unschlüssig

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      Seit vielen Jahren habe ich eine passive Neigung. Seit ein paar Jahren treten immer öfter auch aktive Phantasien auf, insbesondere, wenn ich von einer Frau inspiriert werde: Ich sehe also z.B. wo eine junge Frau, die ich attraktiv finde, stelle mir dann vor, sie zu beschützen und ihr Geborgenheit zu geben, aber auch recht harte Sachen, beginnend mit fesseln. Und das irritiert mich dann, wieso, kann ich gar nicht genau sagen. Einerseits fände ich es sehr interessant, mit einer passiven Partnerin mich langsam an meine aktive Neigung "heranzutasten", andererseits hab` ich Angst davor: Angst, dass irgendetwas Negatives hochkommt (Habe Angstzustände); Angst, nicht dominant genug zu sein; aber auch Angst, zu sehr Geschmack daran zu finden und zu egoistisch zu handeln.

      Ach, ich weiß auch nicht so Recht im Moment. Es geistert mir sehr stark im Kopf herum. Die letzten Monate waren keinerlei aktive Phantasien da, und seit ein paar Tagen sind sie so stark, dass es mich verwirrt.
      "Nenne dich nicht arm, wenn deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind.
      Wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat."
      (Marie von Ebner - Eschenbach)
      Fantasien sind ja erstmal nur Fantasien... Ob es dir in der Realität gefallen würde, eine Frau zu dominieren, wirst du vermutlich erst herausfinden, wenn du es ausprobierst.

      Die Angst, 'nicht dominant genug' zu sein, kennen sicher viele. Genauso wie vielen Subs die Angst vertraut ist, eventuell 'nicht devot genug' zu sein. Dabei kommt es meiner Meinung nach aber lediglich darauf an, den passenden Menschen zu finden. Manch einer mag sehr intensive, 'starke' Dominanz, die ständig präsent ist, während andere viel mehr Gefallen daran finden, wenn sich Dominanz subtil zeigt - und wieder anderen sagt eine eher 'sanfte' und nicht so strenge Dominanz am meisten zu. Da heißt es also, das passende Gegenstück zu finden. Du bist so, wie du bist - und wenn es deinem Gegenüber nicht genug oder sogar zu viel ist, passen eure Neigungen wohl nicht so gut zusammen.

      Zum Thema Egoismus: Als Dom darf man schon einen gewissen Egoismus an den Tag legen, finde ich. Trotzdem denke ich, dass es wichtig ist, einen Mittelweg zu finden, damit am Ende eben beide etwas davon haben. Als Dom muss man sich selbst gut unter Kontrolle haben...
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      ich denke sowas kann man ja mal probieren....es wieder zu lassen geht ja immer.

      Manchmal macht es auch die Menge.........also gelegendliche Treffen wo Du dominant bist........und ansonsten wird Deine andere Seite befriedigt.

      Vielleicht bist Du auch devot mit einem Mann und eben dominant mit einer Frau....alle Möglichkeiten können ja sein......
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      pesto schrieb:

      mommy`s girl schrieb:

      Angst, dass irgendetwas Negatives hochkommt (Habe Angstzustände); Angst, nicht dominant genug zu sein; aber auch Angst, zu sehr Geschmack daran zu finden und zu egoistisch zu handeln.
      Klingt, als hättest du schon eine Vorstellung davon, worum es sich handeln könnte, oder irre ich da?
      Nicht wirklich klar. Allgemein ist Sexualität für mich wie ein Minenfeld, wo plötzlich wie aus dem Nichts eine Mine auftauchen kann. Daher bin ich sehr achtsam und vorsichtig, und prüfe gut, was mir gut tut.
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      newbarbie schrieb:

      Vielleicht bist Du auch devot mit einem Mann und eben dominant mit einer Frau....alle Möglichkeiten können ja sein......
      So ähnlich. ;)

      Ich würde sagen, ich empfinde mich als devot mit einer älteren Partnerin, und dominant mit einer jüngeren Partnerin.
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      Du könntest nur vom schreiben her meine Mummy sein :D ^^ spaß beiseite! Ist doch total okay probier dich aus! erforscht gemeinsam habt spaß und an gefallen daran finden is nix falsches!!

      Meine Mummy fiel es schwer mich zu bestrafen und andere dinge mit mir anzustellen obwohl sie diese neigung in sich trägt aus angst ich könne reagieren wie ihre ex littles aber ihr wurde dann doch klar das ich nicht so bin wie die anderen redet viel communication is key!

      Yral schrieb:

      Ist doch total okay probier dich aus! erforscht gemeinsam habt spaß und an gefallen daran finden is nix falsches!!
      Ich lebe in keiner Partnerschaft. Ich sprach von einer fiktiven Partnerin.


