Normen auf Teufel komm raus ergeben sind. Sie wurden ja in dem Glauben erzogen, dass es ja "nur den einen" für sie geben muss. Eine überholte Ansicht, wie ich finde. Was die BDSMler im Besonderen angeht: Auch die sind so gepolt, auch wenn sie sich eher trauen ihre Bedürfnisse auszuleben, die nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen. Dass diese Bedürfnisse weiter reichen können als sie ahnen, oder sie bereit sind zuzugeben, würde ich der Angst vor Zurückweisung zuschreiben.
      Bestätigung braucht jeder. Das ist ein Grundbedürfnis, das jeder(!) hat. Und da die Monos in der Überzahl sind, passt man sich an, damit man auch mal zum Zug kommt. Einleuchtend, oder nicht?

      Ich war früher auch mal ein Mono. Schwer zu glauben, aber es ist so. :P Selbstreflektion und das Erkunden meiner Bedürfnisse haben mir geholfen mich zu entwickeln und zu werden, wie ich heute bin. Dazu hat auch eine asexuelle Phase gehört. Doch unterm Strich ist es bei mir der Unwille auf Verzicht und Selbstbeschränkung, der die Antriebsfeder war. Und jetzt? Ich fühle mich mit meiner Lebensweise glücklicher und erfüllter.
      Ist das nicht das, was jeder aus Fairniss sich selbst gegenüber tun sollte? Nach einer Möglichkeit zu suchen glücklich zu werden? Dazu gehört eben auch anderen unangenehme Wahrheiten zu servieren. Wenn das Gegenüber das nicht aushält oder den Wunsch nach Glück nicht versteht oder eine andere Vorstellung davon hat, dann ist eine Trennung zwar unschön, aber notwendig.
      Wer mit mir spielt, ist selber schuld.

      Die Frage muss negativ beantwortet werden,

      weil die Fragestellung impliziert, einzelne Personengruppen würden signifikante Charaktereigenschaften zeigen, was - wie jeder weiß - eine unzulässige Verallgemeinerung ist. Genauso könnte man fragen: Sind Juden allgemein wohlhabender als Deutsche? Oder: klauen Zigeuner im Durchschnitt mehr als andere Personengruppen? Gehen Araber öfter fremd als Amerikaner? Oder, oder, oder...

      Allenfalls könnte ich eine persönliche Beobachtung beisteuern, dass mir in unserer Szene auffällt, dass der offene Umgang mit unserer Sexualität und den damit einher gehenden Bedürfnissen und Wünschen von einzelnen Mitspielern dazu missbraucht werden, entweder dem anderen falsche Tatsachen vorzuspiegeln oder sich straflos ein Benehmen anzumaßen, für welches man in anderen gesellschaftlichen Zusammenhängen (etwa im Verein oder in der Familie) durchaus zu Recht eine Betonwatschn kassieren würde.

      Prinzipiell gilt allerdings, dass Stinos, BDSMler, Karnickelzüchter, Sportler oder andere weder mutiger, noch aufrichtiger oder sonst irgend etwas sind als andere Gruppen der Gesellschaft, da ich der Ansicht bin, dass charakterliche Eigenschaften immer eine zutiefst persönliche Angelegenheit sind, die mit der jeweiligen Zugehörigkeit zu welcher Peer-Gruppe auch immer nichts zu tun haben.

      Freundliche Grüße, Christoph
      Off Topic:

      Hey Christoph... Ich bin mal so was von Deiner Meinung !

      Allerdings und auch nur um mir den Klugscheißer Award des Abends zu verdienen,
      Möchte ich darauf hinweisen, dass der jüdische Glauben mal gar nichts mit der Staatsbürgerschaft zu tun hat ;)
      Der Vergleich ist schief... Sonst alles Bello !

      Cheers

      Giz
      BDSM-ler feiger als Stinos? Nein, aber sie sind meiner Meinung nach auch nicht mutiger.

      Ich habe in meinem Leben schon einiges gemacht, was verdammt viel Mut erforderte - den Schritt zu meiner Neigung zu stehen, sehe ich da z.B. als einen unter anderen mutmäßig mehr als gleichwertigen. Im Gegenteil, da gab es Dinge, die wesentlich mehr Mut brauchten weil es weitreichendere Konsequenzen nach sich zog und echte Risiken mit sich brachte.

      Die Feigheit, nicht ehrlich zu anderen zu sein, ist auch überall vertreten, und es geht immer um die Angst vor Ablehnung sowie die ganz menschlich kleine Angst, dann vielleicht nicht mehr zu bekommen, was man will. Das ist dann letztlich Egoismus auf der Ebene, wenn ich gradlinig und ehrlich nicht kriege, was ich will, dann ergaunere ich mir das halt auf die eine oder andere Art. Aber notfalls verzichten? Nein. Das halte ich aber definit nicht für eine BDSM-spezifische Sache, diese Haltung begegnet einem ja leider überall da, wo Menschen und ihre Interessen und Bedürfnisse aufeinandertreffen.
      "Sind BDSMler allgemein feiger als Stinos?"

      Puh, das hat für mich persönlich etwas von "Schubladendenken"

      Ein Denken, dass mir nicht sonderlich liegt, es würde mir den Blick auf die Vielfälltigkeit im Leben bzw. der Menschen verschließen. Allerdings ein Denken, dass ich gut nachvollziehen kann, beschäftigt man sich jahrelang intensiv mit einem bestimmten Bereich im Leben, neigt man dazu seine Schlüsse aus den Beobachtungen zu ziehen und Schubladen anzulegen.

      Ich persönlich sehe hinter einem Betrug, der durch eine Erklärung gerechtfertigt wird, egal in welcher Konstellation, lediglich eine menschliche Charaktereigenschaft. Viele Menschen sind darauf konditioniert ihr Verhalten zu rechtfertigen und die wenigsten würden dabei wohl die unschöne Wahrheit für sich selbst wählen, dieses Verhalten findet sich in allen Bereichen des Lebens wieder.

      Rosalie bin ganz deiner Meinung.

      Das Pfötchen.
      Die größte Macht hat das richtige Wort zur richtigen Zeit. (Mark Twain)