      Yral schrieb:

      Meine Mummy fiel es schwer mich zu bestrafen und andere dinge mit mir anzustellen obwohl sie diese neigung in sich trägt
      Mich reißt es eben hin - und her, denn einerseits widerstrebt es mir, eine Frau sexuell zu dominieren und mit dem Gürtel zu züchtigen (auch wenn sie es will - ich müsste mich wirklich überwinden, Jemandem weh zu tun), andererseits erregt mich diese Vorstellung stark. Wie schon Goethes Faust sagte: "Zwei Seelen wohnen ach! in meiner Brust"....
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      Zofe schrieb:

      Als Dom darf man schon einen gewissen Egoismus an den Tag legen, finde ich.
      Hab` mir jetzt das ganze Thema noch mal langsam durchgelesen....

      Wie meinst du das denn? Kannst du mir vielleicht ein Beispiel nennen?
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      Hallo @mommy`s girl,

      es hängt wahrscheinlich stark von der Beziehungsform bzw. von der Art, wie (und wie intensiv) man BDSM auslebt, ab, ob meine Aussage zutreffend ist. Gehe ich aber von einem D/s-Kontext aus, gibt es zwischen Dom und Sub ein Machtgefälle - und das bedeutet, dass Dom das Sagen hat und Sub sich seinen Wünschen und Anweisungen fügt. Dom bestimmt, was läuft. Natürlich gibt es dabei einen Rahmen, auf den sie sich geeinigt haben, aber in diesem darf er sich frei bewegen. So lange er Subs Grenzen und Tabus respektiert und ggf. auf ihre tagesformabhängige Verfassung Rücksicht nimmt, steht es ihm frei, auch Dinge zu tun, auf die Sub gerade vielleicht keine große Lust hat. Doms Bedürfnisse stehen im Vordergrund. Wenn Sub sich nicht nur in eine unterwürfige Rolle begibt, sondern auch devot ist, wird damit wiederum aber auch ein Bedürfnis von ihr befriedigt: Folgsam zu sein, indem sie sich Doms Wünschen unterordnet - ihn glücklich zu machen und zufriedenzustellen. Es ist also in Doms und Subs Sinne. Er führt, sie folgt. Das ist D/s (oder zumindest ein grundlegender Aspekt davon).

      Du fragtest nach einem Beispiel. Ich versuche es mal ganz einfach: Dom und Sub haben eine SM-lastige Session. Sub mag den Schmerz, den ein Rohrstock verursacht, nicht besonders gern, aber es ist kein Tabu für sie und es ist auch nicht unerträglich für sie. Wenn Dom nun also große Lust hat, den Rohrstock zu verwenden, kann er das machen. Er ist derjenige, der den Ablauf der Session bestimmt. Er hält sich an Absprachen und achtet auf das Befinden seiner Sub. Aber in dem festgelegten Rahmen kann er machen, was er will. Er darf also auch so 'egoistisch' sein, sich ausgiebig mit Sub und dem Rohrstock zu beschäftigen, auch wenn der Rohrstock nicht gerade zu Subs Favoriten gehört und sie gerade vielleicht mehr Lust auf etwas anderes hätte.
      Andersherum: Würde Sub bestimmen, was genau in der Session passiert, wie lange was gemacht wird und womit usw. - und würde Dom sich danach richten - wäre es kein Machtgefälle mehr. Dann wäre Dom ein bloßer 'Wunscherfüller'. Sowas kann es hin und wieder vielleicht mal als Belohnung geben, ist aber nicht das, was das Verhältnis zwischen Dom und Sub ausmacht.


      (Ich schreibe der Einfachheit halber von Dom als männlicher und Sub als weiblicher Person, da dies auch meine eigene Konstellation ist. Die Geschlechter spielen hier aber natürlich keine Rolle und können beliebig ausgetauscht werden.)
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Sehr schwierig, wenn es zwischen Partnern nicht klar ist, ist der Anfang, vor dem jeder Dom steht!
      Sub laesst etwas zu, aber wie lange und wie heftig??
      Genau dieses kommt immer wieder vor, ein Abbruch mit schlimmen Vorwürfen....
      ein Nicht Verzeihen Können! Darum bitte vorher alles bis ins einzelne besprechen ...
      Oder es ganz lassen!
      Hallo @Zofe,

      danke für deine Beschreibung. jetzt kann ich mir etwas besser vorstellen, was du meintest, und merke dabei schon wieder, dass das nicht wirklich das ist, was ich will. Im Ageplay möchte ich weder als Passive mich unterordnen und dass meine Partnerin dabei so egoistisch ist, noch möchte ich als Aktive meiner Partnerin gegenüber so egoistisch sein. Deine Beschreibung klingt für mich unausgewogen. Ich möchte keine so starke Ungleichheit.
      "Wunscherfüllung" trifft es vielleicht zum Teil. Ein gespieltes Machtgefälle sollte teilweise, nicht immer, im Spiel schon vorhanden sein, aber anders, als man es oft im BDSM Zusammenhang in Geschichten oder Filmen sieht.
      Abgesehen davon reizt es mich sehr, (als Passive)" brattig zu sein" bzw. (als Aktive) mit einer "Brat" zu tun zu haben. Ich muss auch dazu sagen, dass in meiner Traumvorstellung von Ageplay es nicht einzelne kurze Szenarien sind, sondern, wie in meinen Geschichten, ein Miteinander über Jahre hinweg, indem alle möglichen Themen, Probleme und Szenarien vorkommen, und daher Spanking bzw. Erziehung nur ein Bruchteil davon ist, und nicht im Vordergrund steht. Im Vordergrund dabei stehen für mich Alltagsszenen, Autonomie und Geborgenheit.
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      Ein Dom'scher Egoismus lässt sich auch wunderbar mit Fürsorge in den Alltag integrieren - sofern das Machtgefälle denn auch im Alltag existiert. Als @igel mich neulich mal vom Zug geholt hat, habe ich sie meinen Rucksack tragen lassen. Der war nicht mal schwer, ich hatte nur keine Lust mehr, ihn zu tragen. Purer Egoismus.
      Wäre er schwer gewesen, hätte ich ihn übrigens selbst getragen, weil ich mehr Kraft habe als sie.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!

      mommy`s girl schrieb:

      Deine Beschreibung klingt für mich unausgewogen. Ich möchte keine so starke Ungleichheit.
      Unausgewogen wäre mein Beispiel, in dem ich von einer D/s-Beziehung schrieb, nur, wenn es Sub nicht am Herzen läge, Dom zu gefallen und seine Bedürfnisse zu befriedigen. So ist es aber ja in vielen D/s-Beziehungen: Sub zieht Freude und Befriedigung daraus, ihren Dom glücklich zu machen, auch wenn sie dafür hin und wieder etwas tun muss, was sie selbst nicht ganz so gerne mag. Von daher haben am Ende doch wieder beide etwas davon.

      Dass es in einem Rollenspiel / beim Ageplay anders ist, ist klar. Vielleicht ist es da bei manchen tendenziell vorhanden, aber im Großen und Ganzen sind die Bedürfnisse doch anders gelagert. Der Unterschied ist: Wenn man sich gegenseitig wirklich nur Wunscherfüller ist, ist eben kein Machtgefälle vorhanden. Zumindest keines, welches Einfluss auf die Beziehung und das Miteinander der Partner hat. Das eine ist: 'Wir spielen verschiedene Szenarien durch, die wir beide geil finden,' - das andere ist: 'Ich ordne meine Bedürfnisse den deinen unter und es macht mich glücklich.'
      Sich dem Partner unterzuordnen - sei es nur im sexuellen Rahmen oder auch im Alltag - bedeutet übrigens nicht, dass man sich nicht auch ganz viel Geborgenheit schenkt und fürsorglich miteinander umgeht. Ich erlebe dies im Rahmen eines Machtgefälles sogar intensiver als ohne.

      Eines haben D/s-Beziehungen und Ageplay / Rollenspiele aber gemeinsam: Es ist wichtig, im Vorfeld über Wünsche, Bedürfnisse, Grenzen und Ängste zu reden und Absprachen zu treffen. Wenn du jemanden findest, mit dem du deine Fantasien in der dominanten Rolle ausleben kannst, aber schon allein beim Gedanken an die Umsetzung befürchtest, dich nicht an die Absprachen halten zu können, lass es besser sein. Wenn du als Dom agieren möchtest, ist ein gutes Maß an Selbstkontrolle sowie verantwortungsbewusstes Handeln unverzichtbar.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.

      Zofe schrieb:

      Unausgewogen wäre mein Beispiel, in dem ich von einer D/s-Beziehung schrieb, nur, wenn es Sub nicht am Herzen läge, Dom zu gefallen und seine Bedürfnisse zu befriedigen. So ist es aber ja in vielen D/s-Beziehungen: Sub zieht Freude und Befriedigung daraus, ihren Dom glücklich zu machen, auch wenn sie dafür hin und wieder etwas tun muss, was sie selbst nicht ganz so gerne mag. Von daher haben am Ende doch wieder beide etwas davon.
      In Allem, was ich hier im Forum schreibe, spreche ich ausschließlich für MICH. Für MICH wäre es unausgewogen. ICH möchte nur in einer Beziehung leben, wo Gleichberechtigung herrscht.

      Ursprünglich ging es ja um den Punkt, dass ich meinte, ich möchte nicht egoistisch handeln. Zuerst dachte ich "Vielleicht, weil ich gar nicht dominant BIN." Aber jetzt denke ich, es gibt eben Aktive, für die es okay ist, auch mal egoistisch zu sein, und Aktive, die das absolut nicht sein wollen. ???
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      (Marie von Ebner - Eschenbach)

      mommy`s girl schrieb:

      Aber jetzt denke ich, es gibt eben Aktive, für die es okay ist, auch mal egoistisch zu sein, und Aktive, die das absolut nicht sein wollen. ???
      Genau so ist es.
      Menschen sind halt nicht alle gleich - und Neigungen sind es ebenso wenig. ^^
      Das Wichtigste ist, dass alle Beteiligten damit einverstanden sind, wie es gehandhabt wird.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Hab` grad ein neues Thema zum Thema "Mitgefühl als Aktive" gelesen, und da melden sich wider die "Stimmen" in meinem Kopf, die mir ein schlechtes Gewissen dafür machen, gewisse Vorstellungen zu haben. Es ist echt verhext. *seufz*
      "Nenne dich nicht arm, wenn deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind.
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      (Marie von Ebner - Eschenbach)